Umgestaltung japanischer Ulme
- boarcastle
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Re: Umgestaltung chinesische Ulme
Ich habe mich entschieden die Umgestaltung erst nächstes Jahr anzugehen. So habe ich noch einige Zeit mehr zu lernen und ich kann nochmal Fotos ohne Blätter posten.
- boarcastle
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Re: Umgestaltung chinesische Ulme
So, die Ulme und ich haben den Sommer genutzt uns gegenseitig kennenzulernen und wir kommen gut miteinander zurecht. Jetzt warte ich, daß die Blätter fallen und dann würde ich gerne die Gartenschere rausholen und mit der Umgestaltung wie besprochen beginnen. Hoffe ihr helft mir dann. Werde natürlich vorher Nacktfotos vom Baum posten.
Liebe Grüße,
Marcus
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Marcus
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Re: Umgestaltung chinesische Ulme
Hallo Marcus,
Ihr scheint euch zu mögen, sieht schön fit aus. Wie planst du die Ulme zu Überwintern?
VG max
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Ihr scheint euch zu mögen, sieht schön fit aus. Wie planst du die Ulme zu Überwintern?
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Perfection would end evolution.
- boarcastle
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Re: Umgestaltung chinesische Ulme
Draußen unter einem mit Luftpolsterplane abgedeckten Tisch an einer Südwand. Zur Sicherheit kommt noch ein kleiner Frostwächter dazu. Bis 1 Grad Celsius wird sie hoffentlich aushalten.
- bonsaiheiner
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Re: Umgestaltung chinesische Ulme
Das wird sie wohl aushalten, Marcus,boarcastle hat geschrieben: ↑19.09.2020, 21:57 Draußen unter einem mit Luftpolsterplane abgedeckten Tisch an einer Südwand. Zur Sicherheit kommt noch ein kleiner Frostwächter dazu. Bis 1 Grad Celsius wird sie hoffentlich aushalten.
vor allem, wenn sie, wie ich vermute, keine echte ulmus parvifolia (chinesische Ulme) ist, sondern eher zu ulmus japonica oder zelkova nigra tendiert. Keine Angst, die 3 genannten Sorten wollen alle ziemlich gleich behandelt werden. Sie sind sicher eng verwandt. Je deutlicher und kompletter sie im Herbst/Winter ihre Blätter abwirft, umso weniger kann man sie zur ulmus parvifolia gehörig rechnen. Diejenigen ohne jegliches Laub im Winter sind wohl etwas frosthärter als die echte chinesische Ulme, aber auch die hält bei mir bis -5° aus. Nur allzu lang sollte der Ballen bei der nicht durchgefroren bleiben, weil sie sonst vielleicht Trockenschäden bekommt und ihre aufgebauten Äste abschmeißt.
Ulmen machen Spass!
Gruß,
Heiner
Ein Tag ohne Beschäftigung mit Bonsai ist ein verlorener Tag!
- boarcastle
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Re: Umgestaltung chinesische Ulme
Das beruhigt mich Heiner.
Ich teile übrigens inzwischen Deine Einschätzung dass es keine Ulmus parvifolia ist. Dafür hat sie schon einen zu zerfurchten und verkorkten Stamm. Deswegen glaube ich es ist eine Zelkova nirea, auch Ulmus parvifolia var. suberosa genannt.
Ich hoffe doch, daß sie tüchtig Blätter verliert, denn dann kann ich euch hoffentlich aussagekräftige Fotos zeigen und auf Eure Schnittempfehlungen für die Umgestaltung hoffen.
Ich teile übrigens inzwischen Deine Einschätzung dass es keine Ulmus parvifolia ist. Dafür hat sie schon einen zu zerfurchten und verkorkten Stamm. Deswegen glaube ich es ist eine Zelkova nirea, auch Ulmus parvifolia var. suberosa genannt.
Ich hoffe doch, daß sie tüchtig Blätter verliert, denn dann kann ich euch hoffentlich aussagekräftige Fotos zeigen und auf Eure Schnittempfehlungen für die Umgestaltung hoffen.
