Mostbirne - Nach Plan A kommt Plan B
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Mostbirne - Nach Plan A kommt Plan B
Servus an alle
Schon lange wollte ich mir eine Mostbirne zulegen. Etwa 10 Jahre habe ich gesucht. 2010 habe ich mir eine Mostbirne in Arco gesehen und sofort gekauft.
Die Bäume sind bei uns schon sehr selten. Ab und zu sieht man noch einen dieser mächtigen Bäume auf einer Bauernwiese mit alten Bäumen. Die Mostbirne ist eine Zwischenart zwischen einer Wildbirne und einer Kulturbirne wie wir sie heute kennen. Wie der Name schon sagt macht man daraus Most. Zum essen sind die Früchte nicht geeignet. Die Früchte sind etwas größer als ein Golfball.
Der Baum hat einen Stammdurchmesser von 15 cm und ist ca 70 cm hoch. Der Stamm hat eine schöne Drehung. Eine Krone gibt es nicht, da der Baum oben gekappt wurde. Auffallend ist noch ein langer ( ca 60cm( und zu dicker Ast im Kronenbereich.
Plan A:
An dem langen Ast nach 20cm mittels Bohrablaktion eine neue Spitze aufbauen und den Rest nach Verwachsung abtrennen.
Schon lange wollte ich mir eine Mostbirne zulegen. Etwa 10 Jahre habe ich gesucht. 2010 habe ich mir eine Mostbirne in Arco gesehen und sofort gekauft.
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Der Baum hat einen Stammdurchmesser von 15 cm und ist ca 70 cm hoch. Der Stamm hat eine schöne Drehung. Eine Krone gibt es nicht, da der Baum oben gekappt wurde. Auffallend ist noch ein langer ( ca 60cm( und zu dicker Ast im Kronenbereich.
Plan A:
An dem langen Ast nach 20cm mittels Bohrablaktion eine neue Spitze aufbauen und den Rest nach Verwachsung abtrennen.
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Re: Mostbirne - Nach Plan A kommt Plan B
Beim umtopfen 2011 dann die erste nicht so nette Überraschung. Der Baum hat ein nicht zu gebrauchendes Nebari. Zwei sehr dicke Wurzeln liegen übereinander. Die Feinwurzeln befinden sich zudem nur auf der untenliegenden Wurzel. Das ist saublöd. Nimmt man die untere Wurzel, hat man nach dem abschneiden der oberen Wurzel direkt am Stammansatz eine große unschöne Schnittwunde die nie mehr verheilt. Der Stamm ist auch zu schön und elegant als man da einen ausgehölten Stamm draus macht.
Jedenfalls macht das die Sanierung des Wurzelballens nicht einfacher. O.k. die normale Bonsaisäge ist zu klein, da muss schwereres Gerät her. Leider konnte ich nur ca 10 cm wegschneiden, da sonst nicht genügend Feinwurzeln am Baum verblieben wären. Der Wurzelballen ist immer noch mindestens 15 cm hoch. Damit der Baum ordentlich abtrocknen kann wollte ich ihn in keinen Plastiktopf mehr geben, also musste eine lange, aber flachere Schale her.
Die Korrektur des Nebaris wird einige Jahre in Anspruch nehmen bis es so ausschaut wie ich mir das vorstelle.
Ich habe keine Ahnung wie der Baum ausgegraben wurde. Eventuell ist das ein alter Wurzelschössling und die alte Wurzel wurde hinten und vorne einfach gekappt.Jedenfalls macht das die Sanierung des Wurzelballens nicht einfacher. O.k. die normale Bonsaisäge ist zu klein, da muss schwereres Gerät her. Leider konnte ich nur ca 10 cm wegschneiden, da sonst nicht genügend Feinwurzeln am Baum verblieben wären. Der Wurzelballen ist immer noch mindestens 15 cm hoch. Damit der Baum ordentlich abtrocknen kann wollte ich ihn in keinen Plastiktopf mehr geben, also musste eine lange, aber flachere Schale her.
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Re: Mostbirne - Nach Plan A kommt Plan B
2011 hat sich der Baum mit dem Wachstum etwas schwer getan. O.k. also gröbere Wurzelarbeiten mag die Birne anscheinend nicht so gerne.
