Plastik III: Fichtenstele von Frank (#B47)

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abardo
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Re: Plastik III: Fichtenstele von Frank (#B47)

Beitrag von abardo »

Was mag ich diesen Baum :-D

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(würde ich den Baum verkaufen ? Klar ! Allerdings wäre die geforderte Summe exorbitant und geradezu lachhaft und unfair überzogen)
Grüße, Frank
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abardo
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Re: Plastik III: Fichtenstele von Frank (#B47)

Beitrag von abardo »

Beim jährlichen Rückschnitt bemesse ich die Zunahme der Verzweigung jetzt nur noch in "Eimern".

2019 -> viewtopic.php?p=550944#p550944 füllte der Abschnitt noch einen Eimer, dieses Jahr waren es schon zwei.

vor dem Rückschnitt ...
vor dem Rückschnitt ...
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... und danach
... und danach
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ein Blick nach innen
ein Blick nach innen
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Hm, wenn es im Mai/Juni 2022 irgendwo eine Ausstellung geben würde ...
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Bonsette
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Re: Plastik III: Fichtenstele von Frank (#B47)

Beitrag von Bonsette »

Super, Frank! Den Baum mag ich auch!
Die hat wirklich eine beeindruckende Perücke und wird sogar immer noch üppiger! *daumen_new* Ihr scheint es bei Dir sehr gut zu gehen.
Schneidest du da eigentlich mit der Heckenschere, oder muss man bei Fichten aufpassen, dass man Knospen/ein Stück der neuen Triebe stehen lässt?

LG
Steffi
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abardo
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Re: Plastik III: Fichtenstele von Frank (#B47)

Beitrag von abardo »

Hi Steffi,

ich schneide nichs mit der Heckenschere, wäre mir viel zu grob. Ich schneide auf Verzweigung, mit einer sehr spitzen, fast "klumpigen" Gartenschere mit der man optimal zwischen die Nadeln der frischen Triebe kommt. Um eben KEINE Nadeln zu zerschneiden, sondern nur den Trieb zu kappen.

Üblicherweise zeigen Fichten seit ein paar Wochen Knospen, sowohl direkt an der alten Verzweigungen der letzten Jahre, als auch mitten im frischen Trieb und auch am Ende des frischen Triebes. Ich schneide also ein paar mm hinter den Knospen, die ich an der Stelle für richtig halte (frische Fichtentriebe trocknen nur wenig zurück).

D.h. dass die Endknospen an den frischen Trieben zumeist komplett wegkommen (ausser ein Trieb muss z.B. mal ein Loch füllen oder der Baum muss dort deutlich breiter werden. Dann werden die Endknospen, die nach rechts und links gehen auch mal genutzt, die Triebknospe kommt aber immer weg).
Am häufigsten schneide ich jedoch mitten im frischen Trieb, also vielleicht 5mm hinten den Knospen, die eine optimale Verzweigung garantieren, also nach rechts und links gehen.
Manchmal wird der komplette frische Trieb auf die ersten Knospen direkt am alten Holz eingekürzt, z.B. wenn der Baum dort nicht breiter werden soll.

Da die Fichte hier schon gut verzweigt ist, schneide ich mittlerweile an einige Stellen auch immer wieder weit zurück, um Knubbel loszuwerden, eine bessere Verjüngung oder an manchen Stellen Licht in den Baum zu bekommen.

Es ist wichtig wirklich JEDEN frischen Trieb zu kappen, sonst steckt ein Baum die Wuchskraft nur in die Endknospen ("ich will zum Licht ..."), und innere Knospen verhungern, treiben nicht aus und lassen dann auch mal ganze Triebe sterben, weil Sie zwar gekappt wurden, aber im nächsten Jahr nichts mehr da ist, was noch Saft ziehen würde. Also entweder beschneidet man einen Baum ganz oder gar nicht. Je gleichmässig die Verzweigungstiefe ist und bleibt, umso zuverlässiger treiben alle Knospen aus, auf die man zurückgeschnitten hat.
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Re: Plastik III: Fichtenstele von Frank (#B47)

Beitrag von Bonsette »

Vielen Dank für die ausführliche Erklärung, Frank!
Das klingt alles logisch und macht Sinn. Ist dann bei einer so schön dichten Fichte wie Deiner natürlich ein Stück Arbeit, deshalb hat ja auch nicht jeder so ein Prachtexemplar vor der Tür stehen. :wink:
Dass Fichte als Bonsai wirklich viel Arbeit bedeutet (immer wieder neu drahten und schwieriger Verzweigungsaufbau) habe ich an meinen auch schon gelernt und inzwischen nur noch eine Zillertalerin. Die dient mir aber hauptsächlich nur noch als Wipfel-Lieferantin für leckeren Fichtenwipfel-Aufgesetzten. :lol:

LG und ein schönes Wochenende!
Steffi
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Re: Plastik III: Fichtenstele von Frank (#B47)

Beitrag von abardo »

Das komplette Drahten muss man m.M.n. zumeist nur 1x pro Baum machen, zur Gestaltung. Bei Fichten drahtet man halt etwas lockerer und lässt den 2-4 Jahre dran. Danach reichen zumeist Abspannungen und Schnitt.

Die Arbeit ist hier eher das Schneiden. Bei der Verzweigung, der Grösse und bei genauem Schnitt pro Trieb braucht das leider schon 2-3 Stunden. Bei der Reife mache ich das aber auch nur noch 1x pro Jahr. Der Baum soll ja nur noch wenig und langsam grösser, aber dafür reifen werden.

Insgesamt macht die Fichte sogar weniger Aufwand als manch anderer Baum (ich sage nur: Feindrahtung von üppigen Wachholdern).
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Re: Plastik III: Fichtenstele von Frank (#B47)

Beitrag von abardo »



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Re: Plastik III: Fichtenstele von Frank (#B47)

Beitrag von abardo »

Diese Jahr ist wohl "Vermehrungsjahr" ...

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Re: Plastik III: Fichtenstele von Frank (#B47)

Beitrag von lager_indica »

Bescheidene Frage eines möglicherweise Unwissenden:

Kannst du die Fichtengallenlaus ausschliessen ?

Gruß, Andreas
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abardo
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Re: Plastik III: Fichtenstele von Frank (#B47)

Beitrag von abardo »

Sind eindeutig die Fichtengallenläuse :-x

Habe die Triebe mit Gallen grösszügig rausgeschnitten.

typische rote Ränder
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weiße Reste der Läuse
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Danke für den Tipp !
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