Feldahorn aus Hecke
Feldahorn aus Hecke
Hallo,
diesen Feldahorn bekam ich von einem Freund geschenkt. Er meinte: "Ich bin jetzt 65 und der Baum braucht noch mindestens 10 Jahre bis was daraus wird, dann habe ich vielleicht schon keine Lust mehr auf Bonsai." Ich habe noch 10 Jahre mehr... wird schon ... packen wir's an :lol
Der Campestre war bereits radikal zurückgeschnitten worden, der Gipfelstumpf zeigte erste Fäunlisspuren. Trotzdem wuchsen rundum aus dem Stamm neue Triebe, zeigten dass der Ahorn noch gesund war. Auch gab es Hinweise auf Chlorose, obwohl das Substrat noch frisch und durchlässig erschien. Leider habe ich kein Bild vom Anfang. Die ersten Schnitte waren schon gesetzt bevor das erste Foto geknipst wurde.
Die Chlorose-Mangelerscheinungen konnten weder mit Dünger, noch mit Fetrilon-Gabe reduziert werden. Erst nach dem Umpflanzen in neuem Substrat behielten die Blätter wieder kräftig dunkelgrüne Farbe. Nach starkem Einkürzen und Wundversorgung hat des Ahorn stark ausgetrieben und viel Kallus produziert. Die Wurzeln waren viel zu lang und kräftig. Ich begann nach der Methode von Herbert Aigner mit dem Abmoosen der Wurzeln.
viewtopic.php?f=9&t=34971&p=369831&hili ... en#p369831
Die anfangs gute Wundheilung stagnierte leider nach dem massiven Eingriff am Wurzelsystem. In 2016 tat sich nichts !
Grüße
Rainer
diesen Feldahorn bekam ich von einem Freund geschenkt. Er meinte: "Ich bin jetzt 65 und der Baum braucht noch mindestens 10 Jahre bis was daraus wird, dann habe ich vielleicht schon keine Lust mehr auf Bonsai." Ich habe noch 10 Jahre mehr... wird schon ... packen wir's an :lol
Der Campestre war bereits radikal zurückgeschnitten worden, der Gipfelstumpf zeigte erste Fäunlisspuren. Trotzdem wuchsen rundum aus dem Stamm neue Triebe, zeigten dass der Ahorn noch gesund war. Auch gab es Hinweise auf Chlorose, obwohl das Substrat noch frisch und durchlässig erschien. Leider habe ich kein Bild vom Anfang. Die ersten Schnitte waren schon gesetzt bevor das erste Foto geknipst wurde.
Die Chlorose-Mangelerscheinungen konnten weder mit Dünger, noch mit Fetrilon-Gabe reduziert werden. Erst nach dem Umpflanzen in neuem Substrat behielten die Blätter wieder kräftig dunkelgrüne Farbe. Nach starkem Einkürzen und Wundversorgung hat des Ahorn stark ausgetrieben und viel Kallus produziert. Die Wurzeln waren viel zu lang und kräftig. Ich begann nach der Methode von Herbert Aigner mit dem Abmoosen der Wurzeln.
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Die anfangs gute Wundheilung stagnierte leider nach dem massiven Eingriff am Wurzelsystem. In 2016 tat sich nichts !
Grüße
Rainer
“Fais de ta vie un rêve, et d'un rêve, une réalité“ Antoine de Saint-Exupéry
Re: Feldahorn aus Hecke
weiter gehts:
2017 wurde erneut umgepflanzt und die Wurzeln kontrolliert. Erfreulich, dass an einigen Stellen nach Abbinden mit Aludraht neue Wurzeln entstanden sind. Der Vorgang wurde an den restlichen, langen Wurzeln wiederholt. Ein massiver Eingriff, auf den der Feldahorn mit geringem Wachstum reagierte. Insgesamt ist der Ahorn unterwegs ... die 10 Jahre laufen
Grüße
Rainer
2017 wurde erneut umgepflanzt und die Wurzeln kontrolliert. Erfreulich, dass an einigen Stellen nach Abbinden mit Aludraht neue Wurzeln entstanden sind. Der Vorgang wurde an den restlichen, langen Wurzeln wiederholt. Ein massiver Eingriff, auf den der Feldahorn mit geringem Wachstum reagierte. Insgesamt ist der Ahorn unterwegs ... die 10 Jahre laufen
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Re: Feldahorn aus Hecke
Moin Rainer,
interessantes Projekt, schöne Dokumentation! Die letzten Bilder sind vom März? Wie ist denn der diesjährige Austrieb gediehen? War ja nicht viel mehr als ein dicker Steckling was da in den Anzuchttopf umgesiedelt ist...
Ich bin sehr gespannt wie es weitergeht, habe mir im Frühling in der Baumschule einen ähnlichen Kandidaten gesichert. Dem schaue ich in drei Wochen unter den Rock...
