Der richtige Ort Bonsai (Baum in Schale mit gewisser Reife) vorzustellen und zu präsentieren. Der Threadersteller möge bitte im Eröffnungsthread darauf hinweisen wenn allgemeine Kommentare unerwünscht sind. Andernfalls stellt sicher, dass ihr etwaige fachliche Kritik durch die "DREI SIEBE" gesiebt habt!
RoyF. hat geschrieben:Würde gern mal noch ne neue Frage einwerfen, die vielleicht nichts direkt mit diesem Thema zu tun hat, aber vieleicht doch interessant erscheint. Viele der ältesten Bäume bei uns werden von Menschen gepflegt oder überhaupt von uns am Leben erhalten. Nun dachte ich, dass man zum Teil in der Bonsaigestaltung versucht genau solche Bäume nachzuempfinden. Nun kommt es ja oft vor, dass Äste von solchen Bäumen, weil sie stören oder vielleicht schon tot sind abgesägt werden. Diese Schnittstellen haben dann meist einen ringförmigen Wundkallus. Wieso werden bei Bonsai solche Art von Wunden nicht nachgeahmt, wenn sie doch untrennbar mit dem Wesen und dem Charakter alter Bäume verbunden sind???? Sehen diese Wunden etwa zu billig aus?? Das sind so solche fragen, die mich immer wieder interessieren, wenn man schon davon spricht keine Bonsai sondern Bäume zu gestalten. Betrete ich hier gerade eine verbotene Zone oder wie denkt ihr darüber. Würde mich total interessieren!
Grüße Roy
Ich finde, das ist schon erlaubt. Aber es ist auch wieder nicht so trivial, das so zu machen, dass es nicht einfach wie nachlässig gearbeitet aussieht. Ich glaube, dazu muss es ziemlich auffällig sein und im Mittelpunkt der Gestaltung stehen. Und dann sollte es auch mit einer wirklich reifen Verzweigung kontrastieren.
Wenn bei Deiner Eiche also irgendwann einer der Hauptäste fallen soll, könnte es funktionieren.(warum kann ich hier keinen Smiley anfügen?)
Ich habe übrigens in einer Bonsai Art schon ein für mich wirklich überzeugendes Beispiel dafür gesehen. Müsste ich mal raussuchen, wann das war.
Aus der gleichen Überlegung heraus habe ich bei dieser Hainbuche den Stumpf der ehemaligen Hauptkrone (die mir 2003 verlorenging) glatt abgesägt gelassen. Die kleinen Aststümpfe will ich aber noch nacharbeiten.
Ich weiß nicht, ob das überzeugend ist, aber ist mal so ein Versuch.
Entschuldigung, dass ich das in Deinem Beitrag poste, aber wo Du das Thema schon aufgeworfen hast...
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08 Hainbuche Ruine 2 k.jpg (58.53 KiB) 1967 mal betrachtet
ich glaube, dass die meisten Gestalter auf einen Eindruck hinauswollen, an dem Eingriffe des Menschen nicht erkennbar sind - Romantik oder Natur pur in einer tatsächlich doch sehr handwerklich bearbeiteten Grundlage.
Aber warum soll man nicht auch mal einen Alleebaum nachempfinden?
Der hätte dann zwar einen relativ langen, wenig verjüngten und ziemlich geraden Stamm, auf der Straßenseite vielleicht ein fettes Shari auf Stoßstangenhöhe und braune Blattränder wegen Salzschaden, aber warum denn nicht?
Fragt sich nur, ob man aus Asphalt eine glaubwürdige Bonsaischale gestalten kann?
Vielleicht wird auch eine neue Bonsai-Form daraus, irgendwo zwischen chokkan und bunjingi...
edit: mir gefällt deine Eiche richtig gut
liebe Grüße Andreas Ein Leben ohne Bonsai ist möglich - aber völlig sinnlos! besucht mich auf flickr
ich glaube, dass die meisten Gestalter auf einen Eindruck hinauswollen, an dem Eingriffe des Menschen nicht erkennbar sind - Romantik oder Natur pur in einer tatsächlich doch sehr handwerklich bearbeiteten Grundlage.
Aber warum soll man nicht auch mal einen Alleebaum nachempfinden?
Der hätte dann zwar einen relativ langen, wenig verjüngten und ziemlich geraden Stamm, auf der Straßenseite vielleicht ein fettes Shari auf Stoßstangenhöhe und braune Blattränder wegen Salzschaden, aber warum denn nicht?
weils Scheiße (bewußt mal ausgeschrieben) aussieht...
