Kiefern, Strategien der Gestaltung

Allgemeine Philosophie, Stilarten, Techniken, Vorstellung und Besprechung von Rohmaterial sowie lose Sammlung von Entwicklungs-Dokus
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espanna
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Re: sylvestris - kerzen kürzen, nadeln zupfen

Beitrag von espanna »

Sehr interessanter Faden!
@Christian;
kann man das auch auf Mugos übertragen, oder gibt es da große Unterschiede?
Gruß
László

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abardo
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Kiefern, Strategien der Gestaltung

Beitrag von abardo »

Björn hat wirklich eine Gabe, Inhalte zu vermitteln. Einfache Anleitungen sind immer super. Aber dann hat man oft noch nicht ganz verstanden, warum man etwas macht. Beim Kerzenkürzen (äquivalent beim Schnitt des Neuaustriebs von Nadelbäumen) ist die Erklärung jedoch so trivial wie wichtig:

Wenn man die Kerze kürzt, kann der Baum dort NICHT mehr weiterwachsen.

Ab ist nämlich ab. Was ab ist, wächst nicht mehr. Trivial nicht ? Normalerweise würde der Baum die Nadeln austreiben lassen, vielleicht über die ganze Kerze verteilt Knospen anlegen, aber beim nächsten Austrieb dann wahrscheinlich nur die Knospen am Ende der Kerze wieder austreiben lassen usw usw. Das Resultat sind lange Internodien und ... zu viele nicht zu gebrauchende Knospen !

Wird die Kerze gekürzt, muss der Baum weniger Nadeln austreiben lassen, weniger Knospen anlegen und kann seine Energie dafür verwenden, die restlichen Knospen für den nächsten Austrieb fit zu machen. Daraus resultiert der Wuchsausgleich und die Enerieverteilung. Und deshalb wartet man eben nicht zu lange, sonst investiert der Baum Energie in Bereiche, die man hinterher sowieso abschneidet.

Einen Nachteil hat das alles aber. Wenn die Kerze gekürzt wird, schneidet man eine Grossteil von Knospenkandidaten weg. Man lässt vielleicht nur drei oder vier übrig und bekommt beim nächsten Austrieb eben auch nur dort wieder neue Kerzen. Der Ast wird schnell dichter, beschattet dann aber auch innere Teile der unbelaubten Zweige. Was ist dann aber mit der Rückknospung ? Für einen Austrieb im inneren sind ja gar keine Knospen mehr vorhanden. Die, die man übrig gelassen hat, wurden entweder als neue Verzweigung verbraucht oder beim nächsten Mal kompett weggeschnitten. Damit der Baum aber auch Knospen im Inneren anlegt und austreiben lässt, gibt es m.M.n. auch andere Methoden, wie z.B. Durchwachsen lassen (wenn es der Gestaltung dient und die Zweiglänge gebraucht wird) oder Mekiri.

Je schneller man aber das Kürzen der Kerzen erledigt, umso grösser ist auch die Wahrscheinlichkeit für einen zweiten oder dritten Austrieb in der Saison.

Hatte er gesagt, dass Sylvestris (bei seinem Klima ?) nur einen Austrieb macht ? Komisch, bei meinem Klima gehen an Sylvestris immer zwei.

Mugos, Schwarzkiefer und Silvestris machen bei mir keinen Unterschied. Werden alle genauso gekürzt. Nur die Mädchen lasse ich durchtreiben und wende dann später (falls ich viele Knospen brauche) meine Spezial-Zupf-Methode an. Mädchen brauchen nämlich mehr Wurzelwachstum. Je mehr man die Kerzen "arbeiten" lässt, desto besser auch das Wurzelwachstum.

