Hainbuche - wie geht es weiter?
Hainbuche - wie geht es weiter?
Hallo,
die Hainbuche habe ich 2015 ausgegraben, 2017 wurde der Stamm auf den bisherigen Stand entrindet und gefräst, 2019 wurde umgetopft.
Momentan weiß ich nicht, in welche Richtung es weitergehen soll. Ich sehe 2 Hauptprobleme bei dem Baum:
1) Die entrindete. gefräste Seite des Stammes sieht unnatürlich und unattraktiv aus.
2) Die Äste sind viel zu dünn und passen so nicht zu dem dicken Stamm (im Nebaribereich über 20cm Durchmesser).
Positiv ist zu vermerken, dass der Baum sehr wüchsig und kräftig ist.
Dass aus dem Baum in 3 Jahren nichts Tolles wird, ist mir klar. Ich hätte auch kein Problem damit, die Buche für 3 Jahr ins Freiland zu pflanzen und erstmal die Äste zu verdicken. Was meint ihr dazu?
Am Totholz muss was geschehen, es muss mehr Struktur zu sehen sein. Wie könnte so etwas aussehen?
Meine bisherige Vorderseite war die geschlossene Stammseite. Ist es sinnvoll, den massigen Stamm durch das Fräsen eines Durchbruches zur Rückseite aufzulockern?
Das waren meine bisherigen Überlegungen. Für Ratschläge bin ich sehr dankbar.
die Hainbuche habe ich 2015 ausgegraben, 2017 wurde der Stamm auf den bisherigen Stand entrindet und gefräst, 2019 wurde umgetopft.
Momentan weiß ich nicht, in welche Richtung es weitergehen soll. Ich sehe 2 Hauptprobleme bei dem Baum:
1) Die entrindete. gefräste Seite des Stammes sieht unnatürlich und unattraktiv aus.
2) Die Äste sind viel zu dünn und passen so nicht zu dem dicken Stamm (im Nebaribereich über 20cm Durchmesser).
Positiv ist zu vermerken, dass der Baum sehr wüchsig und kräftig ist.
Dass aus dem Baum in 3 Jahren nichts Tolles wird, ist mir klar. Ich hätte auch kein Problem damit, die Buche für 3 Jahr ins Freiland zu pflanzen und erstmal die Äste zu verdicken. Was meint ihr dazu?
Am Totholz muss was geschehen, es muss mehr Struktur zu sehen sein. Wie könnte so etwas aussehen?
Meine bisherige Vorderseite war die geschlossene Stammseite. Ist es sinnvoll, den massigen Stamm durch das Fräsen eines Durchbruches zur Rückseite aufzulockern?
Das waren meine bisherigen Überlegungen. Für Ratschläge bin ich sehr dankbar.
Re: Hainbuche - wie geht es weiter?
Hallo Axel,
mir scheint es so, als wenn du hier zu früh auf Feinverzweigung gegangen bist. Irgendwie stimmen da die Proportionen nicht. Ich würde versuchen, die Krone mind. doppelt so groß zu kriegen - damit sie auch optisch zum Stamm passt.
Wie du schon selbst sagst, für ein paar Jahre ins Freiland (dabei das Nebari aber nie aus den Augen lassen) und entsprechende Substämme heranziehen, die dann später die Krone tragen - als Stammfortsetzung auch erstmal mehr aufrecht, mehr in die Höhe. Nicht wie jetzt sofort in die Breite gehen. Also ruhig mal richtig lang durchtreiben lassen, damit Dickenwachstum einsetzen kann ...abschneiden geht ja immer.
Am Totholz würde ich erst mal nichts machen. Auf den Bildern 31 u. 33 läßt sich schon absehen, dass der Baum da seinen eigenen Weg macht. Weiter Aushöhlen kannst du später immer noch. Ich denke mal, wenn der Baum durchtreiben kann, ergiebt sich von selbst was weg kann.
mir scheint es so, als wenn du hier zu früh auf Feinverzweigung gegangen bist. Irgendwie stimmen da die Proportionen nicht. Ich würde versuchen, die Krone mind. doppelt so groß zu kriegen - damit sie auch optisch zum Stamm passt.
Wie du schon selbst sagst, für ein paar Jahre ins Freiland (dabei das Nebari aber nie aus den Augen lassen) und entsprechende Substämme heranziehen, die dann später die Krone tragen - als Stammfortsetzung auch erstmal mehr aufrecht, mehr in die Höhe. Nicht wie jetzt sofort in die Breite gehen. Also ruhig mal richtig lang durchtreiben lassen, damit Dickenwachstum einsetzen kann ...abschneiden geht ja immer.
