langjährige Nebari-Entwicklung: welche Techniken funktionieren?
Re: Nebari-Entwicklung
6. Acer palmatum Deshojo
Statt Abmoosen versuchte ich hier mit 3 mm Bohrlöchern + Sphagnummoos + Fahrradschlauch zusätzliche Wurzeln zu provozieren.
Statt Abmoosen versuchte ich hier mit 3 mm Bohrlöchern + Sphagnummoos + Fahrradschlauch zusätzliche Wurzeln zu provozieren.
“Fais de ta vie un rêve, et d'un rêve, une réalité“ Antoine de Saint-Exupéry
Re: Nebari-Entwicklung
Nach 18 Monaten das enttäuschende Ergebnis: etwas Kallus, keine Wurzeln. Keine Ahnung woran es liegen könnte. Für Tipps wäre ich dankbar.
Liebe Grüße, Rainer
Liebe Grüße, Rainer
“Fais de ta vie un rêve, et d'un rêve, une réalité“ Antoine de Saint-Exupéry
Re: Nebari-Entwicklung
7. Acer palmatum
Dieses Beispiel soll allen Neulingen Mut machen, dass Abmoosen keine große Hexerei ist... ich finde jedoch der zuverlässigste Weg das Nebari bei Sorten wie Ahorn oder Ulme (auch Wacholder, Pinus Mugo, Eibe) rundum zu verbessern.
April 2012 begann ich die Abmoosung mit einer Lage Sphagnummoos um den Stamm und außen herum "modernes Substrat". Ich habe nach 8 Wochen abgetrennt (zu früh?). Um dauerfeuchte Wurzeln zu vermeiden wollte ich das innere Moos mit Stäbchen herausarbeiten. Bei einer Ulme klappte das recht gut, beim Palmatum dagegen brachen die Wurzeln schon bei geringer Belastung. Am liebsten hätte ich den kümmerlichen Rest entsorgt. Aus Neugierde was daraus wird habe ich fotographiert und ohne große Hoffnung eingetopft.
2013 tat sich fast gar nichts, sprich nach dem Austrieb kaum weiteres Wachstum. Im April 2014 habe ich dann in einen Terracottatopf gepflanzt, es sollte eine dekorative Kübelpfanze werden. Dabei wunderte ich mich über ein recht gutes Nebari, was auch an der Oberfläche bereits erkennbar wurde. Bis Herbst war der Topf durchgewurzelt, brauchte viel Wasser.
Im März 2015 erneutes Umpflanzen bringt das das "radiale Wurzelrad". Wohlgemerkt die Pflanze hat wenig Verzweigung, kein tolles Wachstum.
März 2016 sowie März 2017 erneut umgetopft. Durch die anschließend kalte Witterung stockte heuer der Austrieb, erst seit Mai treibt er wieder. Künftig möchte ich nicht mehr jährlich, sondern im 1 1/2-Jahresturnus umpflanzen. Davon erhoffe ich mir weniger Arbeit bei trotzdem guter Entwicklung.
Liebe Grüße, Rainer
Dieses Beispiel soll allen Neulingen Mut machen, dass Abmoosen keine große Hexerei ist... ich finde jedoch der zuverlässigste Weg das Nebari bei Sorten wie Ahorn oder Ulme (auch Wacholder, Pinus Mugo, Eibe) rundum zu verbessern.
April 2012 begann ich die Abmoosung mit einer Lage Sphagnummoos um den Stamm und außen herum "modernes Substrat". Ich habe nach 8 Wochen abgetrennt (zu früh?). Um dauerfeuchte Wurzeln zu vermeiden wollte ich das innere Moos mit Stäbchen herausarbeiten. Bei einer Ulme klappte das recht gut, beim Palmatum dagegen brachen die Wurzeln schon bei geringer Belastung. Am liebsten hätte ich den kümmerlichen Rest entsorgt. Aus Neugierde was daraus wird habe ich fotographiert und ohne große Hoffnung eingetopft.
