Hanno hat geschrieben: ↑31.08.2017, 19:58
Zur Besenform hab ich mal eine grundsätzliche Frage:
müssen die Äste eigentlich alle aus einem Punkt aus dem Stamm kommen?
Hallo Hanno, hallo Rainer,
grundsätzlich unterscheidet man zwei typische Aufbauformen des Besen-Stils. Und zwar zum einen den allseits bekannten Besen wo alle Äste fast am selben Punkt entspringen (eigentliches Thema dieses Threads) und zum anderen den Besen mit durchgängigem Leittrieb. Letzteren sieht man aber viel seltener.
Das es aber dennoch funktioniert, und auch bei Shohin kann ich vielleicht mit dem folgenden Foto belegen. Diesen Zelkova serrata-Shohin habe ich bereits vor längerem mal bei einer AK-Ausstellung fotografiert.
(@Holger: Falls der Besitzer mitliest kann er ja vielleicht mal ein aktuelleres Foto zeigen. )
Alle Triebe wurden sorgsam nach oben gedrahtet, der Draht wird schnell einwachsen, Stammdurchmesser 3 cm
25.08.2017 leichte Drahtkorrekturen
Die Ulme ist bereits im 3. Jahr in Feldkultur, das Nebari wurde seitdem nicht beachtet.
Vor 14 Tagen habe ich andere Jungpflanzen aus dem Hochbeet umgetopft und gemerkt, dass sich das Nebari meist einseitig entwickelte.
So auch hier - das ungebremste Wachstum in Feldkultur hatte ein katastrophales Nebari zur Folge. Ich werde künftig versuchen bei Feldkultur jedes Jahr umzupflanzen. An den Stellen ohne Wurzeln habe ich mit der Konkavzange bis auf das Splintholz eingeschnitten, sowie mit dem Messer den Bast abgeschabt. Anschließend Wurzelfix aufgestreut, Sphagnummoos drauf und zurück ins Hochbeet. Normal hätte ich besser im Frühjahr umgetopft. Diese Ulme erschien mir sehr kräftig, trotzdem ist der späte Umtopftermin sehr riskant. Bitte nicht nachmachen! Ich werde über den Winter Abdecken und hoffe sie kommt durch.
28.09.2017 Umtopfen
Grüße
Rainer
“Fais de ta vie un rêve, et d'un rêve, une réalité“ Antoine de Saint-Exupéry
Hallo Rainer,
ich bin auch dabei mir eine Besenzelkove zu ziehen.
Für den perfekten Wurzelansatz habe ich sie 2013 durch eine CD gezogen, so verdickt der Stamm
und die neuen Wurzeln entspringen auf einer Höhe.
Dabei kann man über Jahre die neuen Wurzeln formen und die Alten ernähren den Baum weiter.
Für die Stammdicke deiner Zelkove natürlich zu spät!
ich habe 2 Metallplatten ausgeschnitten, um den Stamm von einen Dreispitzer gelegt und ins Garten gepflanzt. Der Wurzelansatz verdickt und durch den Regen ist etwas Erde draufgespült worden, jetzt gibt es schon die ersten Wurzeln (die ich weg gemacht habe).
Mein Plan sieht so aus dass ich 2-3 Jahre den Ansatz "trocken" verdicken lasse und dann "nass" abmoose. Das sollte ganz gut auch bei eine Zelkove funktionieren.
Übrigens, ein sehr interessantes Projekt!
danke für eure Tipps, eine gute Alternative zum Standard-Abmoosen.
Da kommt mir eine Idee: die CD eignet sich ja auch gut zum Unterlegen um ein möglichst flaches Nebari beim Anziehen im Topf zu bekommen
Grüße
Rainer
“Fais de ta vie un rêve, et d'un rêve, une réalité“ Antoine de Saint-Exupéry
Würde eine untergelegte CD nicht zu einem zu "eckigem" Winkel (90 Grad) der Wurzeln führen?
Um das zu vermeiden, müsste man den Baum höher auf die Scheibe legen -
und dann bekommt man garantiert zu viele Wurzeln auf unterschiedlicher Höhe.
Irgendwo hab ich mal von Irgendjemandem gelesen, der eine Art Halbschale aus Gips hergestellt und die umgekehrt unter den Wurzelballen gesetzt hatte. Dann wachsen die neuen Wurzeln in einem besseren, natürlicheren Winkel daran herunter
CDs sind nicht wirklich geeignet. Sind zu flexibel, halten Druck nicht wirklich Stand und ob die Beschichtung nicht eventuell giftig ist, müsste man auch erstmal raussuchen.
Ich rate zu alten Schleif- oder Flexscheiben oder Blättern von Kreissägen. Im Feld wird das dann eine automatische Abmoosung. Metallscheiben haben auch den Vorteil, dass die rosten und nach 5 Jahren einfach zu entfernen sind. Hab die zwar nie selbst angesetzt, aber schon bei ein paar Rohlingen entfernt und somit auch ein paar Bäume, die die typischen Abdrücke haben.
Lindenballen von unten mit Flexscheibenabdruck
Wers kann, kann solche Scheiben ja auch in zwei Hälften trennen und nachträglich anbringen und wieder zusammenschweissen.
Grüße, Frank
___________ Ich will nur noch hupen !
Ich lasse mich mal von deiner Besen-Idee inspirieren und werde es an einer meiner Ficus-Jungpflanze versuchen. Dazu dann bei Gelegenheit ein eigener Thread. Dazu würde mich deine Meinung interessieren.
Danke allen für die Beiträge und die rege Diskussion.
Ich bin froh um alle Anregungen, das regt Kreativität und Experimentierfreude an (obwohl ich ja keine weiteren Jungpflanzen mehr .... )
@Michael:
Ficus Retusa ja, Benjamin nein - ist meine persönliche Meinung. Von Mai bis September draußen und ordentlich mästen
Grüße
Rainer
“Fais de ta vie un rêve, et d'un rêve, une réalité“ Antoine de Saint-Exupéry
Hier die Ulme ohne Blätter. Mit dem ganzen Drahtverhau kann man leider nicht viel erkennen.
Ich werde in 2018 versuchen die horizontalen Äste herauszuschneiden, die Kappstelle soll dezenter werden statt einen überstehenden Wulst auszubilden. Vertikale Äste fördern dann das Verheilen ohne zu stark aufzutragen.
Da steckt noch viel, viel Arbeit drin.
03. Nov 2017
Grüße
Raimner
“Fais de ta vie un rêve, et d'un rêve, une réalité“ Antoine de Saint-Exupéry