Große Lärche "Faunus" - ehemals "Besenstielfresser" Doku seit 2008
Große Lärche "Faunus" - ehemals "Besenstielfresser" Doku seit 2008
Hallo, Ihr Lieben,
hier kommt mal wieder eine Dokumentation über einige Jahre, in deren Verlauf sich ein seltsamer Rohling ganz schön verwandelt hat.
Der Rohling wurde im Oktober 2008 bei Wolfgang Käflein erworben. Ich brauchte einen Baum für einen Workshop, wollte gerne einen dicken Stamm und war damals auch größeren Bäumen nicht abgeneigt. Stamm, Rinde und Nebari gefielen mir und ich dachte, den Rest kriegt man schon irgendwie hin.
Sehr kurios waren die zwei toten Substämme, die aus dem Stamm ragten. Sie waren bereits von Kallus umgeben und irgendwie sah es für mich so aus, als würde die Lärche sich Besenstiele einverleiben! Daher bekam sie den Spitznamen "Besenstielfresser".
Als ich das Exemplar im November 2008 zum Workshop mit Ralla - Ralf Steiner - mitbrachte, war dieser nicht gerade angetan von dem Baum. "Versprich mir, dass du dem Wolfgang NIE WIEDER so einen schrecklichen Baum abkaufst!" kam aus seinem tiefsten Herzen. Heute denke ich, wenn man so einen Baum kauft und mit viel Geduld einen 10-Jahresplan angeht, kann man das machen. Für den Workshop war es natürlich wirklich kein geeigneter Baum! Da war ja nicht allzu viel brauchbares dran, womit man sofort arbeiten konnte. Zum Glück hatte ich noch mehrere andere Bäume für den Tag mit.
Die Lärche wurde beim WS zurückgeschnitten und die "Besenstiele" abgesägt, ihre Ansätze ausgefräst. Viel mehr war erst einmal nicht zu tun.
hier kommt mal wieder eine Dokumentation über einige Jahre, in deren Verlauf sich ein seltsamer Rohling ganz schön verwandelt hat.
Der Rohling wurde im Oktober 2008 bei Wolfgang Käflein erworben. Ich brauchte einen Baum für einen Workshop, wollte gerne einen dicken Stamm und war damals auch größeren Bäumen nicht abgeneigt. Stamm, Rinde und Nebari gefielen mir und ich dachte, den Rest kriegt man schon irgendwie hin.
Sehr kurios waren die zwei toten Substämme, die aus dem Stamm ragten. Sie waren bereits von Kallus umgeben und irgendwie sah es für mich so aus, als würde die Lärche sich Besenstiele einverleiben! Daher bekam sie den Spitznamen "Besenstielfresser".
Als ich das Exemplar im November 2008 zum Workshop mit Ralla - Ralf Steiner - mitbrachte, war dieser nicht gerade angetan von dem Baum. "Versprich mir, dass du dem Wolfgang NIE WIEDER so einen schrecklichen Baum abkaufst!" kam aus seinem tiefsten Herzen. Heute denke ich, wenn man so einen Baum kauft und mit viel Geduld einen 10-Jahresplan angeht, kann man das machen. Für den Workshop war es natürlich wirklich kein geeigneter Baum! Da war ja nicht allzu viel brauchbares dran, womit man sofort arbeiten konnte. Zum Glück hatte ich noch mehrere andere Bäume für den Tag mit.
Die Lärche wurde beim WS zurückgeschnitten und die "Besenstiele" abgesägt, ihre Ansätze ausgefräst. Viel mehr war erst einmal nicht zu tun.
Zuletzt geändert von Heike_vG am 30.08.2021, 07:49, insgesamt 2-mal geändert.
Re: Große Lärche - Der "Besenstielfresser" Doku seit 2008
Im März 2009 topfte ich die Lärche um, die Wurzeln waren in gutem Zustand und passten gut in eine große Tokoname-Schale, die ich mal günstig bei Ebay ersteigert hatte.
