Gestaltung eines Bodnant-Winterschneeballs (Viburnum x bodnantense 'Dawn')
Gestaltung eines Bodnant-Winterschneeballs (Viburnum x bodnantense 'Dawn')
Hallo zusammen,
da mir die erste zugelassene Vollblüte dieses jungen Bäumchens in den letzten Tagen viel Freude bereitet, möchte ich hier nun gerne eine Entwicklungsdoku beginnen, sowie meine Erfahrungen schildern, die ich mit dieser als Bonsai noch seltenen Art bisher gesammelt habe.
Mit Sorten des Bodnant-Schneeballs experimentiere ich seit einigen Jahren. Dieses Exemplar ist im Zuge des Minimalismus meiner Bonsaisammlung das einzige bei mir verbliebene. Seit ich vor knapp 10 Jahren im Gartenbauzentrum in Ellerhoop eine alte getopfte Mutterpflanze zur Stecklingsgewinnung sah, bin ich der festen Überzeugung es sei die wohl beste Schneeballart zur Bonsaigestaltung. Obwohl jenes Exemplar sicherlich niemals mit Bonsai-Hintergedanken geschnitten wurde, hatte es eine traumhafte reife Verzweigung übersät mit Blüten an nahezu jedem Zweigende, sowie einen knorrigen dicken Einzelstamm.
Erste Versuche mit Jungpflanzen zeigten schnell, dass Winterschneebälle bestimmte Eigenarten haben, die ich nun in der Praxis als Gärtner auch schon öfter an Kundenpflanzen beobachten konnte:
Wenn die Bodenverhältnisse nicht stimmen, oder der Wurzelapparat durch bspw. starke Bearbeitung aus dem Gleichgewicht geraten ist, neigen sie zu jahrelangen Wuchsdepressionen. Das Substrat sollte eher feucht gehalten werden, nicht zu sehr abtrocknen, aber gleichermaßen genug Sauerstoff in petto haben. Bei der Verwendung japanischer Wundknete sind mitunter sehr schnelle Wundüberwallungen möglich. Die Internodienlängen reichen von extrem kurz bis zu einigen Zentimetern. In der Regel ist das erste Internodium eines Austriebs aber kurz. Eine gute Feinverzweigung ist möglich, allerdings sind auch die dünnsten Zweige für Bonsaiverhältnisse relativ dick. Die Wurzelansätze sind meistens gut bis sehr gut... wenn man entsprechend gründlich an den extrem harten und oft stark verfilzten Wurzeln gearbeitet hat. In Abhängigkeit eines gesunden Wurzelapparates ist die Art sehr blühwillig, sowohl vereinzelte Nachblüten im Hochsommer und Herbst, als auch eine verfrühte Hauptblüte im Dezember/Januar sind bei guter Pflege und warmer Witterung normal. In manchen Jahren kann die Herbstfärbung fast so glühend rot ausfallen wie bei Euonymus alatus. Bisher habe ich keine Neigungen zu Zweigsterben durch Beschattung, etc. beobachten können. Den Standort habe ich bisher immer vollsonig gewählt.
Der abgebildete Schneeball begann 2016 als 15€ Baumschulpflanze seine Karriere als Bonsaianwärter.
Zwei Jahre brauchte er um den ersten gründlichen Wurzelschnitt zu verdauen. Erst dann war wieder ein nennenswerter Zuwachs zu verzeichnen. Rückblickend betrachtet würde ich es aber wieder genauso machen, denn das Nebari und der Wurzelballen lassen sich seit dem durch einen milden Rückschnitt auf einem sehr vielversprechenden Weg halten, ohne die Vitalität negativ zu beeinträchtigen. Langfristig möchte ich die Krone erheblich größer werden lassen – ganz langsam und bevorzugt nur durchs Schneiden und Spannen. Ich denke, so werden sich die Qualitäten dieser Art am schönsten herauskristallisieren.
Die Höhe beträgt aktuell ca 15cm.
