Malus Evereste von Frank (#B3)

Allgemeine Philosophie, Stilarten, Techniken, Vorstellung und Besprechung von Rohmaterial sowie lose Sammlung von Entwicklungs-Dokus
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Kyrilla
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Re: Malus Evereste von Frank (#B3)

Beitrag von Kyrilla »

Trotzdem finde ich Dein erstes Bäumchen von der Verzweigung besser.... *daumen_new*
Stil ist richtiges Weglassen des Unwesentlichen.
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Ferry
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Re: Malus Evereste von Frank (#B3)

Beitrag von Ferry »

Hallo Frank,

der Stamm Deines 'Malus evereste' hat eine schöne Bewegung und die Bearbeitung der Schnittwunden ist sehr gut. Ich vermute, dass der Baum aus der Feldkultur von Mistral in Spanien stammt. Die Stämme erreichen schnell bei diesen jungen Bäumen beachtliche und alt wirkende Durchmesser. Dort wird allerdings weniger Wert auf ein gutes Nebari gelegt.

Wer den gesamten Beitrag, welcher voll von unterschiedlichen Meinungen ist, gründlich gelesen hat findet darin viele wertvolle Hinweise. *daumen_new*

Studiere den Baum genau, und Du wirst erkennen, wo Du möglichst bald schneiden solltest, um die richtigen Verjüngungen und Aststellungen zu erreichen.

Dann versuche das vegetative anstatt dem generativen Wachstum zu fördern. Wie geht das? Ganz einfach durch einen starken Rückschnitt und regelmässigem Entfernen aller Blüten und Fruchtansätze. Überwiegt das generative Wachstum, dann wird der Baum sich nur sparrig verzweigen, weil er seine Energie für die Bildung der Früchte einsetzt.
LG,
F.
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abardo
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Re: Malus Evereste von Frank (#B3)

Beitrag von abardo »

Hallo Ferry,

... da muss ich doch irgendwann mal Detlef fragen, wo er den wirklich her hatte.

Danke auch für deine Tipps. Nebari ist immer noch die primäre Baustelle gewesen und einige Äste stehen halt jetzt zur Disposition, mal sehen, wie sich der neue Pflanzwinkel im Frühjahr auswirkt.

Blüten und Früchte habe ich bis jetzt immer nur teilweise entfernt, so als Wuchsausgleich. Du hast recht, da muss ich nächstes Jahr dran denken, um noch rechtzeitiger und konsequenter zu sein.
Grüße, Frank
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abardo
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Re: Malus Evereste von Frank (#B3)

Beitrag von abardo »

Hi nochmal,

die jeweils zum Vergleich passend farbig markierten Bereiche zeigen weitere Nodien in den so lang wirkenden Nodien. Anhand der älteren Fotos ist zu erkennen, das dort einmal Knospen und Triebe waren. Dort könnte der Apfel also auch einmal wieder austreiben.
DSC01340.JPG
DSC01343.JPG
DSC01343.JPG (53.05 KiB) 1555 mal betrachtet
IMG_1867.jpg
In schwarz habe Bereiche markiert, die ich von Äpfeln, Linden und Eiche kenne. An Linden und Eichen konnte ich bereits feststellen, dass dort regelmässig auch stammnah ein Austrieb stattfindet. Bei Äpfeln habe ich bis jetzt nur beobachten können, dass aus diesen unscheinbaren Verwerfungen und Verdickungen am Zweig- oder Astende eine Rückknospung stattfindet.
IMG_1872.jpg
Ich bin mir recht sicher, dass ich sowohl die nur schlecht erkennbaren Nodien, als auch die schwarz markierten Bereiche zum Austrieb bringen könnte, wenn ich bei gelb schneiden würde.
IMG_1867-2.jpg
Nur wäre es doch viel angenehmer, wenn man z.B. nach dem ersten Austrieb einfach alle Äste und Zweige gleichzeitig nur kürzen würde, gleichzeitig vorhanden Blüten (und Knospen, die man nicht wirklich braucht), entfernen würde, um an den schwarzen Stellen und an den farbig markierten Nodien einen Austrieb zu erreichen. Oder diese Rückknospung irgendwie anders begünstigen kann ...
Grüße, Frank
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zopf
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Re: Malus Evereste von Frank (#B3)