Ein Jahr später, im März 2009, hatte sich schon einiges getan. Der Baum war kräftig gewachsen. Der Kallus an den ausgefrästen Besenstiellöchern hatte sich schon erstaunlich entwickelt und zu meinem eigenen Erstaunen war der dicke Ast links durch das übermäßige Wachstum der komischen "Fernsehantenne" am Ansatz schon so dick geworden, dass er sich nicht mehr so einfach biegen lassen wollte.
Deswegen fräste ich den Ast an der Oberseite auf, legte einige Drähte in die Kerbe, bandagierte alles stramm mit Tape und dann ließ sich der Ast mit Draht und Spanndraht leicht abwärts biegen. Das wurde anfangs deutlich übertrieben.
Das nächste Foto ist aus dem Juni 2012. Wie man sieht, hat der Baum sich schon wieder erheblich weiterentwickelt. Er ist enorm wüchsig.
Juli 2013, so langsam wird es ein Baum.
September 2013. Die Lärche war schon mal bei den Rostocker Bonsaitagen, wo es eine Lärchen-Sonderausstellung gab.
November 2014. Im Herbst ist immer die Zeit für eine gründliche Überarbeitung.
Ein Jahr später, im März 2009, hatte sich schon einiges getan. Der Baum war kräftig gewachsen. Der Kallus an den ausgefrästen Besenstiellöchern hatte sich schon erstaunlich entwickelt und zu meinem eigenen Erstaunen war der dicke Ast links durch das übermäßige Wachstum der komischen "Fernsehantenne" am Ansatz schon so dick geworden, dass er sich nicht mehr so einfach biegen lassen wollte.
Deswegen fräste ich den Ast an der Oberseite auf, legte einige Drähte in die Kerbe, bandagierte alles stramm mit Tape und dann ließ sich der Ast mit Draht und Spanndraht leicht abwärts biegen. Das wurde anfangs deutlich übertrieben.
Das nächste Foto ist aus dem Juni 2012. Wie man sieht, hat der Baum sich schon wieder erheblich weiterentwickelt. Er ist enorm wüchsig.
Juli 2013, so langsam wird es ein Baum.
September 2013. Die Lärche war schon mal bei den Rostocker Bonsaitagen, wo es eine Lärchen-Sonderausstellung gab.
November 2014. Im Herbst ist immer die Zeit für eine gründliche Überarbeitung.
Re: Große Lärche - Der "Besenstielfresser" Doku seit 2008
Nach der Bearbeitung im November 2014.
Der Baum überwintert immer draußen, unter dem Dachüberstand. Für's Gewächshaus ist er mir zu groß, passt kaum durch die Tür.
Jetzt kommen die aktuellen Fotos.
Der Baum überwintert immer draußen, unter dem Dachüberstand. Für's Gewächshaus ist er mir zu groß, passt kaum durch die Tür.
Jetzt kommen die aktuellen Fotos.
Re: Große Lärche - Der "Besenstielfresser" Doku seit 2008
Mit der Entwicklung der Lärche bin ich schon ziemlich zufrieden, manches hätte ich heute anders gemacht, aber gelernt habe ich auch viel an diesem Baum.
Vor dem Einwintern hat es bei uns diesen Herbst leider viel Regen gegeben und dann gleich starken Frost. Der hat leider die schöne Tokoname-Schale gesprengt. Nach den Fotos habe ich sie erst einmal mit Panzertape umwickelt, damit sie bis zum März nicht auseinanderfällt. Nun heißt es, eine neue, ähnliche Schale mit 45 cm Breite finden.
Ich bin gespannt auf Eure Kommentare!
Liebe Grüße,
Heike
Re: Große Lärche - Der "Besenstielfresser" Doku seit 2008
Das ist ja wirklich eine ganz erstaunliche Verwandlung!
Aus dem Besenstielfresser ist ein jetzt ein starker Charakterbaum geworden!
