Hilfe mein Baum ist krank !

Spezielle Baumpflege z.B. düngen, umtopfen, Erden, ein- und auswintern, Pflanzenschutz
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Sanne
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Re: Hilfe mein Baum ist krank !

Beitrag von Sanne »

bock hat geschrieben: 16.07.2019, 15:26 ...Ich vermute, bei dieser Substratmischung ist dann auch die Düngestrategie nicht beliebig austauschbar?
Hallo Andreas,

als Substrat verwende ich reines Kanuma für meine Azalee, die Fertigmischung Akadama+Bims+Kiryu für die Nadelbäume sowie Akadama+Bims für die anderen Laubbäume.

Gedüngt wird mit Biogold und Flüssigdünger (Mairol oder aktuell Wuxal) niedrig dosiert täglich beim Gießen. Jedoch muss ich immer wieder feststellen, dass dadurch die Substratoberfläche bei fast allen Bäumen nach einer Weile ziemlich „algig“ aussieht, so dass ich die Substratoberfläche abkratzen und erneuern muss.

Zopf-Dieter hatte mal in dem Beitrag über seine Hainbuche mal geschrieben, dass er nur mineralisch flüssig düngt, weil das Substrat sonst „verschlammt“.

LG, Sanne

P.S.: Bei der momentanen hohen Luftfeuchtigkeit von ca. 70-85% habe ich viel weniger gießen müssen.
Was wären wir ohne den Trost der Bäume…
(Zitat von Gisela V.)
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zopf
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Re: Hilfe mein Baum ist krank !

Beitrag von zopf »

Hallo
Wässern und Düngung sind unsere 2 "Zutaten" mit denen wir das Wachstum unserer Bäume steuern können.
Vereinfacht ist Wasser das Lösungsmittel, Dünger die Nahrung und Licht der Energielieferant.
Sind diese 3 im Einklang wächst unser Bäumchen fröhlich vor sich hin (Bitte bedenkt, wir wollen es einfach halten)
Gehen wir beim Düngen zuerst mal von einem "guten" Dünger aus,
wo alle Nährstoffe im richtigen Verhältnis sind.

Was Passiert bei viel Dünger ?

Was Passiert bei wenig Dünger ?
Vor einigen Jahren habe ich mal einen Ikea-Ficus gekauft,
einfach um mal zu sehen was mit dieser Massenware so möglich ist.
Seit über 2 Jahren steht er bei mir im Büro, Westlage und schattig.
Die ausgewaschenen Wurzeln stehen in reinem Akadama, er wird 1 mal die Woche gewässert
und hat seit dieser Zeit noch keinen Dünger gesehen, keinen Dünger.
Und wie sieht er aus, kräftig und grün,
Wächst er ?
Eher wenig
Ist er gesund ?
Es gibt keinerlei Mangelerscheinungen, die Blätter sind dunkler als normal,
dies ist aber nur dem wenigen Licht geschuldet.
Es hat sich ein recht stabiles Gleichgewicht gebildet,
wenig Licht - wenig Energie
wenig Wasser - wenig Lösungsmittel
wenig Dünger - obwohl ich kein Mal gedüngt habe, sind auch im Leitungswasser Nährstoffe
und wenn Sie auch noch so gering sind, diesem genügsamem Magermodellbäumchen reicht es.

mfG Dieter
grüsse an die bewohner von melmac
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bock
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Re: Hilfe mein Baum ist krank !

Beitrag von bock »

"Wasser" - Kurzversion:
Hilfe mein Baum ist krank!
Aus dem BFF von „zopf“ (Dieter)
Hallo
Einfach mal nicht als Ratespiel !

Der erste Punkt ist eine möglichst konkrete Schadensbeschreibung.
Der nächste Punkt ist eine möglichst genaue Beschreibung der bisherigen Pflege- und Gestaltungsmaßnahmen.

Dazu kämen dann die möglichen Ursachen und wie man Sie erkennen kann
Wasser - Zuwenig, Zuviel
Dünger - Zuwenig, Zuviel
Insekten
Pilze

Und dann noch die Hauptursache - Ihr selbst
Mit dem letzten Punkt beginnend,
solange Ihr nicht einseht, das Ihr meist die Ursache seid,
solltet Ihr zurück auf Start gehen.
Bäume gibt es seit hunderten Millionen Jahren
und können auch mit widrigsten Umständen fertig werden.

Wasser - was passiert bei Zuwenig Wasser,
erst mal überhaupt nichts, dann fangen bei Laubbäumen die Blätter an zu hängen,
erst die obersten, sich dann nach unten ausbreiten.
Hängen die obersten Blätter ist überhaupt noch nichts schlimmes passiert,
Ihr gießt und 2-3 Stunden später sind alle Blätter wieder straff.
...
Wenn Ihr nicht gegossen habt wenn die obersten Blätter hängen,
sondern auch die Unteren, ist immer noch nichts schlimmeres passiert.
Den Baum in den Schatten stellen, ganz vorsichtig etwas wässern,
nach ein paar Minuten kräftig wässern und nach 1-2 Tagen ist alles wieder beim alten.
Solltet Ihr aber immer noch nicht gegossen haben, trocknen die Blätter von den Spitzen her ein.
Erst jetzt ergeben sich Schäden, noch nicht kritisch für das Überleben des Baumes,
aber jetzt muss man handeln.

