Lärchen – Umgestaltung meiner Anfänger-Übungsbäume

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Philipp R.
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Re: Lärchen – Umgestaltung meiner Anfänger-Übungsbäume

Beitrag von Philipp R. »

na das schaut doch schon ganz gut aus
Bonsette hat geschrieben: Dazu habe ich die Oberseite der Biegung an zwei Stellen eingeritzt, alles mit Fahrradschlauch umwickelt und dann mit Draht und Kabelbinder gebogen. Ein Knacken habe ich dabei zum Glück nicht gehört. :-D
der erfolg des einschneidens hängt sehr von der position und tiefe des schnittes ab, nötig wäre es bei dem dünnen ding den ich nicht gewesen

die wurzel an der Rückseite würde ich an deiner stelle erst nächstes Jahr wegschneiden. wärs mein baum würd ich im Frühjahr machen
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Bonsette
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Re: Lärchen – Umgestaltung meiner Anfänger-Übungsbäume

Beitrag von Bonsette »

Freut mich Philipp, dass dir das Ergebnis bei der Literatenlärche gefällt. :)

Jetzt habe ich auch die verknotete Lärche gedrahtet.
2016-02-02_.jpg
2016-02-02__.jpg
Mensch, ist das aufregend, einen Baum so stark zu verbiegen. :shock: An der untersten Biegung (wo ich keinen Fahrradschlauch verwendet habe) ist der Stamm auch tatsächlich etwas stark geknickt – hoffentlich überlebt die Lärche das. Mehr will ich ihr dieses Jahr auf keinen Fall antun. Das Anschneiden der Stämme wie im Plan auf Seite 1 mache ich nächstes Jahr. (Dann sollen die Stämme unten zusammenwachsen und der abgesenkte Ast unten eigene Wurzeln bilden.) Die Äste am alten Hauptstamm habe ich nicht gedrahtet. Sie sollen nur noch ein paar Jahre für ein Dickenwachstum dieses Stammes sorgen, bevor er zum langen Jin wird.
Die aus der Schlaufe aufsteigende neue Spitze ist momentan ab Schalenkante 13cm hoch und darf noch bis zu 10cm höher werden, so dass da oben noch ein paar Äste sind.
Wäre die Lärche dann trotz viel höherem Jin eigentlich noch im Shohinformat?

LG
Stefanie
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Bonsette
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Re: Lärchen – Umgestaltung meiner Anfänger-Übungsbäume

Beitrag von Bonsette »

Lärche 1, die ich aus den Dolomiten mitgenommen habe, ist jetzt auch fertig gedrahtet. Sie müsste im Gegensatz zu den anderen beiden Hybridlärchen aus dem Teutoburger Wald eine Larix decidua sein. Das erste Foto von März 2012 füge ich auch mal bei, weil ich es gerade wiedergefunden habe. Beim nächsten Umpflanzen wird sie etwa 40° nach rechts geneigt.
März 2012
März 2012
Februar 2016
Februar 2016
Jetzt bin ich mal gespannt, wie diese drei Lärchen meine ersten Drahtungsaktionen mit größeren Verbiegungen überstehen.

Ein schönes Karnevals-Wochenende!
LG
Stefanie
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Philipp R.
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Re: Lärchen – Umgestaltung meiner Anfänger-Übungsbäume

Beitrag von Philipp R. »

Der is nicht schlecht geworden! Bandagen hättest du denk ich nicht gebraucht. Mich interessiert die Auswirkung vom fahrradschlauch auf die drahtspuren. Wächst er genau so schnell ein oder nicht. Beobachte das mal!
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raga
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Re: Lärchen – Umgestaltung meiner Anfänger-Übungsbäume

Beitrag von raga »

Hallo Stefanie,

sieht doch gut aus. Nur die Biegung des ersten Astes könnte noch ein kleines Stückchen dichter am Stamm beginnen. Ich würde bei diesem Ast auch das Dickenwachstum noch fördern.
Philipp R. hat geschrieben: Mich interessiert die Auswirkung vom fahrradschlauch auf die drahtspuren. Wächst er genau so schnell ein oder nicht. Beobachte das mal!
Nach meiner Erfahrung wächst der Draht genau so schnell ein. Aber die Drahtspuren sehen direkt nach dem abnehmen von Draht und Fahrradschlauch so aus als wäre der Fehler bereits vor Jahren und mit deutlich dickerem Draht passiert.