Ich brauche wohl noch 15 Jahre dafür, aber wenn dann jemand beim Umpflanzen hilft wird es schon gehen, vorausgesetzt mein Campestre stellt die Kooperation nicht ein...
Viel Erfolg mit deinem Feldahorn!
interessantes Projekt, schöne Dokumentation! Die letzten Bilder sind vom März? Wie ist denn der diesjährige Austrieb gediehen? War ja nicht viel mehr als ein dicker Steckling was da in den Anzuchttopf umgesiedelt ist...
Ich bin sehr gespannt wie es weitergeht, habe mir im Frühling in der Baumschule einen ähnlichen Kandidaten gesichert. Dem schaue ich in drei Wochen unter den Rock...
Ich brauche wohl noch 15 Jahre dafür, aber wenn dann jemand beim Umpflanzen hilft wird es schon gehen, vorausgesetzt mein Campestre stellt die Kooperation nicht ein...
Viel Erfolg mit deinem Feldahorn!
liebe Grüße Andreas
Ein Leben ohne Bonsai ist möglich - aber völlig sinnlos!
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Re: Feldahorn aus Hecke
Hallo Rainer
Da hast du ja nen massiven Feldahorn bekommen. Bin auf die zukünftige Entwicklung gespannt. Bei den Wurzeln gebe ich dir recht, viel zu stur und unverzweigt gewachsen. Es würde mich interessieren, warum du immer zwei Drähte um die Wurzeln gelegt hast.
Was hast du mit dem dicken Stummel am Fuß vor der auf dem Bild "Vorderansicht" zu sehen ist?
Da hast du ja nen massiven Feldahorn bekommen. Bin auf die zukünftige Entwicklung gespannt. Bei den Wurzeln gebe ich dir recht, viel zu stur und unverzweigt gewachsen. Es würde mich interessieren, warum du immer zwei Drähte um die Wurzeln gelegt hast.
Was hast du mit dem dicken Stummel am Fuß vor der auf dem Bild "Vorderansicht" zu sehen ist?
Grüße Michael
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Re: Feldahorn aus Hecke
Moin Rainer,
mir fällt sofort folgendes ein: Aushöhlen und nur mit dem äußeren Bereich weiter arbeiten.
LG,
marco
mir fällt sofort folgendes ein: Aushöhlen und nur mit dem äußeren Bereich weiter arbeiten.
LG,
marco
So ist nun weder der etwas, der pflanzt, noch der begießt, sondern Gott, der das Gedeihen gibt.
Re: Feldahorn aus Hecke
Hallo Michael,Michael 86 hat geschrieben: ↑19.08.2017, 08:10
Es würde mich interessieren, warum du immer zwei Drähte um die Wurzeln gelegt hast.
die Drähte wurden teilweise in 2016 angelegt und in 2017 noch stammnäher ergänzt. Nachdem es 2016 funktioniert hat quasi etwas mutiger nachgelegt. Mir war 2016 nicht klar ob die Wurzeln das überleben würden.
Grüße
Rainer
Hallo Marco,hopplamoebel hat geschrieben: ↑19.08.2017, 08:42
mir fällt sofort folgendes ein: Aushöhlen und nur mit dem äußeren Bereich weiter arbeiten.
ein Uro bietet sich hier ja fast an. Doch erst kommt das Abmoosen der Wurzeln dran und der Stamm muss noch tiefer in der Erde bleiben. Mal sehen ob ich mich später dafür begeistern kann - gerade im Hinblick auf die erdnahe Stelle und der Sorge vor Verrottung.
Grüße
Rainer
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- hopplamoebel
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Re: Feldahorn aus Hecke
Moin,
Verrottung passt doch zu einem Uro. Man muss eben aufpassen, dass er nur soweit verrottet wie man möchte
Für mich gibt es bei diesem Baum keine Alternative. Selbst wenn er den Kappschnitt in 10 Jahren überwallen sollte, sähe das wenig ansprechend und glaubhaft aus!
Dem ausgehöhlten Baum hingegen mit dem ein oder anderen Sharibereich glaubt man alles ...
Aber Zeit geben, sich zu erholen und wieder Kraft zu tanken nach Deinem starken Wurzeleingriff ist natürlich das Gebot der Stunde!
LG,
marco
Verrottung passt doch zu einem Uro. Man muss eben aufpassen, dass er nur soweit verrottet wie man möchte
Für mich gibt es bei diesem Baum keine Alternative. Selbst wenn er den Kappschnitt in 10 Jahren überwallen sollte, sähe das wenig ansprechend und glaubhaft aus!
Dem ausgehöhlten Baum hingegen mit dem ein oder anderen Sharibereich glaubt man alles ...
Aber Zeit geben, sich zu erholen und wieder Kraft zu tanken nach Deinem starken Wurzeleingriff ist natürlich das Gebot der Stunde!
LG,
marco
So ist nun weder der etwas, der pflanzt, noch der begießt, sondern Gott, der das Gedeihen gibt.
