Acer Ginnala - Feuerahorn

Allgemeine Philosophie, Stilarten, Techniken, Vorstellung und Besprechung von Rohmaterial sowie lose Sammlung von Entwicklungs-Dokus
chris-git@rre

Re: Acer Ginnala - Feuerahorn

Beitrag von chris-git@rre »

Guten Morgen Michael,
Michael 86 hat geschrieben: 23.10.2017, 06:28 Chris, du würdest die dicken Aststümpfe stehen lassen? Ich muss gestehen, dass ich da vor hatte, diese konsequent zu neutralisieren. Da eine größere Höhe angepeilt ist, wolle ich mit Neuaustrieb die Äste neu aufbauen. Das sollte zeitlich schon drin sein, oder?
Ich dachte das da raus die neuen Äste wachsen könnten.
Wenn ich es richtig gesehen habe sind da ja Triebe.
Michael 86
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Re: Acer Ginnala - Feuerahorn

Beitrag von Michael 86 »

Hallo und frohe Osterfeiertage wünsche ich euch

Die Knospen des Ginnala schwellen an und ich nutzte den freien Tag mit ausreichend Zeit zum Umtopfen des Feuerahorns. Wie ich jetzt weiß, war die benötige Zeit länger als erwartet und das Umtopfen offenbar dringend nötig. Der komplette Schalenrand war dicht verwurzelt. Also mühsam versucht den Wurzelbalen aufzulösen. Mit anfänglichem Zögern und fehlender Überschaubarkeit entwickelte sich das Umtopfen, das eigentlich zu Begutachtung der Wurzeln dienen sollte, zu einer intensiven Wurzelüberarbeitung.

Viele dickere Wurzeln wuchsen der vorherigen Schale entsprechend nach unten. Am Rand wuchsen die dünneren Wurzeln nach unten. Sehr suboptimal für eine flachen Wurzelballen. Zudem teilten sich die dicken Wurzeln am Fuß in viele, oft in die selbe Richtung laufenden Wurzeln und haben sich häufig überlagert. Das war natürlich nicht einer Bonsaischale dienlich. Ausspülen war nötig, um die lehmige Erde im Inneren zu entfernen. Zum großen Teil war aber auch Blähton enthalten.

Also im Grunde genommen ist einiges an Wurzelmasse entfernt worden. Überhaupt nicht meine Art, aber es war dringend nötig und ich war mutig genug.
Nach dem Wurzelschnitt wollte ich unbedingt eine flache Schale und es blieb mir nur eine rumstehende Anzuchtschale, gedacht für Kakteen, übrig.

Hab natürlich auch Fotos vom dem überarbeiteten Ballen und dem etwas veränderten Pflanzwinkel den Wurzeln ausgerichtet.
von unten, entfernte Wurzeln
von unten, entfernte Wurzeln
ganz okay
ganz okay
auch okay
auch okay
nicht so auffälliger Freiraum, links neben der spät verzweigten Wurzel
nicht so auffälliger Freiraum, links neben der spät verzweigten Wurzel
die spät verzweigte Wurzel, Abmoosungskandidat
die spät verzweigte Wurzel, Abmoosungskandidat
rechts neben der spät verzweigten Wurzel ein auffälliger Freiraum, Evtl ablacktieren
rechts neben der spät verzweigten Wurzel ein auffälliger Freiraum, Evtl ablacktieren
vorne (nur von den Fotos)
vorne (nur von den Fotos)
links
links
hinten
hinten
rechts
rechts
PS. Entschuldigt bitte die teilweis unscharfen Fotos. Habe sie erst betrachtet, als der Baum im neuen Substrat (Bims,Lava, Akadama, Torf, und weitere Zuschlagstoffe in nicht erwähnenswerten Anteilen) war.
Zuletzt geändert von Michael 86 am 31.03.2018, 11:37, insgesamt 5-mal geändert.
Grüße Michael :)
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Kyrilla
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Re: Acer Ginnala - Feuerahorn

Beitrag von Kyrilla »

Mich fasziniert gerade die Schale.....
Stil ist richtiges Weglassen des Unwesentlichen.
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Thorsten1504
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Re: Acer Ginnala - Feuerahorn

Beitrag von Thorsten1504 »

Hallo Michael,

das Nebari sieht ja ganz gut aus. Damit kann man arbeiten. :-D
Aber obenrum musst Du defenitiv was machen, damit diese langen geraden Stücke verschwinden. :-D
Wundert mich das da gerade erst die Knospen schwellen.
Normalerweise sind Feuerahorne doch immer früh dran.
Meine schieben schon das zweite Blattpaar.

Gruß und schöne Feiertage!!!