Auf eure Eindrücke und Meinungen bin ich wie immer gespannt
Teilt ggf. auch gerne eure Erfahrungen, die ihr mit dieser Art oder ähnlichen (z.B. Viburnum farreri) gesammelt habt.
Viele Grüße
Tom
da mir die erste zugelassene Vollblüte dieses jungen Bäumchens in den letzten Tagen viel Freude bereitet, möchte ich hier nun gerne eine Entwicklungsdoku beginnen, sowie meine Erfahrungen schildern, die ich mit dieser als Bonsai noch seltenen Art bisher gesammelt habe.
Mit Sorten des Bodnant-Schneeballs experimentiere ich seit einigen Jahren. Dieses Exemplar ist im Zuge des Minimalismus meiner Bonsaisammlung das einzige bei mir verbliebene. Seit ich vor knapp 10 Jahren im Gartenbauzentrum in Ellerhoop eine alte getopfte Mutterpflanze zur Stecklingsgewinnung sah, bin ich der festen Überzeugung es sei die wohl beste Schneeballart zur Bonsaigestaltung. Obwohl jenes Exemplar sicherlich niemals mit Bonsai-Hintergedanken geschnitten wurde, hatte es eine traumhafte reife Verzweigung übersät mit Blüten an nahezu jedem Zweigende, sowie einen knorrigen dicken Einzelstamm.
Erste Versuche mit Jungpflanzen zeigten schnell, dass Winterschneebälle bestimmte Eigenarten haben, die ich nun in der Praxis als Gärtner auch schon öfter an Kundenpflanzen beobachten konnte:
Wenn die Bodenverhältnisse nicht stimmen, oder der Wurzelapparat durch bspw. starke Bearbeitung aus dem Gleichgewicht geraten ist, neigen sie zu jahrelangen Wuchsdepressionen. Das Substrat sollte eher feucht gehalten werden, nicht zu sehr abtrocknen, aber gleichermaßen genug Sauerstoff in petto haben. Bei der Verwendung japanischer Wundknete sind mitunter sehr schnelle Wundüberwallungen möglich. Die Internodienlängen reichen von extrem kurz bis zu einigen Zentimetern. In der Regel ist das erste Internodium eines Austriebs aber kurz. Eine gute Feinverzweigung ist möglich, allerdings sind auch die dünnsten Zweige für Bonsaiverhältnisse relativ dick. Die Wurzelansätze sind meistens gut bis sehr gut... wenn man entsprechend gründlich an den extrem harten und oft stark verfilzten Wurzeln gearbeitet hat. In Abhängigkeit eines gesunden Wurzelapparates ist die Art sehr blühwillig, sowohl vereinzelte Nachblüten im Hochsommer und Herbst, als auch eine verfrühte Hauptblüte im Dezember/Januar sind bei guter Pflege und warmer Witterung normal. In manchen Jahren kann die Herbstfärbung fast so glühend rot ausfallen wie bei Euonymus alatus. Bisher habe ich keine Neigungen zu Zweigsterben durch Beschattung, etc. beobachten können. Den Standort habe ich bisher immer vollsonig gewählt.
Der abgebildete Schneeball begann 2016 als 15€ Baumschulpflanze seine Karriere als Bonsaianwärter.
Zwei Jahre brauchte er um den ersten gründlichen Wurzelschnitt zu verdauen. Erst dann war wieder ein nennenswerter Zuwachs zu verzeichnen. Rückblickend betrachtet würde ich es aber wieder genauso machen, denn das Nebari und der Wurzelballen lassen sich seit dem durch einen milden Rückschnitt auf einem sehr vielversprechenden Weg halten, ohne die Vitalität negativ zu beeinträchtigen. Langfristig möchte ich die Krone erheblich größer werden lassen – ganz langsam und bevorzugt nur durchs Schneiden und Spannen. Ich denke, so werden sich die Qualitäten dieser Art am schönsten herauskristallisieren.
Die Höhe beträgt aktuell ca 15cm.
