ulmus parvifolia "cork bark" - schnippelbonsai
ulmus parvifolia "cork bark" - schnippelbonsai
wollte euch mal eine u. japonica, auch bekannt als korkrindenulme oder zelkova nire vorstellen.
hab die jungpflanze 2010 bei enger gekauft, weil sie schon in jungen jahren eine schöne borke bildet und frosthart sein sollte.
das zumindest kann ich absolut bestätigen, denn den horrorwinter 2010/11, in dem sogar bei mir reihenweise einheimische kandidaten den löffel abgegeben haben, hat sie überstanden.
das gewählte exemplar hatte ganz brauchbare anlagen und kostete 25 €.
so sah sie 2011 aus, noch nichts dran gemacht : recht bald wurde mir klar, dass der baum insgesamt etwas grösser werden müsste, da der unterste rechte ast nicht zu gebrauchen war. er saß an der innenbiegung des stammes und entsprang dort in einem ganz blöden winkel.
jetzt hätte man natürlich (wie hier im forum ausführlichst dokumentiert... ) zur verbesserung der verjüngung etc. erstmal ganz radikal zurückschneiden können.
ich habe mich aber für den umgekehrten weg entschieden:
gut füttern, wachsen lassen, im oberen bereich immer wieder etwas stärker zurückschneiden und auf die natürliche rückknospung und dadurch von selbst entstehende verzweigung setzen.
gleichzeitig die unteren , späteren hauptäste stärker durchtreiben lassen und nur 1 x im jahr zurückschneiden.
den überflüssigen ast als opferast gar nicht schneiden, der sorgt ausschliesslich für stammverdickung und wurzelansatz.
es zeigte sich recht schnell, das diese vorgehensweise für die ulme gut funktioniert.
da ich eine naturalistische form anstrebe, musste ich nur ganz selten mal mit draht arbeiten, meistens kann man rein durch schnitt die gewünschten ergebnisse erhalten.
das sieht dann erstmal ein paar jahre wie ein busch aus, aber langsam hatte ich ja gelernt, langfristig zu denken. der stand 2014: jetzt im märz 2016 war es an der zeit, den opferast abzuschneiden, da der stamm mittlerweile die gewünschte dicke erreicht hat. ach ja, in eine flache schale ist er 2013 umgezogen. den wurzelansatz habe ich mit spaghnum-moos abgedeckt.
ansicht vorher (sorry, schneller schnappschuss mit dem handy): stand heute nach rückschnitt: (auch nicht viel besser, da gerade kein stativ und fotolampe zur hand) zusammenfassend kann ich jedem, auch anfängern, diese sorte nur empfehlen. macht schon spass...
hab die jungpflanze 2010 bei enger gekauft, weil sie schon in jungen jahren eine schöne borke bildet und frosthart sein sollte.
das zumindest kann ich absolut bestätigen, denn den horrorwinter 2010/11, in dem sogar bei mir reihenweise einheimische kandidaten den löffel abgegeben haben, hat sie überstanden.
das gewählte exemplar hatte ganz brauchbare anlagen und kostete 25 €.
so sah sie 2011 aus, noch nichts dran gemacht : recht bald wurde mir klar, dass der baum insgesamt etwas grösser werden müsste, da der unterste rechte ast nicht zu gebrauchen war. er saß an der innenbiegung des stammes und entsprang dort in einem ganz blöden winkel.
jetzt hätte man natürlich (wie hier im forum ausführlichst dokumentiert... ) zur verbesserung der verjüngung etc. erstmal ganz radikal zurückschneiden können.
ich habe mich aber für den umgekehrten weg entschieden:
gut füttern, wachsen lassen, im oberen bereich immer wieder etwas stärker zurückschneiden und auf die natürliche rückknospung und dadurch von selbst entstehende verzweigung setzen.
gleichzeitig die unteren , späteren hauptäste stärker durchtreiben lassen und nur 1 x im jahr zurückschneiden.
den überflüssigen ast als opferast gar nicht schneiden, der sorgt ausschliesslich für stammverdickung und wurzelansatz.
es zeigte sich recht schnell, das diese vorgehensweise für die ulme gut funktioniert.
da ich eine naturalistische form anstrebe, musste ich nur ganz selten mal mit draht arbeiten, meistens kann man rein durch schnitt die gewünschten ergebnisse erhalten.
das sieht dann erstmal ein paar jahre wie ein busch aus, aber langsam hatte ich ja gelernt, langfristig zu denken. der stand 2014: jetzt im märz 2016 war es an der zeit, den opferast abzuschneiden, da der stamm mittlerweile die gewünschte dicke erreicht hat. ach ja, in eine flache schale ist er 2013 umgezogen. den wurzelansatz habe ich mit spaghnum-moos abgedeckt.
ansicht vorher (sorry, schneller schnappschuss mit dem handy): stand heute nach rückschnitt: (auch nicht viel besser, da gerade kein stativ und fotolampe zur hand) zusammenfassend kann ich jedem, auch anfängern, diese sorte nur empfehlen. macht schon spass...
