Aufgrund Rainers Aufforderung hier im Nachbarthread habe ich mal ein paar Fotos zusammengestellt vom Start eines Mehrfachstamms. Weil mir diese Form gut gefällt habe ich die letzten Jahre einige begonnen. Es ist schon wie Rainer schreibt: Es fängt ganz unspektakulär und ohne Erwartungen an.
Hier liegt der Start irgendwo in den Jahren 2006 -2008. Beim Rückschnitt eines gewöhnlichen Grünen Fächerahorns habe ich vom Schnittgut Stecklinge gemacht. Diese wurden ziemlich unmotiviert entlang des Topfrandes einer Nachbarpflanze gesteckt und vergessen. Fünf wuchsen an und wurden größer. Störten sie wurden sie zurückgeschnitten. Irgendwann starb die eigentliche Pflanze und die Ahornstecklinge übernahmen den Topf. Ca. 10 Jahre später hatte ich also die Wahl sie entweder dem Kompost zu übergeben oder einen ernsthaften Gestaltungsversuch zu starten.
Da die Stecklinge all die Zeit nie umgetopft worden sind, waren ihre Wurzeln zwischenzeitlich nicht nur 3-, 4-mal im Kreis gewachsen. Ich nahm die Stecklinge komplett auseinander und schnitt die Wurzeln sehr, sehr stark zurück, um sie dann erneut, fast wie Stecklinge, zu arrangieren. Obwohl alle Stecklinge gleich alt sind variierte ihre Dicke zwischen 6 -20 mm.
Seither erfolgt eigentlich nur ein ständiges Wechselspiel aus wachsen lassen und gezieltem Rückschnitt bzw. leichten Korrekturen durch abspannen.
Heuer im Januar wieder die üblichen Schnitt- und Korrekturarbeiten. Die Spitze des Hauptbaums wurde auf ca. 60 cm eingekürzt und bei 52 cm bereits die nächste Spitzenabsetzung vorbereitet und hochgestellt. Vermutlich wird das Endmaß der Gruppe später irgendwann mal bei 60 -70 cm Höhe liegen.
Nächstes Frühjahr wird es nun Zeit die Gruppe in eine flache Anzuchtschale umzutopfen, um das Zusammenwachsen kontrollieren zu können und die gesamte Nebari-Bildung positiv beeinflussen zu können. Bisher galt meine Priorität zuerst dem Überleben/Anwachsen der Jungpflanzen sowie der Stellung und dem Verlauf der Stämme.
Falls möglich, werde ich bei diesem umtopfen wohl versuchen die Stellung des Hauptstamms zum Rest noch etwas zu verändern.