Pinus Mugo - Siamesiche Zwillinge
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Pinus Mugo - Siamesiche Zwillinge
Servus an alle
Der April ist die beste Zeit um Mugos abzumoosen.
Man kann das zwar von März bis November machen aber da ich die Bäume meistens 1 1/2 Jahre Zeit lasse um kräftige Wurzeln zu bilden ist das Frühjahr als Abmoosungszeitpunkt optimal. Ab August des auf die die Abmoosung folgenden Jahres trenne ich die Bäume dann ab.
Am 9. April 2017 war das Wetter perfekt für eine schöne Yamadoritour. Auf einer Anhöhe fand ich eine Mugo mit sehr alter Rinde und schönen Bewegungen. Bei genauer Betrachtung konnten dann von dem Baum 2 Äste abgemoost werden von denen sich jeder als späterer Bonsai eignet. Der Sommer 2018 war bei uns sehr trocken und heiß. Das sind eigentlich keine guten Voraussetzungen zum abmoosen. Durch den Hitzestress haben die Bäume nicht ausreichend Reserven um kräftige Wurzeln zu bilden. Es bilden sich nur lange aber sehr dünne Wurzeln die oftmals zu wenig Kraft haben den Baum nach der Abtrennung zu versorgen.
Aber nachschauen kann man ja. Also bin ich am 30.9.18 zu einer Kontrolltour aufgebrochen. Das ist eher spät, aber der August war bei uns noch überdurchschnittlich warm. Da ist das Risiko zu groß dass die neuen Wurzeln, auch wenn sie kräftig sind, den Baum nicht versorgen können.
Da oben stehen die beiden und sie sind schön grün. Es ist immer wieder ein spannender Moment wenn man das Plastik entfernt um zu schauen wie viele Wurzeln der Baum gemacht hat. Ja, das schaut sehr gut aus. Kräftige braune Wurzeln mit fetten weißen Spitzen.
Der April ist die beste Zeit um Mugos abzumoosen.
Man kann das zwar von März bis November machen aber da ich die Bäume meistens 1 1/2 Jahre Zeit lasse um kräftige Wurzeln zu bilden ist das Frühjahr als Abmoosungszeitpunkt optimal. Ab August des auf die die Abmoosung folgenden Jahres trenne ich die Bäume dann ab.
Am 9. April 2017 war das Wetter perfekt für eine schöne Yamadoritour. Auf einer Anhöhe fand ich eine Mugo mit sehr alter Rinde und schönen Bewegungen. Bei genauer Betrachtung konnten dann von dem Baum 2 Äste abgemoost werden von denen sich jeder als späterer Bonsai eignet. Der Sommer 2018 war bei uns sehr trocken und heiß. Das sind eigentlich keine guten Voraussetzungen zum abmoosen. Durch den Hitzestress haben die Bäume nicht ausreichend Reserven um kräftige Wurzeln zu bilden. Es bilden sich nur lange aber sehr dünne Wurzeln die oftmals zu wenig Kraft haben den Baum nach der Abtrennung zu versorgen.
Aber nachschauen kann man ja. Also bin ich am 30.9.18 zu einer Kontrolltour aufgebrochen. Das ist eher spät, aber der August war bei uns noch überdurchschnittlich warm. Da ist das Risiko zu groß dass die neuen Wurzeln, auch wenn sie kräftig sind, den Baum nicht versorgen können.
Da oben stehen die beiden und sie sind schön grün. Es ist immer wieder ein spannender Moment wenn man das Plastik entfernt um zu schauen wie viele Wurzeln der Baum gemacht hat. Ja, das schaut sehr gut aus. Kräftige braune Wurzeln mit fetten weißen Spitzen.
Das BFF ist mein persönliches Bonsaitagebuch. Vielen Dank dass ihr das seit vielen Jahren ermöglicht.
Info: www.bonsaisalzburg.net
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Re: Pinus Mugo - Siamesiche Zwillinge
Ja, es schaut gut aus ABER.
