Fächerahorn von Frank (#B50)

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abardo
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Fächerahorn von Frank (#B50)

Beitrag von abardo »

Hi,

folgendes Bäumchen will ich auch mal dokumentieren.

- Japanischer Fächerahorn - Acer palmatum kiyohime
- 20 Jahre
- 20 cm ab Schalenkante
- Besenform
- Schale: Peter Krebs

Anfang 2017 erworben war der Stamm schon vielversprechend, aber die meisten Internodien zu lang und die ersten Winkel auch noch ziemlich falsch.

Kauf
Kauf

Also wurde der im Winter ziemlich gestutzt, gedrahtet und abgespannt und kam in diese wunderbare PK-Schale (die Trommelschale war einfach nicht zu ertragen und die Pampe musste auch schnellstmöglich weg).

Rückschnitt Ende 2017
Rückschnitt Ende 2017

Jetzt sind noch ein paar Zweige beim Wuchsausgleich und ein paar noch etwas übertrieben abgespannt.
Auch wirkt er noch übertrieben flach, die Krone wird sich erst noch herausbilden.

eine Seite
eine Seite
andere Seite
andere Seite

Was dann da Ende des Jahres noch aussortiert wird, wird sich noch zeigen. Der wird momentan noch nicht viel geschnitten, soll erstmal einwachsen.

wegen dieser Ansätze zum Besen wurde der Baum gekauft
wegen dieser Ansätze zum Besen wurde der Baum gekauft
Nebari
Nebari

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Grüße, Frank
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grüner_hesse
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Re: Fächerahorn von Frank (#B50)

Beitrag von grüner_hesse »

Hi Frank.

Da hast du dir doch von den Ansätzen her einen schönen Besen zugelegt. Wie geht's denn unter der Erde weiter?
Bin gespannt, welche Äste im Endeffekt noch zu viel sind. Nach und nach sind die verbliebenen dann mit Verjüngung von inner her ordentlich aufzubauen. Aber der Weg ist dir sicherlich klar. Viel Spaß dabei...

LG
Benny

Edit sagt noch toll fotografiert!
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espanna
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Re: Fächerahorn von Frank (#B50)

Beitrag von espanna »

Hi Frank,

ich finde du machst echt tolle Fotos und auch die "einfachen" Bäume, die im Aufbau sind präsentierst du gekonnt professionell. Ist immer schön anzuschauen.
Du hast da schon gut aufgeräumt, es geht in die richtige Richtung.
Ich könnte mir vorstellen dass die Kronenäste etwas Bewegung haben, aber bei der Größe noch zu biegen? Eher nicht. Es sind an den langen Stücken Internodien sichtbar, wenn sich da Knospen zeigen evtl. absetzten?
Oder ist das in natura bei einer Größe von 20 cm nicht so auffällig, oder muss das sogar so?
Wie denkst du darüber?
Gruß
László

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abardo
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Re: Fächerahorn von Frank (#B50)

Beitrag von abardo »

Hi,
danke schon mal für die Kommentare.

Der hässliche "Auswuchs" am Stammfuss konnte noch nicht weg, hingen beim ersten Umtopfen noch zu viele Feinwurzeln dran. Um den Fuss selbst gehts ziemlich gut, mit gleichmässig verteilten, dicken, sauber abflachenden Wurzeln rundherum weiter, aber halt momentan wieder eingebuddelt. Ich brauch noch mehr stammnahe Feinwurzeln.

Viel zu biegen ist bei den ersten Internodien nicht mehr. Ich nehm das aber pragmatisch, der wird so gross werden, wie er gross werden will. Rückknospung gibt es da schon, die gilt es zu erhalten und zu fördern, damit die Verzweigung möglichst gleichmässig wird, möglichst gleiche Internodienlängen und Dicken an jedem Zweig und jedem Ast. Was dazukommt, wird integriert, wenn es wieder zeitnah auf die richtige Länge und Dicke zu bringen ist, wird halt ein paar Jahre immer wieder selektiert und angepasst werden müssen.

Deshalb hab ich den Besen auch so weit aufgefächert ausgesucht und angelegt, dann ist aussen einfach noch mehr Platz für die zukünftige Verzweigung. Der wird bestimmt noch fast doppelt so breit und hoch wie er jetzt ist, dann sind die ersten Internodien auch nicht zu lang.
Zuletzt geändert von abardo am 27.06.2018, 06:32, insgesamt 1-mal geändert.
Grüße, Frank
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Re: Fächerahorn von Frank (#B50)

Beitrag von espanna »

Bin sehr gespannt wie es weitergeht :)
Gruß
László

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abardo
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Re: Fächerahorn von Frank (#B50)

Beitrag von abardo »

Hi,

kleines Update. Mit verglichen von vor einem Jahr nähert man sich einem Aufbau.

