Hallo Frank,
Lob kann man nie genug bekommen, daher auch von meiner Seite Danke! für die Fotos der Ausstellung.
Meine Freunde auf der Insel sind schon ein eigenwilliges Völkchen aber sie feiern gut und ihren Humor kann man eigentlich nur lieben.
Die Fotos der Ausstellung finde ich allesamt sehr interessant und inspirierend.
Egal ob ich meine bevorzugte Linie habe, so schaue ich doch gerne auch "über den Tellerrand" und informiere mich.
Und sosehr mit etliches gefällt, so inkonsequent, ja fast "schlecht", ist wiederum anderes was ich hier zu sehen bekomme.
Rainer wollte ja ein paar Präsentationen besprechen.
Bleiben wir doch gleich bei dieser Präsentation mit Rollbild "Industriezeitalter".
Klar, kann man sie deprimierend empfinden. Empfand ich persönlich jetzt nicht so aber die gesamte Präsentation ist auf jeden Fall schlüssig und erzählt eine Geschichte. Oft haben wir ja Probleme japanische Präsentationen zu erfühlen/verstehen, aus Unkenntnis der Kultur. Und hier, mitten in Europa, wie ist es da? Mit dem Hintergrund, den Frank sehr schön zusammengefasst hat, sollte diese Präsentation doch einem Jeden in einem anderen Licht erscheinen.
Was stört mich nun dennoch daran? Leider so einiges.
- Der Akzent kann sich noch so bemühen den Bonsai "anzuhimmeln", der schaut ihn nicht mal mit dem A…h an, sondern drückt sich in die Ecke und flieht nach links aus der Komposition.
- Ist die Bewegungsrichtung dieser Zeder wirklich so schwer zu erkennen als dass man die gesamte Anordnung verkehrt herum aufbauen kann? Also Anordnung des Bonsai zur Akzentpflanze und zum Rollbild? Bestehen englische Präsentationen heute nur noch aus "Solisten" oder sollte dies die Gespaltenheit der englischen Gesellschaft zum Brexit ausdrücken?
- Die Zeder ist ansprechend gestaltet doch um wieviel besser könnte sie mit entsprechender Schale wirken? Diese massige Halbkugel erscheint mir einfach als visuelles No-go. Möge mancher in ihrer Struktur noch Parallelen zu Erz entdecken, so ist sie m.E. dennoch der Gipsfuß zum Abendkleid. Ferner beachte man die "Bewegungen". Der obere Rand der Schale öffnet nach rechts, der Baum geht nach links und am linken Rand "kracht" es auch fast. Auch ohne die verheerende Pflanzposition ein Unding.
- Bleibt noch der Eisen-Tisch. Thematisch voll getroffen! Doch selbst wenn ich als Statiker die Tragfähigkeit von Eisen kenne so wirkt dieses "spirrelige" Konstrukt als ob es gleich von dieser visuellen Masse (Schale + Baum) plattgedrückt würde.
Soweit meine spontanen Assoziationen beim Betrachten dieser Präsentation. Vielleicht sehen und empfinden Andere dies ja auch ganz anders?