2013 tat sich fast gar nichts, sprich nach dem Austrieb kaum weiteres Wachstum. Im April 2014 habe ich dann in einen Terracottatopf gepflanzt, es sollte eine dekorative Kübelpfanze werden. Dabei wunderte ich mich über ein recht gutes Nebari, was auch an der Oberfläche bereits erkennbar wurde. Bis Herbst war der Topf durchgewurzelt, brauchte viel Wasser.
Im März 2015 erneutes Umpflanzen bringt das das "radiale Wurzelrad". Wohlgemerkt die Pflanze hat wenig Verzweigung, kein tolles Wachstum.
März 2016 sowie März 2017 erneut umgetopft. Durch die anschließend kalte Witterung stockte heuer der Austrieb, erst seit Mai treibt er wieder. Künftig möchte ich nicht mehr jährlich, sondern im 1 1/2-Jahresturnus umpflanzen. Davon erhoffe ich mir weniger Arbeit bei trotzdem guter Entwicklung.
Liebe Grüße, Rainer
“Fais de ta vie un rêve, et d'un rêve, une réalité“ Antoine de Saint-Exupéry
- bock
- Freundeskreis
- Beiträge: 6141
- Registriert: 25.02.2009, 14:20
- Wohnort: EU, D, S-H (z.Z. Langenhorn)
Re: Nebari-Entwicklung
Tolle Doku, Rainer!
Doch wie man (im Vergleich mit dem vorherigen Beitrag) sieht, steht vor dem Erfolg nicht nur Wissen und Können sondern auch ein Quentchen Glück...
Und das wünsche ich dir!
Doch wie man (im Vergleich mit dem vorherigen Beitrag) sieht, steht vor dem Erfolg nicht nur Wissen und Können sondern auch ein Quentchen Glück...
Und das wünsche ich dir!
liebe Grüße Andreas
Ein Leben ohne Bonsai ist möglich - aber völlig sinnlos!
besucht mich auf flickr
Ein Leben ohne Bonsai ist möglich - aber völlig sinnlos!
besucht mich auf flickr
Re: Nebari-Entwicklung
Hallo Andreas,
wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Ich werde es heuer bei 6) mit Anbohren / Anschneiden des Kallus erneut versuchen, dazu wieder Moos + Gummiabdeckung. Erst wenn es nach 2 Jahren wieder nicht funktioniert kommt die "altbewährte" Methode -so schnell gebe ich nicht auf
Liebe Grüße, Rainer
wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Ich werde es heuer bei 6) mit Anbohren / Anschneiden des Kallus erneut versuchen, dazu wieder Moos + Gummiabdeckung. Erst wenn es nach 2 Jahren wieder nicht funktioniert kommt die "altbewährte" Methode -so schnell gebe ich nicht auf
Liebe Grüße, Rainer
“Fais de ta vie un rêve, et d'un rêve, une réalité“ Antoine de Saint-Exupéry
Re: Nebari-Entwicklung
8. Acer palmatum - Nebari-Korrektur durch Anbohren
Diesen Palmatum begann ich im Juni 2014 abzumoosen. Beim ersten Umpflanzen und Wurzelsortieren im März 2015 fiel auf, dass die Wurzeln in der Höhe unterschiedlich waren und an manchen Stellen völlig fehlten. Als Ursache vermutete ich das zu frühe Trennen von der Mutterpflanze. Zu dem Zeitpunkt gab es nur einige dominante Wurzeln die wohl die 3 Hauptäste versorgten. Künftig sollte ich bereits im März beginnen um rundum mehr Wurzelwachstum zu erzielen.
Im Juni 2015 habe ich mittels 5mm-Bohrer an den Nebari-Lücken bis auf das Kernholz gebohrt. In die Löcher wurde Wurzelfix-Suspension dick aufgebracht und zuletzt Sphagnummmoos in die Löcher gedrückt. An einer anderen Stelle habe ich mit der Konkavzange ca. 2 cm breit die Rinde angezwickt und mit einem Skalpell den darunter liegenden Bast noch entfernt bis der Untergrund trocken war. Wenn nach ca. 20 -30 min an der Stelle keine rotbraune Färbung entsteht ist der Bast bis zum Splinzholz abgetragen. Das dachte ich wären gute Voraussetzungen um statt Kalluswucherung die Bildung von neuen Wurzeln anzuregen. Darüber kam neben einer Schicht Sphagnummoos auch der gelobte Fahrradschlauch. Das ganze wurde immer leicht feucht gehalten und ein Jahr abgewartet.
