Eibe Yamadori 8

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hopplamoebel
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Eibe Yamadori 8

Beitrag von hopplamoebel »

Moin,

ich stelle hier eine weitere Eibe zur Diskussion - auch wenn sie aktuell erst einmal neue Kraft tanken soll und mögliche Gestaltungsmaßnahmen erst pö a pö umgesetzt werden können.
Der Baum stammt von einem Grünablageplatz und hatte schon große Beschädigungen. Ich habe ihn dann in ein Mörtelfaß gesetzt und erst einmal abgewartet, ob er überlebt (ein oder zwei Jahre..).
Im Februar diesen Jahres habe ich ihn dann in die Trainingsschale gesetzt (40x60 cm) und einige unbrauchbare Substämme entfernt.
Weitere Äste werden wohl folgen, wenn der Baum vitaler dasteht und mehr Grünmasse hat.
Ansonsten steht bisher nur fest, dass die lange Spitze eingekürzt wird: Dafür sind 2 Optionen denkbar. Entweder ich nehme den etwa 3-4 mm dicken Ast, der ziemlich am untersten Ende der aktuellen Spitze entspringt, oder ich baue aus der Grünmasse unterhalb dieses Punktes die neue Spitze auf.
Auch diese Maßnahme soll erst erfolgen, wenn sich die Situation im Spitzenbereich verbessert hat. Wie man auf den Bildern sieht, gibt es nämlich nur noch eine intakte Saftbahn nach oben; alles andere ist schon tot. Darum lasse ich auch die lange Spitze noch dran, um den Saftfluß nach oben nicht zu schwächen.
Das Totholz kann im Laufe der Jahre verfeinert werden. Was ich mich frage, ist, ob der Zwillingsstamm ohne lebende Spitze noch weiter in der Höhe reduziert werden soll oder nicht?
So jetzt seid ihr dran,
LG, der woodman
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Baum nach der Entnahme aus dem Mörtelfaß
Baum nach der Entnahme aus dem Mörtelfaß
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Man sieht den Stamm vor lauter Ästen / Substämmen nicht
Man sieht den Stamm vor lauter Ästen / Substämmen nicht
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Der Baum im aktuellen Zustand - unter der Tasse steckt ein Stein - favorisierte Vorderansicht
Der Baum im aktuellen Zustand - unter der Tasse steckt ein Stein - favorisierte Vorderansicht
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noch mal ohne Tasse
noch mal ohne Tasse
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Ansicht 2
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Ansicht 2,5
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Spitzenbereich - an diesen Punkt soll später abgesetzt werden
Spitzenbereich - an diesen Punkt soll später abgesetzt werden
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Detail Totholz
Detail Totholz
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Nebari - mal sehen, was überlebt, was überwallt und oder wo noch gefräst werden muss
Nebari - mal sehen, was überlebt, was überwallt und oder wo noch gefräst werden muss
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hopplamoebel
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Re: Eibe Yamadori 8

Beitrag von hopplamoebel »

Und noch ein Detail von hinten (Krone). Hier sieht man, dass die Spitze nur noch über das rechte Stück Rinde (ca. 1cm breit) versorgt wird
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171_032.jpg
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abardo
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Re: Eibe Yamadori 8

Beitrag von abardo »

Super Ansatz !

Ergo würde gleich alle alten Äste weghauen, so gerades Totholz finde ich auch nicht zu gebrauchen (bitte keine Top-Jins).

... und dann aus dem üppigen, frischen Austrieb einen Baum nach Wunsch bauen.
Grüße, Frank
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hopplamoebel
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Re: Eibe Yamadori 8

Beitrag von hopplamoebel »

Moin Frank,

Danke für die Rückmeldung! Ich finde den Ansatz auch spektakulär - hoffentlich stirbt nicht soviel ab.
Alle Äste, die jetzt noch dran sind, haben irgendwo ein bißchen Grün, sind also kein Totholz. Hier werde ich erst weiter reduzieren, wenn mehr Grünmasse vorhanden ist.
Hast Du Ideen zur zukünftigen Gesamtsilhouette ? Würdest Du die zweite Spitze weiter reduzieren?? Wo würdest Du die neue Krone anlegen? Soll ich Äste nach unten ziehen?

LG
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Gary
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Re: Eibe Yamadori 8

Beitrag von Gary »

Hallo Marco,
Dein Eibenfund hat wirklich gute Chancen wenn Du es schaffst die Pflanze nun 1-2 Jahre in Ruhe zu lassen und nur eventuell die langen dünnen Stämmchen/Triebe weiter zurück zu nehmen wenn das innere Grün deutlich zugenommen hat.
In zwei Jahren und nach hoffentlich einer Zunahme an Grün, würde ich mich dann einer Generalsanierung des Ballens widmen. Okay, ist nicht halb so spektakulär wie eine Gestaltung oder gar fräsen und wird daher gerne unterlassen. Die Grundgestaltung käme dann frühestens 6 Monate danach.

