Der richtige Ort Bonsai (Baum in Schale mit gewisser Reife) vorzustellen und zu präsentieren. Der Threadersteller möge bitte im Eröffnungsthread darauf hinweisen wenn allgemeine Kommentare unerwünscht sind. Andernfalls stellt sicher, dass ihr etwaige fachliche Kritik durch die "DREI SIEBE" gesiebt habt!
bonsaiheiner hat geschrieben:
Mittels Bohrablaktation wurde eine geeignete Wurzel durchgezogen und mit einem kleinen Pflock fixiert. Dessen Reste verrotten jetzt so langsam im Bohrloch und lassen sich nicht mehr entfernen.
Eine blöde Frage eines Neulings, hattest Du keine Angst, dass ein Pilz den verrottenden Pflock befällt, und von dort in das Holz des Baumes eindringt?
Es ging in dem Fall gut, die Wunde sieht schon fast komplett verwachsen aus, aber gerade in Bodennähe hätte ich Bedenken mit offenen Löchern, und besonders wenn darin etwas verrottet.
Hallo Pflanzbert,
in der Legende unter dem Foto hatte ich ja geschrieben, dass sich die Holzpflockreste nicht mehr entfernen liessen, woraus Du ableiten kannst, dass ich mich darum redlich bemüht habe. Die morschen Reste wurden durch die dicker werdende Wurzel unlösbar fixiert.
Gruss,
Heiner
Ein Tag ohne Beschäftigung mit Bonsai ist ein verlorener Tag!
Hallo,
Super interessant der Beitrag. Bin gerade am überlegen ob ich das Thema Wurzel Bohrablakatation nächstes Jahr bei meinem Ahorn anwende.
Habe dazu 2 Fragen:
1. Würdest Du das nächste mal auf die Fixierung mittels dem kleinen Pflock verzichten? oder unterhalb der Wurzel einbringen, damit von Oben nicht sichtbar?
2.Wie genau hast Du die Bohrung angesetzt?
Schräg von unten nach oben gebohrt?
Schräg von Oben nach unten?
Oder Horizontal von einer auf die Andere Seite?
1. Der Holzpflock ist schon wichtig zur Fixierung, nur würde ich in Zukunft den Moment zur Entfernung besser abpassen.
2. Die ideale Anbringung des Wurzelbohrloches ist tatsächlich etwas fummelig. Es soll ja möglichst klein sein und auch noch den natürlichen Richtungsverlauf haben, den eine durchgezogene Wurzel dann ja einnimmt. Vorraussetzung ist ein im Kernballen von allen Substratresten freigepuhlter oder -gewaschener Kernballen. Der Bohrer muss deutlich kaliberstärker sein als die durchzuziehende Wurzel stark ist, sonst lässt sich die 1mm- Drahtschlingeöse zusammen mit der Wurzel nicht halbwegs intakt durch den Kanal ziehen. Ausserdem musste die Bohrung in meinem Fall ja unter dem Kernballen enden, was nichts anderes voraussetzt, dass der Bohrkanal etwas aussen nach oben zeigt. Dieses kann aber auf dem letzten Zentimeter durch elliptische Ausformung des Bohrloches korrigiert werden, was wiederum den Einsatz des fixierenden Pflockes erfordert. Klingt alles etwas kompliziert, ist aber kein Hexenwerk, wenn man es einmal gemacht hat. Etwas einfacher ist die ganze Angelegenheit wenn das Bohrloch nicht so lang ist und vielleicht nur eine zu kräftige Wurzel nebarinah eine Nachbarwurzel bekommen soll.
Nochmals der Hinweis: Diese Methode wurde hier erstmals von H. Aigner beschrieben:
Dieser Artikel gehört für mich zu den lesenswertesten des ganzen BFF und ist eine absolute Pflichtlektüre für jeden Bonsaifreund, dem sein Hobby auch nur halbwegs etwas bedeutet.
Beste Grüsse,
Heiner
Ein Tag ohne Beschäftigung mit Bonsai ist ein verlorener Tag!
