Das Monster

[KHarry]

Bei diesem Baum - mal wieder einer Hainbuche - brauchte ich einige Zeit der Überlegung, um einen Plan zu fassen. Den massiven Querbalken hätte ich von Rechts wegen eigentlich gleich entfernen müssen, wegen der verwitterten Oberseite und aus grundsätzlichen Erwägungen ("Punk" usw.) wollte ich ihn aber doch behalten. Und wenn schon behalten, dann muss er auch die Hauptrolle spielen.

Der Stamm ist ein ziemlicher Hauklotz von 20 cm Durchmesser. Die ersten Bilder vom Frühjahr 2006, die beiden letzten sind aktuell.
Beim nächsten Umpflanzen nächstes Frühjahr soll er etwas nach vorn gekippt werden, dann verdecken sich die beiden Äste links nicht mehr gegenseitig.

Bin gespannt, ob ich diesmal Prügel beziehe...

[MaFis]

Aus dem Loch springt bestimmt gleich der kopflose Reiter raus...

[ronny-n]

Prügel, wieso? Wo ist denn hier nochmal der "Like" Button :-) Gerade diese Bäume, mit wiedererkennungswert, mag ich besonders gern. Wenn es auch in Zukunft eher Richtung Penjing geht. Aber bitte, zwinge dem Baum keine Form auf, er sagt dir schon, das er kein klassischer Bonsai sein möchte.....Also von mir, Daumen hoch...

[hwolf]

Hallo,
die meisten anderen deiner Projekte finde ich hochspannend und auch äthetisch/gestalterisch mehr als interessant. Auch die Ausführungen zu deinen Kulturbedingungen und den langen Pflegeintervallen waren aufschlussreich, da man nach Deinen Ausführungen gut anhand der Bilder die Unterschiede zu konventionellen Feldaufzuchten sehen konnte.

Dieses Monster will sich mir aber nicht erschließen. Ist das absichtlich "hässlich" oder gibt es unterirdisch/aus einer anderen Perspektive/ später mal /... einen Clou, der die Gestaltung abrunden wird und den Baum vielleicht etwas zugänglicher machen soll?

Bewundernde Grüße
Heinrich

[KHarry]

Vielen Dank für eure Kommentare!

Heinrich,
ja, ein Element des Häßlichen, vielleicht Erschreckenden ist gewollt. Ich habe ja auf das Schlagwort 'Punk' angespielt, das flu (Ulf) vor 10 oder 11 Jahren hier in die Diskussion geworfen hat. Aus der Zeit stammt denn auch meine Gestaltungsidee. Meine Idee war also, im Vordergrund ein paar Substämme in durchaus vertraut wirkender Art zu gestalten, dahinter aber in monströser Größe etwas, das man gar nicht glauben mag. Also dürfte es eigentlich mit zunehmender Reife nicht weniger irritierend wirken, weil der Kontrast noch stärker wird. Mal sehen, ob es sich so ausgeht.

Viele Grüße
Harald

[Opa Lutz]

Hallo Harald,

ich finde dein "Monster" eigentlich sehr interessant und hässlich ist für mich anders.
Man könnte den Baum (wenn möglich) vielleicht etwas nach rechts kippen. Die Zweige auf der rechten Seite zu Totholz gestallten, die dann vielleicht wie ausgerissene abgestorbene Wurzeln aussehen.

Hainbuche Monster 2 201611.JPG (138.16 KiB) 2293 mal betrachtet

Oder man schneidet die weiß gezeichneten Teile ganz weg.
Geschichtsträchtig und besonders ist er für mich auf jeden Fall.
Das ist aber nur mal so eine Idee, wenn man den Baum vor sich hat sieht vieles anders aus.

[kressevadder]

Falls du das Monster nicht mehr willst, ich nehms!

Finde ich starkes Material.

Gruß
Manfred

[olli.w.]

Hallo,
erst einmal Gratulation zu dem Klumpen. Auch wenn jeder streng japanisch arbeitende Gestalter sagen würde das ist nix, mir gefällt der Klotz.

Was mir nicht gefällt sind die geraden und wenig atraktiven Hauptäste. Deshalb mein Vorschläg zwei bis drei Jahre durchtreiben lassen und schauen ob du die Hauptäste absetzen kannst und die Äste von der Basis neu aufbauen.

Gruß Olli

[KHarry]

Hallo,

danke nochmals an alle für Eure Beiträge!

Meine Idee ist es, einen Gegensatz aufzubauen zwischen den Ästen bzw. Substämmchen rechts/ vorne, die ziemlich kleinteiliig aufgebaut werden, zu den ausladenden Ästen, die aus dem Querbalken dort hinten entspringen. Ich gebe zu, sie sind etwas länger geraten, als ich es mal vorhatte, aber insgesamt sind die Proportionen schon so, wie ich es mir vorstelle. Die Äste sind halt noch relativ jung, mit zunehmender Reife sollte das besser wirken. Denke ich mal.

Gruß
Harald

[KHarry]

Das Monster hat sich in Schale geworfen, und zwar eine von Petra Hahn. Erstes Bild vom März, die nächsten beiden von heute.