Ich finde es bemerkenswert, dass ein so großer Baum mit so wenigen Ästen auskommt. Und die Entwicklung der Verzweigung und Schnittstellen ist auch beachtlich!
Macht das Drahten, Spannen und Beschneiden im November dem Baum denn nichts aus, wenn du ihn draußen unterm Dach überwinterst, wo es doch bei dir im Norden einige Minusgrade haben kann?
LG
Steffi
Aus dem Besenstielfresser ist ein jetzt ein starker Charakterbaum geworden!
Ich finde es bemerkenswert, dass ein so großer Baum mit so wenigen Ästen auskommt. Und die Entwicklung der Verzweigung und Schnittstellen ist auch beachtlich!
Macht das Drahten, Spannen und Beschneiden im November dem Baum denn nichts aus, wenn du ihn draußen unterm Dach überwinterst, wo es doch bei dir im Norden einige Minusgrade haben kann?
LG
Steffi
Re: Große Lärche - Der "Besenstielfresser" Doku seit 2008
Hallo Heike,
die Entwicklung kann sich doch sehen lassen!
Vielen Dank für tolle Dokumentation und die Bebilderung.
Eine beachtliche Lärche ist aus dem Besenstilfresser geworden.
LG
Fabian
die Entwicklung kann sich doch sehen lassen!
Vielen Dank für tolle Dokumentation und die Bebilderung.
Eine beachtliche Lärche ist aus dem Besenstilfresser geworden.
LG
Fabian
Lieben Gruß
Fabian
Fabian
Re: Große Lärche - Der "Besenstielfresser" Doku seit 2008
Mal wieder ein gutes Beispiel, was man mit Geduld und Können erreichen kann. Danke für's zeigen
Gruß Jürgen
Wer nicht mit Pflanzen und Tieren kann, kann auch nicht mit Menschen.
Ich moderiere in blau, der Rest ist nur meine Meinung
Wer nicht mit Pflanzen und Tieren kann, kann auch nicht mit Menschen.
Ich moderiere in blau, der Rest ist nur meine Meinung
Re: Große Lärche - Der "Besenstielfresser" Doku seit 2008
Hallo Heike,
an dieser Dokumentation kann man sehen, dass mit Können und viel Zeit auch aus augenscheinlich "schlechten" Material ein vorzeigbarer Baum werden kann. Dazu muss er allerdings sehr vital sein.
Gute Dokumentation und danke fürs zeigen.
Liebe Grüße
HaJo
an dieser Dokumentation kann man sehen, dass mit Können und viel Zeit auch aus augenscheinlich "schlechten" Material ein vorzeigbarer Baum werden kann. Dazu muss er allerdings sehr vital sein.
Gute Dokumentation und danke fürs zeigen.
Liebe Grüße
HaJo
Zuletzt geändert von HaJo am 27.11.2016, 17:42, insgesamt 1-mal geändert.
Einfach einmal vorbeischauen .........
http://bonsai-treff-unkel.com
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Re: Große Lärche - Der "Besenstielfresser" Doku seit 2008
Hallo Heike,
da schließe ich mich gerne an. Schöne Doku und eine gelungene Gestaltung dieser Lärche. Mich würde interessieren, was Ralla von dem Baum heute hält.
Eine neue schöne und passende Schale wirst Du sicherlich bei einen der guten Schalentöpfer ordern können.
LG, Sanne
P.S. Der kleine Schneemann ist ja allerliebst.
da schließe ich mich gerne an. Schöne Doku und eine gelungene Gestaltung dieser Lärche. Mich würde interessieren, was Ralla von dem Baum heute hält.
Eine neue schöne und passende Schale wirst Du sicherlich bei einen der guten Schalentöpfer ordern können.
LG, Sanne
P.S. Der kleine Schneemann ist ja allerliebst.
Was wären wir ohne den Trost der Bäume…
(Zitat von Gisela V.)
(Zitat von Gisela V.)
