Shohin Tisch

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Thorschti
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Shohin Tisch

Beitrag von Thorschti »

Hallo Leute,

MaJo hatte ja vor kurzem einen Kaskadentisch eingestellt, der mich sehr angesprochen und angespornt hat auch meine Sägen zu schärfen und mich an ein solches Projekt zu wagen. Ich besitze keine Kaskaden, so habe ich mich für einen Shohin Tisch entschieden.
Als Holz habe ich Eiche verwendet, von der ich noch ein paar schöne abgelagerte Brette liegen habe. Diese Bretter habe auch die maximale Tiefe des Tisches vorgegeben (16cm). Alle anderen Maße sind nach Augenmaß willkürlich festgelegt worden (Breite 23cm, Fußhöhe 4cm).
Ich habe mir für die Füße und den Bogen eine Schablone erstellt und mit meiner Kopiersäge Gas gegeben 8) Die Platte wurde mit Hilfe eines Grundhobels abgesenkt (ich habe hellhörige Nachbarn, daher habe ich schon seit vielen Jahren kaum ein Elektrowerkzeug mehr angefasst).
Die Querstreben sind mit Loch-Zapfen Verbindungen ausgeführt und der Bogen wurde in die Füße plan versenkt. Die Verbindungen wurden mit wasserfestem Leim geklebt und alles bis Körnung 320 geschliffen.
Da die Maserung der Eiche zu schön ist um sie hinter einer schwarzen Lackierung zu verstecken, habe ich mich für ein Hartöl entschieden. Dies ist offen aber auch wasserabweisend.
Ich hoffe euch gefällt diese kleine Projekt.

Gruß
Thorsten
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Werkzeuge und Schablonen (Stemmeisen und Schmirgelpapier fehlt
Werkzeuge und Schablonen (Stemmeisen und Schmirgelpapier fehlt
Das Werkzeug wurde vn mir teilweise restauriert
Das Werkzeug wurde vn mir teilweise restauriert
die Einzelteile
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Ausgeführte Loch-Zapfenverbindung
Ausgeführte Loch-Zapfenverbindung
Ich sehe eine kleine Lücke, Mist...
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hier hat der Schrubhobel gute dienste geleistet
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é voila...
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hat Spaß gemacht
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rolfmaier67
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Re: Shohin Tisch

Beitrag von rolfmaier67 »

super Arbeit, gefällt mir sehr gut
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Manfred Jochum
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Re: Shohin Tisch

Beitrag von Manfred Jochum »

hallo Thorsten,

das freut mich sehr, dass dich meine Arbeiten angesprochen und motiviert haben.

Spannend finde ich immer die Planungsphase und der anschließende Vergleich mit dem Vorbild.
Dein Ergebnis und vor allem die Dokumentation des Aufbaus gefallen mir richtig gut.
Macht Spaß so etwas zu sehen....

Gruß Majo
der wirklich wichtigste Teil einer Arbeit, ist damit anzufangen.
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baeumchen
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Re: Shohin Tisch

Beitrag von baeumchen »

nix zu meckern ... klasse arbeit,
vor allem handwerklich sehr überlegt und gekonnt durch gezogen
bin gespannt, was aus dieser werkstatt noch zu sehen sein wird

auf jeden fall vielen dank fürs zeigen!

gruß frank
gruß + frohes gelingen
der frank aus stuttgart

Nichi nichi kore kōjitsu
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Gary
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Re: Shohin Tisch

Beitrag von Gary »

Hallo Thorsten,
Gratulation zu Deinem Erstlingswerk! *daumen_new*

Schön, dass nicht nur Majo uns hier seine Werke zeigt. Deine erste Holzarbeit war es ja ganz offensichtlich nicht. Doch wie Du selbst schreibst: Übung macht den Meister.

Bei Eiche hätte ich mich vielleicht auch für etwas Beize und Hartöl entschieden. Einzig Holz/Farbe und Design dieses Tisch gehen für mich nicht so gut zusammen.
Bei Deinen beachtlichen handwerklichen Fähigkeiten könntest Du wohl auch feiner/dünner arbeiten.
Dieser Tisch wirkt mir sehr massiv, wohl hauptsächlich durch den Zierbogen und die Füße.

Ich hoffe wir sehen noch weitere Werke von Dir.
Grüße aus dem sonnigen Baden
Gary

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Sanne
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Re: Shohin Tisch

Beitrag von Sanne »

Gary hat geschrieben: 25.01.2018, 16:19 Bei Deinen beachtlichen handwerklichen Fähigkeiten könntest Du wohl auch feiner/dünner arbeiten.
Dieser Tisch wirkt mir sehr massiv, wohl hauptsächlich durch den Zierbogen und die Füße.
Hallo Thorsten,

da schließe ich mich fast der Meinung von Harald an. Die Beine und Füße des Tisches finde ich noch akzeptabel, aber durch den Zierbogen sowie die Tischplatte mit der Wölbung beiderseits nach oben wirkt der Tisch sehr massiv.
Lackierte Tische in dunkler oder rotbrauner Lasurfarbe finde ich persönlich edler und nicht so rustikal.

Auch ich hoffe, weitere Werke von Dir zu sehen.

Gruß, Sanne
Was wären wir ohne den Trost der Bäume…
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Thorschti
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Re: Shohin Tisch

Beitrag von Thorschti »

Ich werde kritisiert, unglaublich... :lol: Nein, nein, danke an alle, positive wie konstruktive Meinungen.

