Einseitige Ulme (Korkrindenulme ?)

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Michael 86
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Einseitige Ulme (Korkrindenulme ?)

Beitrag von Michael 86 »

Hallo Bonsaifans

Ich möchte euch ein weiteres Bäumchen aus meiner kleinen Anfängersammlung vorstellen.
Es ist eine Einheimische Ulme. Welche spezielle Gattung weiß ich leider nicht.
Da sie doch recht feucht gestanden hat, hab ich sie noch umgetopft und einige dickere und auch schwarz gewordene Wurzeln gekürzt. Hab sie schattig und windgeschützt gestellt, da sie doch recht weit ausgetrieben ist.
Das Nebari ist soweit okay, leider ist die Beastung nach links recht spärlich, erst ganz oben wächst ein zweig auf die kahle Seite.
Wie immer bin ich für Ratschläge und Meinungen dankbar. Und die Fotos
Nebari
Nebari
Nebari
Nebari
Ansicht von unten
Ansicht von unten
Wurzeln gekürzt und entfernt
Wurzeln gekürzt und entfernt
fertig getopft
fertig getopft
Zuletzt geändert von Michael 86 am 05.04.2018, 09:55, insgesamt 1-mal geändert.
Grüße Michael :)
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raga
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Re: Einseitige Ulme

Beitrag von raga »

Hallo Michael,

nun Trieb hat ja genug um da was draus zu machen. Einfach dran bleiben.

Nur mit der einheimischen Ulme liegst du daneben. Dies ist eindeutig eine der zahllosen Varietäten der Ulmus parvifolia.

Gruß Ralf
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Michael 86
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Re: Einseitige Ulme

Beitrag von Michael 86 »

Hallo Ralf

Es ist leider so, dass ich die von einem Mitglied hier bekommen habe. Ich weiß nicht mehr genau, welche Sorte es ist bzw ob wir darauf überhaupt eingegangen sind. Jetzt bin ich ja doch recht froh, dass sie die Überwinterung überlebt hat. Sie stand nämlich bei eisiger kälte draußen im Rindenmulch bei Spitzentemperaturen von bis zu -15 und mindestens 1-2 Wochen Dauerfrost.
Grüße Michael :)
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mydear
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Re: Einseitige Ulme

Beitrag von mydear »

Hallo Michael,

diese spezielle Sorte -wie immer sie heißen mag- verkraftet unsere Winter problemlos und verliert im Herbst ihre Blätter. Früher hieß die Sorte im Fachhandel "Ulmus japonica", Achim73 beschrieb sie als "Ulmus parvifolia cork bark".
viewtopic.php?f=9&t=43030

Was unterscheidet sie von der "normalen" Chinesischen Ulme "Ulmus parvivolia"? Diese behält bei mir ihre Blätter bis -5 Grad C unter leichter Rotfärbung. Ab -10 Grad C verliert sie die Blätter, kann mit Glück wieder austreiben. Doch ab -15 Grad C geht ihr das Licht aus -RIP-.

Liebe Grüße
Rainer
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raga
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Re: Einseitige Ulme

Beitrag von raga »

mydear hat geschrieben:Was unterscheidet sie von der "normalen" Chinesischen Ulme "Ulmus parvivolia"?
Gegenfrage was ist eine "normale" chin. Ulme?

Das natürliche Verbreitungsgebiet ist riesig. Es reicht von den Subtropen bis weit in die gemäßigte Zone. Das sich da verschiedene Varitäten entwickelt haben ist denke ich kaum verwunderlich.
Zudem neigen chin. Ulmen zum Bastardisieren was die Vielfalt nochmal vergrößert.

Ich kann meine chin. Ulmen in mindestens vier Gruppen unterteilen. In ihrem Aussehen sind sie alle ähnlich in ihrem verhalten zeigen sie deutliche Unterschiede.

Die schicken Namen die der Handel sich ausdenkt sind mir ziemlich egal. Wenn eine es botanische Nomenklatur mit sicher unterscheidbaren Merkmalen gibt werde ich da auch gerne Unterschiede im Namen machen. Bis dahin heißen sie für mich alle Ulmus parvifolia.

Gruß Ralf
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Michael 86
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Re: Einseitige Ulme (Korkrindenulme ?)

