überbordende Wundheilung/Überwallung: wie vorgehen?
überbordende Wundheilung/Überwallung: wie vorgehen?
Hallo,
wie kann ich bei großen Wunden eine saubere Vernarbung unterstützen?
An meinen Feldahornen und Zelkoven führte die Vernarbung teilweise zu überbordenden Kalluswülsten. Insbesondere wenn Äste in unmittelbare Nähe viel "Saft" ziehen.
Beispiel Feldahorn: den linken Kallusrand habe ich im Mai 2016 stark nachgeschnitten. Um die Wunde kleiner zu halten habe ich den Kallus links unten erst noch belassen. Der wird im April 2017 nachgeschnitten. Alle Wundränder wurden sorgsam mit dem Messer/Skalpell geglättet, japanische Knetmasse aufgetragen.
Wie macht ihr es? Laßt ihr in unmittelbarer Nähe Äste stehen die viel "Saft" ziehen und dadurch die Heilung schneller vorankommt? Oder entfernt ihr benachbarte Äste um den Kallus nicht so stark anschwellen zu lassen (zB Bild 1+2 Triebe links oben)
Zu den letzen beiden Bildern:
wachsen irgendwann Äste aus Kallusgewebe? An den Rändern ja, nur aus dem Kallus selbst kam noch nichts. Der Schnitt dürfte 8 Jahre alt sein, ganz zugewachsen seit 2013.
Grüße,
Rainer
wie kann ich bei großen Wunden eine saubere Vernarbung unterstützen?
An meinen Feldahornen und Zelkoven führte die Vernarbung teilweise zu überbordenden Kalluswülsten. Insbesondere wenn Äste in unmittelbare Nähe viel "Saft" ziehen.
Beispiel Feldahorn: den linken Kallusrand habe ich im Mai 2016 stark nachgeschnitten. Um die Wunde kleiner zu halten habe ich den Kallus links unten erst noch belassen. Der wird im April 2017 nachgeschnitten. Alle Wundränder wurden sorgsam mit dem Messer/Skalpell geglättet, japanische Knetmasse aufgetragen.
Wie macht ihr es? Laßt ihr in unmittelbarer Nähe Äste stehen die viel "Saft" ziehen und dadurch die Heilung schneller vorankommt? Oder entfernt ihr benachbarte Äste um den Kallus nicht so stark anschwellen zu lassen (zB Bild 1+2 Triebe links oben)
Zu den letzen beiden Bildern:
wachsen irgendwann Äste aus Kallusgewebe? An den Rändern ja, nur aus dem Kallus selbst kam noch nichts. Der Schnitt dürfte 8 Jahre alt sein, ganz zugewachsen seit 2013.
Grüße,
Rainer
Zuletzt geändert von mydear am 10.06.2019, 23:00, insgesamt 1-mal geändert.
“Fais de ta vie un rêve, et d'un rêve, une réalité“ Antoine de Saint-Exupéry
Re: überbordende Wundheilung: wie vorgehen?
Hallo,
schade, dass das Thema Wundheilung offenbar niemanden interessiert.
Ich ritze bei großen Wunden den Kallus mit einem scharfen Messer jährlich an. Ein leichtes Verletzen stimuliert das Überwallen erneut. Hier meine Lieblingswerkzeuge:
Hier drei Bilder die Wunden vorher und nachher zeigen:
- bei Bild 1 war links Saftstau und Verdickung des Kallus. Die Kerbe half dass die Verdickung nicht weiter wucherte. Der Saftstrom wurde besser abgeleitet
- Bild 2 zeigt das sanfte Anritzen rundum
- Bild 3 nach Schnitt mit der Konkavzange und Glätten des Wundrandes mit dem Messerskalpell
In allen Fällen sieht man, dass trotz guter Abheilung trotzdem eine seitlich überstehende Verdickung entsteht. Mich würde interessieren ob es in Japan Spezialisten gibt die das verhindern können? Heike hatte ja mal Gegendruck mit Kabelbindern als Alternative genannt. Mich würden Bilder interessieren.
Und hier noch die Kopf-Schnittstelle an einem Acer Palmatum Deshojo. Der Wundrand wurde 2016 und 2017 an der grünen Linie angeritzt. Unten werde ich den leicht überstehenden Rand noch leicht kürzen und mit Wundpaste abdecken.
