Yamadori-Lärche aus dem Flachland
Yamadori-Lärche aus dem Flachland
Hallo,
diese Lärche habe ich 2011 aus einer Lichtung im Flachland ausgegraben. Dort war sie vom Rehwild immer wieder zurückgeknabbert worden. Immerhin hat die Lärche vom Rehwild viel Dünger zurückerhalten. Ein ganzer "Haufen" lag ihr zu Füßen
Nach 2 Jahren hatte sie sich vom Ausgraben gut erholt, bekam wieder Langtriebe. Sollte es eine kleine Sumo-Lärche werden? Leider nein - das Nebari setzte einige cm tiefer an und eine inverse Verjüngung machten meine Sumo-Pläne zunichte. Ich versuchte durch parallele Schnitte in die Rinde der betreffenden Stelle zu verdicken. Keine gute Idee , die Schnitte werden sehr lange sichtbar bleiben. Eine Verdickung des Stammes war überhaupt nicht oder kaum feststellbar.
Was habe ich mit der Lärche angestellt? Es sind kaum noch Äste vorhanden und die obere Narbe sieht furchtbar aus.
Durch ein Shari wird die Verdickung optisch kompensiert. Ein Seitenast wird zum Gipfel hochgebogen, dadurch eine passable Verjüngung realisiert.
Die Rinden-Einschnitte werden mit der Zeit unauffälliger. Regen und starke Sonne bewirken eine Alterung die hoffentlich in Zukunft weniger auffällt. Nachdem diese Rindenpartie bisher unter der Erde lag wird es noch dauern bis die Rinde optisch angeglichen ist.
Grüße
Rainer
diese Lärche habe ich 2011 aus einer Lichtung im Flachland ausgegraben. Dort war sie vom Rehwild immer wieder zurückgeknabbert worden. Immerhin hat die Lärche vom Rehwild viel Dünger zurückerhalten. Ein ganzer "Haufen" lag ihr zu Füßen
Nach 2 Jahren hatte sie sich vom Ausgraben gut erholt, bekam wieder Langtriebe. Sollte es eine kleine Sumo-Lärche werden? Leider nein - das Nebari setzte einige cm tiefer an und eine inverse Verjüngung machten meine Sumo-Pläne zunichte. Ich versuchte durch parallele Schnitte in die Rinde der betreffenden Stelle zu verdicken. Keine gute Idee , die Schnitte werden sehr lange sichtbar bleiben. Eine Verdickung des Stammes war überhaupt nicht oder kaum feststellbar.
Was habe ich mit der Lärche angestellt? Es sind kaum noch Äste vorhanden und die obere Narbe sieht furchtbar aus.
Durch ein Shari wird die Verdickung optisch kompensiert. Ein Seitenast wird zum Gipfel hochgebogen, dadurch eine passable Verjüngung realisiert.
Die Rinden-Einschnitte werden mit der Zeit unauffälliger. Regen und starke Sonne bewirken eine Alterung die hoffentlich in Zukunft weniger auffällt. Nachdem diese Rindenpartie bisher unter der Erde lag wird es noch dauern bis die Rinde optisch angeglichen ist.
Grüße
Rainer
“Fais de ta vie un rêve, et d'un rêve, une réalité“ Antoine de Saint-Exupéry
Re: Yamadori-Lärche aus dem Flachland
weiter geht's:
Jan 2016: aktuelle Höhe ca 20 cm.
Die Lärche treibt gut an, Fortschritte zu 2015 erkennbar.
März 2017: Umpflanzen und Wurzelschnitt - enttäuschend, leider nur wenige Wurzeln auf einer Ebene, ein 10 cm langes Stammstück war ganz ohne Wurzeln, erst darunter die nächste Wurzelebene. Bis auf die oberen Wurzeln wird alles entfernt, der Baum dadurch stark geschwächt.
Juni 2017: es scheint, als hätte die Lärche den starken Wurzelschnitt vertragen. Allerdings können Lärchen lange von ihrer Substanz zehren. Erst nach ca. 1-2 Jahren kann ich sicher sein, dass sie den Wurzelschnitt toleriert hat.
Grüße
Rainer
Jan 2016: aktuelle Höhe ca 20 cm.
Die Lärche treibt gut an, Fortschritte zu 2015 erkennbar.
März 2017: Umpflanzen und Wurzelschnitt - enttäuschend, leider nur wenige Wurzeln auf einer Ebene, ein 10 cm langes Stammstück war ganz ohne Wurzeln, erst darunter die nächste Wurzelebene. Bis auf die oberen Wurzeln wird alles entfernt, der Baum dadurch stark geschwächt.