Was Deine hoffnungsvolle Bildunterschrift betrifft: "Nebari - mal sehen, was überlebt, was überwallt und oder wo noch gefräst werden muss"
Überleben wird wohl alles, überwallen nichts. Das ist nicht die Stärke von Eiben und bei der jetzigen Schnittführung auch völlig unmöglich.
Grüße aus dem sonnigen Baden
Gary

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hopplamoebel
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Re: Eibe Yamadori 8

Beitrag von hopplamoebel »

Moin Gary,

so wie von Dir beschrieben, soll es im Grünbereich weiter gehen!

Zum Nebari: Mir ist schon klar, dass Eiben nicht die Überwallungsspezialisten sind, aber im Laufe der Jahre kann auch hier einiges passieren. Ich hänge ein Bild einer anderen Eibe an, um meine "Visionen" zu verdeutlichen :-D

LG
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abardo
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Re: Eibe Yamadori 8

Beitrag von abardo »

hopplamoebel hat geschrieben: 30.05.2019, 08:18 Hast Du Ideen zur zukünftigen Gesamtsilhouette ? Würdest Du die zweite Spitze weiter reduzieren?? Wo würdest Du die neue Krone anlegen? Soll ich Äste nach unten ziehen?
Ertsmal sanieren und stabilisieren, so wie Harald sagt.

Perspektivisch würde ich nur auf den Mini-Austrieb direkt am Hauptstamm abzielen (kannst du von dem Bereich mal ein Foto zeigen ?) und mir daraus die Äste bauen und wirklich alle anderen geraden, langen Äste weghauen. Alle.

Bis der Baum fit ist, würde ich also versuchen, aus stammnahen Grün neue Äste zu ziehen und dann ... Augen zu und durch !

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Grüße, Frank
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Sanne
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Re: Eibe Yamadori 8

Beitrag von Sanne »

Hallo Marco,

bevor Du alle Äste weghaust und die Eibe verhunzt, würde ich Dir empfehlen, professionelle Hilfe einzuholen.

Bei meiner Eibe dauert die Entwicklung auch lange, aber mit Blattdüngung habe ich schon eine bessere Rückknospung erreichen können.

Grüße, Sanne
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abardo
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Re: Eibe Yamadori 8

Beitrag von abardo »

Eiben treiben überall auch aus dem alten Holz, wie man auch an "hopplas" Eibe ganz unten am Stammansatz sieht. Da braucht es keine Rückknospung. Die geraden "Staken" kann man aber nicht verbessern.

In 10 Jahren stell ich mir den so vor (nur mit noch viel breiterem Nebari):

000017-IMG_0325.JPG
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Grüße, Frank
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hopplamoebel
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Re: Eibe Yamadori 8

Beitrag von hopplamoebel »

Hallo Sanne und Frank,

vielen Dank für Eure Rückmeldungen!

Frank, ich denke, dass mir Dein Vorschlag zu radikal ist - auch wenn mir Dein eingestellter Baum sehr gut gefällt!

Wahrscheinlich wird es auf einen Kompromiss zwischen alles neu und alles dran lassen, werden. Ich hoffe, dass ich den ein oder anderen Ast erhalten kann, allein schon wegen der aktuellen Dicke - es würde viele Jahre dauern, ähnlich dicke Äste neu aufzubauen. Vielleicht kann ich durch drahten nach unten auch noch Bewegung in den ein oder anderen Ast bekommen.
Die Totholzspitze möchte ich eigentlich auch erhalten - wenn sie von Grün eingerahmt wird, könnte das m.M.n. ein schöner Kontrast werden. Lediglich die zweite Spitze steht auf der potentiellen Abschussliste ...

Professionelle Hilfe ist hier nicht in Sicht, insofern werde ich zusammen mit dem Forum die Eibe weiter entwickeln 8)

LG aus dem hohen Norden,
der woodman
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Sanne
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Re: Eibe Yamadori 8

Beitrag von Sanne »

Hallo Frank,

die gezeigte Eibe sieht klasse aus. Ist es Deine Eibe?
abardo hat geschrieben: 30.05.2019, 23:40 ... Da braucht es keine Rückknospung...
Bei meiner Eibe waren anfangs wirklich sehr verkahlte und unverzweigte Äste gewesen. Durch Blattdüngung seit dem letzten Jahr habe ich schon eine bessere Rückknospung sowie durch entsprechendes Schneiden eine bessere Verzweigung erreichen können.
hopplamoebel hat geschrieben: 31.05.2019, 17:32 Professionelle Hilfe ist hier nicht in Sicht...
Hallo Woodman,

da kann ich Dir Reiner K empfehlen. Er ist, denke ich, auch für eine weniger radikale Methode.