Grüße
Rainer
schade, dass das Thema Wundheilung offenbar niemanden interessiert.
Ich ritze bei großen Wunden den Kallus mit einem scharfen Messer jährlich an. Ein leichtes Verletzen stimuliert das Überwallen erneut. Hier meine Lieblingswerkzeuge:
Hier drei Bilder die Wunden vorher und nachher zeigen:
- bei Bild 1 war links Saftstau und Verdickung des Kallus. Die Kerbe half dass die Verdickung nicht weiter wucherte. Der Saftstrom wurde besser abgeleitet
- Bild 2 zeigt das sanfte Anritzen rundum
- Bild 3 nach Schnitt mit der Konkavzange und Glätten des Wundrandes mit dem Messerskalpell
In allen Fällen sieht man, dass trotz guter Abheilung trotzdem eine seitlich überstehende Verdickung entsteht. Mich würde interessieren ob es in Japan Spezialisten gibt die das verhindern können? Heike hatte ja mal Gegendruck mit Kabelbindern als Alternative genannt. Mich würden Bilder interessieren.
Und hier noch die Kopf-Schnittstelle an einem Acer Palmatum Deshojo. Der Wundrand wurde 2016 und 2017 an der grünen Linie angeritzt. Unten werde ich den leicht überstehenden Rand noch leicht kürzen und mit Wundpaste abdecken.
Grüße
Rainer
Zuletzt geändert von mydear am 03.08.2019, 23:43, insgesamt 2-mal geändert.
“Fais de ta vie un rêve, et d'un rêve, une réalité“ Antoine de Saint-Exupéry
Re: überbordende Wundheilung: wie vorgehen?
Hallo Rainer,
meine Erfahrung beim Grünen Fächerhorn.
Die Wunden werden recht dick.
Anders als bei anderen Arten.
Also besser so große Wunden vermeiden.
Besonders bei kleinen Bäumen.
Bei einem großen Baum bekommt man das wohl noch hin das es einigermaßen gut aussieht.
Aber bei Shohin muss man echt aufpassen.
Dann lieber mit Jungpflanzen arbeiten und öfters schneiden.
Oder viel Geld ausgeben.
meine Erfahrung beim Grünen Fächerhorn.
Die Wunden werden recht dick.
Anders als bei anderen Arten.
Also besser so große Wunden vermeiden.
Besonders bei kleinen Bäumen.
Bei einem großen Baum bekommt man das wohl noch hin das es einigermaßen gut aussieht.
Aber bei Shohin muss man echt aufpassen.
Dann lieber mit Jungpflanzen arbeiten und öfters schneiden.
Oder viel Geld ausgeben.
Re: überbordende Wundheilung: wie vorgehen?
Bei meiner Zelkove bin ich was die Wundheilung angeht zufrieden:
viewtopic.php?f=9&t=37758
2014
2015
2017
Re: überbordende Wundheilung: wie vorgehen?
Hallo Chris,
wow, die -im Verhältnis zum Stamm- recht großen Gipfel-Schnittstellen sind ja super zugewachsen. Erstaunlich, dass das so flach überwallt ist.
Was könnten deiner Meinung nach die entscheidenden Faktoren gewesen sein? Langsame Abheilung? Viel oder wenig Laub? Zeitraum? Art des Schnittes? Werkzeuge? Wundverschluss? Zufall?
Grüße
Rainer
wow, die -im Verhältnis zum Stamm- recht großen Gipfel-Schnittstellen sind ja super zugewachsen. Erstaunlich, dass das so flach überwallt ist.
Was könnten deiner Meinung nach die entscheidenden Faktoren gewesen sein? Langsame Abheilung? Viel oder wenig Laub? Zeitraum? Art des Schnittes? Werkzeuge? Wundverschluss? Zufall?
Grüße
Rainer
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Re: überbordende Wundheilung: wie vorgehen?
Hallo Rainer,
das kann ich Dir leider nicht sagen.
Ich habe ja auch eine Wunde ohne Wundverschluss.
Die heilt auch gut.
Ich habe mit einer Konkavzange geschnitten.
