Bergkiefer: Wenn Borkenkäfer mitgestalten
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Bergkiefer: Wenn Borkenkäfer mitgestalten
Hallo Bonsaifreunde
Hier geht es um die Gestaltung einer eindrücklichen Bergkiefer (pinus mugo) mit einer Basis von 58cm, einer Höhe von 85 cm und einem Alter von mehr als 200 Jahren.
Der Baum wuchs über einer Felsspalte und es hat mich viel Kraft, Geduld und Nerven gekostet, genügend Wurzeln freizulegen, dass er überleben kann.
Hier geht es um die Gestaltung einer eindrücklichen Bergkiefer (pinus mugo) mit einer Basis von 58cm, einer Höhe von 85 cm und einem Alter von mehr als 200 Jahren.
Der Baum wuchs über einer Felsspalte und es hat mich viel Kraft, Geduld und Nerven gekostet, genügend Wurzeln freizulegen, dass er überleben kann.
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- Rückseite nach dem Verfeinern der Jins
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- Rückseite nach dem Ablösen der Rinde
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- Verfeinern der Jins
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- Vor dem Gestalten der Jins
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- Nebari und Stamm nach der Gestaltung
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- Gestaltung der Basis mit Elektrowerkzeug
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- Der Baum ist bereit für die Gestaltung.
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- Wegen des Käferbefalls lässt sich die Rinde leicht lösen. Ich spritze ein Insektizid ins tote Holz
- #-03.jpg (46.5 KiB) 9925 mal betrachtet
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- Der geschwächte Baum ist von Borkenkäfern befallen worden. Die meisten Äste sind deshalb abgestorben, nur einer hat überlebt. Dieser Ast wird die Krone bilden
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- Die Bergkiefer im Garten. Da die Wurzeln noch zu lang sind, habe ich den Baum ins Freiland gesetzt.
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Bergkiefer: Wenn Borkenkäfer mitgestalten
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- Bergkiefer (pinus mugo) im Garten. Alter über 200 Jahre. Gesamtgewicht 70-80 kg
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- Steinschale, Länge 95 cm, Höhe 15cm, Gewicht ca. 30 kg (im Bild noch ohne Löcher)
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- Pinus mugo vor neutralem Hintergrund
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- Grundgestaltung
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- Einbasten zum Schutz des verbliebenen Hauptastes und drahten
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- Karl T.
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Hallo Peter, also ich habe deine Bonsaisammlung schon bewundert als Walter Pall sie im Forum vorgestellt hat. Noch mal mein Kompliment.
Zur Mugo, also ich grabe ja selbst auch in den Bergen Bäume aus und kann mir vorstellen welch ein Kraftaufwand nötig ist um so ein Monster nach Hause zu bekommen. *und weg* Hast du das ganz alleine geschafft. Ansonst denke ich der Borkenkäfer hat der Mugo mehr gebracht als geschadet. Dieser Baum hat eine hervorragende Zukunft als Bonsai.
Zur Mugo, also ich grabe ja selbst auch in den Bergen Bäume aus und kann mir vorstellen welch ein Kraftaufwand nötig ist um so ein Monster nach Hause zu bekommen. *und weg* Hast du das ganz alleine geschafft. Ansonst denke ich der Borkenkäfer hat der Mugo mehr gebracht als geschadet. Dieser Baum hat eine hervorragende Zukunft als Bonsai.
Herzliche Grüße aus Wien!
Ihr seit gerne eingeladen in meine http://www.bonsaiwerkstatt.at/
Karl Thier
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- Wolfgang
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Na ja, Karl. - Über einen Borkenkäferbefall sollte man sich nicht all zu sehr "freuen"; der kann u.U. mehr Schaden anrichten, als einem lieb ist.
Peter,
ich gratuliere dir zu deinem gewaltigen Baum. - Besonders beeindruckend finde ich die "Knoten" & Wülste am Nebari und den Totholzbereich.
Nachdem das Grün der Mugo immer dichter, kräftiger und voller wird, könntest du vielleicht versuchen, ein paar Negativräume in die Krone einzubauen...... - Was meinst du
Wie schätzt du das Gesamtgewicht (Baum + Steinschale) ein
Peter,
ich gratuliere dir zu deinem gewaltigen Baum. - Besonders beeindruckend finde ich die "Knoten" & Wülste am Nebari und den Totholzbereich.
Nachdem das Grün der Mugo immer dichter, kräftiger und voller wird, könntest du vielleicht versuchen, ein paar Negativräume in die Krone einzubauen...... - Was meinst du
Wie schätzt du das Gesamtgewicht (Baum + Steinschale) ein
Grüße! Wolfgang
http://www.yamadori-bonsai.info
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- Karl T.