Hier der magere Austrieb bis September. Der Pfeil markiert die Bohrablaktion der Spitze. Diese ist wegen des schwachen Wachstums natürlich auch nicht angewachsen.
Hier der magere Austrieb bis September. Der Pfeil markiert die Bohrablaktion der Spitze. Diese ist wegen des schwachen Wachstums natürlich auch nicht angewachsen.
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Re: Mostbirne - Nach Plan A kommt Plan B
2012
Eigentlich sollte ich an den Wurzeln der Birne aufgrund des schwachen Wachstums im letzten Jahr nichts machen.
Mit der Zeit sammelt man so seine Erfahrungen wie weit man mit einem Baum gehen kann.
Also schaun wir einmal hinab in die Unterwelt. Die Schnittstelle schaut gut aus. Es bildet sich Kambium.
So ein Wurzelbild habe ich bei einem Laubbaum noch nie gesehen. Keine dicken langen Wurzeln, nur sehr feine Fadenähnliche Wurzeln. Ist das so bei der Mostbirne oder war es aufgrund des schwachen Wachstums?
Dann schauen wir weiter. Links vom Stamm sind neue Wurzeln gewachsen - gut.
Auf der Unterseite der obenliegenden Wurzel sind auch neue Wurzeln gewachsen - sehr gut. Das ist Voraussetzung um die obere Wurzel entsprechend einkürzen zu können um später einen guten Stammansatz zu erreichen.
Fazit - wenn man die Birne zwingt macht sie auch neue Wurzeln. Ich gehe das Risiko ein und reduziere den Wurzelballen neuerlich. Die lange Wurzel die auf dem Substrat auflag ist schon weggeschnitten (siehe rote Markierung)
Jetzt geht es der unteren nochmal an den Kragen.
Wenn wir schon dabei wird die dünnere Wurzel gleich abgemoost um in Stammnähe Feinwurzeln zu bekommen.
Ebenso erhoffe ich mir neue Wurzeln an der abgeschnittenen oberen Wurzel wenn ich diese ins Substrat einbringe. Wurzelabmoosung im Detail A bissl was geht immer. Zumindest passt er jetzt schon in einen Anzuchttopf.
Eigentlich sollte ich an den Wurzeln der Birne aufgrund des schwachen Wachstums im letzten Jahr nichts machen.
Mit der Zeit sammelt man so seine Erfahrungen wie weit man mit einem Baum gehen kann.
Also schaun wir einmal hinab in die Unterwelt. Die Schnittstelle schaut gut aus. Es bildet sich Kambium.
So ein Wurzelbild habe ich bei einem Laubbaum noch nie gesehen. Keine dicken langen Wurzeln, nur sehr feine Fadenähnliche Wurzeln. Ist das so bei der Mostbirne oder war es aufgrund des schwachen Wachstums?
Dann schauen wir weiter. Links vom Stamm sind neue Wurzeln gewachsen - gut.
Auf der Unterseite der obenliegenden Wurzel sind auch neue Wurzeln gewachsen - sehr gut. Das ist Voraussetzung um die obere Wurzel entsprechend einkürzen zu können um später einen guten Stammansatz zu erreichen.
Fazit - wenn man die Birne zwingt macht sie auch neue Wurzeln. Ich gehe das Risiko ein und reduziere den Wurzelballen neuerlich. Die lange Wurzel die auf dem Substrat auflag ist schon weggeschnitten (siehe rote Markierung)
Jetzt geht es der unteren nochmal an den Kragen.
Wenn wir schon dabei wird die dünnere Wurzel gleich abgemoost um in Stammnähe Feinwurzeln zu bekommen.
Ebenso erhoffe ich mir neue Wurzeln an der abgeschnittenen oberen Wurzel wenn ich diese ins Substrat einbringe. Wurzelabmoosung im Detail A bissl was geht immer. Zumindest passt er jetzt schon in einen Anzuchttopf.
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Re: Mostbirne - Nach Plan A kommt Plan B
2013
Die Birne ist dieses Jahr gut gewachsen.