Auf eure Eindrücke und Meinungen bin ich wie immer gespannt
Teilt ggf. auch gerne eure Erfahrungen, die ihr mit dieser Art oder ähnlichen (z.B. Viburnum farreri) gesammelt habt.
Viele Grüße
Tom
- Dateianhänge
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- erste Bearbeitung 2016
- Viburnum x bodnantense 'Dawn'_Tom Bähne_1.4.2016.jpg (166.81 KiB) 2157 mal betrachtet
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- April 2017
- Viburnum x bodnantense 'Dawn'_Tom Bähne_14.4.2017.jpg (204.81 KiB) 2157 mal betrachtet
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- Sommer 2017
- Viburnum x bodnantense 'Dawn'_Tom Bähne_1.7.2017.jpg (203.26 KiB) 2157 mal betrachtet
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- März 2020
- Viburnum x bodnantense 'Dawn'_Tom Bähne_26.3.2020.jpg (120.2 KiB) 2157 mal betrachtet
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- vor ein paar Tagen...
- Viburnum x bodnantense 'Dawn'_Tom Bähne_19.2.2021.jpg (141.12 KiB) 2157 mal betrachtet
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- ...und heute
- Viburnum x bodnantense 'Dawn'_Tom Bähne_23.2.2021.jpg (132.49 KiB) 2157 mal betrachtet
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- Viburnum x bodnantense 'Dawn'_Tom Bähne_23.2.2021(2).jpg (216.16 KiB) 2157 mal betrachtet
Wer weiß, spricht nicht, wer spricht, weiß nicht.
Re: Gestaltung eines Bodnant-Winterschneeballs (Viburnum x bodnantense 'Dawn')
Super Entwicklung Tom, danke für‘s Zeigen.
Unglaublich was du da in 5 Jahren aufgebaut hast. Herrliche Blütenfülle, dazu dieses Nebari.... (bekennender Nebari-Fetischist)
Grüße
Rainer
Unglaublich was du da in 5 Jahren aufgebaut hast. Herrliche Blütenfülle, dazu dieses Nebari.... (bekennender Nebari-Fetischist)
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“Fais de ta vie un rêve, et d'un rêve, une réalité“ Antoine de Saint-Exupéry
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Re: Gestaltung eines Bodnant-Winterschneeballs (Viburnum x bodnantense 'Dawn')
Hallo Tom
Vor einigen Jahren habe ich auch mal mit einem Duftschneeball begonnen. Die Motivation war die gleiche wie bei Dir. Auch die Erfahrungen scheinen mir ähnlich. Leider bin ich nicht so weit gekommen wie Du denn im zweiten Winter stellte er die Zusammenarbeit ein. Ich habe daraus geschlossen, dass er etwas Frostempfindlich ist. Aus Platzgründen habe ich es dann nicht mehr probiert.
Dein Schneeball finde ich super. Weiter viel Erfolg, vielleicht sollte ich es doch nochmal versuchen.
Gruß Bernd
Vor einigen Jahren habe ich auch mal mit einem Duftschneeball begonnen. Die Motivation war die gleiche wie bei Dir. Auch die Erfahrungen scheinen mir ähnlich. Leider bin ich nicht so weit gekommen wie Du denn im zweiten Winter stellte er die Zusammenarbeit ein. Ich habe daraus geschlossen, dass er etwas Frostempfindlich ist. Aus Platzgründen habe ich es dann nicht mehr probiert.
Dein Schneeball finde ich super. Weiter viel Erfolg, vielleicht sollte ich es doch nochmal versuchen.
Gruß Bernd
"Da es hilfreich für die Gesundheit sein soll habe ich beschlossen glücklich zu sein" T. Fontane
Re: Gestaltung eines Bodnant-Winterschneeballs (Viburnum x bodnantense 'Dawn')
Hallo Tomsai,
sieht sehr gut aus in der Blüte.