Gruß Ralf
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Bonsette
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Re: Lärchen – Umgestaltung meiner Anfänger-Übungsbäume

Beitrag von Bonsette »

Freut mich, dass euch die Lärche 1 soweit schon mal gefällt. :-D
raga hat geschrieben:Nach meiner Erfahrung wächst der Draht genau so schnell ein. Aber die Drahtspuren sehen direkt nach dem abnehmen von Draht und Fahrradschlauch so aus als wäre der Fehler bereits vor Jahren und mit deutlich dickerem Draht passiert.
Genau diese Beobachtung habe ich auch schon beim Drahten einer Birke mit Fahrradschlauch unter dem Draht gemacht. Bei den Lärchen habe ich mir gedacht, dass der stramm gewickelte Fahrradschlauch auch die Funktion haben kann, evtl. beim Biegen aufgetretene Risse in der Rinde geschlossen zu halten.

Jetzt habe ich noch eine prinzipielle Frage zur verknoteten Lärche:
Nach einigen Jahren Dickenwachstum wird sich der aus der Schlaufe heraus wachsende Stamm einschnüren. Aber was wäre denn, wenn ich an den Berührungsstellen die Rinden entferne, so dass die nachwachsenden Rinden sich verbinden? Ist dann nicht doch wieder die Versorgung über die Rinde an den Berührungsstellen gesichert? Oder funktioniert das nicht, weil die Saftbahnen an den Stellen wo die Rinden zusammen wachsen sollen gegenläufig sind?
knoten-einschnuerung.jpg
knoten-einschnuerung.jpg (53.66 KiB) 2087 mal betrachtet
LG
Stefanie
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Bonsette
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Re: Lärchen – Umgestaltung meiner Anfänger-Übungsbäume

Beitrag von Bonsette »

Mensch, diese „Einschnürungsfrage“ interessiert mich jetzt aber schon sehr (aus botanischem Gesichtspunkt), und ich habe bislang nirgends Antworten gefunden.
Mal ein anderes Beispiel, zu dem die Baumexperten unter euch vielleicht etwas sagen können:
Die Stämme mancher Kiefern- und Wacholder-Jungpflanzen werden doch auch so stark gedreht und gefaltet, dass die Windungen nach vielen Jahren nicht mehr zu erkennen sind, weil sie zusammen gewachsen sind. Der Stamm kann sich dann auch nur noch auf der Außenseite der Windung verbreitern und wird auf der Innenseite eingeschnürt, richtig? Sind die Rinden benachbarter Windungen dann nicht auch zusammengewachsen und verbinden somit benachbarte Schlaufen im Stamm, so dass eine abkürzende Saftbahn entsteht, über die die Versorgung weiterhin sichergestellt wird?
Und wenn das so ist – können die Rinden von Stammabschnitten mit gegenläufigem Saftfluss überhaupt zusammenwachsen? (Findet in einem Teil der Rinde dann eine Saftflussumkehr statt?)

LG
Stefanie
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Re: Lärchen – Umgestaltung meiner Anfänger-Übungsbäume

Beitrag von Bonsette »

Hier mal aktuelle Bilder von der Literatenlärche und der verknoteten Lärche, weil sie gerade so schön frisches Grün haben und ich mich freue, dass sie die Vergewaltigung überlebt haben. :)
2016-04-14_.jpg
2016-04-14_.jpg
LG
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Re: Lärchen – Umgestaltung meiner Anfänger-Übungsbäume

Beitrag von Bonsette »

Meine drei umgestalteten Übungslärchen haben es über den ersten Austrieb hinaus geschafft. :-D Sie bekamen alle viele Langtriebe, die ich bereits gekürzt habe, und schon gehen die nächsten Knospen auf.