Aber sie hatte wieder eine Überraschung für mich parat. An der Oberseite des langen Astes hat sich nach einer Regenperiode ein Holzpilz breit gemacht.
Das bedeutet nichts gutes. Die Kontrolle ergab dass der gesamte Ast oben abgestorben ist. Die Saftbahn auf der Unterseite ist jedoch intakt. Hier die Bohrablaktion im Detail Die Spitze dürfte unten schwach verwachsen sein. Viel zu wenig um abgetrennt zu werden. Optisch ergibt das auf alle Fälle ein Problem.
Naja, wenn er unten gut verwachsen würde, könnte man den Ast unmittelbar nach der Ablaktion abschneiden. Aber das dürfte Jahre dauern bis das glaubhaft aussieht.
Die Birne ist dieses Jahr gut gewachsen.
Aber sie hatte wieder eine Überraschung für mich parat. An der Oberseite des langen Astes hat sich nach einer Regenperiode ein Holzpilz breit gemacht.
Das bedeutet nichts gutes. Die Kontrolle ergab dass der gesamte Ast oben abgestorben ist. Die Saftbahn auf der Unterseite ist jedoch intakt. Hier die Bohrablaktion im Detail Die Spitze dürfte unten schwach verwachsen sein. Viel zu wenig um abgetrennt zu werden. Optisch ergibt das auf alle Fälle ein Problem.
Naja, wenn er unten gut verwachsen würde, könnte man den Ast unmittelbar nach der Ablaktion abschneiden. Aber das dürfte Jahre dauern bis das glaubhaft aussieht.
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Re: Mostbirne - Nach Plan A kommt Plan B
Es ist Zeit sich grundsätzlich über den Gestaltungsplan Gedanken zu machen.
Ich fasse einmal zusammen:
Die Arbeiten am Nebari werden sich wahrscheinlich noch über mindestens 3 Jahre hinziehen. Nach dem derzeitigen Zustand ist es schwer abschätzbar wie es überhaupt einmal aussehen wird.
Die Wildbirne hat bisher kein starkes Dickenwachstum an den Ästen gezeigt. Das kann an den Wurzelarbeiten liegen.
Auf alle Fälle würde es mindestens 10 - 15 Jahre dauern bis die Astansätze die richtige Dicke haben und eine rissige Rinde gebildet haben. Junge Rinde an den Kronenästen und ein alter Stamm mit schöner Borke mag ich nicht besonders.
Wenn ich so nachrechne, dann wäre ich 70 bis der Baum so aussieht wie ich ihn mir bisher vorgestellt habe.
Nein, das geht gar nicht!!!
Plan B muss her.
Wenn ich den Baum windgepeitscht gestalte, dann könnte ich den langen Kronenast integrieren. Es würden den Baum unverwechselbar machen. Er könnte aber auch abgeschnitten werden.
Bei der windgepeitschten Form wie ich sie mir vorstelle, sind lange dünne und biegsame Äste erforderlich. Ich brauche also nicht 10 - 15 Jahre zu warten. Die erste Drahtung nach dem Blattfall oder im Frühjahr sollte schon ein Bild ergeben wo die neue Reise hingeht.
So jedenfalls stelle ich mir den Baum vor. Ich habe zum ersten Mal in meinem Leben einen Baum gezeichnet. Die Proportionen und Details stimmen nicht genau überein, aber ich glaube man erkennt wie Plan B ausschaut und vor allem dass er in relativ kurzer Zeit zu Verwirklichen ist. lg
Herbert Aigner
Ich fasse einmal zusammen:
Die Arbeiten am Nebari werden sich wahrscheinlich noch über mindestens 3 Jahre hinziehen. Nach dem derzeitigen Zustand ist es schwer abschätzbar wie es überhaupt einmal aussehen wird.
Die Wildbirne hat bisher kein starkes Dickenwachstum an den Ästen gezeigt. Das kann an den Wurzelarbeiten liegen.
Auf alle Fälle würde es mindestens 10 - 15 Jahre dauern bis die Astansätze die richtige Dicke haben und eine rissige Rinde gebildet haben. Junge Rinde an den Kronenästen und ein alter Stamm mit schöner Borke mag ich nicht besonders.