Einen Tipp noch: die ganz "Peniblen" untersuchen noch die Lage der Knospen an jeder Kerze, bevor sie schneiden, schneiden die Kerze mal ein bisschen kürzer (wenn die letzte Knospe z.B. nach oben oder unten zeigt) oder lassen auch mal ein oder zwei Knospen mehr dran, wenn die restlichen sonst nur ungünstig liegen würden (bei Fichten und Lärchen mache ich das zu gerne, weil bei denen die Knospen schon früh im Jahr relativ einfach am Neuaustrieb zu sehen sind. Bei Silvestris und Schwarzkiefer gehts so. Bei Mugos ist mir das fast unmöglich).
Grüße, Frank
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MerschelMarco
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Re: sylvestris - kerzen kürzen, nadeln zupfen

Beitrag von MerschelMarco »

abardo hat geschrieben: 28.04.2020, 14:34 Björn hat wirklich eine Gabe, Inhalte zu vermitteln. Einfache Anleitungen sind immer super. Aber dann hat man oft noch nicht ganz verstanden, warum man etwas macht. Beim Kerzenkürzen (äquivalent beim Schnitt des Neuaustriebs von Nadelbäumen) ist die Erklärung jedoch so trivial wie wichtig:

Wenn man die Kerze kürzt, kann der Baum dort NICHT mehr weiterwachsen.

Ab ist nämlich ab. Was ab ist, wächst nicht mehr. Trivial nicht ? Normalerweise würde der Baum die Nadeln austreiben lassen, vielleicht über die ganze Kerze verteilt Knospen anlegen, aber beim nächsten Austrieb dann wahrscheinlich nur die Knospen am Ende der Kerze wieder austreiben lassen usw usw. Das Resultat sind lange Internodien und ... zu viele nicht zu gebrauchende Knospen !

Wird die Kerze gekürzt, muss der Baum weniger Nadeln austreiben lassen, weniger Knospen anlegen und kann seine Energie dafür verwenden, die restlichen Knospen für den nächsten Austrieb fit zu machen. Daraus resultiert der Wuchsausgleich und die Enerieverteilung. Und deshalb wartet man eben nicht zu lange, sonst investiert der Baum Energie in Bereiche, die man hinterher sowieso abschneidet.

Einen Nachteil hat das alles aber. Wenn die Kerze gekürzt wird, schneidet man eine Grossteil von Knospenkandidaten weg. Man lässt vielleicht nur drei oder vier übrig und bekommt beim nächsten Austrieb eben auch nur dort wieder neue Kerzen. Der Ast wird schnell dichter, beschattet dann aber auch innere Teile der unbelaubten Zweige. Was ist dann aber mit der Rückknospung ? Für einen Austrieb im inneren sind ja gar keine Knospen mehr vorhanden. Die, die man übrig gelassen hat, wurden entweder als neue Verzweigung verbraucht oder beim nächsten Mal kompett weggeschnitten. Damit der Baum aber auch Knospen im Inneren anlegt und austreiben lässt, gibt es m.M.n. auch andere Methoden, wie z.B. Durchwachsen lassen (wenn es der Gestaltung dient und die Zweiglänge gebraucht wird) oder Mekiri.

Je schneller man aber das Kürzen der Kerzen erledigt, umso grösser ist auch die Wahrscheinlichkeit für einen zweiten oder dritten Austrieb in der Saison.

Hatte er gesagt, dass Sylvestris (bei seinem Klima ?) nur einen Austrieb macht ? Komisch, bei meinem Klima gehen an Sylvestris immer zwei.

Mugos, Schwarzkiefer und Silvestris machen bei mir keinen Unterschied. Werden alle genauso gekürzt. Nur die Mädchen lasse ich durchtreiben und wende dann später (falls ich viele Knospen brauche) meine Spezial-Zupf-Methode an. Mädchen brauchen nämlich mehr Wurzelwachstum. Je mehr man die Kerzen "arbeiten" lässt, desto besser auch das Wurzelwachstum.

