Feldkultur -Ideensammlung-

Erfahrungsaustauscht und Dokumentation von Sämerein und Stecklingsanzucht von Gehölzen auf dem Weg zur Bonsai tauglichen Rohpflanze.
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MerschelMarco
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Feldkultur -Ideensammlung-

Beitrag von MerschelMarco »

Mal der Versuch für alle, die sich an der Feldkultur interessieren, einen Austauschthread zu installieren. Wer also was beizutragen hat, immer her damit.

Als Nachteil der Feldkultur gilt ja oftmals die mangelnde Wuchskontrolle über den Baum, z.B. kommt man z.T. schlecht an basisnahe Triebe heran. Passt man mal nicht auf, oder ist, wie ich, auch mal faul, wächst das Unkraut (politisch korrekt Ackerbeikräuter:) ) wie verückt und bringt durch Lichtmangel und dauerhaft hohe Luftfeuchtigkeit wurzelnahe Triebe zum Absterben.
Heute habe ich einen weiteren Versuch gestartet die Feldkultur dahingehend weiter zu optimieren. Eigentlich nix spektakuläres, aber ich verspreche mir einiges davon.

Auf den Gartenboden wird eine Rhizomsperre gelegt, darauf mit 4 Rasenkantensteinen ein Behältnis gebaut. Ich habe hier vier Ecksteine genommen, weil sie mit der Nut- und Federverbindung schön und stabil aufzubauen sind; billiger sind sicher gerade Platten. Damit es nicht auseinandergedrückt werden kann ist das Ganze mit einem Draht zusammengedrillt. Will man den Baum wieder rausholen muß man nicht ausgraben, sondern einfach die Platten auseinandernehmen, die Rhizomsperre verhindert das Durchwachsen des Baumes in den Mutterboden, sowie das Durchwachsen von Unkraut von unten.
Die Box wird mit guter Gartenerde aufgefüllt. Hier ist sie mit einer Steinweichsel bepflanzt, die sich leider in der Schale nicht gut entwickelt hat und jetzt im Feld aufgebaut werden soll. Durch die erhöhte Position komme ich überall ran, gleichzeitig sollten die Vorteile der Feldkultur weiterhin erhalten bleiben (hoffentlich zumindest).

Grüße,
Marco
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Huberson
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Re: Feldkultur -Ideensammlung-

Beitrag von Huberson »

Hallo Marco,

coole Idee.
An sich ist das aber doch nichts anderes als ein großer Anzuchttopf, oder?
Was ich meine: Der Baum merkt doch keinen physikalischen Unterschied zwischen einem großen Anzuchttopf und dem gezeigten Konstrukt.
Vorteile von der Feldkultur sind doch gerade der große Wurzelraum und das "gedämpfte" Temperatur/Wärme-System im Boden im Vergleich zur Schale.
Oder habe ich da was falsch verstanden?

Viele Grüße,
Benjamin
MerschelMarco
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Re: Feldkultur -Ideensammlung-

Beitrag von MerschelMarco »

Benjamin,
es ist sicher ein Kompromiss, aber ich denke, nicht mit einem Anzuchttopf vergleichbar. Der helle und 5cm dicke Beton puffert durch seine Masse sicher wesentlich besser (vielleicht wäre da sogar eine dunkel gefärbter Beton noch besser, weil er die Erde u.U erwärmt aber nicht überhitzt) als ein 2mm Plastik, außerdem hat der Baum ja direkten Kontakt zum Mutterboden. Eine Erfahrung, die ich auch schon gemacht habe ist, dass empfindliche Bäume sommerliche Hitze wesentlich besser überstehen, wenn man sie direkt auf den Boden stellt. Aber... grau ist alle Theorie, man wird sehen.