Re: Große Lärche - Der "Besenstielfresser" Doku seit 2008
Hallo Heike,
dickes, prachtvolles Stück mehr bleibt nicht dazu zu sagen, danke für die Dokumentation.
Zwei kloine Fragen, warum hast du denn das Fräsloch beim linken Ast mit Draht ausgefüllt?
Die zweite, war der linke Ast geplant so tief runter zu ziehen?
Kann natürlich auch sein das man den Baum nicht in natura vor Augen hat oder es täuscht das so das ganze untere Grün auf einer Ebene steht.
dickes, prachtvolles Stück mehr bleibt nicht dazu zu sagen, danke für die Dokumentation.
Zwei kloine Fragen, warum hast du denn das Fräsloch beim linken Ast mit Draht ausgefüllt?
Die zweite, war der linke Ast geplant so tief runter zu ziehen?
Kann natürlich auch sein das man den Baum nicht in natura vor Augen hat oder es täuscht das so das ganze untere Grün auf einer Ebene steht.
Mit freundlichen Grüßen,
Christoph
Christoph
Re: Große Lärche - Der "Besenstielfresser" Doku seit 2008
Danke Euch, es freut mich, wenn Ihr die Geschichte dieses Baums mit Interesse betrachtet.
Dieser Baum ist enorm vital, wächst sehr kräftig und verdickt sich enorm. Das erleichtert die Entwicklung und das Zuwachsen der Schnittstellen natürlich sehr.
Ich bin nicht ganz sicher, was für eine Lärche es genau ist, Wolfgang Käflein hat sie ja irgendwo in einem seiner Sammelgebiete gefunden, aber es dürfte sich entweder um eine Japanische Lärche handeln, oder um eine Hybride mit der Europäischen Lärche, aber dann ist die robuste Japanerin stärker durchgeschlagen.
Im Frühling drahte ich Lärchen nicht gerne, weil die Knospen meist sehr früh grün werden und dann extrem leicht beschädigt bzw. abgestreift werden.
Wenn die Lärche nicht so unbändig vital wäre, wäre das bisherige Ergebnis in 8 Jahren unmöglich gewesen. Zum einen hat sie diese Vitalität von sich aus mitgebracht, zum anderen hat sie natürlich auch einen günstigen, sonnigen, luftigen Standort und ausreichende Düngung und Wässerung erhalten und generell aufmerksame Pflege, rechtzeitige Schädlingsbekämpfung etc.
Liebe Grüße,
Heike
Bei vielen japanischen Gestaltungsgeschichten habe ich seit Jahren gesehen, dass bei manchen Bäumen nicht alle Äste schulbuchmäßig verteilt sind, sondern in einigen Fällen die meisten Äste ganz oben entspringen und dann so heruntergezogen und entwickelt werden, dass sie die Lücken weiter unten gut füllen und eine vollständige Krone mit Etagen gebildet werden kann. Diese Aufgabenstellung habe ich hier auch gesehen und probiert, es ähnlich zu machen. Es wird noch ein paar Jahre dauern, bis alles einigermaßen ausgewogen ist, aber es geht in die richtige Richtung, meine ich.Bonsette hat geschrieben:Ich finde es bemerkenswert, dass ein so großer Baum mit so wenigen Ästen auskommt. Und die Entwicklung der Verzweigung und Schnittstellen ist auch beachtlich!
Dieser Baum ist enorm vital, wächst sehr kräftig und verdickt sich enorm. Das erleichtert die Entwicklung und das Zuwachsen der Schnittstellen natürlich sehr.
Ich bin nicht ganz sicher, was für eine Lärche es genau ist, Wolfgang Käflein hat sie ja irgendwo in einem seiner Sammelgebiete gefunden, aber es dürfte sich entweder um eine Japanische Lärche handeln, oder um eine Hybride mit der Europäischen Lärche, aber dann ist die robuste Japanerin stärker durchgeschlagen.