- boarcastle
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Re: Umgestaltung chinesische Ulme
So, jetzt wird es ernst. Die Ulme hat ihre Blätter verloren und ich konnte sie von allen Seiten fotografieren. Ich habe zwar dieses Jahr über einiges an Erfahrung sammeln können, wäre aber trotzdem dankbar über eure Schnittempfehlungen für die geplante Umgestaltung (siehe Anfang des Threads).
Liebe Grüße,
Marcus
Liebe Grüße,
Marcus
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Re: Umgestaltung chinesische Ulme
Hallo
Also ich würde mal vorsichtig so schneiden und wenn in der Nähe auf dünnere Ästchen absetzen. Dann nochmal fotografieren am besten ne Perspektive ohne kreuzende Äste.
Wahrscheinlich nachdem Austrieb oder im nächsten Winter nochmal einkürzen auf hoffentlich ne entstandene, innere Verzweigung
Also ich würde mal vorsichtig so schneiden und wenn in der Nähe auf dünnere Ästchen absetzen. Dann nochmal fotografieren am besten ne Perspektive ohne kreuzende Äste.
Wahrscheinlich nachdem Austrieb oder im nächsten Winter nochmal einkürzen auf hoffentlich ne entstandene, innere Verzweigung
Grüße Michael
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Re: Umgestaltung chinesische Ulme
Moin Marcus,
Michaels Schnittvorschlag ist schon mal ziemlich gut.
Ich würde auf jeden Fall den Wurzelansatz bald optimieren wollen. Dann würde ich die Aststruktur angehen.
Deine Ulme teilt sich anscheinend in einem Punkt in mehrere Substämme auf, das führt zu einer Verdickung des Stammes an der Gabelung. Idealerweise sollten an jeder Verzweigung nur zwei Triebe das Wachstum fortsetzen.
Daher würde ich die blaue oder orangen Schnitte empfehlen.
. .
Die Gefahr besteht darin, dass der Baum stark linkslastig wird. Daher empfehle ich zunächst die roten Schnitte.
Wenn der Baum beginnt die Schnittwunden zu überwallen kannst du dir eine Übersicht von oben verschaffen und entscheiten, ob bei blau oder orange ein Schnitt infrage kommt.
Nicht ganz einfach, die richtige Entscheidung zu treffen...
Michaels Schnittvorschlag ist schon mal ziemlich gut.
Ich würde auf jeden Fall den Wurzelansatz bald optimieren wollen. Dann würde ich die Aststruktur angehen.
Deine Ulme teilt sich anscheinend in einem Punkt in mehrere Substämme auf, das führt zu einer Verdickung des Stammes an der Gabelung. Idealerweise sollten an jeder Verzweigung nur zwei Triebe das Wachstum fortsetzen.
Daher würde ich die blaue oder orangen Schnitte empfehlen.
. .
Die Gefahr besteht darin, dass der Baum stark linkslastig wird. Daher empfehle ich zunächst die roten Schnitte.
Wenn der Baum beginnt die Schnittwunden zu überwallen kannst du dir eine Übersicht von oben verschaffen und entscheiten, ob bei blau oder orange ein Schnitt infrage kommt.
Nicht ganz einfach, die richtige Entscheidung zu treffen...
liebe Grüße Andreas
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Re: Umgestaltung chinesische Ulme
Genau diese Wurzel stört mich auch. Wenn darunter weitere Wurzeln verborgen liegen, würde ich die auch komplett entfernen. Da sind auch solche auf anderen Fotos stören, oder ist das immer die gleiche? GGF über Abmoosen nachdenken und erst im Herbst/Frühjahr2022 auf den vorgeschlagenen Schnitt zurück schneiden?