Juni 2017: es scheint, als hätte die Lärche den starken Wurzelschnitt vertragen. Allerdings können Lärchen lange von ihrer Substanz zehren. Erst nach ca. 1-2 Jahren kann ich sicher sein, dass sie den Wurzelschnitt toleriert hat.
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Rainer
“Fais de ta vie un rêve, et d'un rêve, une réalité“ Antoine de Saint-Exupéry
- Frank Abbing
- Beiträge: 2694
- Registriert: 30.12.2012, 14:31
- Wohnort: Münsterland
Re: Yamadori-Lärche aus dem Flachland
Hallo Rainer,
ich empfinde deinen Baum als ein gelungenes Beispiel der Art "konsequenter Aufbau". Zwischendurch denkt man: Ach je, was kommt denn jetzt. Aber es ist immer ersichtlich, du hast ein Ziel vor Augen und entwickelst deinen Bäum. Mir gefällt das Erreichte schon ganz gut.
ich empfinde deinen Baum als ein gelungenes Beispiel der Art "konsequenter Aufbau". Zwischendurch denkt man: Ach je, was kommt denn jetzt. Aber es ist immer ersichtlich, du hast ein Ziel vor Augen und entwickelst deinen Bäum. Mir gefällt das Erreichte schon ganz gut.
Liebe Grüße
Frank
Frank
-
- Beiträge: 14
- Registriert: 01.01.2017, 09:54
- Kontaktdaten:
Re: Yamadori-Lärche aus dem Flachland
Hallo Rainer,
Schade das du Schnitte an der Lärche angebracht hast.
Ich glaube die werden immer sichtbar bleiben.
Ich mache das mit kleinen Stichen (Nadel) und beschädige
so das Kambium und an dieser Stelle findet die Verdickung statt.
Die Stiche Immer wieder durchführen, und der Erfolg ist schnell
ersichtlich ohne bleibende Narben.
LG Klaus
Schade das du Schnitte an der Lärche angebracht hast.
Ich glaube die werden immer sichtbar bleiben.
Ich mache das mit kleinen Stichen (Nadel) und beschädige
so das Kambium und an dieser Stelle findet die Verdickung statt.
Die Stiche Immer wieder durchführen, und der Erfolg ist schnell
ersichtlich ohne bleibende Narben.
LG Klaus
Re: Yamadori-Lärche aus dem Flachland
Hallo Frank,
danke für dein Lob. Naja wenn ich ehrlich bin war es die ersten 3 Jahre eher ratlose Suche was ich mit dem Baum machen könnte. Zu viele Äste, zu unübersichtlich. Ich wollte zunächst eine brave Lärche mit abgespannten Ästen und etwas Totholz. Doch die Verdickung an der oberen Kappstelle machte diesen Plan zunichte.
Aktuell stelle ich mir die Zukunft der Lärche etwa so vor: Und wenn ich heute nochmal von vorne anfangen könnte würde ich den unteren Ast erhalten und den kleinstmöglichen Baum anstreben. Dazu den gekappten Hauptstamm als Gipfeljin integrieren. Würde mit dem Shari unten bestimmt gut aussehen.
Junge Flachlandlärchen wie diese haben leider keine rissige Borke wie Yamadoris aus den Alpen. Doch mit der Zeit entwickeln sie in unter Witterungseinflüssen auch diese graubraune, leicht rissige Struktur die ich so sehr an Lärchen schätze.
Grüße
Rainer
danke für dein Lob. Naja wenn ich ehrlich bin war es die ersten 3 Jahre eher ratlose Suche was ich mit dem Baum machen könnte. Zu viele Äste, zu unübersichtlich. Ich wollte zunächst eine brave Lärche mit abgespannten Ästen und etwas Totholz. Doch die Verdickung an der oberen Kappstelle machte diesen Plan zunichte.
Aktuell stelle ich mir die Zukunft der Lärche etwa so vor: Und wenn ich heute nochmal von vorne anfangen könnte würde ich den unteren Ast erhalten und den kleinstmöglichen Baum anstreben. Dazu den gekappten Hauptstamm als Gipfeljin integrieren. Würde mit dem Shari unten bestimmt gut aussehen.
Junge Flachlandlärchen wie diese haben leider keine rissige Borke wie Yamadoris aus den Alpen. Doch mit der Zeit entwickeln sie in unter Witterungseinflüssen auch diese graubraune, leicht rissige Struktur die ich so sehr an Lärchen schätze.