Gruss, Achim
"Der kürzeste Weg zum Glück ist der Weg in den Garten"
chinesische Weisheit
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- Bonsai-Fips
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- Beiträge: 2804
- Registriert: 09.11.2012, 17:13
Re: ulmus japonica schnippelbonsai
Hallo Achim
Deine sehr kluge Vorgehensweise hat sich voll ausbezahlt - ganz toller Baum geworden - dickes Kompliment! Besser/Schöner kann man eine Verjüngung nicht hinbekommen .
Viele Grüsse, Fips
Deine sehr kluge Vorgehensweise hat sich voll ausbezahlt - ganz toller Baum geworden - dickes Kompliment! Besser/Schöner kann man eine Verjüngung nicht hinbekommen .
Viele Grüsse, Fips
Re: ulmus japonica schnippelbonsai
Hallo Achim
Ich bin ja ein erklärter Freund starker Schnitte, aber hier zeigst du ein sehr schönes Beispiel dafür, dass es auch anders geht.
Toller Baum!
Beste Grüße
Thomas
Ich bin ja ein erklärter Freund starker Schnitte, aber hier zeigst du ein sehr schönes Beispiel dafür, dass es auch anders geht.
Toller Baum!
Beste Grüße
Thomas
Re: ulmus japonica schnippelbonsai
Schöne Entwicklung, macht Spaß zu sehen.
Norbert
So wie du bist, so sind auch deine Gebäude
Sullivan, 1924
So wie du bist, so sind auch deine Gebäude
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Re: ulmus japonica schnippelbonsai
Hallo Achim,
tolle Arbeit. Ich bin inzwischen ein Ulmen-Fan und pflege ebenfalls einige Projekte (bin aber bei weitem noch nicht so weit). Deine Ulme hast du sehr gut weiterentwickelt und ich freue mich schon jetzt auf die weitere Dokumentation.
Bezüglich deiner Sortenangabe komme ich etwas ins grübeln. Mir war nicht klar, dass Korkrindenulme und zelkova nire gleichbedeutend sind; wird schon stimmen. Vielleicht hatte ich das einfach falsch in Erinnerung.
Schöne Grüße,
Claus
tolle Arbeit. Ich bin inzwischen ein Ulmen-Fan und pflege ebenfalls einige Projekte (bin aber bei weitem noch nicht so weit). Deine Ulme hast du sehr gut weiterentwickelt und ich freue mich schon jetzt auf die weitere Dokumentation.
Bezüglich deiner Sortenangabe komme ich etwas ins grübeln. Mir war nicht klar, dass Korkrindenulme und zelkova nire gleichbedeutend sind; wird schon stimmen. Vielleicht hatte ich das einfach falsch in Erinnerung.
Schöne Grüße,
Claus
Re: ulmus japonica schnippelbonsai
ganz sicher bin ich mir da auch nicht. im handel werden oft auch einfach falsche bezeichnungen gewählt. diese borkige sorte hab ich jedenfalls schon unter diesen namen gefunden...oder es gibt da auch noch mal unterschiede...
Gruss, Achim
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- Bonsai-Fips
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Re: ulmus japonica schnippelbonsai
Meines Wissens ist: Ulmus parvifolia var. suberosa = Zelkova nire = Korkrindenulme.
Re: ulmus japonica schnippelbonsai
Bei Ulmen und vielen anderen häufig in Kultur befindlichen Pflanzen gilt : Artnamen sind zum größten Teil Schall und Rauch. Bei Pflanzen gibt es unzählige bislang unbeschriebene Arten, Varietäten, lokale Formen. Selbst innerhalb einer dieser Gruppen kommt es teils noch darauf an, woher genau (klimatisch, geografisch) der Baum stammt.
Da man die exakte Herkunft seiner Pflanzen in den seltensten Fällen rekonstruieren kann und unter Umständen durch die Kultur Hybride entstanden sind, brauchen wir uns um genaue Bezeichnungen im Grunde keine Gedanken machen. Daher einfach: Es ist eine (irgendeine) Ulme mit Korkrinde, offesichtlich winterhart und ein schönes Exemplar .
Beste Grüße
Thomas
Da man die exakte Herkunft seiner Pflanzen in den seltensten Fällen rekonstruieren kann und unter Umständen durch die Kultur Hybride entstanden sind, brauchen wir uns um genaue Bezeichnungen im Grunde keine Gedanken machen. Daher einfach: Es ist eine (irgendeine) Ulme mit Korkrinde, offesichtlich winterhart und ein schönes Exemplar .