Einen Tipp noch: die ganz "Peniblen" untersuchen noch die Lage der Knospen an jeder Kerze, bevor sie schneiden, schneiden die Kerze mal ein bisschen kürzer (wenn die letzte Knospe z.B. nach oben oder unten zeigt) oder lassen auch mal ein oder zwei Knospen mehr dran, wenn die restlichen sonst nur ungünstig liegen würden (bei Fichten und Lärchen mache ich das zu gerne, weil bei denen die Knospen schon früh im Jahr relativ einfach am Neuaustrieb zu sehen sind. Bei Silvestris und Schwarzkiefer gehts so. Bei Mugos ist mir das fast unmöglich).
Frank, sorry, aber ich habe rein gar nichts verstanden!! Auf was willst du raus???

Grüße,
Marco
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abardo
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Re: sylvestris - kerzen kürzen, nadeln zupfen

Beitrag von abardo »

Einfach nur mal wieder erwähnen, dass man nicht wissen muss, wie man etwas machen soll, sondern, dass man versuchen sollte, "unter den Deckel" zu gucken. Lieber wissen, wie die Pflanze wächst und auf was sie (dann logischerweise) wie reagiert. Dann ergibt sich das, was man machen kann und soll, von selbst.

Ich finde es immer etwas erschrenkend, wenn ich nach diesen Rezepten gefragt werde, aber der Frager z.B. bei Kerzen nicht einmal weiss, wie die Knospen in verschiedenen Stadien aussehen (oder dass da Nadeln aus den Kerzen kommen werden oder das ein Jahr später aus der Kerze selbst ein Zweig wird). Noch schlimmer ist, wenn jemand gar nicht begriffen hat, dass die Knospen ja der spätere Austrieb wird. Ich muss das immer als Erstes erklären, wenn ich bei jemandem Niwakis schneide. Es besteht so oft kein Grundverständnis, wie die Pflanze wächst ...

Weiss man das aber, erklärt sich es (mir) sofort, warum Björn z.B. schneidet, wie er schneidet. Viele vergessen das aber auch sofort wieder, auch nach fünf Jahren und zehn Erklärungen und nehmen dann wieder ein "Rezept".

Ich geh jetzt im Garten mal die überzähligen Knospen der Mugos wegschneiden, wird Zeit ...
Zuletzt geändert von abardo am 28.04.2020, 21:19, insgesamt 1-mal geändert.
Grüße, Frank
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Herbert A
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Re: sylvestris - kerzen kürzen, nadeln zupfen

Beitrag von Herbert A »

Servus

Mir ging es wie den meisten Besitzern von Kiefern. Was habe ich Berichte studiert und verschiedene Techniken ausprobiert um endlich die gewünschte Rückknospung zu erzielen.

Das größte Geheimnis an der Rückknospung von Sylvestris und Mugos ist einfach dem Baum zwei oder besser drei Jahre Zeit zu lassen. Die Füsse und die Finger still halten und nur gewohnt zu düngen und zu wässern. In diesen drei Jahren bekommen die meisten Bäume wieder so viel Energie dass sie von selber eine Rückknospung machen.

Die ersten beiden Fotos sind von einer Mugo die vor 3 Jahren geborgen wurde. In den letzten Jahren hat sich nicht nur nichts, sondern gar nichts bezüglich einer Rückknospung getan. Dieses Jahr plötzlich geht die Mugo 15 - 20 cm ins unbenadelte Holz zurück.
Sie war einfach zu schwach und musste erst einmal wieder an Wurzelmasse gewinnen.
3. Jahr nach der Bergung
3. Jahr nach der Bergung
056 28.04.20.jpg (86.15 KiB) 2079 mal betrachtet
3. Jahr nach der Bergung
3. Jahr nach der Bergung
057 28.04.20.jpg (107.37 KiB) 2079 mal betrachtet
Die zweite Mugo habe ich im August 2018 ausgegraben. Bei der Bergung waren viele unbeschädigte Feinwurzeln vorhanden. Hier hat es nur 2 Jahre gedauert bis die gewünschte Rückknospung einsetzte.
2 Jahre nach der Bergung
2 Jahre nach der Bergung
Mugo 05.04.20.jpg (98.04 KiB) 2079 mal betrachtet
Also Zeit lassen damit die Bäume wieder stark werden. Keine Nadeln oder Kerzen schneiden oder zupfen, sondern sich einfach darauf freuen bis der Baum wieder fit ist.

