Hallo zusammen
Die Frage ist in einem anderen Thread aufgetaucht, ich denke es lohnt sich diese nochmals hier separat im Pflegeforum zu stellen.
Ich habe bei meinem Fächerahorn eine grössere Wunde im oberen Stammbereich, welche ich wohl nachbehandeln sollte (war schon beim Kauf so)
Soweit ich mich bisher informiert habe, ist das Vorgehen ungefähr wie folgt:
- Ausfräsen des Loches und entfernen des "morschen" Holzes
- Anschliessend das Loch auffüllen mit einem stoff wie Moltofill, Schnellbeton, Prestolit uam. Habt ihr hier erfahrungen was sich am besten eignet? Wird das Loch nicht aufgefüllt wird sich die Wunde nicht schliessen.
- Muss das Loch vor dem auffüllen desinfiziert werden?
- Das Kambium soll entlang des roten Kreises aufgeschnitten werden (schneiden oder fräsen?). Anschliessend verschliessen mit wundpaste. Ich habe japanischen Wundschliesser aus Japan aus der Tube. Wäre eine Knetmasse hier besser geeignet?
Würde das soweit passen? Kann ich das zur jetzigen Jahreszeit durchführen?
danke und gruss
Serge
Schliessen einer grösseren Wunde
Schliessen einer grösseren Wunde
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Re: Schliessen einer grösseren Wunde
Hallo Serge,
viele Fragen, auf die du unterschiedliche Antworten bekommen wirst.
Ich hatte selten so große, morsche Löcher, kann dir also nur bedingt weiterhelfen. Doch ich bin bekennender Fan von komplett überwachsenen Schnittwunden. Die wachsen am schnellsten zu wenn du:
- viel Wachstum oberhalb des Loches hast
- der Saftstrom möglichst nah an der Stelle vorbeifließt
- das Kallusgewebe um das Loch angekratzt oder minimal angeschnitten wird. Sollte einmal im Frühjahr reichen. Bloß nicht auffräsen.
- ich habe mit der Wundknete die besten Erfahrunmgen gemacht. Das japanische Tubenzeugs hat bei mir einen festen Film gebildet, der auch nach Jahren nicht von selbst abgeht. Nach Monaten wurde es teilweise darunter schwarz, dass ich es schnell mit Fingernagel und Skalpell abgehoben habe. Ich nehme lieber die Knete. Wenn die anfängt Risse zu bekommen wächst darunter der Kallus.
- es gibt 2 günstige Zeiten für Schnittwunden: wenn das Wachstum im Frühjahr einsetzt und noch besser ab Mai bei großen Schnittwunden, da passiert sehr viel bis August.
Soweit ich es richtig gesehen habe sind da neben der einen Schnittstelle auch noch 2 auf der Rückseite fast in gleicher Höhe. Das macht es natürlich nicht einfacher und sorgt für seine starke Verdickung dieser Stelle -sprich inverse Verjüngung. Wäre hilfreich, wenn du den weiteren Verlauf mit Fotos dokumentieren könntest.
Hier ein weiterer Beitrag zur Wundüberwallung, allerdings nicht ganz dein Thema:
viewtopic.php?f=9&t=44869
Grüße
Rainer
viele Fragen, auf die du unterschiedliche Antworten bekommen wirst.
Ich hatte selten so große, morsche Löcher, kann dir also nur bedingt weiterhelfen. Doch ich bin bekennender Fan von komplett überwachsenen Schnittwunden. Die wachsen am schnellsten zu wenn du:
- viel Wachstum oberhalb des Loches hast
- der Saftstrom möglichst nah an der Stelle vorbeifließt
- das Kallusgewebe um das Loch angekratzt oder minimal angeschnitten wird. Sollte einmal im Frühjahr reichen. Bloß nicht auffräsen.
- ich habe mit der Wundknete die besten Erfahrunmgen gemacht. Das japanische Tubenzeugs hat bei mir einen festen Film gebildet, der auch nach Jahren nicht von selbst abgeht. Nach Monaten wurde es teilweise darunter schwarz, dass ich es schnell mit Fingernagel und Skalpell abgehoben habe. Ich nehme lieber die Knete. Wenn die anfängt Risse zu bekommen wächst darunter der Kallus.
- es gibt 2 günstige Zeiten für Schnittwunden: wenn das Wachstum im Frühjahr einsetzt und noch besser ab Mai bei großen Schnittwunden, da passiert sehr viel bis August.
Soweit ich es richtig gesehen habe sind da neben der einen Schnittstelle auch noch 2 auf der Rückseite fast in gleicher Höhe. Das macht es natürlich nicht einfacher und sorgt für seine starke Verdickung dieser Stelle -sprich inverse Verjüngung. Wäre hilfreich, wenn du den weiteren Verlauf mit Fotos dokumentieren könntest.
Hier ein weiterer Beitrag zur Wundüberwallung, allerdings nicht ganz dein Thema:
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Grüße
Rainer
“Fais de ta vie un rêve, et d'un rêve, une réalité“ Antoine de Saint-Exupéry
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Re: Schliessen einer grösseren Wunde
Hallo Rainer,
ich habe diesen Beitrag zwar nicht eröffnet, werde von deinen Tipps aber ebenfalls profitieren können.