Thorsten *wink*
Michael 86
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Re: Acer Ginnala - Feuerahorn

Beitrag von Michael 86 »

Hallo Thorsten

Ja, es wirkt sehr roh, das stimmt.
Wir haten vor kurzem noch kalte Nachtfröste. Meine Bäume stehen im Kellerabgang, geschützt vor Wind und Sonne. Gut möglich, dass die Bäume dort noch nicht mitbekommen haben, dass es langsam los geht. Aber lieber zurück halten als plötzlich wieder Schockfrost im Austrieb. Er ist einer der Ersten. Die Sib. Ulmen (kommt gleich im Ulmenthread), Eiche sehen noch aus wie mitten im Winter.

Die Plastik-Schale... da bin ich einfach froh gewesen, diese zu haben um den Baum flach zu setzen. Mittel zum Zweck
Grüße Michael :)
Michael 86
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Re: Acer Ginnala - Feuerahorn

Beitrag von Michael 86 »

Hallo Zusammen

Der Baum ist mittlerweile voll im Laub und sehr ausladend. Habe mir wieder überlegt, was daraus werden könnte.
Ich tendiere nach wie vor zur Variante 2 auf Seite 1 letzter Beitrag. Dann abwarten, was der Ginnala anbietet an der dünnen Stammfortführung und diese später absetzen.
Irgendwie sind mir die anderen Vorschläge zu rabiat. Ich möchte ja schon einen größeren Baum.
Was meint ihr?
Grüße Michael :)
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Thorsten1504
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Re: Acer Ginnala - Feuerahorn

Beitrag von Thorsten1504 »

Hallo Michael,

du kannst ja erstmal so einkürzen.
Dann hast Du zumindest schonmal das lange gerade obere Stück weg.
Wenn der Baum fit ist wird er dann vielleicht auch neu aus dem Stamm treiben und Dir neue Optionen anbieten.

Das einkürzen würde ich JETZT machen!!!

Gruß

Thorsten *wink*
Michael 86
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Re: Acer Ginnala - Feuerahorn

Beitrag von Michael 86 »

Hallo Thorsten

Für einen Alleingang fehlt mir der Mut. Ist schwer einzugestehen, aber so ehrlich muss ich sein. Es ist ein massiver Eingriff mit großen Schnittwunden. Ich weiß nicht so recht, wie ich da ran gehen muss. Vielleicht besser ein Workshop...
Es könnte möglicherweise auch ein V-Schnitt sinnvoll sein, wobei ein Strich des V die dünnere Stammfortführung wäre. Die Krone dann geteilt aufbauen
oder doch V-Schnitt
oder doch V-Schnitt

Ich denke er ist recht fit trotz Wurzelschnitt vor einigen Wochen.
Größenvergleich
Größenvergleich
Grüße Michael :)
Michael 86
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Re: Acer Ginnala - Feuerahorn

Beitrag von Michael 86 »

Gestern waren von 13 - 22 Uhr Bonsaiarbeiten angesagt. Im AK haben wir den Feldahorn zurück geschnitten. Es gab geteilte Meinungen, ob wie von mir angedacht, oder wie letztendlich zu sehen ist, geschnitten werden sollte. Als erst mal das weg, was definitiv weg muss und dann man weiter schauen. Anschließend noch die dünnen zweige eingekürzt, um Neuaustrieb zu provozieren.

Ich hoffe es war die richtige Entscheidung, denn die untere große Wunde blutet etwas. Wie viel Flüssigkeit austritt weiß ich nicht so wirklich. Ich hoffe der Feuerahorn geht nicht ein.
nach erstem Schnitt
nach erstem Schnitt
Schnittwunde oben
Schnittwunde oben
Schnittwunde unten
Schnittwunde unten
Was sagt ihr zu dem Ausbluten ? Muss ich irgendwie dagegen steuern um den Ahorn zu unterstützen oder ist das nicht so schlimm ?
Grüße Michael :)
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brow
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Re: Acer Ginnala - Feuerahorn

Beitrag von brow »

Grüss dich,
ich weiss nicht ganz welche Entwicklung du anstrebst, aber der Baum tut mir gerade etwas leid :)

Schmier Wundpaste/ Knete drauf und wechsel den Arbeitskreis, der zugelassen hat, das du gerade Ende Mai dem Baum eine solche Schnittwunde, an einer solchen Stelle, zugefügt hast und sich weder über Zeitpunkt,Größe,mögliche Konsequenzen und Wundversorgung, mit dir Ausgetauscht hat :)

Wie soll er mal aussehen?