Beste Grüße
Thomas
Re: ulmus japonica schnippelbonsai
Gruß Jürgen
Wer nicht mit Pflanzen und Tieren kann, kann auch nicht mit Menschen.
Ich moderiere in blau, der Rest ist nur meine Meinung
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Re: ulmus japonica schnippelbonsai
hmm. laut denen ist "ulmus japonica", die bezeichnung, die enger verwendet, ungültig und auch ein synonym für chin. ulme (u. parvifolia) allgemein.
hier handelt es sich wohl um die sorte "cork bark".
die sache mit den zelkoven (die ja botanisch totaler quatsch ist) scheint so ne tradition im bonsaihandel zu sein, mehr nicht
hier handelt es sich wohl um die sorte "cork bark".
die sache mit den zelkoven (die ja botanisch totaler quatsch ist) scheint so ne tradition im bonsaihandel zu sein, mehr nicht
Gruss, Achim
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Re: ulmus parvifolia "cork bark" - schnippelbonsai
Hallo Achim
Die ist auf allerbestem Weg, die Ulme. Die wird richtig gut,da habe ich keine Zwefel.
Danke fürs Zeigen
LG Jürg
Die ist auf allerbestem Weg, die Ulme. Die wird richtig gut,da habe ich keine Zwefel.
Danke fürs Zeigen
LG Jürg
Re: ulmus parvifolia "cork bark" - schnippelbonsai
danke für die netten kommentare. aber die macht das fast von allein...
bin gespannt, wie sich der wurzelansatz entwickelt. das ist ja bei der sorte wohl etwas schwieriger, weil gerne dicke wurzeln gebildet werden. momentan siehts von dem, was ich sehen kann, noch ganz gut aus.
bin gespannt, wie sich der wurzelansatz entwickelt. das ist ja bei der sorte wohl etwas schwieriger, weil gerne dicke wurzeln gebildet werden. momentan siehts von dem, was ich sehen kann, noch ganz gut aus.
Gruss, Achim
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Re: ulmus parvifolia "cork bark" - schnippelbonsai
In diesen 5 Jahren hat sie sehr an Reife gewonnen und eine schöne Entwicklung gemacht, gut gemacht
Da hätte man noch ein paar mehr Bilder von sehen wollen. Lass uns doch bitte nochmal im Herbst am Anblick teilhaben
Da hätte man noch ein paar mehr Bilder von sehen wollen. Lass uns doch bitte nochmal im Herbst am Anblick teilhaben
Bin mit meinen Bäumchen auf Instagram unterwegs
https://www.instagram.com/momiji_bonsai/
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Re: ulmus parvifolia "cork bark" - schnippelbonsai
ja...mache nochmal bessere bei tageslicht.
habe sie auch gezeigt, weil ich selbst verblüfft bin, mit wie wenig aufwand man mit der art prima ergebnisse erzielen kann. das mit der verzweigung klappt bei meinen ganzen anderen kandidaten nicht annähernd so schnell und leicht.
habe sie auch gezeigt, weil ich selbst verblüfft bin, mit wie wenig aufwand man mit der art prima ergebnisse erzielen kann. das mit der verzweigung klappt bei meinen ganzen anderen kandidaten nicht annähernd so schnell und leicht.
Gruss, Achim
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Re: ulmus parvifolia "cork bark" - schnippelbonsai
Hallo Achim,
der Baum gefällt mir gut!
Schöne Bewegung und eine gute Verjüngung.
Der breite Wurzelansatz lässt ja ein gutes Nebari vermuten.
Ist das so?
Ein scharfes Foto wäre schön, wenn möglich?
Warum hätte man das tun sollen?
Der Baum hatte doch schon 2011 einen breiten Wurzelansatz und eine gute Bewegung.
Das mit der Verjüngung hast Du gut hinbekommen.
Wenn ich Dich richtig verstanden habe hast Du 5 Jahre lang den Opferast wachsen lassen.
Ist das richtig?
Wie hoch ist der Baum?
der Baum gefällt mir gut!
Schöne Bewegung und eine gute Verjüngung.
Der breite Wurzelansatz lässt ja ein gutes Nebari vermuten.
Ist das so?
Ein scharfes Foto wäre schön, wenn möglich?
achim73 hat geschrieben:
jetzt hätte man natürlich (wie hier im forum ausführlichst dokumentiert... ) zur verbesserung der verjüngung etc. erstmal ganz radikal zurückschneiden können.
Warum hätte man das tun sollen?
Der Baum hatte doch schon 2011 einen breiten Wurzelansatz und eine gute Bewegung.
Das mit der Verjüngung hast Du gut hinbekommen.
Wenn ich Dich richtig verstanden habe hast Du 5 Jahre lang den Opferast wachsen lassen.
Ist das richtig?
Wie hoch ist der Baum?