Grüße,
Marco
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Anja M.
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Re: Feldkultur -Ideensammlung-

Beitrag von Anja M. »

MerschelMarco hat geschrieben: Als Nachteil der Feldkultur gilt ja oftmals die mangelnde Wuchskontrolle über den Baum, z.B. kommt man z.T. schlecht an basisnahe Triebe heran. Passt man mal nicht auf, oder ist, wie ich, auch mal faul, wächst das Unkraut (politisch korrekt Ackerbeikräuter:) ) wie verückt und bringt durch Lichtmangel und dauerhaft hohe Luftfeuchtigkeit wurzelnahe Triebe zum Absterben.
Ich mulche. Was vom Rasen oder der Hecke kommt geht alles aufs Beet. Besonders dauerhaft und haltbar hat sich das Moos vom vertikutieren erwiesen. Und wenn doch mal Beikraut sptießt, dann ist die Erde schön locker und das läßt sich leicht rausziehen.
73 Anja
jürgenb
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Re: Feldkultur -Ideensammlung-

Beitrag von jürgenb »

Wann ist denn die beste Zeit um Lärche und Ahorn vom Feld in die Schale zu setzten?
Ich habe einige im Feld sitzen welche auf eine Schale vorbereitet sind. Sprich überschaubarer / passender Wurzelballen und ordentlicher Stamm. Alle zwischen 15-20 Jahre.
Gerne würde ich diese in den nächsten 1-2 Jahren in die Schale setzen.
Entfernt ihr beim Umtopfen wirklich komplett die alte Erde ?
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camaju +
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Re: Feldkultur -Ideensammlung-

Beitrag von camaju + »

Viel. ist der alte Beitrag von Reiner hier interessant

Freilandaufzucht - so geht´s - Rohmaterial selber aufziehen
Gruß Jürgen *wink*

Wer nicht mit Pflanzen und Tieren kann, kann auch nicht mit Menschen.

Ich moderiere in blau, der Rest ist nur meine Meinung
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Anja M.
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Re: Feldkultur -Ideensammlung-

Beitrag von Anja M. »

"Bettenwechsel" ist bei mir im Frühling im Laufe des April.
73 Anja
jürgenb
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Re: Feldkultur -Ideensammlung-

Beitrag von jürgenb »

Ja der Beitrag ist schon interessant. Ich kannte diesen auch bereits.
Nur beantwortet es leider meine Frage nicht. :-(
Kennt jemand einen anderen Beitrag oder kann jemand helfen ?
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kressevadder
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Re: Feldkultur -Ideensammlung-

Beitrag von kressevadder »

Die Zeit für die Schale ist dann gekommen, wenn der Baum soweit entwickelt ist, das er dir gefällt und du dich an die Gestaltung machst.

Und die Ackerpampe kommt weg.

Gruß
Manfred
Ich fordere einen BioGreenHealthGenderPoliticalCorrectness freien Tag pro Woche - Erholung muß sein!

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Anja M.
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Re: Feldkultur -Ideensammlung-

Beitrag von Anja M. »

Frühjahr wird in der Regel als Umtopftermin genommen, ob von Schale zu Schale oder vom Beet in die Schale, das macht da keinen Unterschied.
73 Anja
yamadori
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Re: Feldkultur -Ideensammlung-

Beitrag von yamadori »

Hallo erstmal,
ich habe hier im Forum zwar noch nicht so viel geschrieben , bin aber immer wieder mal fleißiger Leser und konnte hier viel lernen.
Der letzte eintrag ist hier ja auch schon länger her, aber vielleicht ist noch einer an der Feldkultur dran.
Ich habe danit vor ca 15 Jahren angefangen aber auf Grund von Zeitmangel das ganze eher sporadisch betrieben.
Und na ja einiges ist dann auch schon etwas größer geworden.
Wann macht ihr große Rückschnitte und wie behandelt ihr diese ?

Gruß Elmar
Gruß, Elmar
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Norbert_S
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Re: Feldkultur -Ideensammlung-

Beitrag von Norbert_S »

Große Rückschnitte, also Triebe die älter als zwei Jahre sind, mache (habe ich gemacht) ich im Frühsommer, wenn der Baum am vitalsten ist.
Zu diesem Zeitpunkt kann der Baum am schnellsten auf die Verletzung reagieren und die Abschottung und den Wundverschluss beginnen.
Die Behandlung der Schnittstelle hängt auch von späteren Gestaltungsziel ab. Soll sie gut und möglichst unsichtbar zuwachsen, ist ein abkleben mit Aluklebeband oder ein umbinden mit einem Fahrradschlauch hilfreich.
Die zu schneidenden Äste wähle ich in der blattlosen Zeit aus und markiere sie.
Norbert

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