Birke - super Findling von der Trophy

Allgemeine Philosophie, Stilarten, Techniken, Vorstellung und Besprechung von Rohmaterial sowie lose Sammlung von Entwicklungs-Dokus
Lenhart
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Birke - super Findling von der Trophy

Beitrag von Lenhart »

Ich will meine Freude mit euch teilen über diesen Wahnsinns-Fund, den ich auf der Trophy gemacht habe. Wahnsinn wegen des Potentials sowie wegen lächerlicher 115 €, die ich dafür nur bezahlen brauchte.

Die Borke ist klasse. Dann gefällt mir sehr, dass die schwarze Borke auch nicht, wie man es bei wirklich beeindruckenden Birken-Bonsai oft sieht, übertrieben fett ist und den ganzen Stamm hoch reicht, sondern der Stamm zur Hälfte die klassische weiße Rinde zeigt, so wie ich es in der Natur jedenfalls am häufigsten sehe. Der Stammverlauf ist total natürlich, ebenso die Verjüngung. Das Nebari ist Wahnsinn. Es gibt beeindruckendes Totholz mit sichtbaren Spuren von Holzwürmen oder sowas. Von wirklich jeder Seite wirkt alles harmonisch und natürlich.

Gestalterisch herausfordernd wird der Schnitt in der Krone, wo der Hauptstamm abgesägt worden. Icv denke damit muss ich mal ein Workshop besuchen.

Heute habe ich die Hauptäste gedrahtet bzw. etwas nach oben gespannt. Sind nur 3. Stück. Der markante Ast in der Krone, der so heraussteht, wird langfristig entfernt denke ich. Die anderen Äste bez. Zweige drahte ich zu gegebener Zeit, erst einmal wird in einigen Wochen umgetopft.

Er soll in diese Axel Brockmann Schale, sofern die Wurzeln es zulassen. Der Baum wurde laut Händler vor 4 Jahren gesammelt.
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Der gedrahtete Ast soll ein kleinerer Substamm werden. Die zwei zweifachen lasse ich durchtreiben, um die saftbahnen dort zu verdicken und so den Kontrast zwischen dem Totholz und dem lebendigen noch mehr zu betonen.
Der gedrahtete Ast soll ein kleinerer Substamm werden. Die zwei zweifachen lasse ich durchtreiben, um die saftbahnen dort zu verdicken und so den Kontrast zwischen dem Totholz und dem lebendigen noch mehr zu betonen.
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Liebe Grüße
Lennart

Jeder Bonsai ist gleich dreimal so cool, wenn man sich vorstellt, er würde irgendwo in Mittelerde wachsen! :)
Lenhart
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Re: Birke - super Findling von der Trophy

Beitrag von Lenhart »

Was mich leicht besorgt ist, dass an den zwei nach oben gespannten Ästen, von denen die Krone aufgebaut werden soll, nach dem spannen eine Art wässriger, aber kaum merklich leicht klebender Saft auszutreten scheint. Es könnte auch Wasser sein, weil der Baum vor dem bearbeiten im Nieselregen stand. Aber der Rest des Baumes ist trocken, die gespannten Äste nicht. Und wie gesagt, ich meine ein leichtes kleben zu bemerken.

Vielen bluten ja. Ich denke durch eine Quetschung der Zellen beim spannen tritt durch Mikro Verletzungen Saft aus. Hoffe nur, die Äste bleiben erhalten.

Hätte sich das vermeiden lassen können? Etwa durch gaaaanz schrittweises spannen? Jeden Tag 2 Millimeter weiter?

Aus Vorsicht habe ich mir überlegt, ihn bei etwas weniger geringem Nachtfrösten in den Keller zu stellen.
Liebe Grüße
Lennart

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Berndbonsai
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Re: Birke - super Findling von der Trophy

Beitrag von Berndbonsai »

Hallo Lennart
Das ist ein super Rohling. Gratulation. Da wirst Du sicher was draus machen.
Der klebrige Saft ist tatsächlich Birkenwasser. Birken bluten so stark, dass dieses Wasser abgezapft und getrunken oder für verschiedenste Hausmittelchen benützt wird. Das ist in keinster Weise besorgniserergend. Beim Schnitt großer Birken fühlt sich das manchmal an als würde es regnen. Ich schneide meine Birke nur im Laub oder im Herbst wenn noch die letzten gelben Blätter dran sind. Und selbst dann bluten die manchmal noch. Daher war der Zeitpunkt des drahtens nicht optimal auch wenn ich Deine ungeduld verstehen kann.
Ich würde die jetzt nicht frostfrei stellen soonst treibt die zu früh. Meine Birke bleibt das ganze Jahr auf ihrem Stellplatz und verträgt das auch gut. Nur bei starken Kahlfrösten stelle ich sie an Haus. Minus 6-8°C sind überhaupt kein Problem.
So weit meine Erfahrung
Gruß Bernd
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Lenhart
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Re: Birke - super Findling von der Trophy

Beitrag von Lenhart »

Danke für die Erklärung.