Da die Abmoosstellen eng beieinander lagen, habe ich beim abmoosen nur ein Plastikpaket gemacht. Das haben die Wurzeln beider Bäume ausgenutzt und sind munter ineinander verwachsen wie Siamesische Zwillinge. Das war so stark, dass ich am Berg die Abmoosstellen nicht identifizieren konnte und daher die Bäume oben auch nicht direkt trennen konnte.
Also blieb nichts anderes übrig, als den Baum im Umfang von mind 2 Meter, einmal vom Standort an eine sicherere Stelle zu bringen wo ich ihn noch bearbeiten konnte.
Auf diesem Bild sieht man übrigens aufgrund der großen Hitze entstandene braune Triebspitzen. Das habe ich dieses Jahr im Gebirge öfters beobachtet. Dort musste ich viel Grün entfernen damit ich ihn überhaupt auf meine Trage schnallen konnte. Mit Spanngurten wurden die Äste noch zusammengezogen. Es war nicht leicht den sperrigen Baum in dem steilen Gelände sicher hinunterzubringen.
Zuhause angekommen wurde das Ganze noch einmal genau inspiziert. Es war unmöglich das Sphagnummoos wie sonst mit Stäbchen herauszuarbeiten. Aber ich konnte die Abmoosstellen identifizieren und die Siamesischen Zwillinge mit einer Akkusäge trennen. Danach war es leichter das Sphagnummoos vollständig herauszuarbeiten.
Da die Abmoosstellen eng beieinander lagen, habe ich beim abmoosen nur ein Plastikpaket gemacht. Das haben die Wurzeln beider Bäume ausgenutzt und sind munter ineinander verwachsen wie Siamesische Zwillinge. Das war so stark, dass ich am Berg die Abmoosstellen nicht identifizieren konnte und daher die Bäume oben auch nicht direkt trennen konnte.
Also blieb nichts anderes übrig, als den Baum im Umfang von mind 2 Meter, einmal vom Standort an eine sicherere Stelle zu bringen wo ich ihn noch bearbeiten konnte.
Auf diesem Bild sieht man übrigens aufgrund der großen Hitze entstandene braune Triebspitzen. Das habe ich dieses Jahr im Gebirge öfters beobachtet. Dort musste ich viel Grün entfernen damit ich ihn überhaupt auf meine Trage schnallen konnte. Mit Spanngurten wurden die Äste noch zusammengezogen. Es war nicht leicht den sperrigen Baum in dem steilen Gelände sicher hinunterzubringen.
Zuhause angekommen wurde das Ganze noch einmal genau inspiziert. Es war unmöglich das Sphagnummoos wie sonst mit Stäbchen herauszuarbeiten. Aber ich konnte die Abmoosstellen identifizieren und die Siamesischen Zwillinge mit einer Akkusäge trennen. Danach war es leichter das Sphagnummoos vollständig herauszuarbeiten.
Zuletzt geändert von Herbert A am 11.10.2018, 00:14, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Pinus Mugo - Siamesiche Zwillinge
In den Trainingstöpfen
Der spätere Baum wird den Umfang des blauen Kreises haben. Das übrige Grün dient jetzt nur dazu damit die Bäume möglichst schnell anwachsen.
Mit der Gestaltung wird frühestens 2020/21 begonnen.
ciao
Herbert A
Der spätere Baum wird den Umfang des blauen Kreises haben. Das übrige Grün dient jetzt nur dazu damit die Bäume möglichst schnell anwachsen.
Mit der Gestaltung wird frühestens 2020/21 begonnen.
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Re: Pinus Mugo - Siamesiche Zwillinge
Top Dokumentiert!
Welches Spangnum Moos verwendest du und nimmst du auch ein Wurzelhormon als Hilfe?
Gruß Olli
Welches Spangnum Moos verwendest du und nimmst du auch ein Wurzelhormon als Hilfe?
Gruß Olli
Mosel-Riesling !