Mit gelber Schale und dem Ast wär das ca meine Richtung für den Baum gewesen
Bild
Glück Auf!

brow
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Re: Acer Ginnala - Feuerahorn

Beitrag von Michael 86 »

Hallo Brow

Dein Gestaltungsvorschlag kommt leider zu spät, aber wäre eine Option gewesen. Auch wenn die Hauptäste sehr unbewegt geblieben wären. Vermutlich auch nicht zufriedenstellend.
Ganz so, wie du vermutest, ist es nicht. Als Zeitpunkt wurde zuerst der Herbst genannt. Darauf hin habe ich gefragt, wie es mit Pilzinfektionen und Abschottung in der Vegetationspause aussieht. Da war man der Meinung, es auch jetzt machen zu können. Über die Größe haben wir auch geredet und ich war für groß, mit diesem Verjüngungsschnitt und weiterer Wachstumskur.
Verjüngungsschnitt
Verjüngungsschnitt
Erstschnitt b.jpg (65.18 KiB) 1481 mal betrachtet
Allerdings gab es auch die Meinung, dass er so, wie er letztendlich auch geschnitten wurde, auch gut aufgebaut werden könnte. Mir persönlich ist der mittlere Teil immer noch zu gerade, aber einen solchen Rückschnitt kann man ja auch in 2 Stufen machen. Also habe ich es so erst einmal akzeptiert und auch die Wundheilung der unteren Schnittwunde hat mehr Anregung zur Heilung. Vielleicht ein guter Kompromiss vorerst. Wundversorgung wurde doch gemacht, Knete - nur läuft eben unten der Saft heraus.

Es wurde ebenfalls vor wenigen im Beiträgen zum jetzigen Zeitpunkt geraten.
Wann hättest du geschnitten? Habe ich jetzt ernsthaft einen Verlust zu befürchten? Und was kann ich tun (Knete ist ja schon drauf gewesen) um ihn zu "stabilisieren"?
Grüße Michael :)
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Thorsten1504
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Re: Acer Ginnala - Feuerahorn

Beitrag von Thorsten1504 »

Michael 86 hat geschrieben: 20.05.2018, 18:13 Habe ich jetzt ernsthaft einen Verlust zu befürchten? Und was kann ich tun (Knete ist ja schon drauf gewesen) um ihn zu "stabilisieren"?
Mach Dir keine Sorgen um den Baum der packt das schon. :-D

Wenn Bäume direkt eingehen würden, weil die ein bißchen "bluten", dann hätte ich schon einige Leichen mehr gehabt. :-D
brow hat geschrieben: 20.05.2018, 14:19 und wechsel den Arbeitskreis, der zugelassen hat, das du gerade Ende Mai dem Baum eine solche Schnittwunde, an einer solchen Stelle, zugefügt hast und sich weder über Zeitpunkt,Größe,mögliche Konsequenzen und Wundversorgung, mit dir Ausgetauscht hat :)
Wann ist es denn Deiner meinung nach besser zu schneiden???

Ich finde den Zeitpunkt vollkommen in Ordnung!!! :-D
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Norbert_S
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Re: Acer Ginnala - Feuerahorn

Beitrag von Norbert_S »

Der Schnitt im Mai ist schon richtig. Jetzt ist der Baum vital oder in deinem Fall muss ich lieber schreiben wäre der Baum vital.
Du hättest du beiden großen Schnitte ausführen sollen und sonst nichts. Dann hätte der Baum auch nicht geblutet, weil die dann noch vorhandene Blattmasse den Saftstrom aufrecht erhält.
Der Feuerahorn ist ein Widerstandfähiger.
Er wird deinen Eingriff überstehen und auch das Bluten wird aufhören - spätestens wenn sich neue Blätter gebildet haben.
Solche Eingriffe gefährden und Zeit ist auch nicht gewonnen, denn der andere Rückschnitt hätte problemlos später im jahr durchgeführt werden können.
Es gibt immer mehr als einen Weg.
Ich wähle für meine Bäume immer den für sie am vertäglichsten.
Norbert

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brow
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Re: Acer Ginnala - Feuerahorn

Beitrag von brow »

Guten Abend,
Thorsten1504 » 20.05.2018, 18:51
Wann ist es denn Deiner meinung nach besser zu schneiden???
davon ausgegangen, ich hätte die Schnitte genau so gemacht,dann in einem Jahr in dem ich keinen Wurzelschnitt mache und beim Austrieb. (war bei mir Anfang Mrz)
dabei dann nicht den halben Baum absägen-zurück schneiden, damit sich genug bildet um die große Schnittstelle zu versorgen
Glück Auf!

brow
Michael 86
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Re: Acer Ginnala - Feuerahorn

Beitrag von Michael 86 »

Danke für die Erläuterungen. Beim nächsten mal werde ich so vorgehen, wie geschildert. Ja, es gibt viele Wege, jedoch kennt man sie nicht alle und irrt manchmal, besonders Anfänger, etwas umher, bis man den richtigen findet. Jedenfalls bin ich froh, dass ihr keine direkte Gefahr befürchtet.


Nachtrag 23.0.18
Das Bluten hat nur einen Tag angehalten. Wohl wirklich kein ernsthaftes Problem
Grüße Michael :)
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