Wann wäre denn ein besserer Zeitpunkt zum Drahte gewesen? Ich wollte eigentlich nur den Baum neben dir gerade angekommene Schale stellen, um zu sehen, ob’s passt. Übrigens finde ich, es passt sehr gut.

Und dann kam ich’s drauf, die schon etwas dickeren(aber erstaunlich biegsamen) Hauptäste hoch zu spannen. Ich dachte, nicht dass dir diese Saison so dick werden, dass ich die Position nicht mehr ändern kann. Ich wollte sie langfristig auf keinen Fall vertikal von Stamm abgehend haben. Der kleine Zweig weiter unten, der ein kleinerer Substamm werden soll, war plötzlich mitgedrahtet. Mehr ist’s ja nicht. Ein zweig gedrahtet, zwei Äste gespannt.
Liebe Grüße
Lennart

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Michael 86
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Re: Birke - super Findling von der Trophy

Beitrag von Michael 86 »

Hallo Lennart


Gerade dieser Ast zum abschneiden, den du meinst, wäre meine Stammfortführung.
Rein aus optischen Gründen würde ich so schneiden. Habe selbst keine Birke oder Erfahrungen damit.
Toll wäre natürlich, wenn am Stamm ein paar schlafende Knospen austreiben, und du mehr Optionen bekommst
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Grüße Michael :)
Berndbonsai
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Re: Birke - super Findling von der Trophy

Beitrag von Berndbonsai »

Lenhart hat geschrieben: 11.03.2023, 10:47 Danke für die Erklärung.

Wann wäre denn ein besserer Zeitpunkt zum Drahte gewesen? Ich wollte eigentlich nur den Baum neben dir gerade angekommene Schale stellen, um zu sehen, ob’s passt. Übrigens finde ich, es passt sehr gut.

Und dann kam ich’s drauf, die schon etwas dickeren(aber erstaunlich biegsamen) Hauptäste hoch zu spannen. Ich dachte, nicht dass dir diese Saison so dick werden, dass ich die Position nicht mehr ändern kann. Ich wollte sie langfristig auf keinen Fall vertikal von Stamm abgehend haben. Der kleine Zweig weiter unten, der ein kleinerer Substamm werden soll, war plötzlich mitgedrahtet. Mehr ist’s ja nicht. Ein zweig gedrahtet, zwei Äste gespannt.
Hallo Lennart
Es ist nichts dramatisches passiert. Die Birke blutet halt. Das macht ihr nicht viel. Das hört auf wenn Du umtopfst oder mit dem Austrieb. Gut zu drahten ist wenn die Knospen sich öffnen. Oder im Sommer nach dem Blattschnitt. Den ich fast immer mache. Ausser wenn ich im Frühjahr umgetopft habe und ich sehe, dass der Baum etwas geschwächt ist. Am liebsten drahte ich nach dem Blattschnitt, da ist der Dickenzuwachs nicht mehr so groß und der Draht wächst nicht so schnell ein. Für mich ist die Birke der "Vollgasbaum". Volle Sonne, viel Dünger ( der ist bei mir blau), viel Wasser und jedes Jahr um Sonnwende ein Blattschnitt. Das gibt enormen zuwachs und ziemlich schnelle Entwicklung.
Alles Gute und viel Erfolg mit dem Baum
Gruß Bernd
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Lenhart
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Re: Birke - super Findling von der Trophy

Beitrag von Lenhart »

Danke Bernd!

Danke Michael. Könnte man so machen. Dann, sieht mit der Stammbewegung dann harmonisch aus. Für mich spricht aber dagegen, dass mir die Neigung des Stammes sehr gefällt. Der hat einen enorm „schweren“ Fuß, sodass die Krone gern etwas versetzt sein kann. Die Fortführung wie du sie vorgeschlagen hast, würde die Krone wieder über die Schale und den Wurzelfuss führen, was meiner Meinung nach weniger Dynamik hätte und mir nicht gefallen würde. Dann würde die Stammmitte nur einen Ausflug zur Seite machen und der ganze Rest des Baumes wäre direkt über der Schale. Außerdem ist dieser Ast weniger vital als die anderen.
Liebe Grüße
Lennart