Grüße Michael
Re: Umgestaltung chinesische Ulme
Moin,
ich habe mir nochmal alle Fotos hier im Faden angesehen. Das hat sich gelohnt, denn so problematisch ist die "Aufbesungsstelle", wo die Hauptäste aus dem Stamm wachsen, nicht. Eigentlich sogar echt gut, weil bei diesem Baum viele Äste auf sehr gedrungenem Raum entspringen, aber ohne, dass an jeweils einer Stelle mehr als zwei Äste ansetzen. Wir haben es also mit einer super Ausgangslage für das, was Walter Pall "freie Besenform" nennt, zu tun. Lediglich der unterste, waagerechte Ast könnte ein Problem ergeben, das aber erstmal vernachlässigt werden kann. (so einen Ast will man immer erst zum Schluss angehen, wenn der Rest seine Stärken zeigt und man wirklich beurteilen kann, ob man ihn vielleicht doch behalten kann)
Was der Baum braucht ist gute Nebariarbeit, die zu einer Stammverdickung im unteren Drittel führt. Bei diesen Ulmen geht das schnell und gut durch sehr flachen Wurzelscnitt und folgendes, starkes Wachstum in einer großen aber sehr flachen Schale/Kiste.
Dann hätte man das Verhältnis der Verjüngungslinien im Stamm korrigiert und inverse Verjüngung ist kein Thema mehr.
Oben würde ich alle vorhandenen Äste erstmal behalten, schrittweise vorgehen und von außen nach innen die Astlinien auf eine günstige Verzweigung schneiden. Dann die Erscheinung beurteilen und ggf. weiter absetzen. Bei diesem Baum ist es besser, noch ein, zwei Umtopfzyklen mit einem "hässlichen" Rohling zu leben und sich auf den späteren Schwan zu freuen, anstatt den Baum jetzt schick zu schnibbeln und damit Potential zu verschenken. Das ist leider keine konkrete Schnittanweisung, aber so würde ich es machen. In den eingekreisten Bereichen würde ich beginnen, nach schön gewachsenen, nach außen gerichteten Verzweigungen zu suchen, die den jeweiligen Ast in zwei dünneren, kurzen Zweige enden lassen.
Dann wieder schauen, Verbesserungen suchen, vielleicht Fotos machen und hier zeigen.
Dann im Frühjahr so umtopfen, dass alle nach unten wachsenden Wurzeln und alle Wurzeln oberhalb einer bestimmt zu findenden radialen Wurzelbasis entfernt werden und den Baum sehr flach eintopfen und das Jahr über gut wachsen lassen. Dann wieder korrigieren.
Allerdings sehe ich hier auch keinen "Bonsai" mit Stummelästchen und hübschen Laubpolsterchen, sondern ein Sinnbild eines großen freiwachsenden Baums zwischen den Feldern (wenn mans braucht können es ja Reisfelder sein). Mein Weg führt zu einem "Baum in Schale", nichtzu "Bonsai nach Ragellheft"... Da muss man sich entscheiden.
Das wäre mein persönliches Vorgehen.
Lieben Gruß
Heinrich
ich habe mir nochmal alle Fotos hier im Faden angesehen. Das hat sich gelohnt, denn so problematisch ist die "Aufbesungsstelle", wo die Hauptäste aus dem Stamm wachsen, nicht. Eigentlich sogar echt gut, weil bei diesem Baum viele Äste auf sehr gedrungenem Raum entspringen, aber ohne, dass an jeweils einer Stelle mehr als zwei Äste ansetzen. Wir haben es also mit einer super Ausgangslage für das, was Walter Pall "freie Besenform" nennt, zu tun. Lediglich der unterste, waagerechte Ast könnte ein Problem ergeben, das aber erstmal vernachlässigt werden kann. (so einen Ast will man immer erst zum Schluss angehen, wenn der Rest seine Stärken zeigt und man wirklich beurteilen kann, ob man ihn vielleicht doch behalten kann)
Was der Baum braucht ist gute Nebariarbeit, die zu einer Stammverdickung im unteren Drittel führt. Bei diesen Ulmen geht das schnell und gut durch sehr flachen Wurzelscnitt und folgendes, starkes Wachstum in einer großen aber sehr flachen Schale/Kiste.
Dann hätte man das Verhältnis der Verjüngungslinien im Stamm korrigiert und inverse Verjüngung ist kein Thema mehr.
