Entwicklung einer Magnolie

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Barbara
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Entwicklung einer Magnolie

Beitrag von Barbara »

Hallo Ihr Lieben,

Anfang 2013 habe ich zwei Magnolien aus einem Gartencenter mitgenommen. Es waren ganz normale Topfpflanzen, aus denen ich versuchen wollte, und mich immer noch darum bemühe, in nicht allzu ferner Zeit, bonsaiähnliche Wesen zu entwickeln. :wink:

Eine davon möchte ich Euch hier mal vorstellen, die andere ist im Moment nicht vorzeigbar, da ich sie nochmal extrem zurückschneiden musste, wegen der fehlenden Verjüngung und des steifen Stammverlaufs.

Damals hatte ich die Magnolien zunächst in eine Schale getopft, was sich aber von der Wuchskraft her als unbefriedigend herausstellte.
Also kamen sie im nächsten Frühjahr in einen Teichpflanzenkorb. Da gaben sie dann richtig Gas.

Hier nun die Fotos der einen:

P.S. ich denke, ich muss sie im Frühjahr noch mehr zurücknehmen, der obere Teil wirkt schon recht dick auf dem letzten Foto.
Was meint Ihr?

Liebe Grüße,
Barbara
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aus dem Container direkt in eine Schale<br />April 2013
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ein Jahr später im Teichpflanzenkorb
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im Juli 2015 mit Laub
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vorgestern, vor dem Schnitt<br />November 2015
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nach dem Schnitt<br />Höhe momentan 34 cm
nach dem Schnitt
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MonaMour64
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Re: Entwicklung einer Magnolie

Beitrag von MonaMour64 »

Barbara hat geschrieben: ich denke, ich muss sie im Frühjahr noch mehr zurücknehmen, der obere Teil wirkt schon recht dick auf dem letzten Foto.
Was meint Ihr?
Ja, das sehe ich auch so.
Der Haupttrieb ist schon sehr kräftig und hat über dem Schnitt praktisch keine Verjüngung... wenn du es nicht tust ärgerst du dich später bestimmt. ;)
Ich würde es jedenfalls so machen (schneiden - nicht ärgern). ;)

Wahrscheinlich hätte ich den Stamm bereits anfangs viel tiefer gekappt - auf dem ersten Foto (komischerweise kann ich die anderen erst jetzt sehen, daher: Edit) hätte mich das lange, gleichmäßig dicke Stück über der Gabelung gestört.
Aber das muss nicht der richtige Weg sein... dazu hab ich bisher zu wenig Erfahrung mit so starken Schnitten - und mit Magnolien schon gar nicht.
LG, Sabine (aka Mona)

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Heike_vG
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Re: Entwicklung einer Magnolie

Beitrag von Heike_vG »

Hallo Barbara,
auf Deine Sternmagnolien war ich ja schon neugierig, schön die eine jetzt schon zu sehen! :-D
Sie gefällt mir schon ziemlich gut. Es stimmt aber natürlich, dass so die Verjüngung nicht optimal ist und an dem Punkt, wo die Richtungsänderung nach rechts beginnt, ist leider auch ein Knubbel. Deswegen würde ich auch überlegen, den Baum noch wieder ein Stückchen zu kürzen.
Bitte halte uns auf dem Laufenden, ich freue mich schon auf weitere Updates!

Liebe Grüße,

Heike
Ein halber Schritt in die richtige Richtung ist oftmals ein Reinfall...

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Thorsten1504
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Re: Entwicklung einer Magnolie

Beitrag von Thorsten1504 »

Hallo Barbara,

was hälst Du davon???

Gruß

Thorsten *wink*
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Magnolie I_2015_11__b1.jpg
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Barbara
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Re: Entwicklung einer Magnolie

Beitrag von Barbara »

ich danke Euch Dreien, für Eure Meinungen zu dem Baum.
Ich werde im Frühjahr erstmal den Austrieb abwarten und dann einen geeigneten Trieb für den Rückschnitt auswählen.

Thorsten, ich bräuchte einen Trieb, der rechts vom Stamm ansetzt, so wie in Deinem zweiten Vorschlag. Sonst habe ich so einen komischen Bogen. Ich warte aber erst einmal ab, ob sich vielleicht etwas höher, unterhalb des Knubbels noch eine Möglichkeit ergibt.

