Efeu mal anders

Allgemeine Philosophie, Stilarten, Techniken, Vorstellung und Besprechung von Rohmaterial sowie lose Sammlung von Entwicklungs-Dokus
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abconcept
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Efeu mal anders

Beitrag von abconcept »

Hallo zusammen,
hatte heute endlich mal wieder Zeit etwas zu spielen. Kritik, Anregungen, Meinung jederzeit erwünscht.
LG
Albin
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maiku
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Re: Efeu mal anders

Beitrag von maiku »

Ja, das ist toll. Sowas ähnliches wollte ich auch mal machen, nur wilder, mit kleinem Hühnengrab etc.
Finde ich toll, deine Landschaft. Efeu liebe ich eh. Weitermachen bitte!
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Heike_vG
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Re: Efeu mal anders

Beitrag von Heike_vG »

Sehr ausdrucksvoll, gefällt mir sehr gut, Albin! *daumen_new*

Liebe Grüße,
Heike
Ein halber Schritt in die richtige Richtung ist oftmals ein Reinfall...

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Hanno
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Re: Efeu mal anders

Beitrag von Hanno »

Ein Efeu-Tori als Eingang in Deine Bonsaiwelt . . . ;)

(Warum ist Dein Ketoring so hell? Meins ist dunkelbraun bis schwarz)
chris-git@rre

Re: Efeu mal anders

Beitrag von chris-git@rre »

Hallo Albin,
schön kreativ, mal was anderes, gefällt mir. *daumen_new*
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abconcept
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Re: Efeu mal anders

Beitrag von abconcept »

Vielen, vielen Dank für den Zuspruch :-D , das freut mich wenn es Euch gefällt.
Wenn Ihr mir jetzt noch sagen könnt welcher Stilrichtung das zugeordnet werden kann,
ein japanischer Gestalter hat mir letztens gesagt, nur das Efeu alleine betreffend, so eine
Baumgestaltung geht in Japan gar nicht.

Seis drum, dann lag ich ja nicht ganz verkehrt und kann mein nächstes Projekt starten.

Hanno, mit der Farbe vom Keto ist glaube ich dem Blitzlicht geschuldet, vergleich einmal
die Farbe von der fertigen Steinplatte mit dem Keto-Bild, die Keto Farbe geht in Richtung
Lehm mittel-dunkelbraun.

LG
Albin
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achim73
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Re: Efeu mal anders

Beitrag von achim73 »

*daumen_new* nenn es penjing . oder einfach miniaturlandschaft :) sehr schön geworden.
Gruss, Achim
"Der kürzeste Weg zum Glück ist der Weg in den Garten"
chinesische Weisheit
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Heike_vG
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Re: Efeu mal anders

Beitrag von Heike_vG »

In Enger gibt es einen Keto-Tsuchi-Ersatz, der hierzulande hergestellt wird und eher braun als schwarz ist. Ich vermute, dass Albin das benutzt hat?

LG, Heike
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abardo
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Re: Efeu mal anders

Beitrag von abardo »

Hi Albin,

mal zur Gestaltung selbst: du hast diese beiden "T"s, die sich mit ihrem langen Ausleger in der Mitte verbinden. Finde ich reizvoll (ich hatte mal in den Kolumnen geschrieben, dass mal einer ein "H" oder "X" machen soll, anstatt diese S-Formen).

Ich finde, diese künstliche Form könnte man betonen. Da finde ich die unteren (vertrockneten ?) Äste an dem einen Stamm ableckend und würde die entfernen. Dann noch alles wirklich schnurgerade ausrichten und von der zu abwechselungsreich gestalteten Unterpflanzung (und von den "Tierchen") auch noch etwas entfernen, möglichst clean halten, einheitliches Moos, die einen Weg andeutende Lücke im Moos schliessen usw ... dann könnte sich das Auge völlig auf die Form konzentrieren.

Wenn dir der Sinn nicht so nach einer strickten, geometrischen Form steht, lass es bitte so, dann ist es eben ein schöner Penjing.
Grüße, Frank
___________
Ich will nur noch hupen !
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Andreas Ludwig
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Re: Efeu mal anders

Beitrag von Andreas Ludwig »

abconcept hat geschrieben: 13.11.2017, 13:08 Vielen, vielen Dank für den Zuspruch :-D , das freut mich wenn es Euch gefällt.
Wenn Ihr mir jetzt noch sagen könnt welcher Stilrichtung das zugeordnet werden kann,
ein japanischer Gestalter hat mir letztens gesagt, nur das Efeu alleine betreffend, so eine
Baumgestaltung geht in Japan gar nicht.
Solche kleinen Kulturunterschiede sollen einen nicht irritieren – dafür gibt es nur im Japanischen ein Wort für «Tod durch Überarbeitung». Kein Stil, den man kopieren sollte. Nenn es z.B. «poetische Richtung»... Oder lass es ein Bild sein. Bilder fühlen sich nicht wohl in Schubladen.

Ich mag es, weil es reizvoll und anmutig – aber auch überraschend ist. Bloss mit den Krümeln wäre ich zurückhaltender. Kann ich aber nicht begründen, spontaner Zweifel einfach.
It is not enough to be busy. So are the ants. The question is: What are we busy about?
(Thoreau)
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migo
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Re: Efeu mal anders

Beitrag von migo »

Sehr gelungen, gefällt mir!
Welchen Efeu hast Du denn verwendet? Und welche Maße hat das Ganze?
Tschüüss, Michael

Schützt unsere Wälder, eßt mehr Biber!
AndreasK
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Re: Efeu mal anders

Beitrag von AndreasK »

Hallo Albin,
gefällt mir sehr gut, gelungene Komposition. Erinner an ein Plätzchen wo man ausruhen möchte. Es würde vielleicht eine Figur passen zwei ältere Herren die sich unterhalten.
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abconcept
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Re: Efeu mal anders

Beitrag von abconcept »

Hallo zusammen,

nochmals vielen Dank für Eure Zustimmung und so ein tolles Feedback.