Wenn ich so nachrechne, dann wäre ich 70 bis der Baum so aussieht wie ich ihn mir bisher vorgestellt habe.
Nein, das geht gar nicht!!!
Plan B muss her.
Wenn ich den Baum windgepeitscht gestalte, dann könnte ich den langen Kronenast integrieren. Es würden den Baum unverwechselbar machen. Er könnte aber auch abgeschnitten werden.
Bei der windgepeitschten Form wie ich sie mir vorstelle, sind lange dünne und biegsame Äste erforderlich. Ich brauche also nicht 10 - 15 Jahre zu warten. Die erste Drahtung nach dem Blattfall oder im Frühjahr sollte schon ein Bild ergeben wo die neue Reise hingeht.
So jedenfalls stelle ich mir den Baum vor. Ich habe zum ersten Mal in meinem Leben einen Baum gezeichnet. Die Proportionen und Details stimmen nicht genau überein, aber ich glaube man erkennt wie Plan B ausschaut und vor allem dass er in relativ kurzer Zeit zu Verwirklichen ist. lg
Herbert Aigner
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- Bonsai-Fips
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Re: Mostbirne - Nach Plan A kommt Plan B
Hallo Herbert
Besten Dank und Kompliment für eine weitere sehr interessante und schöne Geschichte von Dir ! Die windgespeitschte Form finde ich sehr stimmig für Deinen Baum - für Deine erste Baumzeichnung hast Du den Charakter genau getroffen, was ja das Wichtigste für eine gute Zeichnung ist, denke ich. Ich könnte mir vorstellen, den langen Kronenast nur etwas entrindet ohne Grün in "eine endlose Windrichtung" auslaufen zu lassen.
Gruss, Fips
Besten Dank und Kompliment für eine weitere sehr interessante und schöne Geschichte von Dir ! Die windgespeitschte Form finde ich sehr stimmig für Deinen Baum - für Deine erste Baumzeichnung hast Du den Charakter genau getroffen, was ja das Wichtigste für eine gute Zeichnung ist, denke ich. Ich könnte mir vorstellen, den langen Kronenast nur etwas entrindet ohne Grün in "eine endlose Windrichtung" auslaufen zu lassen.
Gruss, Fips
Re: Mostbirne - Nach Plan A kommt Plan B
Hallo herbert,
Klasse doku Als ich sie laß, stockte mir ein paar mal der Atem. Mit Wildbirnen habe ich ein wenig Erfahrung. Wenn deine mostbirne ähnlich in den eigenschaften ist, wovon ich ausgehe, dann hast du wahrscheinlich glück gehabt, dass deine Eingriffe von der Birne überstanden wurde. Birnen gelten als äußerst empfindlich am wurzelsystem. Deshalb sind sie auch sehr schwer auszugraben. Wurzeln wollen sie auch nicht so gerne machen. Wenn sie aber erst einmal etabliert sind, gehen sie ab wie die rakete. Im Frühjahr habe ich zusammen mit einem freund versucht am stamm einen ast zu ablaktieren. Ob das von Erfolg gekrönt war, weiß ich noch nicht.
Deine windgepeitschte Idee finde ich sehr gut! Deine birne hat alle Anlagen, diese stilform glaubwürdig umzusetzten. Wenn dann auch noch das nebari dazu passen würde, wird das genial aussehen!! Halte uns auf dem laufenden.
Klasse doku Als ich sie laß, stockte mir ein paar mal der Atem. Mit Wildbirnen habe ich ein wenig Erfahrung. Wenn deine mostbirne ähnlich in den eigenschaften ist, wovon ich ausgehe, dann hast du wahrscheinlich glück gehabt, dass deine Eingriffe von der Birne überstanden wurde. Birnen gelten als äußerst empfindlich am wurzelsystem. Deshalb sind sie auch sehr schwer auszugraben. Wurzeln wollen sie auch nicht so gerne machen. Wenn sie aber erst einmal etabliert sind, gehen sie ab wie die rakete. Im Frühjahr habe ich zusammen mit einem freund versucht am stamm einen ast zu ablaktieren. Ob das von Erfolg gekrönt war, weiß ich noch nicht.