Beitrag von zopf »

Hallo Frank
Nach dem Wurzel und unterem Stammbereich
ergibt sich das Problem der Stammfortführung.
Im Moment ist der weitere Stammverlauf zu gerade
und es beginnt sich eine unschöne Verdickung zu bilden.
Dieser Bereich hätte in meinen Augen Priorität,
da unabhängig vom Stammverlauf eine Verdickung nicht mehr zu korrigieren ist.
(Fräsen mal außen vor gelassen).
Frank-Apfel-2.jpg
Frank-Apfel-2.jpg (32.23 KiB) 1541 mal betrachtet
Anbei eine Möglichkeit,
- hellgrün leichte Drahtung um den Astansatz zu verändern
- hellblau Ablaktion
So könntest Du den Baum nach rechts, links oder aufgebest weiter entwickeln.
mfG Dieter

PS solltest Du in dieser Richtung vorgehen,
würde ich nicht umtopfen, dafür aber kräftig füttern
grüsse an die bewohner von melmac
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abardo
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Re: Malus Evereste von Frank (#B3)

Beitrag von abardo »

Hallo Zopf,

einen Besen finde ich nicht passend bei einem Apfel.

Mit deinen Änderungen würde der gesamte Baum dann wie folgt aussehen:
file-1.jpg
Ich gehe aber davon aus, dass du dann den Rest der Krone sowie alle verbliebenen Äste auch drastisch einkürzen würdest, richtig ?
Eine Entwicklung der Krone nach rechts finde ich aber trotzdem schwierig, insbesondere wegen dem Nebari.

Mir schwebt eher eine Entwicklung der Krone nach links vor, so in etwa.
file.jpg
Dabei habe ich den von Fips auch als schwierig befundenen, sehr gerade Ast oben rechts entfernt, was auch die Verdickung entschärfen würde, dann den einen mitte links, mit dem sehr hässlichen Knick am Ansatz, dann die geplante etwas mehr nach rechts geneigte Position und deine vorgeschlagenen Verbesserungen bei den Knubbeln:
Grüße, Frank
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zopf
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Re: Malus Evereste von Frank (#B3)

Beitrag von zopf »

Hallo
Im Moment habe ich noch kein Bild im Kopf,
daher ein anderer Gesichtspunkt.
Früchte und Blüten lassen sich nicht verkleinern,
es gibt 3 Präsentationszeiträume
(auch wenn man nur für sich bastelt)
- unbelaubt
- in der Blüte
- nur mit Früchten
Unbelaubt bedeutet kurze Internodien, viel Bewegung, Borke (nicht leicht)
hier könnte man mit Flechten arbeiten.
In der Blüte ist schwer zu steuern da zu viele Blätter den Baum zu dicht wirken lassen würden,
Aufbau ähnlich wie oben, aber weniger Bewegung nötig und die Internodien können länger sein.
Fruchtbehangen ist sehr dekorativ, auch hier wird weniger Bewegung benötigt,
auch die Internodien können länger sein, damit die Äpfelchen auch genügend Platz zum wirken haben.
Wenn Du auf keine vorhandenen Äste Rücksicht nehmen müsstest
und nur den unteren Stamm benutzt,
Wie könntest Du Dir den weiteren Stammverlauf vorstellen ?
mfG Dieter
grüsse an die bewohner von melmac
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Heike_vG
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Re: Malus Evereste von Frank (#B3)

Beitrag von Heike_vG »

abardo hat geschrieben:Mir schwebt eher eine Entwicklung der Krone nach links vor...
Hallo Frank,
die Bewegung des unteren Stammbereichs, der erste Ast rechts und der sich darunter ergebende Negativraum würde m.E. eher eine leichte Bewegung des Baums nach rechts vorgeben. In diesem Negativraum ist der kleine, offenbar für eine Ablaktion vorbereitete Trieb m.E. dann auch überflüssig bzw. störend.
So wie ich den Apfel sehe, hat er die Gestalt eines sich höflich nach rechts verbeugenden Menschen, der gleichzeitig mit ausgestrecktem Arm etwas überreicht. Das ist eine gefällige Form, die sehr harmonisch wirkt.
Wenn man diese Verbeugung mit einer Bewegung des oberen Bereichs nach links verbinden wollte, sähe das ungemütlich und eher unlogisch aus, fände ich.
Ich habe mal versucht, mein inneres Bild hier einzuzeichnen. Das hätte meine 9jährige Tochter sicher besser gekonnt, aber vielleicht zeigt es doch, was ich meine.