Den Rest vom Jahr, sieht der Baum aber eher wie eine grüne Kugel auf einem dicken Stämmchen aus?
Die Blätter scheinen mir recht groß für die Dimension des Bäumchens.
Oder werden die Blätter durch die Haltung in der Schale inzwischen kleiner?
sieht sehr gut aus in der Blüte.
Den Rest vom Jahr, sieht der Baum aber eher wie eine grüne Kugel auf einem dicken Stämmchen aus?
Die Blätter scheinen mir recht groß für die Dimension des Bäumchens.
Oder werden die Blätter durch die Haltung in der Schale inzwischen kleiner?
… einen schönen Gruß ausm Remstal.
Andreas
Andreas
Re: Gestaltung eines Bodnant-Winterschneeballs (Viburnum x bodnantense 'Dawn')
es geht also doch!
ich schleiche schon einige zeit um die idee mit einem duftschneeball herum
mich haben die enorme wuchskraft mit den langen trieben bisher abgehalten
dein beispiel hat jetzt den letzten schubs gegeben ...
sehr gelungen!
besten dank fürs zeigen
ich schleiche schon einige zeit um die idee mit einem duftschneeball herum
mich haben die enorme wuchskraft mit den langen trieben bisher abgehalten
dein beispiel hat jetzt den letzten schubs gegeben ...
sehr gelungen!
besten dank fürs zeigen
gruß + frohes gelingen
der frank aus stuttgart
Nichi nichi kore kōjitsu
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- bonbon-sai
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- Registriert: 25.01.2020, 21:35
Re: Gestaltung eines Bodnant-Winterschneeballs (Viburnum x bodnantense 'Dawn')
Hallo,baeumchen hat geschrieben: ↑24.02.2021, 09:14 es geht also doch!
ich schleiche schon einige zeit um die idee mit einem duftschneeball herum
mich haben die enorme wuchskraft mit den langen trieben bisher abgehalten
dein beispiel hat jetzt den letzten schubs gegeben ...
sehr gelungen!
besten dank fürs zeigen
... Und wie das geht wenn man nicht ganz "on the scratch" anfangen möchte hat der Sponsor im Moment gutes Ausgangsmaterial. Ich habe seit November selbst einen und er hat mich den ganzen Winter über mit seinen Blüten erfreut. Bei den warmen Temperaturen gibt er gerade noch einmal alles und hilft den ersten Hummeln über die harte Zeit.
Schöne Grüße
Maik
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Mit den Menschen ist es wie mit den Autos - Laster sind schwer zu bremsen.
Heinz Erhardt
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- bock
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Re: Gestaltung eines Bodnant-Winterschneeballs (Viburnum x bodnantense 'Dawn')
Sorte "Charles Lamont".bonbon-sai hat geschrieben: ↑24.02.2021, 11:41 ...wenn man nicht ganz "on the scratch" anfangen möchte hat der Sponsor im Moment gutes Ausgangsmaterial....
Kann jemand die Unterschiede der Sorten benennen?
Schöne Doku, Tom! Bin gespannt auf die weiteren Fortschritte und könnte mir auch vorstellen, einen Winterschneeball mal zu bearbeiten. Hat was!
liebe Grüße Andreas
Ein Leben ohne Bonsai ist möglich - aber völlig sinnlos!
besucht mich auf flickr
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Re: Gestaltung eines Bodnant-Winterschneeballs (Viburnum x bodnantense 'Dawn')
Sehr schöne Entwicklung und sehr interessante Dokumentation, Tom!
Die schönen Blütenfotos wecken durchaus Begehrlichkeiten.
Liebe Grüße,
Heike
Die schönen Blütenfotos wecken durchaus Begehrlichkeiten.
Liebe Grüße,
Heike
Re: Gestaltung eines Bodnant-Winterschneeballs (Viburnum x bodnantense 'Dawn')
Danke für die zahlreichen Antworten!
Die Blüte hat nun ihren stark duftenden Zenit erreicht, ein letztes Foto davon möchte ich euch nicht vorenthalten.