Beitrag von Michael 86 »

Hallo Leute

Leider habe ich an der (vermutlich) Korkrindenulme nicht viel gemacht, mangels fehlender Ideen.
Ich habe sie einfach mal etwas wachsen lassen und vor kurzem einfach die langen Äste gekürzt. Das Sternmoos kommt noch weg, aber aktuell möchte ich es gerne vorerst erhalten für ein anderes Projekt. Bisher war die Ulme davon unbeeindruckt.
aktuell
aktuell
An der Ulme stört mich hauptsächlich, dass sie so einseitig wächst und die starken Verdickungen, die sich nicht geberssert haben.
An der unteren Verdickung habe ich noch einen dicken Ast entfernt, weil es einfach zu viel an einer Stelle war.
Verdickungen
Verdickungen
Da muss endlich was passieren. Die Ulme hat schöne Wurzeln und hat es verdient, zu etwas schönerem zu werden, als dem knubbeligen Astmonster, das sie aktuell ist.
Vielleicht könnte das ein möglicher Weg sein, um ihr eine bessere Zukunft zu bieten. Die Schnittwunden müssten natürlich erst mal wieder heilen, aber eine Ulme sollte das schaffen. Auch aus dem Stock sollte sie doch wieder Äste anbieten können. Verjüngung wäre dann auch gegeben und Bewegung offensichtlich auch.
Idee
Idee
Was denkt ihr?
Weitere Ideen oder so umsetzen?
Grüße Michael :)
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achim73
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Re: Einseitige Ulme (Korkrindenulme ?)

Beitrag von achim73 »

entschuldigung, aber ich glaube, du schiesst da übers ziel hinaus. ich hatte bis letztes jahr eine, die fast genau so aussah. leider ist sie im letzten sommer aus gründen, die ich bis heute nicht richtig verstehe, nach 10 gemeinsamen jahren plötzlich verreckt.
aber kannst dir ja mal den werdegang uind die vorgehensweise anschauen:
viewtopic.php?f=9&t=43030&hilit=CORK+BARK+ELM
Gruss, Achim
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Michael 86
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Re: Einseitige Ulme (Korkrindenulme ?)

Beitrag von Michael 86 »

Hallo Achim

Erst mal tut es mir leid, dass deine Ulme eingegangen ist.

Aber ich muss gestehen, dass ich deinen Baum mit meinem in keiner Weise vergleichen kann. Die wahrscheinlich selbe Gattung und viele Äste, aber das wars dann auch schon.

Ich habe die Problemstellen mal nachgezeichnet um es zu verdeutlichen. Es sind eigentlich schon fast Geschwüre. Schau dir bitte mal den großen Brummer bei den ersten Ästen an. Die Beule ist schon von gleichem Durchmesser, wie der Stamm darunter. Der zweite nicht wirklich viel kleiner von der Dicke. Dazwischen erinnert der Hauptstamm schon an eine Wespentaille.
05-04-2018-wucherung.jpg
Sorry, aber ich bin der Meinung, soll der Baum noch irgendwann mal was schönes werden, muss entweder konsequent gehandelt werden, oder ich werde ihn veräußern.

Jedenfalls wie immer, danke für deine Meinung. Vielleicht kommen ja noch andere kmmentare, um die für mich optimale Lösung zu finden.


PS: Da der Baum aber einen so schönen Furzelfuß hat, sehe ich lieber einer harten Schnittmaßnahme entgegen.
Grüße Michael :)
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bonulli
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Re: Einseitige Ulme (Korkrindenulme ?)

Beitrag von bonulli »

Hallo Michael,

ich kann Achims Reaktion nachvollziehen, war auch mein erster spontaner Impuls. Soo unzufrieden brauchst du mit deiner Ulme aus meiner Sicht gar nicht sein :-D . Klar hat sie ihre Problemzönchen und ohne Reduktion an diesen Stellen einfach ein Jahr wachsen lassen hat diese sicher noch gefördert. Aber vielleicht kommst du erstmal hin, wenn du an diesen Stellen jetzt ganz strikt Äste selektierst und neue Knospen an diesen Stellen immer gleich ausknipst? Manfred (Kressevader) hat vor kurzem einen Thread von einer kleinen Ulme?/Zelkove? (finde es grad nicht) aktualisiert, bei der er auch ordentlich mit solchen Verdickungen aufgeräumt hat ohne jedoch gleich den Baum zu drei Vierteln weg zu säbeln. Aber du hast den Baum in 3D vor dir und kannst es abschließend beurteilen, meine Gedanken basieren ja nur auf dem Betrachten der Bilder.

Die einseitige Wuchsform würde mich übrigens gar nicht stören. Ich finde das Bäumchen sympathisch, es bietet ein ausgewogenes Bild und ist eine willkommene Abwechslung vom sonst üblichen Frei-aufrecht-links-rechts-hinten.

Gruß,
Ulrike
Gruß,
Ulrike
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Rosalie
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Re: Einseitige Ulme (Korkrindenulme ?)