Bis jetzt auch nicht nachgeschnitten.
Übermässig wachsen lassen habe ich auch nicht.
das kann ich Dir leider nicht sagen.
Ich habe ja auch eine Wunde ohne Wundverschluss.
Die heilt auch gut.
Ich habe mit einer Konkavzange geschnitten.
Bis jetzt auch nicht nachgeschnitten.
Übermässig wachsen lassen habe ich auch nicht.
-
- Beiträge: 46
- Registriert: 15.06.2017, 21:56
Re: überbordende Wundheilung: wie vorgehen?
Das Thema interessiert mich brennend, da ich einen Ahorn habe den ich stark eingekürzt habe.
Ich hatte ihn 2014 gekauft und er ist 2015 ins Beet gewandert, hat Stammdicke gut zugelegt und ist im Frühjahr in eine Bonsaischale gewandert.
Da ich recht unsicher war habe ich ihn in Enger Topfen lassen und die meinten ich sollte den Stummel erst mal stehen um zu sehen wie weit er zurücktrocknet.
Aber irgendwie sagt mir mein Bauchgefühl das das nicht passt.
Und ich glaub Totholz beim Ahorn geht nicht. Berichtigt mich bitte wenn etwas falsch ist.
Um eine saubere neue Spitze aufzubauen, was soll ich tun?
Bevor ich einen Ast hochdrahte muss der Stumpf weg.
a. Wann
B. Wie
Bilder kommen sofort
Viele Grüße aus dem Tecklenburger Land
Christa
Ich hatte ihn 2014 gekauft und er ist 2015 ins Beet gewandert, hat Stammdicke gut zugelegt und ist im Frühjahr in eine Bonsaischale gewandert.
Da ich recht unsicher war habe ich ihn in Enger Topfen lassen und die meinten ich sollte den Stummel erst mal stehen um zu sehen wie weit er zurücktrocknet.
Aber irgendwie sagt mir mein Bauchgefühl das das nicht passt.
Und ich glaub Totholz beim Ahorn geht nicht. Berichtigt mich bitte wenn etwas falsch ist.
Um eine saubere neue Spitze aufzubauen, was soll ich tun?
Bevor ich einen Ast hochdrahte muss der Stumpf weg.
a. Wann
B. Wie
Bilder kommen sofort
Viele Grüße aus dem Tecklenburger Land
Christa
Re: überbordende Wundheilung: wie vorgehen?
Hallo Rainer,
Wegen Austrieben aus Kallusgewebe... Neue Äste bilden sich aus Knospen, auch schlafenden Knospen. Die sind eigentlich nur dort, wo mal ursprünglich Blätter gesessen habe. Neben den Blattknospen entstehen auch immer sogenannte Proventivknospen, quasi als Ersatz. Wenn sie sich nicht entwickeln, bleiben sie im sich verdickenden Stamm zwar erhalten, aber man erkennt sie nicht mehr. Die können durch Schnitt angeregt werden. Kallusgewebe enthält keine solchen Knospen - daher bleibt die Stelle nackt.
Gruß Michael
Wegen Austrieben aus Kallusgewebe... Neue Äste bilden sich aus Knospen, auch schlafenden Knospen. Die sind eigentlich nur dort, wo mal ursprünglich Blätter gesessen habe. Neben den Blattknospen entstehen auch immer sogenannte Proventivknospen, quasi als Ersatz. Wenn sie sich nicht entwickeln, bleiben sie im sich verdickenden Stamm zwar erhalten, aber man erkennt sie nicht mehr. Die können durch Schnitt angeregt werden. Kallusgewebe enthält keine solchen Knospen - daher bleibt die Stelle nackt.
Gruß Michael
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- Beiträge: 46
- Registriert: 15.06.2017, 21:56
Re: überbordende Wundheilung: wie vorgehen?
Gesendet von iPad mit Tapatalk Pro
Re: überbordende Wundheilung: wie vorgehen?
Irgendwo hab ich hier mal ein Thema durchgelesen wo das aufgeschlüsselt wurde was wirklich Kallusgewebe ist da gings um die Farbe aus einem können neue Äste entspringen und aus dem anderen das eher Stressbedingt ist nicht bzw. stand da auch drin das Kallus nachschneiden sei nicht unbedingt gesund.