Bei der verknoteten Lärche nehme ich nächstes Jahr die Bewurzelung des abgesenkten Astes und das Verwachsen mit dem Hauptstamm in Angriff. Aus dem Hauptstamm oberhalb des Knotens mache ich in ein paar Jahren einen Jin.
2016-06-23_.jpg
Ob die gebogene Lärche ein gestauchter Shohin oder doch ein größerer wird, weiß ich noch nicht.
2016-06-23-a-b.jpg
Die Literatenlärche muss ich noch verfeinern und vielleicht auf weniger Äste reduzieren.
2016-06-23_.jpg
LG und viel Spaß nachher beim Deutschlandspiel!
Steffi
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Re: Lärchen – Umgestaltung meiner Anfänger-Übungsbäume

Beitrag von Bonsette »

Heute habe ich der Literatenlärche den Draht abgenommen und sie grob geschnitten. Jetzt hat sie weniger Äste, mit denen ich ein paar Polster in verschiedenen Etagen herausarbeiten möchte. (In dem dichten Grün dieses Jahres konnte man ja kaum eine Struktur erkennen, deshalb mussten drei Äste fallen.)
Im Frühjahr wird sie wieder gedrahtet und evtl. noch etwas genauer geschnitten.
vorher
vorher
nachher
nachher
LG
Steffi
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Re: Lärchen – Umgestaltung meiner Anfänger-Übungsbäume

Beitrag von achim73 »

wird doch langsam :)
Gruss, Achim
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Opa Lutz
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Re: Lärchen – Umgestaltung meiner Anfänger-Übungsbäume

Beitrag von Opa Lutz »

Hallo Steffi,

Deine Literate hat es mir besonders angetan, die hat was. *daumen_new*
"Ich" würde vielleicht die Krone etwas leichter gestalten bei diesen filigranen Bäumchen.
Nur mal so eine Überlegung.
2016-12-01_ (566x600).jpg
2016-12-01_ (566x600).jpg (75.65 KiB) 1504 mal betrachtet
Durch das schöne Schattenbild sieht man gut "vorher/nachher".
Aber die Schere liegt bei Dir.
Schöne Grüße,
Lutz

Bleibt Gesund! *daumen_new*
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Sebastian O
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Re: Lärchen – Umgestaltung meiner Anfänger-Übungsbäume

Beitrag von Sebastian O »

Hallo Steffi,

ich möchte Dir nur in aller Kürze zu Deinen letzten Aufnahmen gratulieren! (Für das Lesen des ganzen Threads brauche ich mehr Zeit, als ich gerade habe)

In einem anderen Thread hier im Forum ging es die Tage um die Problematik, Fotos vor weißem, bzw. hellem Hintergrund zu machen. U.a. weil es so schwierig ist, keinen Schattenwurf zu erzeugen. Da hast Du aus der Not einfach mal eine Tugend gemacht, Hut ab!
LG
Sebastian
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Bonsette
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Re: Lärchen – Umgestaltung meiner Anfänger-Übungsbäume

Beitrag von Bonsette »

Vielen Dank für eure Rückmeldung, Achim, Lutz und Sebastian!

@Lutz: Ohne den oberen rechten Ast wäre mir die Krone glaube ich etwas unausgewogen, aber eine deutliche Einkürzung des Astes kann ich mir schon vorstellen – im Frühjahr nehme ich sie mir noch einmal vor.

@Sebastian: Dass meine Bilder diesmal mit Schatten sind, liegt eigentlich nur daran, dass das Tageslicht nicht mehr ausreichend war und ich auf die Schnelle mit der Schreibtischlampe beleuchtet habe. Da der Baum von der Seite beleuchtet ist, fiel mir nachher auf, dass man am Schatten noch eine weitere Perspektive sieht, die noch mehr über den Stammverlauf verrät. Das fand ich ganz interessant und habe den Schattenteil dann doch nicht vom Foto abgeschnitten.

Der gebogenen Lärche habe ich jetzt auch den Draht abgenommen. Ihr Grün wird nächstes Jahr wahrscheinlich schon so dicht aussehen, dass keine einzelnen Äste mehr zu sehen sind. Wenn die eigenwillige gedrungene Struktur mit dem Bogen (den der Stamm und der erste linke Ast bilden) noch erkennbar sein soll, müsste ich da bald etwas reduzieren. Ich könnte mir eine der beiden skizzierten Optionen mit Polstern (deren Verzweigung natürlich noch aufgebaut werden muss) vorstellen.
Was meint ihr?
2016-11-26_.jpg
2016-12-07-idee.jpg
LG
Steffi
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achim73
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Re: Lärchen – Umgestaltung meiner Anfänger-Übungsbäume

Beitrag von achim73 »

ich finde die rechte besser. vielleicht erstmal n kleinen jin stehen lassen. abschneiden kannst du dann immer noch :)
Gruss, Achim
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