Beitrag von Rosalie »

Hallo Michael,
schon drastisch deine Idee.
Was hälst du davon die Problem stellen so anzugehen wie
auf meinem Virtuell?
Die Spitze definieren und sonst ein bisschen aufräumen?
Das sind nur absolut Anfänger Ideen.
Doch ich kämpfe hier auch grad mit dem Überleben
Einer kleinen Ulme der ich wohl zu viel zugemutet habe...
das ist nicht schön...
PhotoPerfect180405124348.jpg
LG Nadja
*les*

Das Gras wächst nicht schneller
wenn man daran zieht.
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mydear
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Re: Einseitige Ulme (Korkrindenulme ?)

Beitrag von mydear »

Hallo Michael,

ich verstehe dich gut, mir würden die Knubbel auch nicht gefallen. Wenn du jetzt alles wegschneidest braucht deine Ulme Jahre bis sie das wieder aufholt. Laß ihr irgendwo noch Entwicklungsmöglichkeiten. Fang doch erst mal an einer Stelle an und warte wie deine Ulme darauf reagiert.

Grüße
Rainer
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achim73
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Re: Einseitige Ulme (Korkrindenulme ?)

Beitrag von achim73 »

Aber ich muss gestehen, dass ich deinen Baum mit meinem in keiner Weise vergleichen kann. Die wahrscheinlich selbe Gattung und viele Äste, aber das wars dann auch schon.
wenn du das wirklich denkst, hast du entweder nicht hingeschaut oder nicht verstanden, worum es geht.
mein exemplar hatte anfangs die selben verdickungen an den astansätzen:
1.jpg
der durchmesser war doppelt so dick wie der stamm darunter.
und nach 9 jahren sah es dann so aus:
2.jpg
2.jpg (189.79 KiB) 1530 mal betrachtet
was ich damit sagen will: man muss den bäumen auch mal gelegenheit geben, solche dinge durch zuwachs von selbst auszugleichen. das geht bei verschiedenen arten unterschiedlich gut. bei der korkrindenulme geht es hervorragend, weil sie bereits in jungem alter eine dicke borke bildet !

wenn man immer nur sofort alles wegschneidet, was optisch im moment (!) nicht passt, hat man immer nur traurige gerippe, an denen sich auch mangels grünmasse (ist ja nix mehr da, alles weggeschnitten) nichts entwickelt. die vielen schnittstellen schliesen sich nicht, der baum ist ständig geschwächt, bakterien, pilze und schädlinge freuen sich.

dasselbe gilt auch für das sofortige topfen in eine "passende" schale, aber das ist ein anderes thema.

just my two cents.
Gruss, Achim
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Michael 86
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Re: Einseitige Ulme (Korkrindenulme ?)

Beitrag von Michael 86 »

Hallo Zusammen

Mit so viel Gegenwind hatte ich jetzt nicht gerechnet. Vielleicht nerven mich die Knubbel wirklich zu sehr, dass ich nicht mehr hinschauen kann.

Kann sein, dass ich wirklich nicht so genau hingeschaut habe, Achim. Aber ich finde es bei meiner Ulme immer noch ein gutes Stück heftiger und vor allem massiver.

Ich habe auch schon überlegt, die Wucherungen gezielt zu entschärfen und zum Teil weg zu schneiden. Aber ich befürchte, dass dann die Saftbahnen zu frei liegen und die Schnittwunden so groß sind, dass das ebenfalls ewig dauert. Mit einem Kallus muss man ebenfalls noch rechnen. Vielleicht wäre Selektieren und Verwachsen lassen wirklich eine Option. Wenn nicht, fang ich wieder von vorne an. Hmmm...



Es steht jetzt viel geschrieben. Wer sich von dem Baum ein Bild machen kann und sich für eine Adoption überreden möchte.
Ich nehme Angebote per PN gerne entgegen.
Vielleicht entschließe ich mich ja dafür, jemand anderem eine Möglichkeit zu geben, mit der Ulme fertig zu werden.
Grüße Michael :)
Michael 86
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Re: Einseitige Ulme (Korkrindenulme ?)

Beitrag von Michael 86 »

...da sich keiner gemeldet hat musste ich ran. Also im AK geschnitten und die Knubbel zuhause noch etwas nachgearbeitet und die Äste gedrahtet. Mit Knete verschlossen. Man hat mir die Unzufriedenheit mit diesem Baum wohl angemerkt. Aber vielleicht schlägt sie, bzw. wir beide, jetzt einen neuen Weg ein. Die Äst werden jetzt regelmäßig geschnitten auf Verzweigung und die Spitze darf treiben.
aktueller Zwischenstand
aktueller Zwischenstand
Schnittwunden
Schnittwunden
Grüße Michael :)
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bonulli
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Re: Einseitige Ulme (Korkrindenulme ?)

Beitrag von bonulli »

Jawoll, gut gemacht! *daumen_new*
Bin gespannt wie die Wundheilung sein wird, neigt die Jap. Ulme zu dicken Kallusknubbeln?

Gruß,
Ulrike
Gruß,
Ulrike
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