Ein gewisses Harmoniebedürfnis hätte ich da schon. Grundsätzlich heißt Bonsai für mich, reife Bäume in der Natur darstellen zu wollen. Dass das äußerst selten gelingt, steht außer Frage.
Aber menschliche Eingriffe bei der Gestaltung nachahmen???? Diesen Müll sehen wir doch jeden Tag. Nun auch in der Bonsaischale???
Sowas pervertiert in meinen Augen sämtliche Grundlagen der Bonsaikultur.
Seh ich ja eigentlich auch so, aber viele Leute haben ja vielleicht genau so ein Bild eines Baumes in sich manivestiert, gerade weil man sie so jeden Tag sieht. Ich denke aber über solche gestalterischen Dinge sollte man sich immer Gedanken machen, auch wenn sie am Ende verwerflich sind.
wenn du nur alte astlöcher (manchmal sterben äste, meist wegen lichtmangel, auch in der natur) und sowas meinst, dann haben das schon die alten chinesen in ihre penjing-gestaltungen einfliessen lassen, um das alter des baumes herauszustreichen.
Gruss, Achim
"Der kürzeste Weg zum Glück ist der Weg in den Garten" chinesische Weisheit
Naja meinte schon eher abgesägte Äste. Ungefähr wie auf dem Bild, vielleicht nicht mal hohl.
Sollte ja auch nur mal ne Idee in vorsichtig gefragter Form sein. Sind ja schon "ZUM TEIL" Bäume, wie sie die Menschen sehen.
Mein Feldahorn hat so eine Wunde, ich finde, die sieht total gut aus. Die Bilder sind vom April 2009, der Baum sieht mittlerweile wesentlich besser aus... Und lasst euch von dem Buddha nicht irritieren, das ist eine nette Dreingabe meiner Mutter
Liebe Grüße,
Yannick
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new_feldahornwunde.jpg (69.85 KiB) 1756 mal betrachtet
Das ist ein sehr schöner Baum mit einer überzeugenden Wunde. Ich mag solche Wunden. Ein Baum kann nicht genug vom Leben gezeichnet sein! Man muss daran ja schließlich seine Lebenserfahrungen ablesen können. Aber um soetwas schön zu finden muss man glaube ich ein Freund der naturalistischen Baumgestaltung sein und vieles der Ästhetikansichten der Bücher vergessen. Ich bin jedenfalls ein Freund der naturalistischen Gestaltung und deswegen find ich den Baum sehr gut. Solche markanten Wunden wie diese muss man genau so gewollt darstellen, wie bei deinem Baum.
Das ist ein sehr schöner Baum mit einer überzeugenden Wunde. Ich mag solche Wunden. Ein Baum kann nicht genug vom Leben gezeichnet sein! Man muss daran ja schließlich seine Lebenserfahrungen ablesen können. Aber um soetwas schön zu finden muss man glaube ich ein Freund der naturalistischen Baumgestaltung sein und vieles der Ästhetikansichten der Bücher vergessen. Ich bin jedenfalls ein Freund der naturalistischen Gestaltung und deswegen find ich den Baum sehr gut. Solche markanten Wunden wie diese muss man genau so gewollt darstellen, wie bei deinem Baum.
Hallo Walter,
ich möchte nicht wissen wie viele endlose Stunden ich auf deiner Internetseite verbracht habe um genau solche Bilder anzuschauen. Das sieht einfach nur schön und zu 100 Prozent glaubhaft aus. Da sieht man mal, wie man BÄUME gestalten kann, wenn man die Natur als Lehrmeister hat.(Sowas bekommt man auf jedenfall nicht in Bonsaibüchern gezeigt).
Hallo Walter,
ich hätte da vielleicht noch eine kurze Frage speziel an dich. Auf der vorherigen Seite habe ich ein Bild meiner Eiche, worauf man die große Wunde am Stamm und am rechten Ast gut erkennen kann. Du hast ja bei einer Eiche von dir eine relativ große Wunde gestaltet. Glaubst du in ein paar Jahren könnte man mit meinem Baum etwas ähnliches machen und diese zwei Wunden miteinander verbinden und ein Stück den Stamm hinunterfüren oder läuft man dabei Gefahr, das man da Saftbahnen duchtrennt, welche die oberen Äste vertrocknen lassen würden??