Liebe Grüße,
Barbara
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Re: Entwicklung einer Magnolie

Beitrag von MonaMour64 »

Danke Thorsten, genau diese beiden Optionen hatte ich im Kopf.
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Barbara
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Re: Entwicklung einer Magnolie

Beitrag von Barbara »

Hallo Ihr Lieben,

nach 2 Jahren mal ein *updated*
Heute habe ich die Sternmagnolie in eine Schale von Erwin getopft.
Die Wurzel- und Nebarientwicklung ist sehr gut verlaufen. Den Knubbel von vor zwei Jahren habe ich mit einem Konkavschnitt ganz gut ausgleichen können. So musste ich nicht groß einkürzen und konnte die Bewegung im Stammverlauf beibehalten.

Die aktuelle Höhe ist 56 cm, die Spitze wird allerdings im Frühjahr noch um Einiges eingekürzt, sodass eine abgerundete Krone entsteht. Außerdem werde ich versuchen, den Stamm, mit der kürzlich im Forum erwähnten Methode (Nadelstiche), etwas dicker zu bekommen. Komischerweise wächst der Stammfuß schneller als der Stamm......sieht fast aus wie gepfropft...aber pfropft man denn Sternmagnolien auf irgendetwas? *kopfkratz*

Liebe Grüße,
Barbara
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Magnolie I_2017_09_b.jpg
sorry, leider ziemlich unscharf
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Sanne
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Re: Entwicklung einer Magnolie

Beitrag von Sanne »

Barbara hat geschrieben:Heute habe ich die Sternmagnolie in eine Schale von Erwin getopft...
Hallo Barbara,

die Schale von Erwin gefällt mir sehr gut zu Deiner Magnolie.
Barbara hat geschrieben:...Außerdem werde ich versuchen, den Stamm, mit der kürzlich im Forum erwähnten Methode (Nadelstiche), etwas dicker zu bekommen...
Ich bin mir jetzt nicht sicher, ob es auch bei Laubbäumen gut ist, bislang hatte ich über die "Nadelstich-Methode" nur bei Lärchen gelesen, die dadurch eine schöne Borke bilden. *kopfkratz*

Gruß, Sanne
Was wären wir ohne den Trost der Bäume…
(Zitat von Gisela V.)
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mydear
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Re: Entwicklung einer Magnolie

Beitrag von mydear »

Hallo Barbara,

danke für dein Update, mich würde besonders ein aktuelles Foto des oberen Knubbels interessieren.
Hattest du sie in 2016 und 2017 zum Blühen gebracht und eventuell Fotos davon?

Klappt die Nadel-Methode von Klaus auch bei Laubbäumen? Bisher hatte Klaus nur Nadelbäume gezeigt.

Mit den hier gezeigten Magnolien von Heike_vG, hwolf, Asya und deiner habt ihr mich angefixt, dass ich auch zwei "Stellatae" (immer dieser Plural... :roll: ) in 2016 begonnen habe, die allerdings noch nicht so weit sind. Ich bin positiv überrascht, wie schnell selbst große Schnittwunden abheilen und wie gut Triebe aus dem Stamm nachwachsen.

@Heike, Sanne, Dilek (Asya), Rainer (Tokoname), Heinrich (hwolf)
wie sieht es mit Updates eurer Magnolien und Blüten aus?

Grüße
Rainer
Zuletzt geändert von mydear am 02.09.2017, 21:19, insgesamt 1-mal geändert.
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nemsi
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Re: Entwicklung einer Magnolie

Beitrag von nemsi »

Hallo Barbara,

bisher doch eine schöne Entwicklung *daumen_new* . Ich habe eine rot blühende Magnolie. Das Nebari entwickelt sich fantastisch, oberirdisch ähnelt es aber in den drei Jahren Entwicklung noch keinem Baum.

Grüße
Robert
Liebe Grüße
Robert

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Re: Entwicklung einer Magnolie

Beitrag von Hanno »

Das ist jetzt etwas off topic (keine Magnolie), aber da nach Laubbäumen allgemein gefragt wurde . . .
mydear hat geschrieben:Klappt die Nadel-Methode von Klaus auch bei Laubbäumen?
zeige ich hier mal meine Minikirsche, bei der ich zwar keine Nadeln benutzte, sondern mit einem scharfen Skalpell senkrechte Schnitte am Stamm angebracht hatte. Über die Jahre verdickte sich das und ergab ein (verhältnismässig) schönes Nebari . . .
2006-2011-Nebari-Entwicklung.jpg
Bei Forsythie, Weide, Apfel, Birne und anderen schnellwüchsigen Pflanzen klappt das auch - ob bei der Magnolie - weiss ich nicht . . .
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hopplamoebel
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Re: Entwicklung einer Magnolie

Beitrag von hopplamoebel »

Moin Barbara,

die Schale kommt mir irgendwie bekannt vor ...