Jetzt noch ein paar Informationen, die Efeu-Stecklinge habe ich ca. 2013 bekommen es handelt sich um ein Zwergefeu, genaue Bezeichnung habe ich leider nicht.
IMG_2949.JPG
Das Efeu ist sehr wuchsfreudig und pflegeleicht mit ein paar Vorteilen gegenüber anderen Pflanzen. Es benötigt nicht zwingend eine Winterruhe, mit gemässigter Düngung kann man auch im Winter weiter daran arbeiten und gewinnt dadurch die Zeit die man durch ein langsames Wachstum verliert. Es lässt sich hervorragend schneiden und drahten, vorzugsweise mit ganz dünnem Kupferdraht. Problematisch ist es eine baumähnliche Verzweigung aufzubauen, das lässt sich nur mit Tricks bewerkstelligen, der natürliche Wuchs geht immer in absoluter Längsrichtung, Zweige/Ausläufer gegenständig. Die Ausläufer/Zweige ihrerseits tun sich sehr schwer weitere Verzweigungen zu bilden auch nicht durch schneiden, es geht immer wieder flach in Längsrichtung. Das war auch der Grund für meine Grundgestaltung. Will man in Richtung normaler Baum Habitus so lässt sich das nur durch drahten und verdrehen des Astes/Stammes erreichen. Ein weiterer Trick ist bei einem Zweig ab der Stelle wo eine Verzweigung hin soll zur Spitze hin den Zweig so abzudecken das so gut wie keine Sonne daran kommt, dann bildet sich ein neuer Zweig. Ist nicht ganz einfach, weil man immer aufpassen muss das der abgedeckte Teil nicht abstirbt ( viel Geduld und Kontrolle).

Nun zur Gestaltung, Andreas hat vollkommen recht die Substartabdeckung/Kies ist viel zu grob es zerstört die Proportionen, lässt sich aber noch ändern. Auf ein Kiesbett möchte ich auf keinen Fall verzichten, ist für mich eine wichtige Komponente zum Moos. Die gesamte Platte mit Moos belegen wäre viel zu eintönig, würde maximal mit unterschiedlichen Moosarten funktionieren, die sich wiederum zu unwirklich darstellen würde. Die Frage der Stilrichtung/passende Schublade war nicht ganz so wichtig, mehr eine Anspielung auf den parallel laufenden interessanten thread Penjing/Saikei.

Das Moos ist derzeit nicht perfekt, hat was damit zu tun das auch für Moos die Saison langsam zu Ende geht. Ist aber nicht schlimm, momentan habe ich vorhandene Moospolster aufgelegt (für die Optik) und um der ganzen Konstruktion zusätzlichen Halt zu geben bis sich die Wurzeln stabilisiert und gefestigt haben. Im Frühjahr werden die Polster entfernt und dann aktiviert sich das klein geriebene Moos, dass mit dem Keto vermischt ist. Das daraus entstehende Moos wird dann genau die Qualität erreichen die ich haben will, sehr feines gewachsenes Moos. Ansonsten hat das ganze Efeu nur einen Stamm ganz rechts, das was man links sieht ist ein alter abgestorbener Baum und dient vorrangig als Stütze für den Ausleger, die ganze Platte ist ca. 55cm lang. Nun kann sich jeder vorstellen was der Stamm tragen muss, der Stamm ist nicht mit Draht befestigt sondern liegt frei im Substrat. Die volle Tragfähigkeit erhält das Efeu erst wenn sich das Wurzelwerk im Substrat gut verzweigt und verwurzelt hat, nächste Saison. Dann lässt sich auch der Zweig wider gut und präzise ausrichten. Ich bin mir aber noch nicht sicher ob ich den linken toten Stamm dann entferne, weil er durchaus eine weitere Komponente des ganzen darstellt, das Auge wird zwangsweise zu diesem Stamm hin gezogen um zu eruieren was jetzt lebt und was nicht, das Auge verfängt sich in der Verzweigung und erzeugt eine gewisse Spannung. Das menschliche Auge verfängt sich in dem Widerspruch einen Baum mit zwei Stämmen zu sehen, ohne das irgendwo im oberen Bereich ein zusammenlaufen von zwei Stämmen ersichtlich wäre. Darum ist es auch ganz wichtig die Verästelung ganz flach zu halten.

Die weitere Vorgehensweise wird sein, dass Efeu nach unten in das Totholz zu bringen, nur ganz leicht und filigran. Weitere Arbeiten sind insgesamt an einer besseren Verzweigung zu arbeiten, ganz flach und gut verzweigt, kurze Äste, keine Überschneidungen/Kreuzungen etc..

LG
Albin
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Holger
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Re: Efeu mal anders

Beitrag von Holger »

... wenn es interessiert, ist wohl Efeu Spetchley, habe ich auch damals nette Leute im Forum bekommen... ist sehr robust, auch wenn leider ausgerechnet mein Efeu über Stein, der sich eigentlich gut entwickelt hatte, dieses Jahr die Waffen gestreckt hat. Aber der Rest wächst und gedeiht.

Gruß
Holger
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Beim Universum bin ich mir aber noch nicht ganz sicher
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migo
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Re: Efeu mal anders

Beitrag von migo »

Hallo Albin,

...kam mir gleich bekannt vor, ist ein Spetchley Efeu. *daumen_new*

Den kriegt man auch in Baumform hin:
viewtopic.php?f=8&t=13484&hilit=Efeu&start=30
Tschüüss, Michael

Schützt unsere Wälder, eßt mehr Biber!
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