Re: Pinus Mugo - Siamesiche Zwillinge
Diese Dokumentationen begeistern mich wirklich, Herbert. Abmoosen anstatt unsicheres Ausgraben in felsigem Gelände ist einfach genial. Hätte ich früher nicht gedacht, dass das so gut klappt, mit den alten Mugos.
Liebe Grüße,
Heike
Liebe Grüße,
Heike
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Re: Pinus Mugo - Siamesiche Zwillinge
Hallo Herbert
Solch gute und umfangreiche Auswahl und Gelegenheiten hätte ich auch gerne. Ich glaube du revolutionierst die Pflanzenbeschaffung bzgl Yamadori sehr.
Bei deiner 2. Mugo kann man den Aufbau sehr gut nachvollziehen. Der Ast, der später entfernt wird, wäre es schon fast wert, ebenfalls abgemoost zu werden. Zwar ein gutes Stück dünner aber trotzdem mit der Totholzspitze am Ansatz vielleicht doch interessant?
Für den 1. fehlt mir leider die Voraussicht.
Solch gute und umfangreiche Auswahl und Gelegenheiten hätte ich auch gerne. Ich glaube du revolutionierst die Pflanzenbeschaffung bzgl Yamadori sehr.
Bei deiner 2. Mugo kann man den Aufbau sehr gut nachvollziehen. Der Ast, der später entfernt wird, wäre es schon fast wert, ebenfalls abgemoost zu werden. Zwar ein gutes Stück dünner aber trotzdem mit der Totholzspitze am Ansatz vielleicht doch interessant?
Für den 1. fehlt mir leider die Voraussicht.
Grüße Michael
Re: Pinus Mugo - Siamesiche Zwillinge
Hallo Herbert,
eine tolle Dokumentation und ich werde im kommenden Frühjar auf ähnliche Weise versuchen, das Nebari einer nicht optimalen Yamadori-Mugo zu verbessern. Vielen Dank für die wertvollen Tipps.
eine tolle Dokumentation und ich werde im kommenden Frühjar auf ähnliche Weise versuchen, das Nebari einer nicht optimalen Yamadori-Mugo zu verbessern. Vielen Dank für die wertvollen Tipps.
LG,
F.
F.
Re: Pinus Mugo - Siamesiche Zwillinge
Super Doku, super gemacht, tolle Bäume!
Vielen Dank fürs Zeigen!
Vielen Dank fürs Zeigen!
Gruß
László
"Wer arbeitet, macht Fehler."
Alfred Krupp
László
"Wer arbeitet, macht Fehler."
Alfred Krupp
Re: Pinus Mugo - Siamesiche Zwillinge
Hallo Herbert,
vielen Dank für diese interessante Doku.
Da ich momentan überhaupt keine Vorstellung habe, wie die Mugos in Zukunft mal aussehen könnten, bin ich auf die weitere Entwicklung sehr gespannt.
Drücke Dir die Daumen, dass sie gut anwachsen.
LG, Sanne
vielen Dank für diese interessante Doku.
Da ich momentan überhaupt keine Vorstellung habe, wie die Mugos in Zukunft mal aussehen könnten, bin ich auf die weitere Entwicklung sehr gespannt.
Drücke Dir die Daumen, dass sie gut anwachsen.
LG, Sanne
Was wären wir ohne den Trost der Bäume…
(Zitat von Gisela V.)
(Zitat von Gisela V.)
Re: Pinus Mugo - Siamesiche Zwillinge
Hallo Herbert,
sehr interessantes Doku, allgemein finde ich alle deine Dokus sehr interessant, gut erklärt in Bild so wie in Wort und verständlich auch für Anfänger.
Ich bin schon gespannt wie die beiden in Zukunft aussehen werden.
MfG AndreasK
sehr interessantes Doku, allgemein finde ich alle deine Dokus sehr interessant, gut erklärt in Bild so wie in Wort und verständlich auch für Anfänger.
Ich bin schon gespannt wie die beiden in Zukunft aussehen werden.