Grüße, Sanne
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ania
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Re: Eibe Yamadori 8

Beitrag von ania »

Irgendwie fände ich es schade das ganze Totholz abzusägen.
Wie wäre es in die Richtung? Die Totholzspitzen verdeckt, so dass sie nur bei näherem Betrachten ins Auge stechen. Unten als Auflockerung ein Jungeiblein dazugepflanzt.
eibe_hoppla.jpg
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Michael 86
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Re: Eibe Yamadori 8

Beitrag von Michael 86 »

Hallo Woodman

Da ich ja vor kurzem auch einige Eiben ausgegraben habe, bin ich auf diese Entwicklung sehr gespannt.
Ich muss gestehen, dass ich mir aus dem Gewirr an Ästen und Stämmen und dem Text, kein richtiges Bild machen kann, wie du dir das genau vorstellst.
Die Astlöcher, nach dem Design des anderen Fotos, finde ich richtig toll und nehme sie für mich als Inspiration mit, danke.

Aber so richtig wollen mir diese geraden Äste/Stämme auch nicht gefallen. Sie einfach zu kappen, würde ich mich auch nicht trauen. Erst würde ich auf noch mehr Grünmasse setzen, auf das man zurück schneiden kann. Aber ich bin ja eher einer, der es langsam angeht, weil ich da eben auch noch keine Erfahrung habe. Deswegen weiß ich nicht wirklich, wie man das angehen sollte bei Eiben.
Die Totholzspitzen wären mir auf lange Sicht ebenfalls zu spitz und hoch. Je nachdem, wie die Höhe des Baumes mal ausfallen soll würde ich die stark reduzieren. Aber da du ja schon geschrieben hast, dass du diese Verfeinern würdest, denke ich mal, dass sie sich noch entsprechend verändern werden. Hat ja auch Zeit. Du baust den Baum ja erst auf und kannst das Totholz auch dann noch gestalten, wen der Baum seinen Charakter zeigt. Nichts überstürzen.
Bin auf die Entwicklung gespannt.
Grüße Michael :)
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hopplamoebel
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Re: Eibe Yamadori 8

Beitrag von hopplamoebel »

Hallo Ihr Drei,

Sanne, mein Kommentar, dass keine professionelle Hilfe in Sicht sei, bezog sich eher auf meine Ressourcen und zeitliche Aspekte :? Das mit der Blattdüngung werde ich ausprobieren!

Ania, vielen Dank für das Virtu! Den Baum als Literaten zu gestalten, wäre auch eine denkbare Option - allerdings möchte ich mich ja von der langen Spitze verabschieden, um die Eibe in der Höhe zu reduzieren. Man könnte die Grünpolster aber auch weiter unten ansetzen ...
Einen zweiten Baum zu etablieren wird bei dem Monsternebari wohl eher schwierig, aber ich könnte ja einen der Substämme dran lassen und daraus eine Art Sohn heranziehen !!??

Michael, ich bin ja auch ein großer Eibenfan und so kann ich Dein Interesse an dem Baum gut nachvollziehen :-D Allerdings bin ich noch mitten in der Findungsphase und kann noch nicht genau sagen, wohin die Reise geht! Darum freue ich mich auch über die verschiedenen Vorschläge und kann dann hoffentlich viele gute Ideen mit einbeziehen *daumen_new*

Manchmal zeigt einem auch der Baum, was dran ist und man geht zusammen einen Schritt nach dem anderen.

Ich bin weiterhin offen für alles, LG,
der woodman
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hopplamoebel
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Re: Eibe Yamadori 8

Beitrag von hopplamoebel »

Moin Zusammen,

auch mit dieser Eibe geht es langsam weiter!
Der Wurzelballen ist saniert und wurde von einer klebrigen Lehmpampe + Pflanznetz befreit.
Lange Peitschen wurden eingekürzt und der ein oder andere Ast ist zum Jin mutiert. Insgesamt ist die Aststruktur bisher jedoch wenig verändert, da die Eibe ja Kraft tanken soll und neue Äste + Grünmasse auf dem Programm stehen.
Meine Vision sieht ungefähr so aus: Links und rechts des höchsten Stamms Laubpolster aufbauen. Auf der einen Seite dürfte dann nur noch die Totholzspitze herausschauen, auf der anderen Seite hat man den Totholzstamm mit Grünmasse an beiden Seiten.
Die vielen toten Äste und Totholzbereiche werde ich aktuell alle erhalten, Äste, die nicht mehr gebraucht werden, werden gejinnt. Wenn sich in den nächsten Jahren Laubpolster aufgebaut haben, werde ich entscheiden, welcher Jin zu viel des Guten ist (evtl. auch die zweite Totholzspitze) und was bleiben darf.
Normalerweise verfahre ich umgekehrt, aber der Baum kann aus meiner Sicht gestalterisch noch für die ein oder andere Überraschung gut sein und da möchte ich mir in Sachen Totholz alle Optionen offen halten. - Äste ab ist ja nicht sooo das Problem …
Was meint Ihr fragt der
woodman
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