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Lenhart
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Re: Birke - super Findling von der Trophy

Beitrag von Lenhart »

Also das „über der Schale“ bezieht sich auf die Optik. Die Krone Länge faktisch immer noch außerhalb, je nachdem, aus welcher Perspektive man schaut. Mir gefällt aber die Dynamik wie gesagt. Im oberen Bereich soll sich der Baum weder weiter „raus“ bewegen, noch wieder weiter „rein“ kommen. Dass er da gerade aufwärts geht uns somit bleibt wo er ist auf der vertikalen Lachse Achse ich gut.
Der Ast ist auch schon hart und trocken. Den kann man nicht mehr biegen ohne dass er bricht. Und in der Bewegung wie er ist, will ich die Stammfortführung nicht.
Liebe Grüße
Lennart

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Re: Birke - super Findling von der Trophy

Beitrag von Eva Warthemann »

Du schreibst *Es gibt beeindruckendes Totholz mit sichtbaren Spuren von Holzwürmern oder sowas.*
Hallo Lennart!
Birken können bis cirka 100 Jahre alt werden. Deine Birke ist durch das Totholz und die Würmer geschädigt. Was willst Du unternehmen um den Stamm gegen eindringendes Wasser zu schützen? Birken neigen auch gern dazu einige Äste über den Winter absterben zu lassen. Glaub mir, ich habe da schon sehr schmerzliche Erfahrungen gemacht. Ein paar von diesen Ruinen stehen noch bei mir herum.
Ich würde diese Birke erst mal ein Jahr pflegen und mich mit ihr vertraut machen, als sofort gestalterisch tätig zu werden.
Nicht übel nehmen.
Liebe Grüße
Eva Warthemann
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Lenhart
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Re: Birke - super Findling von der Trophy

Beitrag von Lenhart »

Gegen eindringendes Wasser will ich gar nichts unternehmen. Bei guter Pflege wird der Baum das wegstecken. Das ist doch längst überholt, dass Laubbäume mit Totholz bzw. holen Stämmen Schwierigkeiten haben. Das soll auch für die Birke gelten. Fast alle Birken von Herman Haas sind hohl sagt er, und er habe nie Probleme bekommen.
Auch 100 Jahre Lebensdauer, nehmen wir an, der Baum ist bereits 30, etwas Lebensdauer als Bonsai abgezogen, sagen wir 50 Jahre wird er. Dann hätte ich immer noch 20 Jahre mit diese Birke. Das ist doch was. Ich sehe da kein Problem. Was das da für ein Getier ist, was Spuren hinterlassen hat, weiß ich nicht. Das sieht aber stark nach etwas aus, was sich einfach durch das tote Holz frisst. Was will man mehr, als wenn die Natur persönlich ihre realen Spuren hinterlässt?
Liebe Grüße
Lennart

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Re: Birke - super Findling von der Trophy

Beitrag von Hippo »

Lenhart hat geschrieben: 13.03.2023, 07:04 Das ist doch längst überholt, dass Laubbäume mit Totholz bzw. holen Stämmen Schwierigkeiten haben. Das soll auch für die Birke gelten.
Salü Lennart,

Solange Du das Totholz regelmässig gegen Pilze behandelst und/oder etwas verkokelst, solltest Du bestimmt Recht behalten. Allerdings ist Birkenholz nicht annähernd so witterungsbeständig wie Eiche, Buche oder Akazie.
Sobald Du jedoch im Herbst so hübsche, kleine Halimasch bekommst, weisst Du, dass der Baum schön langsam von unten aufgefressen wird. Das ist leider das Los vieler Birken mit groben Verletzungen.
Lenhart hat geschrieben: 13.03.2023, 07:04 Fast alle Birken von Herman Haas sind hohl sagt er, und er habe nie Probleme bekommen.
Ja klar, wenn ich so einen Baum verkaufen will habe ich auch dutzende Ähnliche Zuhause.
Lenhart hat geschrieben: 13.03.2023, 07:04 Auch 100 Jahre Lebensdauer, nehmen wir an ..... Dann hätte ich immer noch 20 Jahre mit diese Birke.
Ganz bestimmt gibt es Ausnahmen, aber eine Birke in der Schale erreicht vielfach nicht mal die Hälfte des Rentenalters.

Natürlich kannst Du aus diesem Bäumchen einen hübschen Bonsai stricken und ich wünsche dir viel Freude und Erfolg dazu. Man soll sie geniessen solange sie prosperieren und alle unsere "Pflegemassnahmen" erdulden. Aber man soll sie auch in Ehren gehen lassen wenn sie dann mal die "Waffen strecken".