Ergebnis: bereits 2016 waren die entfernten Stellen wieder komplett mit Kallus überwallt. Die Aufnahmen vom Dezember 2017 zeigen, dass dafür eine schöne Verdickung am Ansatz entstanden ist.
Weiteres Vorgehen:
1. beim nächsten Umpflanzen die dominanten Wurzeln stärker einkürzen und daraus schön verzweigte Wurzeln fördern
2. an den Lücken im Nebari nach der Methode von Herbert Aigner versuchen über Bohrablaktion Wurzeln zu integrieren (siehe Links)
viewtopic.php?f=13&t=2435&hilit=wurzeln+ablaktieren
viewtopic.php?f=4&t=45322&p=495342&hili ... en#p495342
Ich werde berichten wie es weitergeht, Herberts Methode hat meinen Spieltrieb geweckt.
Grüße
Rainer
Diesen Palmatum begann ich im Juni 2014 abzumoosen. Beim ersten Umpflanzen und Wurzelsortieren im März 2015 fiel auf, dass die Wurzeln in der Höhe unterschiedlich waren und an manchen Stellen völlig fehlten. Als Ursache vermutete ich das zu frühe Trennen von der Mutterpflanze. Zu dem Zeitpunkt gab es nur einige dominante Wurzeln die wohl die 3 Hauptäste versorgten. Künftig sollte ich bereits im März beginnen um rundum mehr Wurzelwachstum zu erzielen.
Im Juni 2015 habe ich mittels 5mm-Bohrer an den Nebari-Lücken bis auf das Kernholz gebohrt. In die Löcher wurde Wurzelfix-Suspension dick aufgebracht und zuletzt Sphagnummmoos in die Löcher gedrückt. An einer anderen Stelle habe ich mit der Konkavzange ca. 2 cm breit die Rinde angezwickt und mit einem Skalpell den darunter liegenden Bast noch entfernt bis der Untergrund trocken war. Wenn nach ca. 20 -30 min an der Stelle keine rotbraune Färbung entsteht ist der Bast bis zum Splinzholz abgetragen. Das dachte ich wären gute Voraussetzungen um statt Kalluswucherung die Bildung von neuen Wurzeln anzuregen. Darüber kam neben einer Schicht Sphagnummoos auch der gelobte Fahrradschlauch. Das ganze wurde immer leicht feucht gehalten und ein Jahr abgewartet.
Ergebnis: bereits 2016 waren die entfernten Stellen wieder komplett mit Kallus überwallt. Die Aufnahmen vom Dezember 2017 zeigen, dass dafür eine schöne Verdickung am Ansatz entstanden ist.
Weiteres Vorgehen:
1. beim nächsten Umpflanzen die dominanten Wurzeln stärker einkürzen und daraus schön verzweigte Wurzeln fördern
2. an den Lücken im Nebari nach der Methode von Herbert Aigner versuchen über Bohrablaktion Wurzeln zu integrieren (siehe Links)
viewtopic.php?f=13&t=2435&hilit=wurzeln+ablaktieren
viewtopic.php?f=4&t=45322&p=495342&hili ... en#p495342
Ich werde berichten wie es weitergeht, Herberts Methode hat meinen Spieltrieb geweckt.
Grüße
Rainer
Zuletzt geändert von mydear am 20.09.2019, 18:02, insgesamt 1-mal geändert.
“Fais de ta vie un rêve, et d'un rêve, une réalité“ Antoine de Saint-Exupéry
Re: Nebari-Entwicklung
Gruss, Achim
"Der kürzeste Weg zum Glück ist der Weg in den Garten"
chinesische Weisheit
"Der kürzeste Weg zum Glück ist der Weg in den Garten"
chinesische Weisheit
Re: Nebari-Entwicklung
Sehr schön, Rainer!
Re: Nebari-Entwicklung
Der Vergleich zu 2017 und 2015 zeigt, dass mit Sphagnummoos + Fahrradschlauch keine Wurzel stimuliert werden konnte.