Re: Feldahorn aus Hecke
Hallo Marco,
ach du meinst nicht nur ein Uro für den Knubbel am Fuß, sondern den ganzen Stamm aushöhlen wie es Achim an seiner gigantischen Ulme gezeigt hat:
viewtopic.php?f=9&t=20815&hilit=ulme
Da hatte ich bisher noch gar nicht dran gedacht. Grübel, grübel bisher bin ich Verfechter der perfekten Wundheilung. Komplett aushöhlen - so weit bin ich bei Laubbäumen noch nicht. Kann ich mir aktuell noch nicht vorstellen.
Grüße
Rainer
ach du meinst nicht nur ein Uro für den Knubbel am Fuß, sondern den ganzen Stamm aushöhlen wie es Achim an seiner gigantischen Ulme gezeigt hat:
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Da hatte ich bisher noch gar nicht dran gedacht. Grübel, grübel bisher bin ich Verfechter der perfekten Wundheilung. Komplett aushöhlen - so weit bin ich bei Laubbäumen noch nicht. Kann ich mir aktuell noch nicht vorstellen.
Grüße
Rainer
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Re: Feldahorn aus Hecke
solltest du dann den Leittrieb nicht lieber ein bis zwei Jahre unbeschnitten wachsen lassen? Oder besteht beim Feldahorn wie bei der Ulme die Gefahr einer unschönen Verdickung?
liebe Grüße Andreas
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Re: Feldahorn aus Hecke
Hallo Andreas,
der Leittrieb darf schon durchwachsen, allerdings ist das Wachstum wurzelbedingt heuer nicht überragend.
An diesem Ahorn brauche ich noch keine Angst vor Verdickungen haben, so weit ist er noch nicht.
Grüße
Rainer
der Leittrieb darf schon durchwachsen, allerdings ist das Wachstum wurzelbedingt heuer nicht überragend.
An diesem Ahorn brauche ich noch keine Angst vor Verdickungen haben, so weit ist er noch nicht.
Grüße
Rainer
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Re: Feldahorn aus Hecke
liebe Grüße Andreas
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Re: Feldahorn aus Hecke
Das Wachstum 2017 war erneut eher mäßig, den Wurzel-Maßnahmen im Frühjahr geschuldet. Im Herbst wurde stark eingekürzt, da sind geschätzt 70% der Äste gefallen. Ziel ist eine bessere Verjüngung bei den Ästen zu bekommen. Auch frühzeitig mehr Verzweigung mit kurzen Internodien aufzubauen.
Nachteil: sieht halt aus, als wäre ein Besenstiel in die Erde gesteckt worden, ich nenn es mal "Besenstil-Form"
Aushöhlen des Stammes ist weiter nicht geplant, da der Wuchs ziemlich stark nach hinten gerichtet ist. Vorne wächst einfach zu wenig.
Grüße
Rainer
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Re: Feldahorn aus Hecke
Moin Rainer,
wie ist er denn dieses Jahr in die Saison gestartet?
wie ist er denn dieses Jahr in die Saison gestartet?
liebe Grüße Andreas
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Re: Feldahorn aus Hecke
Hallo Andreas,
Er schiebt zwar nicht aus allen Knopflöchern wie ich es erwartet hätte. Doch insgesamt hat er schon gut ausgetrieben. Auf jeden Fall gibt es keine Anzeichen von Absterben oder Zurücktrocknen einzelner Äste.
Demnächst steht der Rückschnitt an, da werde ich mal wieder aktualisieren.
Grüße
Rainer
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Re: Feldahorn aus Hecke
Hallo Rainer,
ich würde gerne wissen, warum du den Baum immer so radikal zurückgeschnitten hast?
Du bist damit nicht alleine. Das wird sehr häufig in diesem Forum gezeigt.
Ich kann das nicht ganz nachvollziehen. Eine Auswahl von Ästen treffen. Wachstum fördern. Komplett drahten. Form grob festlegen. Lieber zuviel Äste als zu wenig.
Anschl. kann man doch noch immer an der Feinverzweigung arbeiten.
Natürlich muss man bei einem Laubbaum einen Rückschnitt machen. Aber so drastisch?
Bin wirklich gespannt auf die Erklärung.
Grüße
ich würde gerne wissen, warum du den Baum immer so radikal zurückgeschnitten hast?
Du bist damit nicht alleine. Das wird sehr häufig in diesem Forum gezeigt.
Ich kann das nicht ganz nachvollziehen. Eine Auswahl von Ästen treffen. Wachstum fördern. Komplett drahten. Form grob festlegen. Lieber zuviel Äste als zu wenig.
Anschl. kann man doch noch immer an der Feinverzweigung arbeiten.
Natürlich muss man bei einem Laubbaum einen Rückschnitt machen. Aber so drastisch?
Bin wirklich gespannt auf die Erklärung.
Grüße
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Rudi K.
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