Deine windgepeitschte Idee finde ich sehr gut! Deine birne hat alle Anlagen, diese stilform glaubwürdig umzusetzten. Wenn dann auch noch das nebari dazu passen würde, wird das genial aussehen!! Halte uns auf dem laufenden.
Liebe Grüße
Klaus
Naddel-san
http://www.bonsairebellen.de
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- Herbert A
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Re: Mostbirne - Nach Plan A kommt Plan B
Danke Euch beiden für die netten Kommentare.
Klaus, danke für die Info dass die Wildbirne bei Wurzelarbeiten so empfindlich reagiert. Diese Info ist für mich sehr wichtig. Ich habe mir das schon nach dem ersten umtopfen gedacht.
lg
Herbert
Klaus, danke für die Info dass die Wildbirne bei Wurzelarbeiten so empfindlich reagiert. Diese Info ist für mich sehr wichtig. Ich habe mir das schon nach dem ersten umtopfen gedacht.
lg
Herbert
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Re: Mostbirne - Nach Plan A kommt Plan B
Herbert,
empfindlich ist die Wildbirne an den Wurzeln schon und der Austrieb lässt nicht immer einen Rückschluss auf das Wurzelsystem zu.
Es hat schon viele Überraschungen gegeben, als nach kräftigem Austrieb im Vorjahr das umtopfen geplant war, aber keine oder kaum Wurzeln im Topf zu finden waren.
Die Birnen können offensichtlich sehr viel Energie einlagern.
Meine habe ich noch zwei Jahre nach Erwerb, also vier Jahre nach dem Ausgraben nicht getopft. Dafür bin ich mit einem unerhört feinwurzeligen Ballen belohnt worden.
Starke Einschnitte, Abmoosungen oder ähnliche Eingriffe werde ich an dem Baum nicht durchführen. Die optischen Fehler nehme ich hin zugunsten der Baumgesundheit. Außerdem sind solche Nebarieigenarten sehr typisch für diese Wildbirnen. Manchmal ist es erforderlich den Blick zu ändern nicht den Baum.
Deine Dokumentation ist wieder einmal beispielgebend.
Deinen Plan B mag ich trotzdem nicht besonders. Zu selten habe ich überzeugende windgepeitschte Gestaltungen gesehen, dir traue ich sie zu, finde sie aber unpassend.
Wieso seid ihr jungen BUrschen immer so ungeduldig?!
Ist die Birne etabliert wächst sie stark. Damit lässt sich also auch ein entsprechend starkes Geäst aufbauen. Die Risse in der Rinde bilden sich, indem du die Äste am Stammansatz mit Moos umwickelst.
Neugierig auf die weitere Entwicklung der windgepeitschten Birne bin ich allemal.
Also bitte immer mal wieder updaten.
empfindlich ist die Wildbirne an den Wurzeln schon und der Austrieb lässt nicht immer einen Rückschluss auf das Wurzelsystem zu.
Es hat schon viele Überraschungen gegeben, als nach kräftigem Austrieb im Vorjahr das umtopfen geplant war, aber keine oder kaum Wurzeln im Topf zu finden waren.
Die Birnen können offensichtlich sehr viel Energie einlagern.
Meine habe ich noch zwei Jahre nach Erwerb, also vier Jahre nach dem Ausgraben nicht getopft. Dafür bin ich mit einem unerhört feinwurzeligen Ballen belohnt worden.
Starke Einschnitte, Abmoosungen oder ähnliche Eingriffe werde ich an dem Baum nicht durchführen. Die optischen Fehler nehme ich hin zugunsten der Baumgesundheit. Außerdem sind solche Nebarieigenarten sehr typisch für diese Wildbirnen. Manchmal ist es erforderlich den Blick zu ändern nicht den Baum.
Deine Dokumentation ist wieder einmal beispielgebend.
Deinen Plan B mag ich trotzdem nicht besonders. Zu selten habe ich überzeugende windgepeitschte Gestaltungen gesehen, dir traue ich sie zu, finde sie aber unpassend.
Wieso seid ihr jungen BUrschen immer so ungeduldig?!