Den letzten Palmatum habe ich am 29. März 2018 umgepflanzt und das restliche Sphagnummoos ausgewaschen. Leider ließ sich durch das feuchte Moos seit letzten Jahr keine neue Wurzel herauslocken. Dann eben der Versuch einer Wurzel-Ablaktion: Befestigung mit 2 kleinen Nägeln unten. Die Wurzel läuft nach oben in den Spalt und geht dann fast im 90°-Bogen nach vorne ab. Dies war die einzige Möglichkeit die kurze Wurzel an das Nebari zu bringen.
2019
18 Monate später die Kontrolle: die kleine Wurzel ist nicht angewachsen
Nur ein Fixiernagel aus 2018 wurde vom Nebari umwachsen, ich habe ihn gleich entfernt. An der Stelle wurde ein 3mm-Loch schräg nach unten durch den Stamm gebohrt. Mit der Drahtschlinge eine etwas stabilere Wurzel von hinten durchgezogen und lang belassen, dass sie gut anwächst. Abschließend ein kleiner Holzkeil (gekürzter Schaschlikspieß) zum Fixieren unten in das Bohrloch gedrückt.
Als Reserve habe ich noch 3 weitere Wurzeln lang belassen und an dieser Stelle des Nebaris platziert. Quasi als weitere Option, falls es -wider Erwarten- diesmal erneut scheitern sollte. Ich denke, dass bei dünnen Anplattungs-Wurzeln das Risiko eines Ausfalls deutlich größer ist. Bei der Bohrablikation dagegen darf die Wurzel nicht zu dick sein, sonst bricht sie beim Durchziehen.
-Fortsetzung folgt-
Grüße
Rainer
Zuletzt geändert von mydear am 20.09.2019, 18:06, insgesamt 2-mal geändert.
“Fais de ta vie un rêve, et d'un rêve, une réalité“ Antoine de Saint-Exupéry
- bonsaiheiner
- Freundeskreis
- Beiträge: 3899
- Registriert: 24.05.2010, 15:30
- Wohnort: Mittelbaden
Re: Nebari-Entwicklung
Hallo Rainer,
es ist Dir und den anderen Autoren zu diesem Thema eine ziemlich umfassende Zusammenstellung gelungen. Eine Fundgrube vor allem für den Entwickler von jungen Laubbäumen !
Du zeigst auf Seite 2 bei einem Deshoyo, nach Abmoosen als hervorstechendes Endergebnis einen umfangreichen Kallus.
Diese unschöne Erfahrung musste ich auch bereits an einer Feldulme machen.
viewtopic.php?f=9&t=27266&p=516444&hili ... us#p516444
Meine Hoffnungen auf die Weiterführung dieses Projektes habe ich noch nicht aufgegeben und eine 2. Abmoosung läuft seit Frühjahr 2017, mit dem bisherigen Ergebnis, dass sich wieder ein Kallus und sonst nichts bilden will. Das kann aber nach den Naturgesetzen nicht das Endergebnis sein. Irgendwann müssen sich vollwertige Wurzeln bilden, vorausgesetzt, der Baum kann über unvollständig entferntes Kambium keine neuen Brücken zum alten Wurzelwerk bilden.
Es stellt sich also die Frage: Wie mit diesem Kallus umgehen?
Beim ersten Abmoosversuch hatte ich bereits zielführende Maßnahmen im Auge, nur habe ich den Fehler gemacht, zu viele quere Einschnitte in dieses Kallusgewebe zu machen und nicht längliche, die in Brücken zu dem neuen Wurzelwerk führen . Diese Einschnitte sind keine Ritzungen, sondern tiefe "Gräben", die erlauben, später den Eindruck eines harmonischen Nebari abzugeben.
Dieses Forum bietet mittlerweile einen umfangreichen Wissensschatz über alle nur denkbaren Themen zur Bonsaientwicklung. Zwangsläufig kommt es dabei dazu, dass bereits geschilderte Erfahrungsberichte in den Sumpf der Vergessenheit hinabgleiten.
viewtopic.php?f=9&t=42254&hilit=Am+neba ... r%C3%A4ngt
Beste Grüße,
Heiner
es ist Dir und den anderen Autoren zu diesem Thema eine ziemlich umfassende Zusammenstellung gelungen. Eine Fundgrube vor allem für den Entwickler von jungen Laubbäumen !