Oben würde ich alle vorhandenen Äste erstmal behalten, schrittweise vorgehen und von außen nach innen die Astlinien auf eine günstige Verzweigung schneiden. Dann die Erscheinung beurteilen und ggf. weiter absetzen. Bei diesem Baum ist es besser, noch ein, zwei Umtopfzyklen mit einem "hässlichen" Rohling zu leben und sich auf den späteren Schwan zu freuen, anstatt den Baum jetzt schick zu schnibbeln und damit Potential zu verschenken. Das ist leider keine konkrete Schnittanweisung, aber so würde ich es machen. In den eingekreisten Bereichen würde ich beginnen, nach schön gewachsenen, nach außen gerichteten Verzweigungen zu suchen, die den jeweiligen Ast in zwei dünneren, kurzen Zweige enden lassen.
Dann wieder schauen, Verbesserungen suchen, vielleicht Fotos machen und hier zeigen.
Dann im Frühjahr so umtopfen, dass alle nach unten wachsenden Wurzeln und alle Wurzeln oberhalb einer bestimmt zu findenden radialen Wurzelbasis entfernt werden und den Baum sehr flach eintopfen und das Jahr über gut wachsen lassen. Dann wieder korrigieren.
Allerdings sehe ich hier auch keinen "Bonsai" mit Stummelästchen und hübschen Laubpolsterchen, sondern ein Sinnbild eines großen freiwachsenden Baums zwischen den Feldern (wenn mans braucht können es ja Reisfelder sein). Mein Weg führt zu einem "Baum in Schale", nichtzu "Bonsai nach Ragellheft"... Da muss man sich entscheiden.
Das wäre mein persönliches Vorgehen.
Lieben Gruß
Heinrich
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Re: Umgestaltung chinesische Ulme
Sehr wichtiger Hinweis, Heinrich!hwolf hat geschrieben: ↑09.12.2020, 11:07 ...
Dann im Frühjahr so umtopfen, dass alle nach unten wachsenden Wurzeln und alle Wurzeln oberhalb einer bestimmt zu findenden radialen Wurzelbasis entfernt werden und den Baum sehr flach eintopfen und das Jahr über gut wachsen lassen. Dann wieder korrigieren.
...
Lieben Gruß
Heinrich
Wäre noch zu ergänzen, den Wurzelansatz die ersten Jahre noch mit 1 - 2 cm Substrat zu bedecken, damit die Nebariwurzeln stammnahe Verzweigung entwickeln können. Auflage von Sphaghnum-Moos soll auch hilfreich sein...
liebe Grüße Andreas
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Re: Umgestaltung chinesische Ulme
Genau richtig, Andreas Devils in den Details, aber dafür gibts zum Glück auch ne Suchfunktion, hilft mir ständig sehr gut weiter
So einen Rohling muss man langsam immer weiter reduzieren, bin das Bild klar wird. Gilt natürlich auch für Wurzeln, schon aus pflegerischer Sicht!
So einen Rohling muss man langsam immer weiter reduzieren, bin das Bild klar wird. Gilt natürlich auch für Wurzeln, schon aus pflegerischer Sicht!
- boarcastle
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Re: Umgestaltung chinesische Ulme
Ich danke Euch allen für Eure Ratschläge. Dieses Bäumchen wird ein Gemeinschaftsprojekt.
Ich werde mich die Tage vorsichtig ans auslichten machen. Radikalere Schnitte kann ich ja später immer noch machen. Das Nebari kommt dann im März beim Umtopfen dran.
Liebe Grüße,
Marcus
Ich werde mich die Tage vorsichtig ans auslichten machen. Radikalere Schnitte kann ich ja später immer noch machen. Das Nebari kommt dann im März beim Umtopfen dran.
Liebe Grüße,
Marcus
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Re: Umgestaltung chinesische Ulme
Heute hatte ich Zeit und habe mich an Eure Schnittempfehlungen herangetastet. Wahrscheinlich muss ich noch nacharbeiten, aber ich wollte Euch vorher Fotos zeigen und Eure Meinung hören.
Viele Grüße
Marcus
Viele Grüße
Marcus