IMG_4031.jpg
IMG_4031.jpg (220.68 KiB) 1972 mal betrachtet
IMG_4032.jpg
IMG_4032.jpg (220.35 KiB) 1972 mal betrachtet
IMG_4033.jpg
IMG_4033.jpg (240.2 KiB) 1972 mal betrachtet
Grüße, Frank
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Re: Fächerahorn von Frank (#B50)

Beitrag von espanna »

Geht sehr gut voran!
Gruß
László

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Re: Fächerahorn von Frank (#B50)

Beitrag von mydear »

Hallo Frank,

Interessantes Besenprojekt das ich bisher hier im Forum noch nicht kannte.
Durch die vielen Primärtriebe aus einem Punkt scheint am Stamm eine inverse Verjüngung entstanden zu sein. Wie wirst du diesbezüglich in Zukunft weiterarbeiten? Ich frage natürlich vor dem Hintergrund meines Besen-Ulmenprojektes mit der gleichen Problematik. Ich werde die nächsten Jahre versuchen durch ausschließliche Selektion stark vertikaler Primäräste der Verdickung entgegenzuwirken. Auch werde ich einige Äste noch herausschneiden und mich auf vielleicht 5-8 Äste beschränken. Bei der Ulme mit rustikaler Rinde traue ich mir auch am Astansatz Konkavschnitte oder Korrektuten mit dem Skalpell vorzunehmen, dieseverwachsen meist problemlos. Beim Palmatum ist dies mMn nicht analog umsetzbar sein, bzw. würden lange sichtbar hervorzustechen.

Deshalb schaue ich dir hier sehr interessiert über die Schulter *wink*

Grüße
Rainer
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abardo
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Re: Fächerahorn von Frank (#B50)

Beitrag von abardo »

Hi,

ich habe hier in zwei "Ringen" jeweils 7-8 gleichdicke Äste, die Ringe sind etwa 1cm übereinander angeordnet. Das ergibt einen unteren, eher nach aussen zeigenden und einen oberen Kreis, der dann den inneren Bereich, also den Kronenbereich ergeben wird. Die Verdickung am Stamm wird gar nicht zu vermeiden sein bzw. ist ja schon vorhanden und war von vornerein einkalkuliert.

Insofern ist mir die Verdickung durch die vielen Äste egal. Solange das Nebari von der Breite her mithält, empfinde ich es auch von der Form her als angenehm. Der Stamm wird dann halt ein mittig zusammendrückter Zylinder. Und eine Besenform muss ja nicht natürlich aussehen. In der Art, wie man bei Bonsai eine Besenform gestaltet, gibt es natürliche Bäume (also ohne Eingriffe durch Menschen oder Unwetter, Blitz, Tierfrass etc) sowieso nicht. Bäume bilden von alleine keinen dicken Stamm, der abrupt endet und dann gleichzeitig an einer Stelle Äste ausbildet. Es geht mir um die Form, das Design und nicht mehr darum, ob es "natürlich" aussieht.

Die Schnittstellen sind ein anderes Problem. Beim ersten groben Schnitt bin ich sehr vorsichtig mit der Konkanvzange rangegangen, um die weitere Verzweigung nicht zu gefährenden. Nach einem Jahr sind die Schnittstellen verdickt überwallt, der Übergang ist mir nicht gleichmässig genug. Das ist nunmal der Preis dafür, dass ich nicht von Null angefangen habe. Hier werde ich im Frühjahr vorsichtig mit den Nacharbeiten beginnen.
Grüße, Frank
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mydear
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Re: Fächerahorn von Frank (#B50)

Beitrag von mydear »

abardo hat geschrieben: 23.10.2018, 00:15 ich habe hier in zwei "Ringen" jeweils 7-8 gleichdicke Äste, die Ringe sind etwa 1cm übereinander angeordnet. Das ergibt einen unteren, eher nach aussen zeigenden und einen oberen Kreis, der dann den inneren Bereich, also den Kronenbereich ergeben wird. Die Verdickung am Stamm wird gar nicht zu vermeiden sein bzw. ist ja schon vorhanden und war von vornerein einkalkuliert.

ok, die beiden Ringe waren mir nicht bewußt

Insofern ist mir die Verdickung durch die vielen Äste egal. Solange das Nebari von der Breite her mithält, empfinde ich es auch von der Form her als angenehm. Der Stamm wird dann halt ein mittig zusammendrückter Zylinder. Und eine Besenform muss ja nicht natürlich aussehen. In der Art, wie man bei Bonsai eine Besenform gestaltet, gibt es natürliche Bäume (also ohne Eingriffe durch Menschen oder Unwetter, Blitz, Tierfrass etc) sowieso nicht. Bäume bilden von alleine keinen dicken Stamm, der abrupt endet und dann gleichzeitig an einer Stelle Äste ausbildet. Es geht mir um die Form, das Design und nicht mehr darum, ob es "natürlich" aussieht.

