Malus Evereste von Frank (#B3)

Allgemeine Philosophie, Stilarten, Techniken, Vorstellung und Besprechung von Rohmaterial sowie lose Sammlung von Entwicklungs-Dokus
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abardo
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Re: Malus Evereste von Frank (#B3)

Beitrag von abardo »

Hi,
kleines Update.

Den Apfel hat das kühle Wetter jetzt kaum irritiert, volle Blüte (unten hab ich schon ein paar weggenommen).
DSC03143.jpg
Grüße, Frank
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Barbara
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Re: Malus Evereste von Frank (#B3)

Beitrag von Barbara »

sehr schön, Frank! *daumen_new*

Ist das der Apfel, bei dem Du letztes Jahr eine Bohrablaktation versucht hast?
Du schriebst, dass der Ast so schlecht gewachsen ist-- bei meinem Apfel ja auch.

Liebe Grüße,
Barbara
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abardo
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Re: Malus Evereste von Frank (#B3)

Beitrag von abardo »

Ja Barbara, das is der (hinten, unten, links sieht man den dünnen Ast.

Ist aber eher ein Einkerben-und-Reinlegen gewesen, durchgebohrt habe ich da nicht.
Ist bis jetzt hinter der Kerbe kaum dicker geworden.
Wenn jetzt alles durchgetrieben hat, mach ich den mit Schlauch gepolsterten Draht mal ab und gucke was passiert ist. Ich vermute aber, dass ich da nicht wirklich Kambium auf Kambium bekommen habe.

Nach deinem schönen Arco-Apfel-Bild konnte ich grad auch nicht anders. Meiner blüht jetzt schon zwei Wochen und freut mich jedesmal, wenn ich aus der Küche gucke oder durch den Zengarten schaue ...
Grüße, Frank
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Bonsai-Fips
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Re: Malus Evereste von Frank (#B3)

Beitrag von Bonsai-Fips »

Schöner Apfel, Frank, und danke fürs Zeigen, Grüsse Fips
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espanna
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Re: Malus Evereste von Frank (#B3)

Beitrag von espanna »

Moin Frank,

hast du vll. einen Foto von der Kerbe?
(was meinst du, würde sowas nach links und rechts auch funktionieren?)
Gruß
László

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abardo
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Re: Malus Evereste von Frank (#B3)

Beitrag von abardo »

Hi László,

ich muss mal demnächst mit den Herbst-/Winterfotos anfangen, dann mach ich auch eins von der Kerbe (die wächst jetzt langsam zu. Anfang Juli habe ich die stützenden Drähte entfernt, die drohten einzuwachsen und vorher durch einen 4mm-dicken Spanndraht ersetzt, mit dem ich noch ein bisschen "nachschrauben" konnte).

"Seitwärts" habe ich zwar noch nicht gemacht, sehe aber bei einem Laubbaum keinen Grund, warum das nicht funktionieren sollte (bei einem Nadelbaum sollte man da generell überlegen, wo die Saftbahnen laufen und nicht quer sondern wohl eher längs einschneiden).
Zuletzt geändert von abardo am 21.02.2020, 08:18, insgesamt 1-mal geändert.
Grüße, Frank
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abardo
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Re: Malus Evereste von Frank (#B3)

Beitrag von abardo »

Hi,

hier die versprochenen Bilder der Winterbearbeitung.

Dieses Jahr ist der Apfel nicht gerade üppig gewachsen, ein bisschen Rückknospung, nicht so viel Zuwachs, wie erhofft. Direkt ab der Blüte war es bei uns wochenlang sehr heiss, der Baum hat die Hälfte der Blüten abgeworfen und ist faktisch stehen geblieben, wie so viele andere auch ...

vorne
vorne
hinten
hinten
von oben
von oben

Die Anlaktion ist auch nach 2 Jahren nicht voll funktionsfähig, ich werde den nächsten Austrieb noch abwarten und erst dann trennen.

Anlaktion
Anlaktion

Der noch versorgende Ast wurde letztes Jahr schon um die Hälfte reduziert, jetzt noch einmal, auf nun ein Viertel.

Reduzierung
Reduzierung

Zwei Jahre lang wurde nicht umgetopft, ist im Frühling dringend notwendig. Unter dem Moos haben sich die bohrablaktierten Wurzeln prima entwickelt. Sind schon getrennt und haben auch schon angefangen sich zu verzweigen.

5-wurzeln.jpg

Die Absenkung durch Einschnitt hat auch nicht so gut geklappt, vielleicht 50% vom Erhofften. Der Draht musste schon im Juli runter und dann ist der Ast natürlich wieder etwas nach oben gewippt, die Wunde hat sich zwar gut verschlossen, aber da muss ich wohl noch einmal ran.