Ich würde nie darauf kommen, eine Magnolie zu einem Bonsai zu gestalten, aber Deine scheint sich ja prächtig zu entwickeln!
Interessant wäre , ob im Laufe vieler Jahre auch die Blätter und Blüten kleiner werden oder nicht? Dann könnte man sich doch auch mal einen Rhododendron vornehmen *schwitz*

Bei meinem Benjamin habe ich mittlerweile eine Blattgröße von einem cm - aber leider machen da bekanntlich nicht alle Pflanzen mit :(

Viel Erfolg weiterhin,
marco
So ist nun weder der etwas, der pflanzt, noch der begießt, sondern Gott, der das Gedeihen gibt.
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Re: Entwicklung einer Magnolie

Beitrag von Barbara »

Vielen Dank, Euch Vieren! :-D

Hanno, das sieht doch recht vielversprechend aus.
Vielleicht schaffe ich es ja, den Übergang vom Stammfuß zum Stamm etwas harmonischer hinzubekommen.
Ich werde es einfach mal probieren und dann berichten.

Rainer, ein Bild vom April 2016 habe ich, da hat sie ...naja... geblüht :wink: Da ich sie im März umgetopft hatte, haben sich alle schon vorhandenen Blütenknospen, bis auf die Eine in Blattknospen umgewandelt. Dieses Phänomen habe ich schon öfters beobachtet. Das ist sozusagen eine Überlebensstrategie der Magnolie, um keine Kraft fürs Blühen zu verplempern. *engel*

Auf dem Bild kannst Du auch die Konkavschnitte an dem Knubbel ungefähr erkennen. Es waren zwei, sehe ich gerade. Einer am Knubbel selbst und einer in der Innenseite der Biegung. Allerdings hat der Kallus am linken Schnitt inzwischen wieder für eine kleine Verdickung gesorgt. Mal schauen, vielleicht muss ich da nochmal etwas nachbessern.
Ich werde dann nochmal ein Winterbild schießen.

Liebe Grüße,
Barbara
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Magnolie I_2016_04_b.jpg
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Re: Entwicklung einer Magnolie

Beitrag von Barbara »

hopplamoebel hat geschrieben: 02.09.2017, 18:52 die Schale kommt mir irgendwie bekannt vor ...
:mrgreen: :mrgreen:

Hallo Marco,

die Blätter werden bei zunehmender Feinverzweigung schon mit der Zeit kleiner. Bei den Blüten bin ich mir nicht sicher, ob die sich größenmäßig überhaupt verändern können.
Man kann ja durch die Baumhöhe einiges ausgleichen, wenn man ein großblättriges Exemplar zum Bonsai gestalten möchte.

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mydear
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Re: Entwicklung einer Magnolie

Beitrag von mydear »

Hallo Barbara,

so ein Bild mit Blüte entschädigt für das ganze Jahr *daumen_new* (weil ansonsten Magnolien mit Laub nicht wirklich Grazie ausstrahlen)
Barbara hat geschrieben: 02.09.2017, 19:06 Rainer, ein Bild vom April 2016 habe ich, da hat sie ...naja... geblüht :wink: Da ich sie im März umgetopft hatte, haben sich alle schon vorhandenen Blütenknospen, bis auf die Eine in Blattknospen umgewandelt. Dieses Phänomen habe ich schon öfters beobachtet. Das ist sozusagen eine Überlebensstrategie der Magnolie, um keine Kraft fürs Blühen zu verplempern.
Das ist mir heuer auch passiert: ich schnitt im März bis zu den Blütenknospen zurück, welche sich dann zu Triebknospen umentwickelt haben.
Barbara hat geschrieben: 02.09.2017, 19:06 Auf dem Bild kannst Du auch die Konkavschnitte an dem Knubbel ungefähr erkennen. Es waren zwei, sehe ich gerade. Einer am Knubbel selbst und einer in der Innenseite der Biegung. Allerdings hat der Kallus am linken Schnitt inzwischen wieder für eine kleine Verdickung gesorgt. Mal schauen, vielleicht muss ich da nochmal etwas nachbessern.
Ich werde dann nochmal ein Winterbild schießen.
Ich habe das Gefühl die Stellata entwickelt an allen Astansätzen Knubbel *nee*
Nach Ast-Rückschnitt treibt meine immer auch am Astansatz neue Knospen. Heuer habe ich alle Knubbel-Äste entfernt und auf die neuen Knospen abgesetzt. Die großen Wunden beginnen zwar gut abzuheilen, vermutlich werden sie immer sichtbar bleiben. Ich bin mir nicht sicher, ob es die richtrige Vorgehensweise war.

Grüße
Rainer
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