Dieser Artikel gehört für mich zu den lesenswertesten des ganzen BFF
Danke für den Link! Ja, das war sehr Lehrreich zu sehen, was man mit den Wurzeln alles machen kann. Teilweise/Zeitweise offene Löcher im Stamm auf Wurzelebene scheinen mir immer noch sehr riskant, aber die anderen Techniken sind alle sehr beeindruckend.
Hallo,
Herbst und Winter sind die Laubbaumzeiten!
Und beim Vergleich von Bildern aus derselben Jahreszeit mit Abstand von einigen Jahren kann man ganz schön zeigen, wohin die Gestaltungsreise hingehen soll.
A.p. tennyo no hoshi Nov.10.jpg (54.78 KiB) 1861 mal betrachtet
19.12.14 Baumhöhe: 52 cm, mit Schale
Beste Grüsse,
Heiner
Zuletzt geändert von bonsaiheiner am 19.12.2014, 16:27, insgesamt 1-mal geändert.
Ein Tag ohne Beschäftigung mit Bonsai ist ein verlorener Tag!
Hallo Heike, Hans Peter, danke für Eure lobenden Worte.
Peter, das "zarte Frühlingserwachen" täuscht. Die mehr an der Realität sich befindende aktuelle Ablichtung zeigt nur eine leicht verbesserte fotografische Wiedergabe an. Wegen des streng aufrechten Stammes überlege ich zur Zeit, ob der Baum demnächst in eine quadratische (maskulin wirkende) Schale, die ich von Dir noch im Fundus habe, umzieht. Allein das filigrane, feminin wirkende Zweigwerk spricht weiterhin für die ovale Schale, die ja auch von Dir ist, Juli 2010)
Die winzigen Knospen und die engen Internodien kennzeichnen ihn als "Zwerg"-Ahorn, zur Yatsubusa-Gruppe (n. Vertrees) gehörig. Bei diesen Bäumen, die im Freiland kaum über das Strauch-Stadium hinauskommen, ist eine etwas andere Vorgehensweise erforderlich als zum Beispiel beim Acer palmatum, von dem er ja ursprünglich abstammt. Hin und wieder gibt es Hinweise auf seinen Stammbaum, wenn er ganz vereinzelt Acer-palmatum-Blätter hervorbringt, die sich unter den Neuaustrieb mogeln. Die dulde ich nicht.
Stärkeren Blattschnitt mag er überhaupt nicht. Ich lasse ihm seinen kompletten Neuaustrieb und schneide im Juni stark zurück, vereinzelt werden zu grosse, aussenstehende Blätter entfernt. Der Baum neigt dazu, eine geschlossene, schirmartige Krone auszuformen. Andreas Ludwig hat mir vor Jahren mal bei einem anderen Baum dazu geraten, kumulusartige Strukturen und einen lockeren Kronenumriss anzustreben. Das versuche ich auch hier umzusetzen.
Das Grundgerüst steht. Es geht jetzt um die Erhaltung und den Ausbau eines filigranen, sich zur Peripherie hin verjüngenden Zweigwerkes.
Beste Grüsse,
Heiner
Ein Tag ohne Beschäftigung mit Bonsai ist ein verlorener Tag!
Hallo,
ein kerzengerader Stamm, ebenso gerade Substämme: Grund genug, es mal mit einer akzentuiert-eckigen Schale zu versuchen und wenn es auch nur für eine Umtopfperiode ist.
18.4.2015
Beste Grüsse,
Heiner
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Hallo,
eins,zwei,drei, im Sauseschritt...
schon wieder Herbst,
allerdings werden die trüben Tage durch goldene Herbstfarben aufgehellt, sodass sich eine Endjahresdepresssion gar nicht erst einstellen wird.
28.10.15
und 1 1/2 h später nach Spitzentriebschnitt. Für den kerzengeraden Stamm und die meist ebenso geraden Substämme/Hauptäste habe ich diesem Frühjahr mal eine eckige Klika-Schale gewählt. Sie ist nicht scharf-eckig, aber dennoch ziemlich akzentuiert.
Eure Meinung?
28.10.15
Beste Grüsse,
Heiner
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