Wenn wirklich heftige Minusgrade kommen und wir keinen Schnee haben, lege ich durchaus auch mal Decken über meine draußen stehenden Bäume. Aber ansonsten haben meine robusteren Bäume den Winter draußen trotz der Bearbeitung im Herbst immer gut überstanden. Die Gestaltungsmaßnahmen, die ich jetzt an diesem Baum durchgeführt habe, sind relativ kleine Korrekturen, die den Baum nicht sehr belasten. Kein Ast ist wirklich stark gebogen worden. Da hat es keine Risse in der Rinde o.ä. gegeben, was kritisch wäre.Bonsette hat geschrieben:Macht das Drahten, Spannen und Beschneiden im November dem Baum denn nichts aus, wenn du ihn draußen unterm Dach überwinterst, wo es doch bei dir im Norden einige Minusgrade haben kann?
Im Frühling drahte ich Lärchen nicht gerne, weil die Knospen meist sehr früh grün werden und dann extrem leicht beschädigt bzw. abgestreift werden.
Das stimmt beides. Damals fand ich das Material gar nicht schlecht und allzu teuer war es auch nicht. 8 Jahre später habe ich jetzt andere Ansprüche und würde auch deutlich mehr Geld für einen reizvollen Rohling ausgeben. Dass mir damals diverse Leute sagten, dass die Lärche eine Gurke wäre und ich sie nicht hätte kaufen sollten, hat mich damals umso mehr angespornt, etwas daraus zu machen. Ich habe mich dann darauf gefreut, eines Tages eine Dokumentation mit richtig schaurigen Vorher-Fotos einzustellen...HaJo hat geschrieben:an dieser Dokumentation kann man sehen, dass mit Können und viel Zeit auch aus augenscheinlich "schlechten" Material ein vorzeigbarer Baum werden kann. Dazu muss er allerdings sehr vital sein.
Wenn die Lärche nicht so unbändig vital wäre, wäre das bisherige Ergebnis in 8 Jahren unmöglich gewesen. Zum einen hat sie diese Vitalität von sich aus mitgebracht, zum anderen hat sie natürlich auch einen günstigen, sonnigen, luftigen Standort und ausreichende Düngung und Wässerung erhalten und generell aufmerksame Pflege, rechtzeitige Schädlingsbekämpfung etc.
Ehrlich gesagt: das würde mich auch brennend interessieren! Jedenfalls waren seine Bemühungen von 2008 nicht vergeblich und ich habe mir auch seine Worte zu Herzen genommen, kritischer bei der Materialauswahl zu sein.Sanne hat geschrieben:Mich würde interessieren, was Ralla von dem Baum heute hält.
Das kann man sicherlich. Früher oder später werde ich etwas Schönes finden oder machen lassen. Trotzdem weine ich der bisherigen Schale etwas nach, da sie mir sehr gut gefällt.Sanne hat geschrieben:Eine neue schöne und passende Schale wirst Du sicherlich bei einen der guten Schalentöpfer ordern können.
An solchen Spielereien habe ich manchmal einfach riesigen Spaß.Sanne hat geschrieben:P.S. Der kleine Schneemann ist ja allerliebst.
Um den Astansatz beim Biegen zu stabilisieren. Ich hatte Angst, er würde sonst doch brechen. Heutzutage würde ich eine andere Vorgehensweise wählen, nämlich den Astansatz auf der Oberseite direkt am Stamm einschneiden, den Ast herunterbiegen und einen kleinen Holzkeil in den Spalt treiben.Chri hat geschrieben:warum hast du denn das Fräsloch beim linken Ast mit Draht ausgefüllt?
Der ist wirklich ganz schön weit runtergekommen. Zu meiner Überraschung ist er kaum wieder hochgekommen, als ich im Folgejahr den Draht und Spanndraht entfernt habe. Durch das Auffräsen ist er sehr formbar geworden und durch das starke Wachstum schnell stabil geworden. Durch die feste Bandage ist außerdem eine extra schnelle Verdickung provoziert worden. Der Ast ist so schon grenzwertig dick geworden.Chri hat geschrieben:Die zweite, war der linke Ast geplant so tief runter zu ziehen?
