Plastik III: Fichtenstele von Frank (#B47)

[espanna]

Moin Frank,

Das deutliche Einkürzen war nun möglich. Ich hatte letztes Jahr noch die Spitzen gekappt, wie Andreas das mir erklärt hatte (danke !)

würdest du das bitte erläutern.
Und wenn die Fichte treibt, schneidest du den mittleren Trieb raus?

Ansonsten finde ich die Borke toll und die Form sehr interessant. Bin gespannt wie es weiter geht.

[abardo]

Hi László,
gerne. Aber Andreas hat das oben schon erklärt.

Letztes Jahr hab ich in der Krone bei den damalig noch rausragenden Ästen und dem Ast unten rechts noch Ende August wirklich die Spitzen komplett gekappt, also den Austrieb des Jahres komplett weggeschnitten. Dieses Frühjahr hatte ich an diesen Ästen viele innere Neuaustriebe.

Und auf die Neuaustriebe habe ich eben im Mai zurückschneiden können. Nachdem die dann verbliebenen, neuen Austriebe heute voll ausgetrieben waren, habe ich die jetzt nur ein bisschen gekürzt (auf die erkennbaren Knospen).

Bei den linken Ästen hatte ich das nicht gemacht, die sollen ja länger werden. Die hab ich nur auf Verzweigung geschnitten (was nach unten geht, kommt weg, was nach oben geht, wird eingekürzt und was nach rechts und links geht, wurde auf zwei Austriebe reduziert, wenn mehr vorhanden waren. Wenn die mal die richtige Länge haben, werde ich die dann auch kappen, so wie Andreas das macht, um inneren Neuaustrieb dazuzubekommen.

Soll man halt bloss nicht an allen Etagen/Ästen gleichzeitig machen ... (und dieses Jahr setze ich damit aus, damit der Baum nicht überfordert wird. Ist aber ja entsprechend dem Entwicklungsplan auch nicht mehr nötig)

[espanna]

Ok (das habe ich wohl überlesen )danke für die Erklärung.

[Andreas Ludwig]

Und wenn die Fichte treibt, schneidest du den mittleren Trieb raus?

Der «Dreifachtrieb» ist bei Fichten bloss die «Standardversion für Freilandhaltung». Die Art kann weit mehr leisten. Kürzt man die Kerzen, entwickeln sich oft mehr Knospen in der rückwärtigen Gabelung, als man brauchen kann. Fünf sind nicht selten. Das bedeutet, dass man immer wieder mal auslichten muss. Das ist keine Frage des technischen Prinzips, sondern der Gestaltung. Es gibt nur ein Rezepte: Gut hinschauen und wegmachen, was zuviel ist oder mal wird...

[Martin_S]

Frank! Alter!

Aus dem Teil würde ich einen Hammermässig geilen Shohin machen! Da ist alles da, was es braucht

[abardo]

Frank! Alter!

Aus dem Teil würde ich einen Hammermässig geilen Shohin machen! Da ist alles da, was es braucht

Skizze ?

[Martin_S]

Grobe Richtung mit einer zeichenapp aufm Handy...

[abardo]

Coole Idee, Martin.

Der jetzige Ballen ist allerdings gross und müsste für einen Shohin auch drastisch reduziert werden.

Nur hab ich keinerlei Ahnung, wie eine Fichte reagiert, wenn ich ihr den Ballen auf geschätzt ein 10tel zurückschneide. Selbst wenn man da alle paar Jahre etwas reduziert, "treffe" ich bestimmt auch die Wurzeln, die für die dann verbliebenen Kronenäste zuständig sind. Vielleicht mal was für einen Workshop ...

[uanderssohn]

Hallo Frank,

ich habe zwei (allerdings relativ junge) Fichten in Teichpflanzkörrbe gesetzt und nur gedüngt und kurz gehalten. Als ich mich dann nach sechs Jahren entschloss, eine Pflanzung mit zwei Fichten daraus zu machen, konnte ich problemlos ca. 60% der Wurzeln wegnehmen. Das war auchh nötig, um die Pflanzen in eine Schale und relativ eng aneinander zu pflanzen. Im TPK hatten die Fichten fast nur Feinurzeln gemacht uund nach dem Umpflanzen sind sie ohne Probleme weitergewachsen. Vielleicht hilft der Hinweis ja.