alles klar, die schlankere Mitte stört dich nicht wenn das Nebari zumindest genauso breit wie der Kronenansatz ist. In der Natur ist ja das Nebari ja nicht so (übertrieben) breit wie bei unseren Bonsai. Doch ich gebe zu, dass mir ein breites Nebari immer gut gefällt. „Think big...“

Die Schnittstellen sind ein anderes Problem. Beim ersten groben Schnitt bin ich sehr vorsichtig mit der Konkanvzange rangegangen, um die weitere Verzweigung nicht zu gefährenden. Nach einem Jahr sind die Schnittstellen verdickt überwallt, der Übergang ist mir nicht gleichmässig genug. Das ist nunmal der Preis dafür, dass ich nicht von Null angefangen habe. Hier werde ich im Frühjahr vorsichtig mit den Nacharbeiten beginnen.
Hallo Frank,

Bin gespannt wie sich die Schnittstelle künftig verwächst.

Grüße
Rainer
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Re: Fächerahorn von Frank (#B50)

Beitrag von abardo »

... das ist der Vorteil, wenn man so viele abgehende Äste an einem Punkt hat.
Es wird recht zeitnah alles miteinander verwachsen.
Grüße, Frank
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Re: Fächerahorn von Frank (#B50)

Beitrag von abardo »

Hi,

der Fächerahorn ist immer einer der "Frühen" im Gewächshaus, nun fast voll ausgetrieben und da es in den nächsten Tagen hier immer wärmer wird, kommt der jetzt ins Rollen. Somit geht das Umtopfen für dieses Jahr los.

Nachdem er zwei Jahre in der tiefen Schale die dicken, steileren Wurzelansätze gut entwickeln durfte, sollen weit aussen gelegene Nebariwurzeln nun flacher verlaufen, ergo: ein flachere Schale.

Als erstes die Schale vorbereiten
Als erstes die Schale vorbereiten
IMG_20210324_110742.jpg (196.17 KiB) 905 mal betrachtet
hm, ringelt sich schon. Passt.
hm, ringelt sich schon. Passt.
IMG_20210324_110950.jpg (190.31 KiB) 905 mal betrachtet
Moos runter, Ballen stutzen, verquer wachsende Wurzeln kommen raus, ansonsten passiert diesmal nicht viel
Moos runter, Ballen stutzen, verquer wachsende Wurzeln kommen raus, ansonsten passiert diesmal nicht viel
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Alle Verspannungen vom Herbst werden rausgenommen, weil ich im vollen Laub sonst nicht mehr wirklich rankomme.
Alle Verspannungen vom Herbst werden rausgenommen, weil ich im vollen Laub sonst nicht mehr wirklich rankomme.
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Der Stammfuss wird von unter freigelegt. Da haben Wurzeln für mich nichts zu suchen. In die Schale wird dort purer Basalt druntergepackt, damit der Fuss von unten möglichst trocken bleibt
Der Stammfuss wird von unter freigelegt. Da haben Wurzeln für mich nichts zu suchen. In die Schale wird dort purer Basalt druntergepackt, damit der Fuss von unten möglichst trocken bleibt
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Festtackern. Aufschütten. Einstochern. Moos wieder drauf.
Festtackern. Aufschütten. Einstochern. Moos wieder drauf.
IMG_20210324_114413.jpg (217.85 KiB) 905 mal betrachtet

(musste sowieso noch ran, die ersten Blattläuse haben sich schon an den frischen Trieben gelabt)

endlich wieder Bonsai machen !
endlich wieder Bonsai machen !
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Grüße, Frank
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Re: Fächerahorn von Frank (#B50)

Beitrag von mati »

Hallo Frank,
die kleine Prinzessin ist ja schon ganz schön weit im Austrieb, schön so frisches Grün zu sehen. Gefühlsmäßig steht der Baum etwas hochbeinig in der Schale, das ist wohl die Folge der vorherigen sehr hohen Schale oder des doch etwas zuviel an Basalt unter dem Stammfuß?
Ansonsten recht hübsch anzusehen. Die neue Schale gefällt mir gut zu dem Baum.
Gruß
Mati
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Re: Fächerahorn von Frank (#B50)

Beitrag von abardo »

Hi,

ja, wirkt aktuell hoch. So wird sich jedoch aus dem nicht bemoosten Bereich ein Wurzelteller entwickeln, mit Feinwurzeln knapp unter dem Moos, Ahorne lassen dort gerne die Wurzeln spriessen. Beim nächsten Umtopfen kann unten mehr weg, dann gehts tiefer.
Grüße, Frank
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Re: Fächerahorn von Frank (#B50)

Beitrag von mydear »

Hallo Frank,
Baum super, Schale super, die Kombi paßt auch. Nur der Baum steht einen Stock zu hoch, der Punkt wurde ja bereits angesprochen
Grüße
Rainer
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