Mit freundlichen Grüßen,
Christoph
Christoph
Re: überbordende Wundheilung: wie vorgehen?
Hallo Rainer,
ich könnte mir gut vorstellen, dass der extrem dicke Kallus bei einigen Deiner Bäume durch das immer neue Anschneiden entsteht. Die neue Schicht wird dann jedesmal stärker und damit irgendwann überbordend.
Ich würde nur neu anschneiden wenn die Wundheilung aus irgendwelchen Gründen mal miittendrin zum Stillstand kommt.
Wäre einen Versuch wert.....
Liebe Grüße,
Barbara
ich könnte mir gut vorstellen, dass der extrem dicke Kallus bei einigen Deiner Bäume durch das immer neue Anschneiden entsteht. Die neue Schicht wird dann jedesmal stärker und damit irgendwann überbordend.
Ich würde nur neu anschneiden wenn die Wundheilung aus irgendwelchen Gründen mal miittendrin zum Stillstand kommt.
Wäre einen Versuch wert.....
Liebe Grüße,
Barbara
"Sorge Dich um den Beifall der Leute, und Du wirst ihr Gefangener sein." LAOTSE
Re: überbordende Wundheilung: wie vorgehen?
Hallo Christoph,Chri hat geschrieben: ↑22.08.2017, 13:46 Irgendwo hab ich hier mal ein Thema durchgelesen wo das aufgeschlüsselt wurde was wirklich Kallusgewebe ist da gings um die Farbe aus einem können neue Äste entspringen und aus dem anderen das eher Stressbedingt ist nicht bzw. stand da auch drin das Kallus nachschneiden sei nicht unbedingt gesund.
der Beitrag wäre interessant. Solltest du ihn finden wäre ich dir für einen link dankbar.
Kallus nachschneiden mache ich
- wenn der Kallus nicht mehr weiter wächst
- wenn mir die Struktur des Kallus zu glatt, farblich oder strukturell störend zur Umgeburg vorkommt
- wenn der Kallus zu stark überwallt und überstehen würde. Dann schneide ich zusätzlich mit der Konkavzange deutlich tiefer
Hier Bilder eines Feldahorns mit großer Schnittwunde. Der Kallus wurde 2x mit der Konkavzange korrigiert sowie jährlich angeritzt. Hier soll der Kallus nicht zu glatt werden und möglichst "altersgemäße Struktur" ausbilden.
Ich habe teilweise auch Triebe direkt aus dem Kallusgewebe wachsen sehen. Deshalb auch meine Frage am Anfang ob dies möglich ist. Hier ein Bild von meiner Feldulme - es wurde garantiert nicht ablaktiert!
Grüße
Rainer
Zuletzt geändert von mydear am 24.04.2019, 14:25, insgesamt 2-mal geändert.
“Fais de ta vie un rêve, et d'un rêve, une réalité“ Antoine de Saint-Exupéry
Re: überbordende Wundheilung: wie vorgehen?
Rainer , ich dachte nur, weil Du hier schreibst, dass Du jährlich anritzt......
"Sorge Dich um den Beifall der Leute, und Du wirst ihr Gefangener sein." LAOTSE
Re: überbordende Wundheilung: wie vorgehen?
Hallo Barbara,
du hast recht. Ich sollte präzisieren:
- kleine Wunden die schnell und problemlos abheilen brauchen nicht nachgeschnitten zu werden
- ich meinte die Behandlung von großen Wunden, wo sich die Abheilung über viele Jahre hinzieht. Wenn ich merke, dass die Kallusbildung stagniert wird nachgeholfen.
Danke für deinen Hinweis.
Grüße
Rainer
“Fais de ta vie un rêve, et d'un rêve, une réalité“ Antoine de Saint-Exupéry
Re: überbordende Wundheilung: wie vorgehen?
Ich überlege schon die ganze Zeit was ich da in der Suche eingegeben habe um auf das zu stoßen, aber mir fällts nimmer ein und solang is das gar nicht her, aber wenn ichs finde stelle ich den Link rein.
Mit freundlichen Grüßen,
Christoph
Christoph