Hallo,
habe einen Katsura- Ahorn etwa 14 Jahre jung und würde gerne nach eurer Meinung fragen in Hinsicht auf Verbesserung beziehungsweise Aufbau.
Der Baum kam so wie er ist, als Doppelstamm zu mir.
Der Baum ist gesund, hat im Frühjahr massenhaft Knospen gebildet und an etlichen Stellen Rückknospung gehabt. Wurde vor etwa 3 Wochen ein letztes Mal ausgelichtet (vorallem im oberen Teil), deswegen der frische Austrieb.
Meine Baustellen:
- Obere Äste sind schon recht dick
- der längere Ast ist im oberen Teil extremst gerade und hat vermutlich im Winter Frostschaden erlitten (siehe roter Kreis auf Bild Nr.:5 )
- Knubbel am Stammansatz / Nebari so gut wie nicht vorhanden
Da der Baum im unteren Teil bereitwillig neue Triebe im Frühjahr gezeigt hat, habe ich versucht diese größtenteils frei wachsen zu lassen und den Baum eher im oberen Teil zurückzuschneiden, damit die unteren Äste aufholen können.
Auch wurde umgetopft und der Baum tiefer gesetzt ( bitte Schale und Position des Baumes ignorieren)
Habe dieses Jahr nicht mehr vor den Baum anzufassen und würde gerne Meinungen/ Gestaltungsvorschläge hören.
Macht der Baum so weiterhin Sinn? Also der geplante Doppelstamm? Ist der obere Teil tatsächlich ein Frostschaden? Dort gab es das gesamte Jahr noch keinen Austrieb. Sollte dieses gerade Stück lieber im Winter komplett entfernt werden?
Soweit meine Gedanken, danke für Kritik und Anregungen.
Beste Grüße
Chris
Ohne Laub
Austrieb im April
Aktuelle Fotos
Acer Palmatum Katsura
Acer Palmatum Katsura
Chris
Re: Acer Palmatum Katsura
Hallo Chris,
ich glaube nicht, dass das ein Frostschaden ist.
Sieht eher nach Sonnenbrand an der Rinde aus, weil die ja ungeschützt der Sonne ausgesetzt war (Foto 3).
Die Äste finde ich zu dick und sich gegenseitig störend. Entweder den linken oder den mittleren Ast herausschneiden. Das kannst du am Baum besser beurteilen. Dann die oberen Stümpfe auf Verjüngung zuschneiden und für gute Wundüberwallung sorgen.
Grüße
Rainer
ich glaube nicht, dass das ein Frostschaden ist.
Sieht eher nach Sonnenbrand an der Rinde aus, weil die ja ungeschützt der Sonne ausgesetzt war (Foto 3).
Die Äste finde ich zu dick und sich gegenseitig störend. Entweder den linken oder den mittleren Ast herausschneiden. Das kannst du am Baum besser beurteilen. Dann die oberen Stümpfe auf Verjüngung zuschneiden und für gute Wundüberwallung sorgen.
Grüße
Rainer
“Fais de ta vie un rêve, et d'un rêve, une réalité“ Antoine de Saint-Exupéry
Re: Acer Palmatum Katsura
Hallo Rainer,
danke für das rasche Feedback.
Vom Gedanken her gefällt mir der Ansatz.
Also meinst du radikal zurückschneiden, sodass im Gesamten dann eine einheitliche Verjüngung erreicht wird?
Der Schnitt hier gefällt mir am Besten. Hoffe auf noch weitere Anregungen.
Danke
Chris
danke für das rasche Feedback.
Vom Gedanken her gefällt mir der Ansatz.
Also meinst du radikal zurückschneiden, sodass im Gesamten dann eine einheitliche Verjüngung erreicht wird?
Der Schnitt hier gefällt mir am Besten. Hoffe auf noch weitere Anregungen.
Danke
Chris
Chris
Re: Acer Palmatum Katsura
Hallo Chris,
stell dir vor es baut jemand ein Haus.
Der sagt: Der Untergrund ist nicht so gut, ich fang gleich beim 1. Stock an.
Soll ich jetzt die Fenster hochkant oder quer einbauen?
Da kann man eigentlich nur ja sagen.
Der Wurzelansatz ist das Fundament für den Baum.
Wie soll man oben gestalten, wenn die Ausrichtung vom Wurzelansatz
noch unklar ist.
Oben ist gleich geschnitten und geformt. Bei den Wurzeln dauert alles mindestens
doppelt so lange.
Wenn du nach 10 oder 15 Jahren fest stellst, der Wurzelansatz passt nicht,
willst du dann wieder von vorne anfangen oder Abmoosen.
Viele Grüsse
Artur
stell dir vor es baut jemand ein Haus.
Der sagt: Der Untergrund ist nicht so gut, ich fang gleich beim 1. Stock an.
Soll ich jetzt die Fenster hochkant oder quer einbauen?
Da kann man eigentlich nur ja sagen.
Der Wurzelansatz ist das Fundament für den Baum.
Wie soll man oben gestalten, wenn die Ausrichtung vom Wurzelansatz
noch unklar ist.
Oben ist gleich geschnitten und geformt. Bei den Wurzeln dauert alles mindestens
doppelt so lange.
Wenn du nach 10 oder 15 Jahren fest stellst, der Wurzelansatz passt nicht,
willst du dann wieder von vorne anfangen oder Abmoosen.