Das geht tatsächlich in die Richtung und das finde ich heutzutage auch nicht gerade so gewünscht. Deswegen habe ich zuletzt den unteren rechten Ast mit einem Spanndraht weiter heruntergezogen und die vorderen Zweige des linken Asts weiter hochgedrahtet.Chri hat geschrieben:Kann natürlich auch sein das man den Baum nicht in natura vor Augen hat oder es täuscht das so das ganze untere Grün auf einer Ebene steht.
Liebe Grüße,
Heike
Zuletzt geändert von Heike_vG am 27.11.2016, 18:45, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Große Lärche - Der "Besenstielfresser" Doku seit 2008
Hallo Heike,
danke für die schöne und sehr lehrreiche Doku!
Die Gestaltung der Lärche finde ich auch sehr gelungen.
danke für die schöne und sehr lehrreiche Doku!
Die Gestaltung der Lärche finde ich auch sehr gelungen.
Schöne Grüße,
Lutz
Bleibt Gesund!
Lutz
Bleibt Gesund!
Re: Große Lärche - Der "Besenstielfresser" Doku seit 2008
Hallo Heike,
danke für die Doku. Jetzt habe ich endlich verstanden, wie der Baum zu seinem Namen kam.
Wenn ich mir die Fotos so anschaue, stelle ich fest, dass der Baum in Natura viel imposanter ist. Diese Feststellung wurde hier im Forum ja schon oft getroffen, aber dieser Unterschied zwischen der Ausstrahlung des Baumes, wenn man daneben steht oder ihn auf dem Bildschirm betrachtet, ist schon enorm.
Bin mal gespannt, wie der in weiteren 8 Jahren aussieht.
LG
Heike
danke für die Doku. Jetzt habe ich endlich verstanden, wie der Baum zu seinem Namen kam.
Wenn ich mir die Fotos so anschaue, stelle ich fest, dass der Baum in Natura viel imposanter ist. Diese Feststellung wurde hier im Forum ja schon oft getroffen, aber dieser Unterschied zwischen der Ausstrahlung des Baumes, wenn man daneben steht oder ihn auf dem Bildschirm betrachtet, ist schon enorm.
Bin mal gespannt, wie der in weiteren 8 Jahren aussieht.
LG
Heike
Taten geht das Wort voraus,
Worten die Gedanken.
Worten die Gedanken.
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- Registriert: 20.05.2007, 10:43
Re: Große Lärche - Der "Besenstielfresser" Doku seit 2008
Hallo Heike,
sorry, das ist mal wieder so ein Baum den ich ganz furchtbar spannend finde. Einmal weil ich einige Lärche mit ganz ähnlicher Entwicklungsgeschichte habe und weil es immer eine herausvorderung ist mit den sagen wir mal "Eigenheiten" von solchen Pflanzen umzugehen. Den "Problembereich" des Baumes sehe ich in der plötzlichen Stammverjüngung, die den Baum deutlich in zwei Teile gliedert, die sich etwas im Wege stehen. Der linke starke Ast hebt diese Zweiteilung optisch noch stark hervor.
Auch wenn es radikal erscheint, ist es vielleicht eine Option tatsächlich auf diesen Ast zu verzichten und hier ein größeres Shari anzulegen. Durch die Verwachsungen am Ast und am Stamm hätte man die Möglichkeit hier sehr schönes Totholz zu gestalten.
Grüße,
Marco
sorry, das ist mal wieder so ein Baum den ich ganz furchtbar spannend finde. Einmal weil ich einige Lärche mit ganz ähnlicher Entwicklungsgeschichte habe und weil es immer eine herausvorderung ist mit den sagen wir mal "Eigenheiten" von solchen Pflanzen umzugehen. Den "Problembereich" des Baumes sehe ich in der plötzlichen Stammverjüngung, die den Baum deutlich in zwei Teile gliedert, die sich etwas im Wege stehen. Der linke starke Ast hebt diese Zweiteilung optisch noch stark hervor.