Gsund bleiben.

Herbert
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espanna
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Re: sylvestris - kerzen kürzen, nadeln zupfen

Beitrag von espanna »

Und wie geht es jetzt weiter Herbert? Die Rückknospung austreiben lassen und dann auf diese zurückschneiden, oder zurückschneiden, sonst geht die Energie in die Spitze?
Gruß
László

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Herbert A
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Re: sylvestris - kerzen kürzen, nadeln zupfen

Beitrag von Herbert A »

Die neuen Knospen dieses Jahr wachsen lassen. Im Winter/Frühjahr kann ich den Baum ja schon drahten und ich berücksichtige dabei dass die neuen Triebe an der richtigen Stelle sind. Das zu lange Ende schneide ich dann nächstes ober übernächstes Jahr ab wenn die neuen Triebe kräftig genug sind.

lg
Herbert
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espanna
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Re: sylvestris - kerzen kürzen, nadeln zupfen

Beitrag von espanna »

Ok, also erstmal treiben lassen! Danke!
Gruß
László

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abardo
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Re: sylvestris - kerzen kürzen, nadeln zupfen

Beitrag von abardo »

espanna hat geschrieben: 28.04.2020, 19:52 Und wie geht es jetzt weiter Herbert? Die Rückknospung austreiben lassen und dann auf diese zurückschneiden, oder zurückschneiden, sonst geht die Energie in die Spitze?
Hi László,

(das ist jetzt in keiner Weise fies gemeint): probier mal eine Antwort zu finden und diese Frage selbst zu beantworten. Kann sich auch jeder andere dran probieren.

Also: warum wird Herbert so vorgehen ?

Was passiert im Baum und den Knospen, wenn er früher zurückschneiden würde ?

Und wann könnte man früher zurückschneiden ?
Grüße, Frank
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Re: Kiefern, Strategien der Gestaltung

Beitrag von espanna »

@ Frank;
Das Forum ist schnell.
Ich kann schnell Fragen stellen (mir selber) und auch beantworten, das ist nicht der Sinn eines Forums. Wenn ich Lust zum rätseln habe, mache ich es.
Ich habe keine große Erfahrung mit Kiefern, habe aber letztes (,oder vorletztes) Jahr eine Mugo bekommen. Nichts großes, nichts schönes, aber sie lebt und hat Dank dem Vorbesitzer eine sehr gute Rückknospung gemacht. Da der Baum vor paar Wochen umgetopft werden musste, werde ich jetzt eh nicht viel machen, aber ich mache mir gerne Notizen zu meinen Bäumen, vor allem wenn ich mir nicht sicher bin was als nächstes passieren muss.
Dass Dieter, Christian, Herbert, Heike, Jürg, Heiner....................... ihre Erfahrungen teilen finde ich toll und so muss ich das Rad nicht neu erfinden.

Herbert möchte die Bäume vitalisieren, gestalten und Gesund halten -> und dafür braucht er Grün (würde ich meinen). Natürlich gibt es verschiedene Entwicklungsstadien bei Bäumen, dementsprechend müssen die Maßnahmen angepasst werden. Was Laubbäume nach bestimmten Schritten machen, kann ich halbwegs vorhersagen, aber bei Kiefrn fehlt mir einfach die Erfahrung.
Gruß
László

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Re: Kiefern, Strategien der Gestaltung

Beitrag von espanna »

Wenn er früher zurückschneidet könnte der Ast vom Baum aufgegeben werden, außer weiter innen gibt es auch eine Verzweigung, oder auch wenn die inneren, neuen Knospen / Triebe eine bestimmte Länge haben *kopfkratz*
Gruß
László

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Re: Kiefern, Strategien der Gestaltung

Beitrag von abardo »

Ja, das wäre eine mögliche Antwort (auf meine erste Frage).