Die Stärke der Elemente zueinander wurde explizit so gewählt um den Eindruck des chin. Schriftzeichens zu erhalten. Ich denke dieser Eindruck würde hier durch zuviel Leichtigkeit leiden. Richtig ist natürlich auch, dass die meisten Tische viel filigraner sind (aber auch eine andere Botschaft aussenden).

Die Holzfarbe ist natürlich ein Problem. Ich fühle mich dem Holz verbunden und mein Herz würde bluten, wenn ich diesen natürlichen Farbton verändern würde. Um seine Funktion als Unterstützung, als Erdung für einen Baum auszufüllen wäre eine dunkle bis schwarze Lackierung natürlich richtig. Im jetzigen Fall ist die Farbe zu dominant. Diesen Tisch werde ich nicht lackieren, das heißt aber nicht dass ich eine solche Lakierung ablehne.

Wir werden weiter fleißig sein :-D

Gruß
Thorsten
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Thorschti
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Re: Shohin Tisch

Beitrag von Thorschti »

Manfred Jochum hat geschrieben: 25.01.2018, 08:28 das freut mich sehr, dass dich meine Arbeiten angesprochen und motiviert haben.

Spannend finde ich immer die Planungsphase und der anschließende Vergleich mit dem Vorbild.
Dein Ergebnis und vor allem die Dokumentation des Aufbaus gefallen mir richtig gut.
Macht Spaß so etwas zu sehen....

Gruß Majo
Danke Majo,
Ich konnte beinahe nicht schlafen, weil im Kopf schon alles einmal durchgearbeitet habe... :lol:, dann hab ich´s Sonntag und Montag Abend durchgezogen... 8)
Gruß
Thorsten
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fza
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Re: Shohin Tisch

Beitrag von fza »

Obwohl ich im Allgemeinen nicht so auf "Schnickes" stehe: dieses Tischchen gefällt mir sehr, sehr gut! Gerade die Holzmaserung und die gedrungene Gestaltung finde ich ansprechend. Ob's Shohin-geeignet ist kann ich nicht beurteilen, aber wenn ich mir darauf ein zierliches Pflanzgefäß mit sehr filigraner Pflanze vorstelle - ja, ich würd's aufstellen.
Sanne
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Re: Shohin Tisch

Beitrag von Sanne »

Thorschti hat geschrieben: 25.01.2018, 18:40 Wir werden weiter fleißig sein :-D
Hallo Thorsten,

freut mich, wenn Du meine Kritik nicht übel nimmst. Hier mal ein Beispiel, wo die Ränder der Tischplatte leicht nach oben gearbeitet wurden. download/file.php?id=180639&mode=view

Viel Spaß bei weiterem Bauen.

Gruß, Sanne
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tokonoma
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Re: Shohin Tisch

Beitrag von tokonoma »

Hallo Torschti,

saubere Arbeit. Was hast Du für Hobelwerkzeuge? Da sind Dinger dabei, die habe ich ja noch nie gesehen. Hobelst Du quer zur Maserung?

Heute habe ich einen Nistkasten für meine Vögel gebaut. An edle Tische werde ich mich mal wagen, wenn ich mehr Praxis habe.

Ciao

Rainer
Bonsai Regionalverband Bayern - www.Bonsai-Bayern.de
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Thorschti
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Re: Shohin Tisch

Beitrag von Thorschti »

Hallo Sanne, hallo Rainer,
ich bin sehr dankbar für eure Kommentare, was wäre ein Thread ohne Austausch. Der Tisch den du gepostet hast, ist wirklich sehr schön und elegant. Ganz klar eine Idee für den nächsten Tisch. Tatsächlich habe ich mich hier bewusst für die wuchtige Form entschieden um den Eindruck eines dicken Pinselstrichs zu unterstreichen.

@Rainer: Die Tischplatte wurde tatsächlich mit einem Grundhobel (dem Vorgänger der Oberfräse) quer zur Faser bearbeitet. Dabei lässt man rechts und links einen Steg stehen und lässt den Grundhobel darauf aufsetzen. Man muss nur darauf achten, dass man auf der Rückseite nicht die Kante abbricht, daher immer schön von den Seiten zur Mitte arbeiten.
Die Rundung wird dann mit dem Schrubhobel (runde Sohle und Klinge) ebenfalls quer zur Faser ausgearbeitet. Dieses Werkzeug wurde eigendlich dazu konzipiert um rohe Bretter mit Verwindungen an der Oberfläche grob anzugleichen, bevor man mit Raubank und Putzhobel die Oberfläche plan abrichtet (der Vorgänger des Dickenhobels sozusagen).
Die Werkzeuge habe ich teilweise auf Flohmäkten, teilweise aus Nachlässen von Tischlern zusammengesammelt und aufgearbeitet. Die Techniken habe ich mir bei Youtube zusammengeschaut, beruflich bin ich Chemiker. Ich arbeite gerne mit Holz und mache damit vor allem "einfache" Projekte (alles was in ein paar Stunden machbar ist und Dinge, die man nicht allzu akkurat ausmessen muss und leicht anpassen kann), meine Geduld für aufwendendige Projekte (z.b. Schränke mit Schubladen und Verzierungen) ist begrenzt.
Vögelkästen sind bis auf die Zapfen-Loch-Verbindung auch nicht weniger aufwendig, und damit sehr wohl als Einstieg in die Materie geeignet, also Säge und Stemmeisen geschärft und ran an den Speck *daumen_new*

Gruß
Thorsten
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