Du zeigst auf Seite 2 bei einem Deshoyo, nach Abmoosen als hervorstechendes Endergebnis einen umfangreichen Kallus.
Diese unschöne Erfahrung musste ich auch bereits an einer Feldulme machen.
viewtopic.php?f=9&t=27266&p=516444&hili ... us#p516444
Meine Hoffnungen auf die Weiterführung dieses Projektes habe ich noch nicht aufgegeben und eine 2. Abmoosung läuft seit Frühjahr 2017, mit dem bisherigen Ergebnis, dass sich wieder ein Kallus und sonst nichts bilden will. Das kann aber nach den Naturgesetzen nicht das Endergebnis sein. Irgendwann müssen sich vollwertige Wurzeln bilden, vorausgesetzt, der Baum kann über unvollständig entferntes Kambium keine neuen Brücken zum alten Wurzelwerk bilden.
Es stellt sich also die Frage: Wie mit diesem Kallus umgehen?
Beim ersten Abmoosversuch hatte ich bereits zielführende Maßnahmen im Auge, nur habe ich den Fehler gemacht, zu viele quere Einschnitte in dieses Kallusgewebe zu machen und nicht längliche, die in Brücken zu dem neuen Wurzelwerk führen . Diese Einschnitte sind keine Ritzungen, sondern tiefe "Gräben", die erlauben, später den Eindruck eines harmonischen Nebari abzugeben.
Dieses Forum bietet mittlerweile einen umfangreichen Wissensschatz über alle nur denkbaren Themen zur Bonsaientwicklung. Zwangsläufig kommt es dabei dazu, dass bereits geschilderte Erfahrungsberichte in den Sumpf der Vergessenheit hinabgleiten.
viewtopic.php?f=9&t=42254&hilit=Am+neba ... r%C3%A4ngt
Beste Grüße,
Heiner
Ein Tag ohne Beschäftigung mit Bonsai ist ein verlorener Tag!
Re: Nebari-Entwicklung
Hallo Heiner,bonsaiheiner hat geschrieben: ↑30.03.2018, 11:08 Du zeigst auf Seite 2 bei einem Deshoyo, nach Abmoosen als hervorstechendes Endergebnis einen umfangreichen Kallus.
Diese unschöne Erfahrung musste ich auch bereits an einer Feldulme machen.
danke für die tollen Links, aus diesen praktischen Beispielen lerne ich immer was dazu.
Thema Kallusbildung: manchmal klappt es einfach nicht, auch Pflanzen haben individuelle Neigungen. Was bei einer klappt muss nicht bei der andren genauso funktionieren. (das war auch im Chemie-Labor öfter so wenn der erste Versuch klappte, sich das Ergebnis allerdings nicht reproduzieren ließ...).
Ich bin überzeugt dass es am ungenügenden Abschaben des Bastes liegt. Bei schnell gewachsenen Jungpflanzen läßt sich das Siebholz/Kambium recht genau entfernen bzw. Abschaben. Schwieriger war es in der Vergangenheit bei älteren, langsam gewachsenen Pflanzen mit recht dicker Rinde: ich wußte überhaupt nicht wann ich aufhören soll mit dem Abschaben.
Gute Idee, aus dem massiven Kallus durch diese Längsschnitte eine Art Fake-Nebari zu erzeugen. Das werde ich mir merken.bonsaiheiner hat geschrieben: ↑30.03.2018, 11:08 Es stellt sich also die Frage: Wie mit diesem Kallus umgehen?
Beim ersten Abmoosversuch hatte ich bereits zielführende Maßnahmen im Auge, nur habe ich den Fehler gemacht, zu viele quere Einschnitte in dieses Kallusgewebe zu machen und nicht längliche, die in Brücken zu dem neuen Wurzelwerk führen . Diese Einschnitte sind keine Ritzungen, sondern tiefe "Gräben", die erlauben, später den Eindruck eines harmonischen Nebari abzugeben.