Diese Eigenschaft ist für die Eignung als Bonsai jedoch Fluch und Segen zugleich. Stellen an denen 5 oder mehr Triebe auf der gleichen Höhe entspringen sind keine Seltenheit und die dadurch entstehenden Verdickungen engen die Auswahl brauchbarer Äste stark ein. Die Internodienlängen reichen wieder von wenigen mm bis über 5cm. Dafür sind die Blätter aber erheblich kleiner und man muss sich bei der weiteren Entwicklung wohl keine Sorgen um Rückknospungen machen. Die Hauptblüte war 2020 tatsächlich im Dezember, mal gucken ob sich das wiederholt.
Bei der Bearbeitung heute habe ich mich darauf konzentriert alle später schwer bis unmöglich zu erreichenden Schnittstellen mit einem kleinen Stechbeitel zu bearbeiten und die Äste grob vorselektiert. Es bleibt nun abzuwarten wie die auch für mich neue Sorte reagieren wird. Ich werde berichten.
Viele Grüße
Tom
Die Blüte hat nun ihren stark duftenden Zenit erreicht, ein letztes Foto davon möchte ich euch nicht vorenthalten.
Bei moderater Düngung und stärkerer Verzweigung werden die Blätter ein gutes Stück kleiner, aber ja, im Shohinformat sind sie etwas groß bemessen.
Ich bilde mir ein, das Rosa von 'Charles Lamont' sei etwas gesättigter als das pastellige von 'Dawn'. Ich habe aber noch nie zwei Exemplare direkt während der Blüte vergleichen können. Sonst habe ich bisher keine Unterschiede an Baumschul- und Gartenpflanzen beobachten können.
Tja, von wegen... Heute morgen stieß ich in einer meiner Überwinterungsecken auf ein vergessenes Exemplar... knüppeltrocken und mit dem Austrieb bereits grenzwertig fortgeschritten für die angedachte Erstbearbeitung. Es handelt sich hierbei um eine seltene Zwergform 'December Dwarf' von Viburnum farreri - ein ebenfalls winterblühender Schneeball, der ein Elternteil von Viburnum x bodnantense darstellt. Letzten Spätsommer entdeckte ich dieses ältere Exemplar in einer Baumschule, in der ich „leider“ sehr starke Kundenrabatte kriege und konnte der Verlockung nicht widerstehen. Diese Sorte wächst ohne Schnitt extrem verzweigt und stark basaldominant, d.h. aus der Basis wachsen permanent neue kräftige Triebe, weshalb dickere einstämmige Exemplare ziemlich selten sind. Im Zuge des Umtopfens letzten September habe ich lediglich die im Laub stehende Krone etwas reduziert, ansonsten wurde noch nie etwas an der Pflanze geschnitten.
Diese Eigenschaft ist für die Eignung als Bonsai jedoch Fluch und Segen zugleich. Stellen an denen 5 oder mehr Triebe auf der gleichen Höhe entspringen sind keine Seltenheit und die dadurch entstehenden Verdickungen engen die Auswahl brauchbarer Äste stark ein. Die Internodienlängen reichen wieder von wenigen mm bis über 5cm. Dafür sind die Blätter aber erheblich kleiner und man muss sich bei der weiteren Entwicklung wohl keine Sorgen um Rückknospungen machen. Die Hauptblüte war 2020 tatsächlich im Dezember, mal gucken ob sich das wiederholt.
Bei der Bearbeitung heute habe ich mich darauf konzentriert alle später schwer bis unmöglich zu erreichenden Schnittstellen mit einem kleinen Stechbeitel zu bearbeiten und die Äste grob vorselektiert. Es bleibt nun abzuwarten wie die auch für mich neue Sorte reagieren wird. Ich werde berichten.
Viele Grüße
Tom
- Dateianhänge
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- Viburnum x bodnantense 'Dawn'_Tom Bähne_25.2.2021.JPG (125.59 KiB) 1777 mal betrachtet
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- 30cm hoch...