Ist die Birne etabliert wächst sie stark. Damit lässt sich also auch ein entsprechend starkes Geäst aufbauen. Die Risse in der Rinde bilden sich, indem du die Äste am Stammansatz mit Moos umwickelst.
Neugierig auf die weitere Entwicklung der windgepeitschten Birne bin ich allemal.
Also bitte immer mal wieder updaten.
Norbert
So wie du bist, so sind auch deine Gebäude
Sullivan, 1924
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Re: Mostbirne - Nach Plan A kommt Plan B
Hallo Norbert,
danke für Deine sehr konstruktiven Anmerkungen.
Allerdings müsste er schon sehr gute Argumente haben damit ich von Plan B abrücke :-)
Bei unserem letzten Gespräch hat er mir nämlich zugeflüstert "Hörst Du den Wind in meinen Ästen nicht" :-)
Liebe Grüße und nochmal Danke
Herbert
danke für Deine sehr konstruktiven Anmerkungen.
Da liegt sehr viel Wahres drinnen. Ich werde mit dem Baum nochmal Zwiesprache halten.Norbert_S hat geschrieben:Manchmal ist es erforderlich den Blick zu ändern nicht den Baum.
Allerdings müsste er schon sehr gute Argumente haben damit ich von Plan B abrücke :-)
Bei unserem letzten Gespräch hat er mir nämlich zugeflüstert "Hörst Du den Wind in meinen Ästen nicht" :-)
Liebe Grüße und nochmal Danke
Herbert
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Re: Mostbirne - Nach Plan A kommt Plan B
Servus an alle
nach 2 Jahren wieder mal ein update der Mostbirne.
Ein Jahr im Anzuchttopf hat dem Baum gut getan. So konnte ich es wagen im Frühjahr 2014 erneut an den Wurzeln zu arbeiten. Um den Baum in die gedachte aufrechtere Position zu bringen, musste vom Holz im Wurzelbereich noch etwas weggearbeitet werden.
Nach dem umtopfen der erste Versuch die Äste des Baumes windgepeitscht zu stellen. Der folgende Austrieb war gesund und kräftig. Allerdings wurde mir auch bewusst dass ich mein Ziel nicht erreichen werde. Um einen Baum windgepeitscht zu gestalten ist eine Baumart mit wesentlich kleineren Blättern erforderlich. So klein werden die Blätter der Birne nie werden um die Aststruktur zu sehen. Davon lebt jedoch eine windgepeitschte Gestaltung.
Jetzt im Herbst 2015 fiel endgültig die Entscheidung die windgepeitschte Form aufzugeben. Einige von Euch haben ja schon geschrieben dass sie sich das nur schwer vorstellen können. Ich brauch eben manchmal etwas länger das zu realisieren. Aber es ist ja nichts verloren, denn eine gute Aststruktur braucht ein Baum ohnehin.
Also der lange Ast ab. Der Versuch einer Ablaktion auf der Unterseite des Astes ist auch fehlgeschlagen. Eine Ablaktion verdickt sich nämlich offensichtlich nur vorne an der Austrittsstelle. An der Eintrittsstelle hat der Ast nicht an Umfang zugelegt, also konnte da auch nichts verwachsen. Das hätte mir eigentlich aufgrund der Logik klar sein müssen. Wieder was dazugelernt.
So schaut der Baum jetzt nach der Grundgestaltung aus. Wenn der Baum im Frühjahr vital ist, wird er in eine neue passendere Schale getopft.
ciao
Herbert
nach 2 Jahren wieder mal ein update der Mostbirne.
Ein Jahr im Anzuchttopf hat dem Baum gut getan. So konnte ich es wagen im Frühjahr 2014 erneut an den Wurzeln zu arbeiten. Um den Baum in die gedachte aufrechtere Position zu bringen, musste vom Holz im Wurzelbereich noch etwas weggearbeitet werden.
Nach dem umtopfen der erste Versuch die Äste des Baumes windgepeitscht zu stellen. Der folgende Austrieb war gesund und kräftig. Allerdings wurde mir auch bewusst dass ich mein Ziel nicht erreichen werde. Um einen Baum windgepeitscht zu gestalten ist eine Baumart mit wesentlich kleineren Blättern erforderlich. So klein werden die Blätter der Birne nie werden um die Aststruktur zu sehen. Davon lebt jedoch eine windgepeitschte Gestaltung.