Auch wenn es radikal erscheint, ist es vielleicht eine Option tatsächlich auf diesen Ast zu verzichten und hier ein größeres Shari anzulegen. Durch die Verwachsungen am Ast und am Stamm hätte man die Möglichkeit hier sehr schönes Totholz zu gestalten.
Grüße,
Marco
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Re: Große Lärche - Der "Besenstielfresser" Doku seit 2008
Hallo Marco,
vielen Dank für Dein Virtual und Deine Idee! Das ist sehr interessant und ich wäre sicherlich nicht selbst darauf gekommen. Ich werde noch mehrfach auf das Bild schauen und es auf mich wirken lassen. Aber mir fehlt der linke Ast bisher doch sehr, wenn ich Deine Vision so sehe.
Ich denke, mit zunehmender Entwicklung des oberen Bereichs, der noch eine ganze Menge zusätzlicher Verzweigung und Astlängen gebrauchen kann, wird sich der noch zu dünne Bereich auch weiter verdicken. Der Baum ist wirklich zu erstaunlicher Verdickung fähig.
Mir ist es nicht so wichtig, auf die Schnelle mit unmittelbaren Effekten die Schwächen eines Baums zu bearbeiten, ich mag meinen Bäumen auch gerne Zeit lassen, solche Makel mit den Jahren zu verwachsen. Dabei schaue ich interessiert zu, was sie von Jahr zu Jahr machen. Irgendein schlauer Mensch hat mal sinngemäß so etwas gesagt wie "Es ist nicht so wichtig, wie der Baum heute aussieht. Wichtiger ist es, wie er in einigen Jahren aussehen wird." Das geht mir oft durch den Kopf und ich habe bei den meisten meiner Bäume schon so eine Zukunftsvorstellung, die ich manchmal deutlicher zu sehen meine als das heutige Erscheinungsbild. Und doch stimmt meist das reale Bild Jahre später mit der Vorstellung nicht überein. Manchmal übertreffen die Bäume meine Erwartungen, manchmal erreichen sie diese aber auch nicht. Das ist schon spannend...
Liebe Grüße,
Heike
vielen Dank für Dein Virtual und Deine Idee! Das ist sehr interessant und ich wäre sicherlich nicht selbst darauf gekommen. Ich werde noch mehrfach auf das Bild schauen und es auf mich wirken lassen. Aber mir fehlt der linke Ast bisher doch sehr, wenn ich Deine Vision so sehe.
Ich denke, mit zunehmender Entwicklung des oberen Bereichs, der noch eine ganze Menge zusätzlicher Verzweigung und Astlängen gebrauchen kann, wird sich der noch zu dünne Bereich auch weiter verdicken. Der Baum ist wirklich zu erstaunlicher Verdickung fähig.
Mir ist es nicht so wichtig, auf die Schnelle mit unmittelbaren Effekten die Schwächen eines Baums zu bearbeiten, ich mag meinen Bäumen auch gerne Zeit lassen, solche Makel mit den Jahren zu verwachsen. Dabei schaue ich interessiert zu, was sie von Jahr zu Jahr machen. Irgendein schlauer Mensch hat mal sinngemäß so etwas gesagt wie "Es ist nicht so wichtig, wie der Baum heute aussieht. Wichtiger ist es, wie er in einigen Jahren aussehen wird." Das geht mir oft durch den Kopf und ich habe bei den meisten meiner Bäume schon so eine Zukunftsvorstellung, die ich manchmal deutlicher zu sehen meine als das heutige Erscheinungsbild. Und doch stimmt meist das reale Bild Jahre später mit der Vorstellung nicht überein. Manchmal übertreffen die Bäume meine Erwartungen, manchmal erreichen sie diese aber auch nicht. Das ist schon spannend...
Liebe Grüße,
Heike