Grüße
Rainer
“Fais de ta vie un rêve, et d'un rêve, une réalité“ Antoine de Saint-Exupéry
Re: Yamadori-Lärche aus dem Flachland
Hallo Klaus,
lange nicht mehr gesehen. Letzte Woche habe ich Gerhard besucht und wehmütig festgestellt, dass der letzte Shohintreff schon so lange zurückliegt.
Danke für deinen Tipp. Hast du auch Fotos wie sich deine Nadelmethode in der Praxis entwickelt hat?
Liebe Grüße
Rainer
lange nicht mehr gesehen. Letzte Woche habe ich Gerhard besucht und wehmütig festgestellt, dass der letzte Shohintreff schon so lange zurückliegt.
Danke für deinen Tipp. Hast du auch Fotos wie sich deine Nadelmethode in der Praxis entwickelt hat?
Liebe Grüße
Rainer
“Fais de ta vie un rêve, et d'un rêve, une réalité“ Antoine de Saint-Exupéry
- Frank Abbing
- Beiträge: 2694
- Registriert: 30.12.2012, 14:31
- Wohnort: Münsterland
Re: Yamadori-Lärche aus dem Flachland
Hinterher ist man ja immer schlauer, Rainer.
Daran wäre ich auch interessiert, Klaus.
Daran wäre ich auch interessiert, Klaus.
Liebe Grüße
Frank
Frank
Re: Yamadori-Lärche aus dem Flachland
Hallo Rainer,
ich hätte whrscheinlich nur mit dem ersten linken Ast vom 4 Foto vom April 2015 gearbeitet. Wir hatten es ja heute schon mit dem "kleinstmöglichen" Nenner.
Liebe Grüße
Robert
ich hätte whrscheinlich nur mit dem ersten linken Ast vom 4 Foto vom April 2015 gearbeitet. Wir hatten es ja heute schon mit dem "kleinstmöglichen" Nenner.
Liebe Grüße
Robert
Liebe Grüße
Robert
Bonsaifreunde Franken e. V.
Robert
Bonsaifreunde Franken e. V.
Re: Yamadori-Lärche aus dem Flachland
Hi
Das mit den Einschnitten musst Du mir noch mal erklären. Habe ich noch nie gesehen sowas.
Ich hoffe das Dir die Lärche nicht noch eingeht. Habe nach Wurzelarbeiten leider schon viele verloren
Jetzt traue ich mich schon gar nicht mehr die restlichen Lärchen im Wurzelbereich auch nur anzufassen.
Grüße
Das mit den Einschnitten musst Du mir noch mal erklären. Habe ich noch nie gesehen sowas.
Ich hoffe das Dir die Lärche nicht noch eingeht. Habe nach Wurzelarbeiten leider schon viele verloren
Jetzt traue ich mich schon gar nicht mehr die restlichen Lärchen im Wurzelbereich auch nur anzufassen.
Grüße
Re: Yamadori-Lärche aus dem Flachland
Hallo Robert,
der kleinstmögliche Baum ist nach wie vor möglich. Der Ast bleibt auch noch dran, wäre sogar eine Option mit Aufrichten als 2. Gipfeltrieb.
Liebe Grüße
Rainer
der kleinstmögliche Baum ist nach wie vor möglich. Der Ast bleibt auch noch dran, wäre sogar eine Option mit Aufrichten als 2. Gipfeltrieb.
Liebe Grüße
Rainer
“Fais de ta vie un rêve, et d'un rêve, une réalité“ Antoine de Saint-Exupéry
Re: Yamadori-Lärche aus dem Flachland
Hallo Rainer,
für die Entwicklung der Lärche wäre ein größeres Pflanzgefäß, am Besten eine nicht zu hohe Holzkiste, von Vorteil. Dann den linken Ast aufrichten und durchtreiben lassen. Dadurch schwillt der Stamm an, dann sind auch die Rindenstreifen durch die Einschnitte relativ schnell verschwunden. Später dann den jetzigen Hauptstamm abschneiden und zum Shari umgestalten.
Liebe Grüße
Robert
für die Entwicklung der Lärche wäre ein größeres Pflanzgefäß, am Besten eine nicht zu hohe Holzkiste, von Vorteil. Dann den linken Ast aufrichten und durchtreiben lassen. Dadurch schwillt der Stamm an, dann sind auch die Rindenstreifen durch die Einschnitte relativ schnell verschwunden. Später dann den jetzigen Hauptstamm abschneiden und zum Shari umgestalten.
