Joerg hat geschrieben:
Das wirft natürlich einen enormen Schatten auf den sogenannten "naturalistischen Stil" in Verbindung mit Kunst.
Eine Stilrichtung an sich ist sowieso nur eine Kategorisierung,
entscheidend ist letztendlich das Werk, sprich der Baum.
Ob er als Kunstwerk bezeichnet werden kann, ist nicht abhängig von dem Stil oder der Kategorie in den man ihn einordnet.
Wenn aber neue Kategorien geschaffen werden, um Werke, die gängigen Standards widersprechen , zu rechtfertigen, macht mich das skeptisch.
Kongret zeigt sich das hier im Forum so, das jedwede Kritik (sollte sie denn wirklich mal kommen) an entsprechenden Bäumen mit der Floskel abgetan wird: " Ja das ist eben der `Naturalistische Stil`!" , gepaart meist auf den Hinweis auf geleckte japanische Bäume.
Jörg, Du kennst das, hier im Osten wurde in den 80er Jahren der Versuch unternommen, ohne westliches Knowhow, ohne entsprechende Importware , wie Ausgangsmaterial, Werkzeug, Schalen usw., Bonsai mit einheimischen Material industriemäßig und mit Parteitagsbeschluß herzustellen.
Da sich diese Werke doch deutlich von den Vorstellungen der damals bekannten , meist japanischen, Vorbildern, qualitativ und stilmäßig unterschied, nannte man das "Dresdner Bonsaiweg".
Auch damals wurde jede Kritik mit dem Hinweis auf den "Dresdner Weg" abgewürgt.
Es war der Deckmantel für die eigene Unzulänglichkeit, damals allerdings verursacht durch die systembedingte Mangelwirtschaft und grenzenlose Selbstüberschätzung des Systems ("Überholen ohne Einzuholen").
Heute sind es andere Unzulänglichkeiten, Mangel an Zeit(?), Geduld(?),
fehlender Philosophischer Zugang(?), Profilierungssucht(?), ich weiß es nicht.