Am Totholz würde ich erst mal nichts machen. Auf den Bildern 31 u. 33 läßt sich schon absehen, dass der Baum da seinen eigenen Weg macht. Weiter Aushöhlen kannst du später immer noch. Ich denke mal, wenn der Baum durchtreiben kann, ergiebt sich von selbst was weg kann.
Tschüüss, Michael
Schützt unsere Wälder, eßt mehr Biber!
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Re: Hainbuche - wie geht es weiter?
Da Hainbuchen ja auch gern aus altem Holz und erst recht im Bereich vom Schnittstellen austreiben, wäre evtl. auch ein Neuanfang denkbar. Also alle Äste ab und den Neuaustrieb anders lenken.
Meine Idee... Dauert dann natürlich einige Jahre...
Meine Idee... Dauert dann natürlich einige Jahre...
Tschüüss, Michael
Schützt unsere Wälder, eßt mehr Biber!
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Re: Hainbuche - wie geht es weiter?
Hallo Axel,
ich bin da sehr weitgehend bei Michael. Einen Neuanfang - im Sinne von 'erstmal alles abschneiden' - halte ich für gar nicht notwendig.
Die Wurzeln vor dem Auspflanzen einmal auf eine Ebene reduzieren, falls das noch nicht geschehen ist, dann ist auch in dem Bereich mehr zu gewinnen als zu verlieren.
Beim Auspflanzen noch darauf achten, dass die Wurzeln leicht abfallen, also nicht zu flach wachsen. Darum auch nicht zu tief pflanzen.
Gruß
Harald
ich bin da sehr weitgehend bei Michael. Einen Neuanfang - im Sinne von 'erstmal alles abschneiden' - halte ich für gar nicht notwendig.
Die Wurzeln vor dem Auspflanzen einmal auf eine Ebene reduzieren, falls das noch nicht geschehen ist, dann ist auch in dem Bereich mehr zu gewinnen als zu verlieren.
Beim Auspflanzen noch darauf achten, dass die Wurzeln leicht abfallen, also nicht zu flach wachsen. Darum auch nicht zu tief pflanzen.
Gruß
Harald
Re: Hainbuche - wie geht es weiter?
Fest steht jedenfalls, dass die Hauptäste viel zu dünn für den dicken Stamm sind und die Krone größer werden muss. Deswegen macht es Sinn, nächstes Jahr kräftiges Wachstum zuzulassen und nicht zu schneiden, höchstens wenn besonders auffällige Ungleichgewichte auftreten, oder zumindest an jedem Ast einen Opfertrieb lang wachsen zu lassen.
LG, Heike
LG, Heike
Re: Hainbuche - wie geht es weiter?
Da die Hainbuche sehr wüchsig ist und damit auch schnell die Äste dicker werden läßt, wenn man nicht auf zu frühe Feinverzweigung setzt, dann ist m.E. ein Auspflanzen nicht unbedingt notwendig.
Für solche Fälle empfiehlt sich da doch der Teichpflanzenkorb (TPK), da damit ein zu breit auswucherndes Nebari verhindert wird ohne radikales Schneiden der Wurzeln, da im TPK die Wurzeln am Rand, wenn sie ans Licht kommen, aufhören zu wachsen und weiter innen liegende Verzweigungen stärken.
Gruß
Rüdiger
Für solche Fälle empfiehlt sich da doch der Teichpflanzenkorb (TPK), da damit ein zu breit auswucherndes Nebari verhindert wird ohne radikales Schneiden der Wurzeln, da im TPK die Wurzeln am Rand, wenn sie ans Licht kommen, aufhören zu wachsen und weiter innen liegende Verzweigungen stärken.
Gruß
Rüdiger
Ich mag verdammen, was Du sagst, aber ich werde mein Leben geben, daß Du es sagen darfst(Voltaire)
Re: Hainbuche - wie geht es weiter?
Danke Euch allen. Mit TPK habe ich auch schon gearbeitet. Da die Äste einiges dicker werden müssen, sagt mir das Auspflanzen ins Freiland mehr zu. Ich würde die Stammseite mit Rinde in Richtung Sonne ausrichten um das Wurzelwachstum dort zu stärken. Liege ich da richtig?