Einschnitt zwecks Absenkung
Einschnitt zwecks Absenkung

Dieses Jahr war dafür ein Moosjahr, in zwei grosse "Flatschen" getrennt, wird das jetzt bis zum Frühjahr geparkt.

geringe Apfelausbeute, aber prima Moos
geringe Apfelausbeute, aber prima Moos
Grüße, Frank
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bock
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Re: Malus Evereste von Frank (#B3)

Beitrag von bock »

Moin Frank,

mir gefällt die Präsentation sehr, auch das Beschwingte der Gestaltung.
Ich frage mich nur, ob du jetzt einen Apfelkuchen backst oder lieber einen Obstler brennst?
Bei meinen Äpfeln war das Wachstum besonders nach dem Rückschnitt im Frühsommer auch nicht so befriedigend.
Hoffen wir auf einen "wüchsigeren" Sommer 2018! :)
liebe Grüße Andreas
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Chri
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Re: Malus Evereste von Frank (#B3)

Beitrag von Chri »

Finde den sehr gut, vorallem weil du soviele Techniken anwendest und versuchst, den Rest erledigt eh die Zeit :)
Mit freundlichen Grüßen,
Christoph
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mydear
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Re: Malus Evereste von Frank (#B3)

Beitrag von mydear »

Hallo Frank,

danke für die gute Beschreibung deiner Einschnitt-Technik. So ist es für mich perfekt nachvollziehbar.

Aus deiner Sicht: wieviel konntest du den Ast absenken? Wie beurteilst du es im Nachhinein? Würdest du heute etwas ändern?


Bild

Bild



Grüße
Rainer
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abardo
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Re: Malus Evereste von Frank (#B3)

Beitrag von abardo »

Hi Rainer,
wie oben schon beschrieben.

a) ich hab den Keil zu breit eingeschnitten, das nächste mal würde ich einfach nur ein Stück mit der Säge reingehen
b) hab nur zu 50% geklappt. Ich vermute, dass sich in der Wunde wieder soviel Kallus gebildet hat, dass es den Ast wieder nach oben gedrückt hat

Ich werd dieses Jahr noch einmal einschneiden. Vielleicht auch an einer zweiten Stelle ein paar cm weiter aussen.
Grüße, Frank
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Re: Malus Evereste von Frank (#B3)

Beitrag von mydear »

abardo hat geschrieben: 12.03.2018, 17:18 wie oben schon beschrieben.

a) ich hab den Keil zu breit eingeschnitten, das nächste mal würde ich einfach nur ein Stück mit der Säge reingehen
b) hab nur zu 50% geklappt. Ich vermute, dass sich in der Wunde wieder soviel Kallus gebildet hat, dass es den Ast wieder nach oben gedrückt hat

Ich werd dieses Jahr noch einmal einschneiden. Vielleicht auch an einer zweiten Stelle ein paar cm weiter aussen.
Danke Frank,

die Zwischenzeilen hatte ich übersehen.

Grüße
Rainer
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abardo
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Re: Malus Evereste von Frank (#B3)

Beitrag von abardo »

Hi,

es war Zeit den Apfel nach 2 Jahren umzutopfen. Da ich immer unter den Wurzelhals reinen Basaltsplitt packe und der für Wurzeln völlig uninterressant ist, sind unter dem Stamm keine Wurzeln gewachsen und nur aussen hat sich alles rumgewunden und dann den Baum schon hochgedrückt.

Das macht es völlig einfach, den Ballen in der Höhe um die Hälfte zu reduzieren, einfach die langen Schwuppen weg, aussen ein bisschen auskämmen und ab in eine neue, viel niedrigere Schale.

Halbierung des Ballens
Halbierung des Ballens

Ist zwar kein Holzapfel, kam jetzt aber trotzdem in eine "Holzkiste". Ne, ist ein wunderbare Schale von Walter Venne, aus einer älteren Serie. Das gute Stück habe ich mal bei ebay gefunden.

vorne
vorne
hinten
hinten

Und da Rückknospung wieder ganz prima war, konnte ich auch in den äusseren Bereichen wieder weiter einkürzen.

von oben
von oben

Im Sommer kann dann der dicke Ast weiter abgesenkt und woanders auch noch abgespannt werden.
Dieses Jahr gehts um Wuchsausgleich.
Zuletzt geändert von abardo am 14.03.2018, 18:06, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Malus Evereste von Frank (#B3)

Beitrag von Sanne »

Hallo Frank,

die neue Schale von Walter Venne mit "Holzoptik" finde ich zwar ungewöhnlich, aber von der Form und Farbe her finde ich sie wesentlich passender als die vorige Schale.

Gruß, Sanne

P.S.: Mit Splitt als Drainage habe ich schlechte Erfahrung gemacht, der hält die Feuchtigkeit zu lange.
Was wären wir ohne den Trost der Bäume…
(Zitat von Gisela V.)
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Re: Malus Evereste von Frank (#B3)

Beitrag von abardo »

Hi Sanne,
das ist Basaltsplitt, der hält kaum Feuchtigkeit, wird ja auch für den Terassenbau und Fundamente empfohlen.
Irgendwas kalkhaltiges oder Lava sollte man an der Stelle natürlich nicht nehmen.
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