(ich probiere hier mal Dieter "Fragespiele" zu kopieren, denn nur, wenn man sich selbst eine Antwort zu einer Frage sucht und sie nicht prompt vom Forum beantwortet bekommt und dieser dann vertraut, obwohl der Antwortende ja nicht vor dem Baum sitzt und ihn auch nicht genau kennt, nur dann ... dann kann man auch zu einem "Dieter, Christian, Herbert, Heike, Jürg, Heiner" werden.)

Ala Matrix: nicht denken, wissen.

Oder wahrnehmen ...
Herbert A hat geschrieben: 28.04.2020, 20:05 ... wenn die neuen Triebe kräftig genug sind.
Also weiter im Entscheidungs"baum": warum könnte der Baum einen solchen Ast aufgeben ? Was könnte im Baum passieren, dass dazu führt ?
Grüße, Frank
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Re: sylvestris - kerzen kürzen, nadeln zupfen

Beitrag von ChristianB »

espanna hat geschrieben: 28.04.2020, 13:05 Sehr interessanter Faden!
@Christian;
kann man das auch auf Mugos übertragen, oder gibt es da große Unterschiede?
Ich habe keine Mugo und hatte auch noch nie eine.
Da ich möglichst versuche eigene Erfahrungen weiter zu geben, kann ich zu mugos nix sagen.
Zu sylvestris aber um so mehr. Da habe ich auch noch mal in den Original thread von Achim was geschrieben.

Bei Mugos würde ich bei dem was Herbert schreibt und zeigt genau aufpassen ;-)
Viele Grüße

Christian
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Re: Kiefern, Strategien der Gestaltung

Beitrag von espanna »

Jawoll, Danke!
Gruß
László

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Herbert A
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Re: Kiefern, Strategien der Gestaltung

Beitrag von Herbert A »

Servus an alle

einige von euch kennen mich ja schon ein paar Jährchen. Ich bin einfach ein leidenschaftlicher Hobby-Bonsaianer. Vielleicht vom Bonsaivirus ein bisschen mehr infiziert als manch andere. Die Leidenschaft hat auch nach 30 Jahren noch nicht nachgelassen.

Wie in vielen Dingen des Lebens gibt es auch bei Bonsai mehrere Wege. Das hängt von der Einstellung des Besitzers, von den klimatischen Bedingungen oder von der Möglichkeit künstliche klimatische Bedingungen zu schaffen ab.

Wenn Frank schreibt dass bei ihm an Kiefern 2 Austriebe pro Jahr Standard sind, dann kann das durchaus an einem besonders günstigen Mikroklima in seinem Bonsaigarten liegen oder dass er durch ein Glashaus günstige künstliche Bedingungen schafft.

Ich bin ein Fan von natürlichen Bedingungen weil man dadurch weniger Arbeit und weniger Risiko hat. Ich möchte keine Turbobonsai machen, weil auch das ein Risiko ist. Durch zu viel Dünger kann bei Kiefern ein schnelles Wachstum erzielt werden. Der Preis dafür ist allerdings dass das Zellgewebe der Nadeln schwächer ist. Bei einem Hitzesommer wie letztes Jahr kann es da leicht zu Schäden kommen. Daher ist der langsamere Weg mein persönlicher Zugang.

Das hat aber nichts mit richtig oder falsch zu tun. Jeder muss da seinen Weg finden.

Frank genieße deinen Erfolg dass du es schaffst mehrere Austriebe pro Jahr zu erzeugen. Aber sei dir im klaren dass dies nicht für jeden der Standard sein muss.

Turbokühe, Rassemietzen oder Rassehunde haben eines gemeinsam. Sie sind wesentlich anfälliger für Krankheiten. Das befürchte ich auch bei auf Optimum getrimmten Bonsai.

lg
Herbert
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