Ganz liebe Grüße
Rainer
Zuletzt geändert von mydear am 30.03.2018, 14:03, insgesamt 1-mal geändert.
“Fais de ta vie un rêve, et d'un rêve, une réalité“ Antoine de Saint-Exupéry
-
- Beiträge: 2233
- Registriert: 08.10.2016, 09:00
Re: Nebari-Entwicklung
Hallo
Ich verfolge dieses Thema sehr gerne und möchte eine Zwischenfrage stellen.
Wäre es nicht hilfreich, zur Sicherheit noch eien Drahtring aus dickem Aluminiumdraht anzulegen, um die mögliche Verbindung der Rinden untereinander zu verhindern?
Ich verfolge dieses Thema sehr gerne und möchte eine Zwischenfrage stellen.
Wäre es nicht hilfreich, zur Sicherheit noch eien Drahtring aus dickem Aluminiumdraht anzulegen, um die mögliche Verbindung der Rinden untereinander zu verhindern?
Grüße Michael
Re: Nebari-Entwicklung
Hallo Michael,Michael 86 hat geschrieben: ↑30.03.2018, 13:50 Wäre es nicht hilfreich, zur Sicherheit noch eien Drahtring aus dickem Aluminiumdraht anzulegen, um die mögliche Verbindung der Rinden untereinander zu verhindern?
das kannst du machen, wird auch immer wieder beschrieben. Zuletzt bei einer abgemoosten Eiche von Frank (Bonsai-Abbing).
Ich selbst habe noch keinen positiven Effekt gemerkt, eine Abmoosung ist mir sogar damit eingegangen. Vermutlich habe ich dabei zu tief in das Splintholz eingekerbt. Deshalb lasse ich vorerst vom Drahtring die Finger.
Grüße
Rainer
“Fais de ta vie un rêve, et d'un rêve, une réalité“ Antoine de Saint-Exupéry
- Thorsten1504
- Beiträge: 2080
- Registriert: 12.02.2014, 21:20
- Wohnort: Münster /NRW
Re: Nebari-Entwicklung
Ich benutze bei meinen Abmoosungen eigentlich immer einen Drahtring.
Das klappt sehr gut damit.
2016 wollte ich eine Linde abmoosen, ohne Drahtring und hatte keinen Erfolg, weil ich vermutlich auch das Kambium nicht komplett entfernt hatte.
2017 dann neuer Versuch mit Drahtring und es hat geklappt.
Ob es wirklich am Draht gelegen hat, kann ich aber nicht sagen.
Werde demnächst beim umtopfen trennen.
Gruß
Thorsten
Das klappt sehr gut damit.
2016 wollte ich eine Linde abmoosen, ohne Drahtring und hatte keinen Erfolg, weil ich vermutlich auch das Kambium nicht komplett entfernt hatte.
2017 dann neuer Versuch mit Drahtring und es hat geklappt.
Ob es wirklich am Draht gelegen hat, kann ich aber nicht sagen.
Werde demnächst beim umtopfen trennen.
Gruß
Thorsten
- bonsaiheiner
- Freundeskreis
- Beiträge: 3899
- Registriert: 24.05.2010, 15:30
- Wohnort: Mittelbaden
Re: Nebari-Entwicklung
Genau diesen Drahtring habe ich bei der 2. Abmoosung an meiner grossen Feldulme angebracht. Auf tieferes Nachschaben, um vermeintlich verbliebenes Kambium zu
entfernen,habe ich bewußt verzichtet, weil ich damit einen Celtis gehimmelt habe.
Links dazu im Text.
Besagte hohe Feldulme hat inzwischen zahlreiche hoffnungsvolle, sich verdickende Knospen, sieht bisher nicht schlecht aus.
entfernen,habe ich bewußt verzichtet, weil ich damit einen Celtis gehimmelt habe.
Links dazu im Text.
Besagte hohe Feldulme hat inzwischen zahlreiche hoffnungsvolle, sich verdickende Knospen, sieht bisher nicht schlecht aus.
Ein Tag ohne Beschäftigung mit Bonsai ist ein verlorener Tag!