Liebe Grüße,

Heike
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Ein halber Schritt in die richtige Richtung ist oftmals ein Reinfall...

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abardo
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Re: Malus Evereste von Frank (#B3)

Beitrag von abardo »

Bei deinem Bild muss ich dann die Ablaktion ganz dringend weglassen, sonst guckt dem Männchen direkt dort etwas aus der Hose *iik*

*lach*
Grüße, Frank
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Kathrin
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Re: Malus Evereste von Frank (#B3)

Beitrag von Kathrin »

Hallo zusammen

Ich dachte immer, 2 Aeste (die Arme des Männchens) auf gleicher Höhe seien zu vermeiden...
oder nicht?

Danke fürs Aufklären.
Kathrin
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Heike_vG
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Re: Malus Evereste von Frank (#B3)

Beitrag von Heike_vG »

Schon. Hier sind sie genau genommen nicht wirklich auf einer Höhe, es wirkt aber so, weil der Stamm da gerade die Biegung nach rechts macht. Man könnte probieren, den Baum ein kleines bisschen nach links aufzurichten, um das etwas zu entschärfen.
Bei einem Apfelbaum wie diesem hier würde mich das aber nicht weiter stören, dass die Äste fast gegenüberliegend wirken. Die Obstbaumform kann man eh freier sehen und gestalten.
Die strikteren Regel für den Bonsai-Aufbau (keine Äste auf gleicher Höhe, erster Ast rechts, zweiter links, Vorderseiten und Rückseitenast, dann ggf. nächster Ast rechts, links... alle Äste an Außenseiten von Biegungen, alle Äste hängend angesetzt etc.) sehe ich vor allem für Kiefernformen, die allzu oft auch auf Baumarten angewendet wurde / wird, deren natürlichem Wuchs sie gar nicht entsprechen. Manchmal kann das gut aussehen, oft aber auch recht seltsam.

LG, Heike
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Kathrin
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Re: Malus Evereste von Frank (#B3)

Beitrag von Kathrin »

Hallo Heike

Das sehe ich eigentlich auch so, vielen Dank für's Aufklären.

Lg Kathrin
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Bonsette
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Re: Malus Evereste von Frank (#B3)

Beitrag von Bonsette »

Hallo Frank,
dein Apfelbaum gefällt mir sehr gut! *daumen_new* Den stelle ich mir in ein paar Jahren schön knorrig und gleichzeitig in seiner Gestalt recht elegant vor. Dank Heikes aufschlussreicher Zeichnung weiß ich jetzt auch, warum der mir so elegant und harmonisch vorkommt. :-D
Und interessant finde ich diesen Thread auch, habe hier einige neue Informationen erhalten.

LG
Stefanie
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Re: Malus Evereste von Frank (#B3)

Beitrag von Sanne »

Langsam nervt mich dieser Thread von Dir Frank. Den Baum finde ich nicht besonders. Da gefällt mir meiner besser. Der wurde aber von Dir und Chris verrissen. :roll:
Was wären wir ohne den Trost der Bäume…
(Zitat von Gisela V.)
chris-git@rre

Re: Malus Evereste von Frank (#B3)

Beitrag von chris-git@rre »

Hallo Sanne,
Sanne hat geschrieben:Langsam nervt mich dieser Thread von Dir Frank. Den Baum finde ich nicht besonders. Da gefällt mir meiner besser. Der wurde aber von Dir und Chris verrissen. :roll:
Meinst Du diesen?:

http://www.bonsai-fachforum.de/viewtopi ... 4&start=30
Meinst Du mich?
Wo habe ich den verrissen?
Du hast unter Gestaltung geschrieben, ich habe dort einen nett gemeinten Vorschlag gemacht.

Hat aber nichts mit diesem Thema (Malus Evereste von Frank (#B3)) zu tun....

Wird immer verrückter hier im Forum, hat vielleicht was mit der Jahreszeit zu tun.
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