Danke dir
ich habe diesen Beitrag zwar nicht eröffnet, werde von deinen Tipps aber ebenfalls profitieren können.
Danke dir
Re: Schliessen einer grösseren Wunde
Hallo auch
Danke Rainer für deine Antwort, das hilft schonmal sehr. Ich werde mich nun mit dem benötigten Material eindecken und die Sache in Angriff nehmen.
Eine Frage noch zum Kallusgewebe. Reicht ein Schnitt, oder muss sogar ein "streifen" davon abgeschnitten werden?
Ich werde weiter dokumentieren
grüsse
Serge
Danke Rainer für deine Antwort, das hilft schonmal sehr. Ich werde mich nun mit dem benötigten Material eindecken und die Sache in Angriff nehmen.
Eine Frage noch zum Kallusgewebe. Reicht ein Schnitt, oder muss sogar ein "streifen" davon abgeschnitten werden?
Ich werde weiter dokumentieren
grüsse
Serge
Re: Schliessen einer grösseren Wunde
Hallo Serge,
anritzen oder leicht anschneiden reicht völlig, siehe Bild. Viele Gärtner raten vom Anschneiden des Kallusgewebes kategorisch ab. Da musst du deinen eigenen Weg finden, was gut für die jeweilige Pflanze ist. Wenn der Kallus zum Stillstand kommt kann er durch Anschneiden wieder aktiviert werden, war mein Eindruck.
Noch ein Bild wie der japanische Wundverschluss aus der Tube nach einigen Monaten aussieht: es wurde schon schwarz unter der Paste (Pilze?). Ich habe es später komplett mit einem Skalpell abgeschabt /abgehoben. Das war recht knifflig, weil das Kallusgewebe schnell verletzt werden kann.
Einen Fall hatte ich bisher mit verrottetem Holz an einem Acer palmatum Seigen. Das Holz war schon so morsch, dass ich es mit einem Skalpell herausbröseln konnte. 2014 habe ich einfach die japanische Wundpaste (aus der Tube) in das Loch gefüllt und die Kallusränder oben angeschnitten. Die oberen Äste sind gut gewachsen und der Hohlraum ist bis 2016 erstaunlicherweise komplett zugewachsen, allerdings mit häßlich wulstigen Überstand. Nachdem der letzte Zugast abgeschnitten war habe ich den wulstigen Kallus nochmals ausgeschnitten. Seit 2017 versuche ich durch eine Bohrablaktion einen Zugast in unmittelbarer Nähe zu etablieren. Dadurch soll das Kalluswachstum verstärkt werden um die Wunde ganz zu verschließen. Eine Ablaktion ist vertrocknet, die zweite sieht besser aus, ich bin zuversichtlich.
Grüße
Rainer
“Fais de ta vie un rêve, et d'un rêve, une réalité“ Antoine de Saint-Exupéry
Re: Schliessen einer grösseren Wunde
noch ein hinweis zum füllmaterial ... bitte kein moltofill ...
was da rein kommt darf nach dem abbinden kein wasser aufnehmen können,
prestolit wär also ideal, die "kunststofffüllung für den hohlen ast"
was da rein kommt darf nach dem abbinden kein wasser aufnehmen können,
prestolit wär also ideal, die "kunststofffüllung für den hohlen ast"
gruß + frohes gelingen
der frank aus stuttgart
Nichi nichi kore kōjitsu
der frank aus stuttgart
Nichi nichi kore kōjitsu
Re: Schliessen einer grösseren Wunde
Hi zusammen
Ich habe mich nun mit dem benötigten Material eingedeckt bzw warte noch bis es geliefert wird Den Dremel kann ich dann mal vom geschäft mitnehmen. Werde euch gerne auf dem laufenden halten.
Wenn wir schon beim thema wundverschluss sind:
Ich habe bei meinem Ficus auch eine relativ grosse wunde, bei welcher ich auch nicht ganz sicher bin, ob ich was unternehmen muss und wenn ja was...
Vom Saftfluss her sollte die Wunde eigentlich ganz gut liegen, ein grosser Ast liegt darüber.
Muss man bei einem Ficus evtl auch das Kallusgewebe anritzen oder schneiden?
wäre für eine info dankbar
grüsse
Serge
Ich habe mich nun mit dem benötigten Material eingedeckt bzw warte noch bis es geliefert wird Den Dremel kann ich dann mal vom geschäft mitnehmen. Werde euch gerne auf dem laufenden halten.
Wenn wir schon beim thema wundverschluss sind:
Ich habe bei meinem Ficus auch eine relativ grosse wunde, bei welcher ich auch nicht ganz sicher bin, ob ich was unternehmen muss und wenn ja was...
Vom Saftfluss her sollte die Wunde eigentlich ganz gut liegen, ein grosser Ast liegt darüber.
Muss man bei einem Ficus evtl auch das Kallusgewebe anritzen oder schneiden?
wäre für eine info dankbar
grüsse
Serge
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