Sternmagnolie

Allgemeine Philosophie, Stilarten, Techniken, Vorstellung und Besprechung von Rohmaterial sowie lose Sammlung von Entwicklungs-Dokus
hwolf
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Sternmagnolie

Beitrag von hwolf »

Wo wir grad so nett quatschen,

hier meine Sternmagnolie, gekauft als 1,80m Containerpflanze. Kommt jetzt in den dritten Winter bei mir.
Im Herbst gekauft, gleich leichtsinnig gekappt, Wurzeln heftig geschnitten :roll: dann aber frostfrei überwintert.

Hier noch mit Herbstlaub vor zwei Wochen
Front?
Front?
hinten herbst.jpg
Ich hatte die dickste Wurzel am gar nicht so schlechten, aktuell aber tiefer liegenden Nebari schon eingekürzt. Sie wächst aber immernoch stärker als die anderen. Sollte ich kommendes Frühjahr umtopfen und da nochmal eingreifen?
nebari.jpg
Dann hatte ich ja einen Ast als neue Spitze nach oben gedrahtet. Dieser Zweig ist aber kaum gewachsen, hat nur kleine Blätter gemacht. Darunter ist allerdings dieses Jahr ein neuer Trieb gekommen, der jetzt schon dicker ist als der mindestens Dreijährige, den ich hochgedrahtet habe.
neuer Ast.jpg
Naja, also das war jetzt erstmal meine Winterpflege.. Ich habe mich für den unteren Ast entschieden, zurückgetrocknete Reste entfernt und ansonsten lasse ich erstmal alles wachsen. Zum einen wegen der vielen Blütenknospen, aus denen ich zum Januar hin ein paar zur Blüte auswählen will, zum anderen tragen die vielen kleinen Zweige am Stamm zum Wachstum bei, und diese Magnolie wird frühestens in 6 Jahren oder so in eine Schale kommen.
herbst_fertig.jpg
herbst 2.jpg
Ich überlege, ob ich den unteren linken Ast absenken sollte, um die Silhouette da breiter werden zu lassen. Allerdings sind Magnolien ziemlich steif. Ein Spanndraht könnte ich nicht an der Schale befestigen, weil Physik, und ich weiß nicht, ob ich bei der schlecht verheilenden Magnolie eine Schraube unten in den Stamm drehen will...

Ich zeige sie dann nochmal mit Blüten. Über Tipps, Kritik und eure Erfahrungen mit Magnolien freue ich mich sehr!

Lieben Gruß
Heinrich
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abardo
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Re: Sternmagnolie

Beitrag von abardo »

Hi,

wenn du den unteren dicken Ast nur abspannst (kannst ja vielleicht am Nebari befestigen oder den Draht stammnah durchs Substrat mittig durch die Schale und dort mit einem Stück Holz wieder ausserhalb der Schale befestigen), dann biegst du nur den Ast, sieht vielleicht dann nicht so dolle aus.

Solch harte, dicke Äste kerbe ich dann unten zu einem Drittel ein, quer zur Wuchsrichtung. Bast drum (aber nicht an der Kerbe), biegen, dann Wundpaste drüber. Pro Jahr nur eine Kerbe pro Ast.

Habe ich mehrfach an Äpfeln, Birnen und auch mal an einer Silvestris gemacht (da gehen bis zu 90 Grad, bei den Laubbäumen hab ich mich aber nicht mehr als so 15 Grad getraut, sonst reisst oben die Rinde zu stark). Bis jetzt habe ich da keinen Ast verloren, aber ... ein Risiko gibt es bestimmt dabei (das mach ich auch nur an völlig fitten Bäumen, die mind. eine Wachstumsperiode keine Schnitte an den Wurzeln hatten). Bei deiner Magnolie hast du aber aber den Ersatzast gleich darunter ...

Das mach ich heute noch an einem Apfel, dann zeige ich da mal Fotos in den nächsten Tagen.
Grüße, Frank
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MaFis
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Re: Sternmagnolie

Beitrag von MaFis »

Hallo Heinrich.
Mit Physik meinst du wohl, dass die Plasteschale zu weich ist und die mangelnden Befestigungsmöglichkeiten.

Hier meine Lösung:
Du nimmst Draht, legst ihn oben um die Schale und machst Ösen. An diesen kannst du dann die Spanndrähte befestigen. Ich hoffe, man erkennt es im Foto.

Wink in die Nachbarschaft
Martin
DSC07655_.jpg
“There’s nothing wrong with having a tree as a friend.” B. Ross
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Re: Sternmagnolie

Beitrag von Heike_vG »

hwolf hat geschrieben:Dann hatte ich ja einen Ast als neue Spitze nach oben gedrahtet. Dieser Zweig ist aber kaum gewachsen, hat nur kleine Blätter gemacht.
Das wird daran gelegen haben, dass die Schnittstelle extrem dicht an dem Spitzenästchen ist. Da wäre es besser gewesen, etwas mehr Stumpf stehen zu lassen, bis die neue Spitze kräftig und dick genug ist.

LG, heiek
Ein halber Schritt in die richtige Richtung ist oftmals ein Reinfall...