Viele Grüsse
Artur
Re: Acer Palmatum Katsura
Hallo Artur und danke für den Denkanstoß,Artur hat geschrieben: ↑17.06.2019, 12:41 Hallo Chris,
stell dir vor es baut jemand ein Haus.
Der sagt: Der Untergrund ist nicht so gut, ich fang gleich beim 1. Stock an.
Soll ich jetzt die Fenster hochkant oder quer einbauen?
Da kann man eigentlich nur ja sagen.
Der Wurzelansatz ist das Fundament für den Baum.
Wie soll man oben gestalten, wenn die Ausrichtung vom Wurzelansatz
noch unklar ist.
Oben ist gleich geschnitten und geformt. Bei den Wurzeln dauert alles mindestens
doppelt so lange.
Wenn du nach 10 oder 15 Jahren fest stellst, der Wurzelansatz passt nicht,
willst du dann wieder von vorne anfangen oder Abmoosen.
Viele Grüsse
Artur
habe den Baum vor kurzer Zeit eingekürzt und dabei mal den Wurzelansatz freigelegt und war sehr überrascht. Gut versteckt unter dem Substrat und Moos versteckt sich tatsächlich brauchbares Nebari, sogar nett, radial verlaufende Wurzeln konnte ich finden. Wurde alles wieder bedeckt und bekommt so noch ein paar Jahre Zeit sich zu entwickeln.
Beim nächsten Umtopfen stelle ich gerne mal ein Bild davon rein.
Chris
-
- Beiträge: 2233
- Registriert: 08.10.2016, 09:00
Re: Acer Palmatum Katsura
Hallo Chris
Ein Doppelstamm ist was anderes. Der teilt sich direkt über den Wurzeln in 2 eigenständige Bäume auf.
Du hast hie einen Hauptstamm der sich in weitere Nebenstämme aufteilt. Mir gefällt das sehr und sieht auch natürlich aus.
Ich würde jetzt die kurzen Nebenstämme beachten. Diese sollten nicht auf gleicher Höhe sein. Jedenfalls sind sie ähnlich hoch.
Ich gehe mal vom Bild aus dem letzten Beitrag aus InkedIMG_0009_LI.jpg
Den rechten kannst du kaum noch kürzen. Also überleg dir mal, ob der linke noch einkürzbar wäre. Der teilt sich ohnehin in zu viele neue Triebe auf. Evtl macht es sinn den auf einen kleineren Zweig zu kürzen und den als Fortsetzung zu nehmen.
Der große Stamm hat wie die anderen einen ähnlichen Durchmesser. Ich würde den trotz der Rinde einfach noch ein paar Jahre wachsen lassen und auf einen Trieb unter der beschädigten Rinde absetzen als Fortführung (evtl jetzt schon Drahten) damit der gleich die richtige Form hat. Durch das wachsen lassen erreichst du einen deutlichen Unterschied zu den anderen Nebenstämmen und der Baum wird proportionaler. Wenn man erkennt, dass der lange Stamm dicker wurde, kannst du den Trennen und weiter schauen, wo du hin willst mit dem Baum.
Sollte am unteren Teil noch was Sprießen würde ich da auch mal nicht zu voreilig entfernen sondern überlegen, ob die Zweige als verkümmerte Äste herhalten könnten, oder sie sogar richtig wachsen lassen. Kommt drauf an, was einem Gefällt.
Was die Wurzeln betrifft bin ich gespannt. 2 hoch ansetzende Wurzeln erkennt man ja und eine wurde geschnitten. Ist es zu chaotisch, kann man über Abmoosen ja mal nachdenken.
Ein Doppelstamm ist was anderes. Der teilt sich direkt über den Wurzeln in 2 eigenständige Bäume auf.
Du hast hie einen Hauptstamm der sich in weitere Nebenstämme aufteilt. Mir gefällt das sehr und sieht auch natürlich aus.
Ich würde jetzt die kurzen Nebenstämme beachten. Diese sollten nicht auf gleicher Höhe sein. Jedenfalls sind sie ähnlich hoch.
Ich gehe mal vom Bild aus dem letzten Beitrag aus InkedIMG_0009_LI.jpg
Den rechten kannst du kaum noch kürzen. Also überleg dir mal, ob der linke noch einkürzbar wäre. Der teilt sich ohnehin in zu viele neue Triebe auf. Evtl macht es sinn den auf einen kleineren Zweig zu kürzen und den als Fortsetzung zu nehmen.
Der große Stamm hat wie die anderen einen ähnlichen Durchmesser. Ich würde den trotz der Rinde einfach noch ein paar Jahre wachsen lassen und auf einen Trieb unter der beschädigten Rinde absetzen als Fortführung (evtl jetzt schon Drahten) damit der gleich die richtige Form hat. Durch das wachsen lassen erreichst du einen deutlichen Unterschied zu den anderen Nebenstämmen und der Baum wird proportionaler. Wenn man erkennt, dass der lange Stamm dicker wurde, kannst du den Trennen und weiter schauen, wo du hin willst mit dem Baum.
Sollte am unteren Teil noch was Sprießen würde ich da auch mal nicht zu voreilig entfernen sondern überlegen, ob die Zweige als verkümmerte Äste herhalten könnten, oder sie sogar richtig wachsen lassen. Kommt drauf an, was einem Gefällt.
Was die Wurzeln betrifft bin ich gespannt. 2 hoch ansetzende Wurzeln erkennt man ja und eine wurde geschnitten. Ist es zu chaotisch, kann man über Abmoosen ja mal nachdenken.
Grüße Michael