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Nun Wolfgang, ich denke wohl dass ich weiß was ein Borkenkäfer anrichten kann. Aber auf Peters Mugu bezogen, glaube ich sehr wohl dass er weiß was ich damit meinte.Wolfgang hat geschrieben:Na ja, Karl. - Über einen Borkenkäferbefall sollte man sich nicht all zu sehr "freuen"; der kann u.U. mehr Schaden anrichten, als einem lieb ist.
Herzliche Grüße aus Wien!
Ihr seit gerne eingeladen in meine http://www.bonsaiwerkstatt.at/
Karl Thier
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Hi Peter
Hi Peter..
Das findet man nicht alle Tage.. Ist schon beeindruckend. Und da würde ich vielleicht auch noch ein Plätzchen finden.
Frage: War die "Schale" ein Kalkstein, den Du einfach ausgehöhlt hast, oder sehe ich das falsch.
Das ist dann nämlich ´ne coole Idee..
Silvio
Das findet man nicht alle Tage.. Ist schon beeindruckend. Und da würde ich vielleicht auch noch ein Plätzchen finden.
Frage: War die "Schale" ein Kalkstein, den Du einfach ausgehöhlt hast, oder sehe ich das falsch.
Das ist dann nämlich ´ne coole Idee..
Silvio
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Hallo,
sicherlich ist man im ersten Moment platt wenn man diese Bilder sieht aber die Gestaltung selbst spricht mich nicht sonderlich an.
Der Baum kann bestimmt eine Menge an Superlativen auf sich vereinen aber Harmonie durch Gestaltung wie ich sie bei Bonsai suche finde ich hier nur schwer. Es ist letztendlich ein sehr klobiger Stamm und irgendwie wurde das Grün darüber verteilt. Sicherlich, kurz gesagt ist das bei jedem unserer Bäume der Weg zum Bonsai. Nur ist es m.E. hier aber etwas schlechter gelungen. Ich erinnere mich, bei den Bildern die Walter von Peter gezeigt hat wesentlich bessere Bäume gesehen zu haben.
So und nun macht mich platt... *und weg*
sicherlich ist man im ersten Moment platt wenn man diese Bilder sieht aber die Gestaltung selbst spricht mich nicht sonderlich an.
Der Baum kann bestimmt eine Menge an Superlativen auf sich vereinen aber Harmonie durch Gestaltung wie ich sie bei Bonsai suche finde ich hier nur schwer. Es ist letztendlich ein sehr klobiger Stamm und irgendwie wurde das Grün darüber verteilt. Sicherlich, kurz gesagt ist das bei jedem unserer Bäume der Weg zum Bonsai. Nur ist es m.E. hier aber etwas schlechter gelungen. Ich erinnere mich, bei den Bildern die Walter von Peter gezeigt hat wesentlich bessere Bäume gesehen zu haben.
So und nun macht mich platt... *und weg*
- Wolfgang
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Peter,
lass dich bitte nicht beirren und zeig uns noch ein paar weitere Gestaltungen aus deiner Sammlung
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Grüße! Wolfgang
http://www.yamadori-bonsai.info
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Bergkiefer: Wenn Borkenkäfer mitgestalten
Hallo alle zusammen,
herzlichen Dank für die Komplimente. Hier noch einige Zusatzinformationen:
Erst hat mir der Borkenkäferbefall natürlich gewaltig in den Magen gehauen, denn es war fraglich, ob der Baum überleben würde. War die ganze Plackerei umsonst? Und dann muss man so ein Exemplar ja erst mal finden. 2 Jahre hat es gedauert, bis ich die Kiefer vom Fels gelöst und genügend Wurzeln freigelegt hatte. Ganz abgesehen vom Kraftaufwand, ihn vom Berg runter zu tragen!
Seit dem Lotharsturm hat sich die Borkenkäfer-Population in der Schweiz gewaltig vermehrt und ist zu einem ernsthaften Problem geworden. Der Schädling hat auch bei Bonsai-Kollegen im Garten gewütet.
Im Nachhinein hat sich der Befall jedoch als Chance erwiesen, denn ich hätte mich wohl kaum getraut, aufs Mal so viel Rinde abzulösen. An der schmalsten Stelle ist die Saftbahn kaum noch 4 cm breit. Diesen Sommer hat sich der verbliebene Ast gut erholt und viele neue, wenn auch kleine Triebe gebildet. Nun werde ich den Baum erst mal in Ruhe lassen, damit sich der Grünbereich in den nächsten 2-3 Jahren entwickeln kann. Dann werden auch die Negativräume ein Thema sein.