- Viburnum farreri 'December Dwarf'_Tom Bähne_25.2.2021 (1).JPG (190.26 KiB) 1777 mal betrachtet
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- Viburnum farreri 'December Dwarf'_Tom Bähne_25.2.2021 (2).JPG (133.28 KiB) 1777 mal betrachtet
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- Viburnum farreri 'December Dwarf'_Tom Bähne_25.2.2021 (3).JPG (163.76 KiB) 1777 mal betrachtet
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- ...und noch 20cm hoch
- Viburnum farreri 'December Dwarf'_Tom Bähne_25.2.2021 (4).JPG (145.5 KiB) 1777 mal betrachtet
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- Viburnum farreri 'December Dwarf'_Tom Bähne_25.2.2021 (5).JPG (118.63 KiB) 1777 mal betrachtet
Wer weiß, spricht nicht, wer spricht, weiß nicht.
Re: Gestaltung eines Bodnant-Winterschneeballs (Viburnum x bodnantense 'Dawn')
Hallo Tom,
da bin ich schon gespannt, was Du aus dem Neuen zauberst. Bitte lasse uns unbedingt daran teilhaben.
Der Erste ist ja schonmal total niedlich.
Liebe Grüße,
Barbara
da bin ich schon gespannt, was Du aus dem Neuen zauberst. Bitte lasse uns unbedingt daran teilhaben.
Der Erste ist ja schonmal total niedlich.
Liebe Grüße,
Barbara
"Sorge Dich um den Beifall der Leute, und Du wirst ihr Gefangener sein." LAOTSE
Re: Gestaltung eines Bodnant-Winterschneeballs (Viburnum x bodnantense 'Dawn')
meines wissens hilft da nur die nase ... für mich riechen einige sorten genial, andere dagegen unattraktivbock hat geschrieben: ↑24.02.2021, 13:03Sorte "Charles Lamont".bonbon-sai hat geschrieben: ↑24.02.2021, 11:41 ...wenn man nicht ganz "on the scratch" anfangen möchte hat der Sponsor im Moment gutes Ausgangsmaterial....
Kann jemand die Unterschiede der Sorten benennen?
das ist jetzt vllt nicht DAS argument für eine gestaltung zum bonsai, aber wenn schon winterblüte, dann bitte luxuriös
gruß + frohes gelingen
der frank aus stuttgart
Nichi nichi kore kōjitsu
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Re: Gestaltung eines Bodnant-Winterschneeballs (Viburnum x bodnantense 'Dawn')
Hallo Tom,
einen sehr schönen Baum hast du uns hier gezeigt!
Ich habe auch einen Viburnum (farreri) und lese daher gespannt mit!
Ich habe das ziehmlich ähnlich beobachtet und stimme dir in deinen Beobachtungen zu. Das Überwallen, der verfilzte Ballen, die Internodien, ... Alles habe ich bei meinem auch. Ich finde es dennoch eine sehr schöne und willige Art, wenn auch nicht Bonsai typisch.Tomsai 92 hat geschrieben: ↑23.02.2021, 22:09 ...
Bei der Verwendung japanischer Wundknete sind mitunter sehr schnelle Wundüberwallungen möglich. Die Internodienlängen reichen von extrem kurz bis zu einigen Zentimetern. In der Regel ist das erste Internodium eines Austriebs aber kurz. Eine gute Feinverzweigung ist möglich, allerdings sind auch die dünnsten Zweige für Bonsaiverhältnisse relativ dick. Die Wurzelansätze sind meistens gut bis sehr gut... wenn man entsprechend gründlich an den extrem harten und oft stark verfilzten Wurzeln gearbeitet hat. In Abhängigkeit eines gesunden Wurzelapparates ist die Art sehr blühwillig, sowohl vereinzelte Nachblüten im Hochsommer und Herbst, als auch eine verfrühte Hauptblüte im Dezember/Januar sind bei guter Pflege und warmer Witterung normal. In manchen Jahren kann die Herbstfärbung fast so glühend rot ausfallen wie bei Euonymus alatus. Bisher habe ich keine Neigungen zu Zweigsterben durch Beschattung, etc. beobachten können. Den Standort habe ich bisher immer vollsonig gewählt.