Liebe Grüße
Robert
Liebe Grüße
Robert
Bonsaifreunde Franken e. V.
Robert
Bonsaifreunde Franken e. V.
Re: Yamadori-Lärche aus dem Flachland
Hallo Robert,nemsi hat geschrieben: ↑21.08.2017, 22:45 für die Entwicklung der Lärche wäre ein größeres Pflanzgefäß, am Besten eine nicht zu hohe Holzkiste, von Vorteil. Dann den linken Ast aufrichten und durchtreiben lassen. Dadurch schwillt der Stamm an, dann sind auch die Rindenstreifen durch die Einschnitte relativ schnell verschwunden. Später dann den jetzigen Hauptstamm abschneiden und zum Shari umgestalten.
danke für deine Unterstützung.
Doch wegen der wenigen Wurzeln habe ich bewußt ein kleines Gefäß gewählt. Damit soll tägliches Abtrocknen des Substrats sichergestellt sein. Ich habe Angst, dass sonst die Wurzeln bei Staunässe leicht faulen könnten.
Den Hauptstamm möchte ich belassen, er gefällt mir in der jetzigen Form mit der Stammverjüngung.
Als gute Alternative könnte der untere Ast hochgedrahtet und zum 2. Gipfel integriert werden.
Grüße
Rainer
“Fais de ta vie un rêve, et d'un rêve, une réalité“ Antoine de Saint-Exupéry
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Re: Yamadori-Lärche aus dem Flachland
Hallo Rainer
Auf dem Bild möchte ich zeigen wie und wo ich eine Verdickung oder einen
schön verlaufenden Übergang durch Nadelstiche erreichen kann. Rote Markierung.
Die Nadel im Bild ist für mich so wichtig wie eine Bonsaischere.
Die Nadelstiche so eng als möglich stechen und beobachten.
Bei Bedarf 3 bis 4 mal im Jahr wiederholen.
Auf dem Bild möchte ich zeigen wie und wo ich eine Verdickung oder einen
schön verlaufenden Übergang durch Nadelstiche erreichen kann. Rote Markierung.
Die Nadel im Bild ist für mich so wichtig wie eine Bonsaischere.
Die Nadelstiche so eng als möglich stechen und beobachten.
Bei Bedarf 3 bis 4 mal im Jahr wiederholen.
Re: Yamadori-Lärche aus dem Flachland
Kannst Du zu den Einschnitten noch mal näher was sagen, was Du damit bezweckst?Hi
Das mit den Einschnitten musst Du mir noch mal erklären. Habe ich noch nie gesehen sowas.
Grüße
Re: Yamadori-Lärche aus dem Flachland
Hallo Kanna,
ich glaube zwar nicht dass ich muss ... antworte dir dennoch sehr gerne. Andere sollen aus meinen Fehlern lernen.
Vor längerer Zeit habe ich in einem Artikel gelesen, dass durch Einritzen der Rinde oder durch Klopfen an die Rinde das Kambium verletzt und zur Verdickung angeregt werden kann. Wann und wo das stand weiß ich nicht mehr.
Konkret zum Baum:
Der Baum stand sehr tief, ein Teil des Stammes unter der Erde. Beim Freilegen 2015 fiel sofort die juvenile, rötliche Rinde auf. Es würde lange dauern bis die Rinde bei Altersstruktur und Borke dem restlichen Baum entsprechen würde. Dazu kam die inverse Verjüngung. Was dagegen tun?
Durch Einschneiden in die Rinde sollte die Rinde älter, borkiger wirken. Zusätzlich sollten längliche "Kalluswülste" den Stamm verbreitern. Lärchen wuchern ja sehr gerne Stammverletzngen zu. Soweit mein Plan.
Ergebnis nach 2 Jahren:
- der Stammabschnitt ist nicht dicker geworden
- die Einschnitte werden vermutlich immer sichtbar bleiben
- die Rinde nimmt langsam den Charakter einer älteren Borke an
- durch starke Sonneneinstrahlung nähern sich die beiden unterschiedlichen Rindenpartien an. Über längere Zeit könnte das Ergebnis doch noch zufriedenstellend werden.
- ich hätte es vorher an jungen Lärchen ausprobieren sollen, nicht gleich an diesem Bonsai-Anwärter
Grüße
Rainer
“Fais de ta vie un rêve, et d'un rêve, une réalité“ Antoine de Saint-Exupéry