Ansonsten finde ich Martins Idee richtig gut und würde versuchen, über die Jahe darauf hinzuarbeiten.

Herzliche Grüße, Uwe

[abardo]

Hi,

auch hier mal ein Update. Der Neuaustrieb wurde gerade auf passende Knospen abgesetzt, danach alles wieder nach unten gespannt. Sonst ist nicht viel passiert.

vorne

oben

(das Moos ist bei der Witterung der letzten Monate hier eine echte Katastrophe. Da wächst definitiv nicht zusammen, was zusammen gehört)

[chris-git@rre]

Hallo Frank,
gefällt mir.

[abardo]

Hi,

zur Betonschale von Erik ergab sich als logische Konsequenz die Präsentation mit Glas, Alu oder Stahl. In dem Fall rostiger Stahl, weil es m.M.n am Besten zum Kies passt und auch der Kontrast von Baum, Schale und Stele zur weissen Wand berücksichtigt werden musste. Der gerade Abschluss der unteren Schalenseite ergab automatisch die Konstruktion der tragenden Platte. Die Stele habe ich anfertigen lassen und wurde mit zusätzlichen Stelzen ca. 40cm im Boden einbetoniert.

Plaziert wurde es im Eingangsbereich als "Begrüssungsbaum" und deshalb halbwegs in Augenhöhe, die Stele ist 140cm hoch.

Präsentation mit Stele

IMG_20180927_134014 2.jpg (140.34 KiB) 1970 mal betrachtet

Titel: Plastik III – Fichtenstele
Form: frei "waagerecht"
Stil: Plastischer Stil
Schule: europäisch
Präsentations-Stil: Modern Living Style

Baum: gemeine Fichte - Picea Abies
Höhe: 40cm
Breite: 70cm
Alter: 60-80 Jahre, Yamadori
Schale: Erik Križovenský

Detail

IMG_20180927_134014.jpg (178.35 KiB) 1970 mal betrachtet

Der Standort ist für die Fichte ideal, im Sommer gibt es mittags Schatten (die magst gerne feucht und dann brauche ich die mittags nicht 2x giessen), ansonsten aber viel Sonne. Da der Baum absolut winterfest ist, kann er ganzjährig dort bleiben und wird auch vor Ort weiter bearbeitet werden (fest montiert und gesichert). Der Patio vor der Haustür ist zum Glück ziemlich abgeschlossen, somit ist das Moos endlich vor den Vögeln sicher.

Wieder eine Plastik final und modern plaziert.

Kommentare ?

[espanna]

Hey Frank,

das schaut schon echt gut aus! Das rostige Blech gefiel mir bei Minoru schon sehr!
So auf dem Foto fehlt mir etwas Platz zwischen dem Moos und der Krone, und mir will der Jin nicht gefallen. Da kriegst du doch sicher noch Bewegung rein (wenn du willst), oder?

[abardo]

Mt Beidem hast du Recht, László.

Fichten lassen sich nur schlecht in Form bringen und man muss immer etwas mehr abspannen, als es gebraucht wird. Deshalb ist die über den Winter stärker abgespannt, als es eigentlich richtig ist. Der Draht, den man an neuen Trieben anlegt, darf man auch nie zu lange dran lassen, wächst zu schnell ein. Die Form kann man an den neueren Trieben also auch erst nach mehrmaligem Anlegen hinbekommen. Bis auf die Abspannungen ist der Baum aktuell drahtfrei und das sieht man leider.

Mit dem Jin lass ich mir noch Zeit. Noch kann ich mir den richtigen Zickzack nicht richtig vorstellen, vielleicht kommt er auch komplett weg. Ein Blob würde ja nur konsequent sein.

[Bonsette]

Hallo Frank!
Deine neue Plastik mit der Fichte ist sehr chic! Gefällt mir richtig gut, wie der rostige Stahl im Kies, die weiße Wand und die Betonplatte mit dem Moos und der Fichte zusammen wirken.
Als Empfangsbaum passt die besondere Fichte ja prima, sie zeigt mit ihren Ästen sogar den Weg.
Wenn man will, kann man in der geschwungenen Form der Betonplatte und den Stahlstangen, auf denen sie lagert, auch ein symbolisches japanisches Eingangstor sehen.

LG
Steffi