...
Langfristig möchte ich die Krone erheblich größer werden lassen – ganz langsam und bevorzugt nur durchs Schneiden und Spannen. Ich denke, so werden sich die Qualitäten dieser Art am schönsten herauskristallisieren.
Teilt ggf. auch gerne eure Erfahrungen, die ihr mit dieser Art oder ähnlichen (z.B. Viburnum farreri) gesammelt habt.
Mich interessieren 2 Fragen besonders:
Drahtest du die frischen Zweige deines Baumes?
Ich hadere damit, und bin momentan eher beim "clip&grow", weil die Knospen extrem schnell abbrechen und ich Angst habe mehr zu zerstören als zu verbessern. Außerdem habe ich das Gefühl, dass die 2. und 3. Internodien zu lang werden, und habe dann meistens auf das erste, kurze zurückgeschnitten.
Hast du schonmal einen Blattschnitt gemacht, oder hast es vor?
Viele Grüße,
Fabian
Once we rid ourselves of traditional thinking we can get on with creating the future - J. Bertrand
Re: Gestaltung eines Bodnant-Winterschneeballs (Viburnum x bodnantense 'Dawn')
Hallo Fabian,Fabian R hat geschrieben: ↑10.05.2021, 19:32Mich interessieren 2 Fragen besonders:
Drahtest du die frischen Zweige deines Baumes?
Ich hadere damit, und bin momentan eher beim "clip&grow", weil die Knospen extrem schnell abbrechen und ich Angst habe mehr zu zerstören als zu verbessern. Außerdem habe ich das Gefühl, dass die 2. und 3. Internodien zu lang werden, und habe dann meistens auf das erste, kurze zurückgeschnitten.
Hast du schonmal einen Blattschnitt gemacht, oder hast es vor?
danke für deine Beteiligung
Generell vermeide ich mittlerweile Draht an Laubbäumen so sehr es nur geht. Die Qualität von Ästen, deren Bewegungen durchs schneiden entstand übertrifft nach meinem Empfinden grundsätzlich die von gedrahteten, vor allem langfristig gesehen. Bei sehr sparrigen Arten, deren Verzweigungswinkel oft im ungünstigen 90° Winkel stehen, drahte ich aber manchmal im Austrieb einen spitzeren Winkel an der Basis. Bei kleinformatigen Bäumen würde ich auch nur mit kurzen Internodien arbeiten.
Einen totalen Blattschnitt halte ich selten für sinnvoll, Teilblattschnitte um das Laub auszulichten führe ich aber an fast allen Bäumen durch. Bei dichter äußerer Verzweigung leiden sonst schnell die inneren Triebe.
Viele Grüße
Tom
Wer weiß, spricht nicht, wer spricht, weiß nicht.
Re: Gestaltung eines Bodnant-Winterschneeballs (Viburnum x bodnantense 'Dawn')
Vielen Dank für deine schnelle Antwort, Tom.
Schau doch gerne auch mal in meinem Beitrag vorbei, ich habe gerade mal die Bilder vom Januar Hinzugefügt.
Liebe Grüße =)
Schau doch gerne auch mal in meinem Beitrag vorbei, ich habe gerade mal die Bilder vom Januar Hinzugefügt.
Liebe Grüße =)
Once we rid ourselves of traditional thinking we can get on with creating the future - J. Bertrand
Re: Gestaltung eines Bodnant-Winterschneeballs (Viburnum x bodnantense 'Dawn')
Von Tag zu Tag leuchtet es mehr.
Viele Grüße
Tom
Viele Grüße
Tom
- Dateianhänge
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Wer weiß, spricht nicht, wer spricht, weiß nicht.