Jetzt im Herbst 2015 fiel endgültig die Entscheidung die windgepeitschte Form aufzugeben. Einige von Euch haben ja schon geschrieben dass sie sich das nur schwer vorstellen können. Ich brauch eben manchmal etwas länger das zu realisieren. Aber es ist ja nichts verloren, denn eine gute Aststruktur braucht ein Baum ohnehin.
Also der lange Ast ab. Der Versuch einer Ablaktion auf der Unterseite des Astes ist auch fehlgeschlagen. Eine Ablaktion verdickt sich nämlich offensichtlich nur vorne an der Austrittsstelle. An der Eintrittsstelle hat der Ast nicht an Umfang zugelegt, also konnte da auch nichts verwachsen. Das hätte mir eigentlich aufgrund der Logik klar sein müssen. Wieder was dazugelernt.
So schaut der Baum jetzt nach der Grundgestaltung aus. Wenn der Baum im Frühjahr vital ist, wird er in eine neue passendere Schale getopft.
ciao
Herbert
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Re: Mostbirne - Nach Plan A kommt Plan B
Hallo Herbert
Der alte, geneigte Stamm gefiel mir sehr gut. Wie wäre das: Den geneigten Stamm in der alten Position belassen und mit den Ästen auf der linken Seite ein starkes Gegengewicht bilden? Als würde die alte Birne ihre missliche Schieflage durch diese Äste zu kompensieren versuchen.. So wäre die Linkslastigkeit des Baumes kein Nachteil und der Ast, welcher jetzt den Stamm kreuzt, könnte vermutlich auch links integriert werden.
Viele Grüsse, Fips
Der alte, geneigte Stamm gefiel mir sehr gut. Wie wäre das: Den geneigten Stamm in der alten Position belassen und mit den Ästen auf der linken Seite ein starkes Gegengewicht bilden? Als würde die alte Birne ihre missliche Schieflage durch diese Äste zu kompensieren versuchen.. So wäre die Linkslastigkeit des Baumes kein Nachteil und der Ast, welcher jetzt den Stamm kreuzt, könnte vermutlich auch links integriert werden.
Viele Grüsse, Fips
Re: Mostbirne - Nach Plan A kommt Plan B
Hallo Herbert,
mir gefällt die geneigte Stellung auch sehr gut. Da der Baum ja Narben aufweist, die eine bewegte Vergangenheit anzeigen (wie z.B. vom Sturm ramponiert, von einem Trecker angefahren oder was sonst einem Birnbaum auf einem Bauernhof oder einem verlassenen, alten Obstgarten so zustoßen kann), finde ich eine etwas dynamische / dramatische Gestaltung ganz passend.
Windgepeitscht fände ich übertrieben, das würde ich auch nicht weiterverfolgen, aber einen knorrigen, schiefen Birnbaum kann ich mir sehr, sehr gut vorstellen!
Liebe Grüße,
Heike
mir gefällt die geneigte Stellung auch sehr gut. Da der Baum ja Narben aufweist, die eine bewegte Vergangenheit anzeigen (wie z.B. vom Sturm ramponiert, von einem Trecker angefahren oder was sonst einem Birnbaum auf einem Bauernhof oder einem verlassenen, alten Obstgarten so zustoßen kann), finde ich eine etwas dynamische / dramatische Gestaltung ganz passend.
Windgepeitscht fände ich übertrieben, das würde ich auch nicht weiterverfolgen, aber einen knorrigen, schiefen Birnbaum kann ich mir sehr, sehr gut vorstellen!
Liebe Grüße,
Heike
Re: Mostbirne - Nach Plan A kommt Plan B
Geht mir auch so!einen knorrigen, schiefen Birnbaum kann ich mir sehr, sehr gut vorstellen!
Besonders, weil mir der Stammschwung so gut gefällt. Da wirkt nichts gezwungen.
Norbert
So wie du bist, so sind auch deine Gebäude
Sullivan, 1924
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