Die Steinschale wurde in meinem Auftrag von einem Steinmetz aus einem Quarzit hergestellt.
Steinschalen sind sehr schön aber schwer. Zusammen mit Baum und Substrat bringt das Monster wohl 70-80 kg auf die Waage und so bleibt die Kiefer das ganze Jahr über am selben Ort.
Herzlich Peter
herzlichen Dank für die Komplimente. Hier noch einige Zusatzinformationen:
Erst hat mir der Borkenkäferbefall natürlich gewaltig in den Magen gehauen, denn es war fraglich, ob der Baum überleben würde. War die ganze Plackerei umsonst? Und dann muss man so ein Exemplar ja erst mal finden. 2 Jahre hat es gedauert, bis ich die Kiefer vom Fels gelöst und genügend Wurzeln freigelegt hatte. Ganz abgesehen vom Kraftaufwand, ihn vom Berg runter zu tragen!
Seit dem Lotharsturm hat sich die Borkenkäfer-Population in der Schweiz gewaltig vermehrt und ist zu einem ernsthaften Problem geworden. Der Schädling hat auch bei Bonsai-Kollegen im Garten gewütet.
Im Nachhinein hat sich der Befall jedoch als Chance erwiesen, denn ich hätte mich wohl kaum getraut, aufs Mal so viel Rinde abzulösen. An der schmalsten Stelle ist die Saftbahn kaum noch 4 cm breit. Diesen Sommer hat sich der verbliebene Ast gut erholt und viele neue, wenn auch kleine Triebe gebildet. Nun werde ich den Baum erst mal in Ruhe lassen, damit sich der Grünbereich in den nächsten 2-3 Jahren entwickeln kann. Dann werden auch die Negativräume ein Thema sein.
Die Steinschale wurde in meinem Auftrag von einem Steinmetz aus einem Quarzit hergestellt.
Steinschalen sind sehr schön aber schwer. Zusammen mit Baum und Substrat bringt das Monster wohl 70-80 kg auf die Waage und so bleibt die Kiefer das ganze Jahr über am selben Ort.
Herzlich Peter
Zuletzt geändert von Peter Thali am 07.11.2004, 17:15, insgesamt 1-mal geändert.
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Bergkiefer: Wenn Borkenkäfer mitgestalten
Lieber Wolfgang,
besten Dank für deinen wohlwollenden Zuspruch. Aber ich meine, es darf jemand ja auch ganz anderer Meinung sein und meine Gestaltung unharmonisch finden. Tatsächlich besteht noch kein Gleichgewicht zwischen der eindrucksvollen Basis und dem vorhandenen Grünbereich. Wie sollte sich aus dem wenigen Grün (siehe Bild 2) auch eine überzeugende Krone bilden lassen? Als Bonsai-Gestalter müssen wir fähig sein, uns den Baum in einigen Jahren vorzustellen. Dies ist eine erste Grundgestaltung, die Verfeinerung folgt in 2-3 Jahren. Vorläufig bin ich froh, dass der Baum überlebt hat. Die Frage also: Sollen wir nur fertig entwickelte Bäume vorstellen, oder ist der Weg dahin auch ein Grund?
Besten Dank
Peter
besten Dank für deinen wohlwollenden Zuspruch. Aber ich meine, es darf jemand ja auch ganz anderer Meinung sein und meine Gestaltung unharmonisch finden. Tatsächlich besteht noch kein Gleichgewicht zwischen der eindrucksvollen Basis und dem vorhandenen Grünbereich. Wie sollte sich aus dem wenigen Grün (siehe Bild 2) auch eine überzeugende Krone bilden lassen? Als Bonsai-Gestalter müssen wir fähig sein, uns den Baum in einigen Jahren vorzustellen. Dies ist eine erste Grundgestaltung, die Verfeinerung folgt in 2-3 Jahren. Vorläufig bin ich froh, dass der Baum überlebt hat. Die Frage also: Sollen wir nur fertig entwickelte Bäume vorstellen, oder ist der Weg dahin auch ein Grund?
Besten Dank
Peter
- Wolfgang
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Peter,Wolfgang hat geschrieben:.... Nachdem das Grün der Mugo immer dichter, kräftiger und voller wird, könntest du vielleicht versuchen, ein paar Negativräume in die Krone einzubauen...... - Was meinst du ....
auch ICH schrieb einen Satz zum noch nicht ganz optimalen Aufbau der Krone deiner Mugo, nur finde ich immer: "Der Ton macht die Musik!"
Grüße! Wolfgang
http://www.yamadori-bonsai.info
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