Gruss George

Nachtrag: Übrigens hat sich da ein Tierchen nicht durchs tote Holz gefressen sondern durch das lebende Holz. Darüber ist dann die Borke abgestorben. Da herum könnte noch mehr totes Material unter der Rinde sein. Mal klopfen wie ein Specht; wenns höhlelet kann man den Shari ausdehnen.
Grumpy old fat Kiboko.
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Re: Birke - super Findling von der Trophy

Beitrag von Lenhart »

Auf das Fressen durchs tote Holz kam ich, weil man eben neben den sichtbaren Aushöhlungen auch diese kleinen Löcher sieht, als ob man sich herein gegraben hätte. So oder so, ich behandle nicht drauf los, sondern beobachte das ganze mal. Witterungsbeständig muss das für mich auch nicht sein, es kann gern wegfaulen. ich will den Baum nicht „fertig“ machen und dann 20 Jahre lang so aussehen lassen. Ich gestalte die Grundstruktur, erhalte/gestalte die Krone und alles andere verändert sich mit der Zeit. Jetzt finde ich die Spuren der Tiere spannend. Wenn das in 5 Jahren weggefault sein sollte, finde ich den hohlen Stamm spannend. Ich lass es einfach geschehen und ergreife Maßnahmen, falls ich bemerkte, dass der Baum schwächelt.

Hippo, was sind „Halimasch“? Ich stehe auf dem Schlauch.
Liebe Grüße
Lennart

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Re: Birke - super Findling von der Trophy

Beitrag von Lenhart »

Achso und dein Kommentar bzgl „wenn ich sowas verkaufen will“, klingt für mich jetzt so, als würdest du denken, ich hätte den Baum von Herrmann Haas gekauft. :) Dem ist nicht so. Das ist doch gar kein Händler oder?
Der Baum ist von einem mir nicht namentlich in Erinnerung gebliebenen Händler aus Polen glaube ich.
Liebe Grüße
Lennart

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Re: Birke - super Findling von der Trophy

Beitrag von Hippo »

Lenhart hat geschrieben: 13.03.2023, 14:10 Hippo, was sind „Halimasch“? Ich stehe auf dem Schlauch.
Zu der Gattung Halimasch oder Armillaria gehören einige Pilzarten deren Fruchtkörper einerseits als Speisepilze gelten aber früher auch in der Medizin verwendet wurden. Man kann damit im Rohzustand Brechreiz oder Durchfall erregen oder als Sud und Tinktur gegen Hämorrhoide und Krampfadern verwenden.
Halimasch ist auch der grösste lebende Organismus der Erde. Das grösste Exemplar lebt in Oregon und ist gut 7'000 Tonnen schwer, etwa 9 Quadratkilometer gross und wird auf mindestens 2'000 Jahre alt geschätzt. Natürlich ist das ein zusammenhängendes Myzelwerk und lebt unter der Erde.
Halimasch lebt parasitär und befällt sowohl tote als auch lebende Bäume. Der Pilz gilt als beinahe intelligent denn er gibt jungen Bäumen die Chance erst zu wachsen bevor er zuschlägt und sie von unten aussaugt.

Sehr oft findet man unter alten Birken Hexenringe aus Hallimasch. Grosse Birken können vereinzelt Jahrzehnte mit diesem Pilz zusammen leben aber irgendwann gewinnt der Pilz.
Klugschiss aus. :lol:

Das wegem Verkaufen meinte ich; falls ich einen Stand hätte und diesen Baum verkaufen wollte, würde ich auch beteuern, dass das Totholz oder ein hohler Stamm kein Problem darstellt. Hauptsache verkauft. (Ich war auch mal Händler) :lol: :lol: :lol: Und ja, es hat irgendwie gewirkt als hättest Du ihn bei diesem Herrn gekauft. Aber ich kenne ihn eh nicht und deshalb alles guuut.
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Re: Birke - super Findling von der Trophy

Beitrag von achim73 »

hallo lenhart,
ich kann verstehen, dass dich dieser baum angesprochen hat. borke, verjüngung etc. ist ja auch gut.
allerdings frage ich mich, was gestaltungsmäßig deine vision ist.
also speziell, wie denn die endgröße werden soll.
ich hab mal grob skizziert, wie ein von den proportionen "vorschriftsmäßiger" moyogi in etwa aussehen könnte:
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das problem daran ist: dir fehlen die wichtigen hauptäste. was machst du, wenn der baum nicht an den gewünschten stellen austreibt ?
Gruss, Achim
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