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camaju +
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Re: Sternmagnolie

Beitrag von camaju + »

abardo hat geschrieben:wenn du den unteren dicken Ast nur abspannst
Evtl. funktioniert das auch, wenn du den Korken von einer Weinflasche zwischen die Äste klemmst. Den kannst du dir ja nach und nach zurechtschneiden, wie du es dann brauchst.
Gruß Jürgen *wink*

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Asya
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Re: Sternmagnolie

Beitrag von Asya »

Hallo Heinrich,
ich habe auch ein Sternmagnolie könnte der Zwilling von deinem sein.
Bin jetzt mal gespannt wie die zwei sich weiterentwickeln.
Wenn mein Bild dich stört,mache ich es gerne raus.
Liebe Grüße Dilek
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abardo
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Re: Sternmagnolie

Beitrag von abardo »

Das Absenken zeige ich mal hier viewtopic.php?f=9&t=42558&start=90#p482927
Grüße, Frank
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hwolf
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Re: Sternmagnolie

Beitrag von hwolf »

Hi ihr Lieben,

vielen Dank für eure Antworten!
Frank, wenn ich abspanne, müsste ich den Punkt, an dem ich den Draht am Ast befestige natürlich möglichst weit in Stammnähe wählen, damit kein Bogen entsteht, da hast Du Recht.
Was das Einkerben angeht, müsste ich es auf einen Versuch ankommen lassen. Das mache ich dass aber sicher erst im Frühjahr nach dem Austrieb. Magnolien überwallen/heilen ihre Verletzungen wirklich ausgesprochen schlecht (ganz anders als Äpfel) und wenn ich das jetzt schon mache steckt da unnötig lange keine Aktivität an der Wunde. Wer weiß, wie die Magnolie es mir dankt...

Martin, die Plasteschale ist eines, die Kraft, die nötig ist, den Ast zu verbiegen eine andere. Ich habe beim Probebiegen das Gefühl gehabt, den Baum trotz Befestigung in der Schale fast seitlich herauszudrücken. Ich müsste also mindestens auf der Gegenseite einen ählichen Zugpunkt bilden, um die einseitige Belastung auszugleichen.

Heike, Danke für deine Einschätzung. Ich habe diese Beobachtung noch bei keiner anderen Art gemacht. Meistens scheinen bei mir die Äste, die ich besonders eng und sauber beschneide besser zu verheilen. Die Magnolie macht aber generell Äste, die kurz wachsen, sich dafür aber schnell verzweigen und auch schnell dick werden und solche, die immer länger werden, sich überhaupt nicht verzweigen und auch nicht dicker werden. Das ist mir alles noch etwas rätzelhaft. Ich werde aber deinen Tipp in Zukunft beachten und versuchen, daraus zu lernen.

Lieben Gruß
Heinrich
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Re: Sternmagnolie

Beitrag von hwolf »

Hi Dilek,
dein Bild hatte ich erst übersehen, sorry. Stört überhaupt nicht, ist vielmehr sehr interessant! Könnten wirklich Zwillige sein, Du hattest aber eine bessere Möglichkeit, auf eine passende Verjüngung abzusetzen. Wann und wo hast Du deine denn gekauft?

Bin ich mit dem Einkerben und meinen Sorgen zum jetzigen Zeitpunkt übervorsichtig? Hat jemand Erfahrungen mit sowas speziell bei Magnolien?

Lieben Gruß
Heinrich
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Asya
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Re: Sternmagnolie

Beitrag von Asya »

Hallo Heinrich,
habe Herbst 2015 diese Pflanz im Baumarkt gekauft,war ca.150cm große im Frühjahr dieses Jahres zürück geschnitten und die Wurzeln bearbeitet.
Beim genauen betrachteten der Bilder sieht man schon das dein Magnolie weiter ist.
Ich bin sehr gespannt wie die zwei sich weiter entwickeln.

Grüße Dilek
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bock
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Re: Sternmagnolie

Beitrag von bock »

Moin Heinrich,

gibt es was neues von deiner Magnolie?
Was verwendest du als Substrat? Gibt es beim Düngen etwas zu beachten?
Mich interessiert besonders die Pflege der Sternmagnolie, da ich heute beim Gärtner eine erwarb und die Mitarbeiterin mir riet, diese in Rhododendronerde zu pflanzen.
Ob das mal richtung Bonsai geht, steht allerdings noch in den Sternen. Mein Botanik-Buch verrät nur, dass unter den Magnolien-Arten manche alkalischen, andere leicht sauren Boden bevorzugen...
liebe Grüße Andreas
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mydear
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Re: Sternmagnolie

Beitrag von mydear »

bock hat geschrieben: 18.10.2017, 20:02 Was verwendest du als Substrat? Gibt es beim Düngen etwas zu beachten?
Mich interessiert besonders die Pflege der Sternmagnolie, da ich heute beim Gärtner eine erwarb und die Mitarbeiterin mir riet, diese in Rhododendronerde zu pflanzen.
Ob das mal richtung Bonsai geht, steht allerdings noch in den Sternen. Mein Botanik-Buch verrät nur, dass unter den Magnolien-Arten manche alkalischen, andere leicht sauren Boden bevorzugen...
Servus Andreas,

ich habe 2016 eine Magnolie begonnen und umgepflanzt. Normales mineralisches Substrat klappt ohne Probleme. Wächst absolut problemlos. Auch nach dem Umpflanzen sofort angetrieben.

Grüße
Rainer
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bock
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Re: Sternmagnolie

Beitrag von bock »

Danke für den Tip Rainer!

War es auch eine M. stellata?
liebe Grüße Andreas
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mydear
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Re: Sternmagnolie

Beitrag von mydear »

ja Stellata
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tokonoma
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Re: Sternmagnolie

Beitrag von tokonoma »

Hallo Andreas,

ich verwende reines Akadama 6-7 mm. Die Pflanze braucht auch viel Wasser. Meine M. Stellata wächst darin sehr gut.

Ciao

Rainer
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www.Bonsaifreunde-Holledau.de
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