MfG AndreasK
- Herbert A
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Re: Pinus Mugo - Siamesiche Zwillinge
Servus an alle
Euer Interesse an der Abmoosung von Mugos freut mich. Es ist wirklich eine sehr sichere Methode einen Baum nahezu ohne Risiko zu bergen.
Dieser Beitrag wird jetzt einige Zeit ruhen. Erst wenn die Bäume in 2 Jahren wieder voll fit sind wird sich da etwas tun.
@ Olli
Ich verwende Sphagnummoos aus Chile oder Neuseeland. Das ist grobfasriger als unser heimisches Sphagnummoos und ist in der Lage etwa das 30igfache des Trockengewichtes an Wasser aufzunehmen. Damit ist gewährleistet dass es auch in längeren Trockenphasen nicht austrocknet. Wenn es regnet, saugt es sich wieder mit Wasser voll. Wurzelhormone habe ich noch nie verwendet. Vor allem bei der Mugo ist es auch nicht erforderlich.
@Heike
das um ein vielfaches höhere Risiko beim ausgraben hat mich auch dazu bewogen die Mugos abzumoosen. Das abmoosen funktioniert an kräftigen Bäumen zu 100%. Ab und zu bei Fehlern in der Nachsorge kann es mal einen Ausfall geben. Die Quote ist allerdings sehr gering.
@ Michael
Ich revolutioniere da gar nichts. Die Technik des abmoosens ist ja schon lange bekannt. Das Hindernis warum diese Technik nicht öfters angewendet wird ist dass sich die meisten ein schnelleres Ergebnis durch ausgraben erwarten. Dann steht der Baum ja auch gleich im Garten. Meine stehen noch 1 1/2 Jahre am Berg und kommen dann fit in einen kleinen Anzuchttopf. Das Risiko bei der Reduzierung des Wurzelballens entfällt da zusätzlich.
Die Gestaltung der beiden Bäume wird sich noch ergeben. Da habe ich noch mindestens 2 Jahre Zeit mir darüber Gedanken zu machen welche Techniken zum besten Ergebnis für die Bäume führen.
ciao
Herbert
Euer Interesse an der Abmoosung von Mugos freut mich. Es ist wirklich eine sehr sichere Methode einen Baum nahezu ohne Risiko zu bergen.
Dieser Beitrag wird jetzt einige Zeit ruhen. Erst wenn die Bäume in 2 Jahren wieder voll fit sind wird sich da etwas tun.
@ Olli
Ich verwende Sphagnummoos aus Chile oder Neuseeland. Das ist grobfasriger als unser heimisches Sphagnummoos und ist in der Lage etwa das 30igfache des Trockengewichtes an Wasser aufzunehmen. Damit ist gewährleistet dass es auch in längeren Trockenphasen nicht austrocknet. Wenn es regnet, saugt es sich wieder mit Wasser voll. Wurzelhormone habe ich noch nie verwendet. Vor allem bei der Mugo ist es auch nicht erforderlich.
@Heike
das um ein vielfaches höhere Risiko beim ausgraben hat mich auch dazu bewogen die Mugos abzumoosen. Das abmoosen funktioniert an kräftigen Bäumen zu 100%. Ab und zu bei Fehlern in der Nachsorge kann es mal einen Ausfall geben. Die Quote ist allerdings sehr gering.
@ Michael
Ich revolutioniere da gar nichts. Die Technik des abmoosens ist ja schon lange bekannt. Das Hindernis warum diese Technik nicht öfters angewendet wird ist dass sich die meisten ein schnelleres Ergebnis durch ausgraben erwarten. Dann steht der Baum ja auch gleich im Garten. Meine stehen noch 1 1/2 Jahre am Berg und kommen dann fit in einen kleinen Anzuchttopf. Das Risiko bei der Reduzierung des Wurzelballens entfällt da zusätzlich.
Die Gestaltung der beiden Bäume wird sich noch ergeben. Da habe ich noch mindestens 2 Jahre Zeit mir darüber Gedanken zu machen welche Techniken zum besten Ergebnis für die Bäume führen.
ciao
Herbert
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