@ Michael: Danke für deine Zeichnung. Von allem Aufgebautem möchte ich mich nicht komplett trennen. Dann sind ein paar Jahre Arbeit futsch. Die Astverteilung finde ich auch nicht so schlecht, besonders wenn an einem großen Teil (Totholz) sowieso nichts wachsen wird. Da bin ich dann mehr bei Harald. Zum Durchtreiben: Ist es besser sich auf die 6 Hauptäste zu beschränken und die Feinverzweigung abzunehmen oder alles durchtreiben zu lassen oder als dritte Variante einen Leittrieb frei wachsen zu lassen und die Feinverzweigung je nach Dickenzuwachs etwas kürzer zu halten.
Gruß Axel
@ Michael: Danke für deine Zeichnung. Von allem Aufgebautem möchte ich mich nicht komplett trennen. Dann sind ein paar Jahre Arbeit futsch. Die Astverteilung finde ich auch nicht so schlecht, besonders wenn an einem großen Teil (Totholz) sowieso nichts wachsen wird. Da bin ich dann mehr bei Harald. Zum Durchtreiben: Ist es besser sich auf die 6 Hauptäste zu beschränken und die Feinverzweigung abzunehmen oder alles durchtreiben zu lassen oder als dritte Variante einen Leittrieb frei wachsen zu lassen und die Feinverzweigung je nach Dickenzuwachs etwas kürzer zu halten.
Gruß Axel
Re: Hainbuche - wie geht es weiter?
Was man nun wie stark wachsen lässt, hängt natürlich vom Gestaltungsziel ab. Soll eine Stammverlängerung aufgebaut werden oder wird eine Art Besenform angestrebt? Verzweigung abnehmen würde ich nicht, da kann sich manches brauchbare entwickeln. während die Spitzen durchwachsen. An den Leittrieben aber die unteren Seitentriebe entfernen, so dass genügend Licht ins Innere der Krone gelangt. Und immer beachten, dass sich die Äste im richtigen Verhältnis zueinander entwickeln. Die höchsten Spitzen wachsen den anderen schnell davon.
Die Wurzeln wachsen meiner Erfahrung nach dort am stärksten, wo die meiste Feuchtigkeit ist. An feuchten Standorten könnte es evtl. auch in die andere Richtung gehen, in meinem Garten habe ich aber eher mit Trockenheit zu kämpfen.
Die Wurzeln wachsen meiner Erfahrung nach dort am stärksten, wo die meiste Feuchtigkeit ist. An feuchten Standorten könnte es evtl. auch in die andere Richtung gehen, in meinem Garten habe ich aber eher mit Trockenheit zu kämpfen.
Re: Hainbuche - wie geht es weiter?
Ich weiß nicht, ob eine Stammverlängerung überhaupt realistisch wirken kann, da der Durchmesser in ca. 25 cm Höhe doch noch sehr groß ist. Auch wenn der Stamm fortgeführt wird, wird hier doch immer ein Absatz sein. Deswegen scheint mir eine eine Art Besenform glaubhafter.
Ein "beobachtetes" Durchtreibenlassen scheint eine gute Wahl zu sein.
@KHarry: Die letzten Jahre habe ich auch mit Trockenheit zu kämpfen, das Freilandbeet liegt vollsonnig.
Ich danke allen für ihre Beiträge.
LG Axel
Ein "beobachtetes" Durchtreibenlassen scheint eine gute Wahl zu sein.
@KHarry: Die letzten Jahre habe ich auch mit Trockenheit zu kämpfen, das Freilandbeet liegt vollsonnig.
Ich danke allen für ihre Beiträge.
LG Axel
Re: Hainbuche - wie geht es weiter?
Axel hat geschrieben: ↑14.01.2020, 22:03 Ich weiß nicht, ob eine Stammverlängerung überhaupt realistisch wirken kann, da der Durchmesser in ca. 25 cm Höhe doch noch sehr groß ist.
Genau! So wie du auch selbst schreibst, Besenform...
Als ich Stammfortsetzung schrieb, war das wohl falsch ausgedrückt. So wie in meiner Skizze zu sehen, meinte ich eine Art Stammverlängerung, die sich auf mehrere Äste verteilt.
Eben mehr in der senkrechten Achse angelegt, wie der Stamm - deswegen sprach ich von Fortsetzung.
Deswegen scheint mir eine eine Art Besenform glaubhafter.
Tschüüss, Michael
Schützt unsere Wälder, eßt mehr Biber!
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Re: Hainbuche - wie geht es weiter?
Dann sind wir uns einig.
LG Axel
LG Axel