Wodurch bekommt der Baum Zuwenig Wasser ?
In erster Linie durch Zuwenig und falsches Gießen.
Einen leistungsfähigen Wurzelballen zu "erziehen", ist eine langwierige Aufgabe,
gehört aber zu den aller wichtigsten Basics bei der Pflege Unserer Zöglinge.
Dann noch die never ending Story mit dem Substrat.
Von modernen Substraten ist allen Anfängern (die ersten Jahre) abzuraten.
Da immer wieder auf Walter verwiesen wird,
sollte man zu aller erst mal überlegen,
ob man so gut wie Walter ist,
ob man so viel Erfahrung wie Walter besitzt,
ob man so viele und verschiedene Bäume wie Walter pflegt
und zu aller letzt, auch mal gut fürs Training der Augen
bei den tollen Dokus von Walter mal darauf achten,
dass die meisten Kernballen seiner Japaner in einer Akadama-"Pampe" sitzen.

ps das soll kein Monolog sein, sondern der Versuch dass Ihr Euer "Baumverständnis" erweitert

Die sich hieran anschließende Diskussion fasse ich folgendermaßen zusammen:
Was passiert bei zu viel Wasser ?
wenn der Baum zu viel Wasser bekommt, passiert - je nach Jahreszeit - mehreres:
- die Temperatur im Ballen bleibt niedrig -> schlechtes oder gar kein Wurzelwachstum
- es kommt keine Luft mehr an die Wurzeln -> Wurzelfäule, im Extremfall Tod der Pflanze.

Das sind die beiden wesentlichen Punkte,
wobei die Wurzelatmung das größere Problem darstellt.
Wurzeln die nicht atmen können sterben ab
und dadurch kann ein zu nasses Substrat zum Vertrocknen des Baumes führen.
Auch die Nährsalze werden ausgespült, da rein mineralische Substrate mit "Ersatzstoffen"
keine oder nur wenig Nährstoffe speichern.
Blattspitzen bei dauerhaft zu nassem Substrat sind oft dunkelbraun bis schwarz und schlaff,
bei Überdüngung farblich ähnlich aber hart.

das ist ein weiter schwieriger Punkt...oft sind nämlich die Symptome durch zu nasses Substrat ähnlich denen der Trockenschäden (ist ja auch logisch, im Blatt kommt zu wenig Wasser an). dadurch ist es oft schwer, anhand des Symptoms "braune blattspitzen" eine Diagnose zu stellen.
ein sichtbares Skelett mit hellgrünen Zwischenräumen ist Chlorose, komplett gelbe Blätter und gelbe Flecken deuten auf zu viel Wasser (ohne Wurzelschaden, aber alle Nährstoffe ausgespült) usw ...

Bei Nadeln geht das auch gut, man achtet auf die Spitzen und mittleren Bereiche und insbesondere "Ringe" (braune Ringe sind z.B. was anderes als schwarze).

ABER je größer der Topf, desto länger bleibt es nass und KALT. Die Wurzeln benötigen jedoch Wärme um zu wachsen. Erst wenn die Wurzeln ok sind, gehts oben ab. Also auch, oder vor allem bei Yamadori: den Topf so groß wie nötig und so klein wie möglich.
Zusäzlich würde ich noch sagen dass durch zu viel Wasser beim Austrieb die Internodien auch länger werden.
Ein dauerhaft zu nasses Substrat bringt also nur Nachteile,
die die Gesundheit des Baumes stark beeinträchtigen.
Eigentlich sollte man daraus schließen dass die beste Zeit zum Gießen in den Vormittagsstunden liegt.
In den frühen Morgenstunden sorgt der Tau für eine leichte Befeuchtung.
Da es für die Durchlüftung des Substrats positiv ist wenn einmal am Tag gegossen wird,
sollte also ein gutes Substrat so gewählt werden, das es innerhalb eines Tages soweit abgetrocknet ist,
dass über Nacht nur wenig Feuchtigkeit im Substrat ist.
Wasser ist ein guter Wärmeleiter und die nachts abfallenden Temperaturen
können das Substrat schneller auskühlen.
Grob geschrieben gibt es 2 Arten von Zellwachstum,
Teilungs- und Streckungswachstum, wobei letzteres "weicher" ist und eher von Schädlingen bevorzugt wird.
Der Gießvorgang selbst ist meist viel zu oberflächlich,
der erste Guss sollte dazu dienen das Substrat aufnahmefähiger zu machen
und nach der ersten Runde kommt der 2te Gießvorgang der durchdringend sein sollte,
bis das Wasser aus den Drainagelöchern kommt.
Bei kleinen Bäumen und verdichtetem Substrat ist Tauchen eine gute Vorgehensweise,
da beim "normalen" Gießen der Kernballen meist trocken bleibt.
Die Feuchtigkeit im Substrat ist alleine ausschlaggebend,
welches Substrat, welcher Topf, welches Klima usw ist beim Umtopfen wichtig,
damit gewährleistet ist dass das Substrat an einem Tag trocknet.
Auch bei Regen muss der Feuchtigkeitsgehalt überprüft werden,
da gerade bei Laubbäumen, durch das Blätterdach bedingt, das Substrat nicht durchfeuchtet wird.

Es kommt immer wieder in den Bereich Substrat
und Shohin und Mame mal etwas aussen vor gelassen,
kann man alle Bäume mit Aka/Kiryu Mischung und 2 maligem Gießen am Tag bei uns kultivieren.
Bei mir stehen über 100 Bäume, 40-50 verschiedene Arten, von Shohin - 2 Mann Baum
und alle stehen in obiger Mischung, die am längsten kultivierten seit 30 Jahren.
Das Substrat muss im Zusammenhang mit einem leistungsfähigen Wurzelballen gesehen werden
und bei letzterem ist meistens der Knackpunkt.

Wie kommt es zu einem Zuviel an Wasser?
- Falsche Substrat-Zusammensetzung (keine gute Luft- und Wasserführung)
- Zu häufiges Gießen
- Zu großes Substratvolumen im Verhältnis zum Wurzelballen und/oder zur Laubmasse
- Staunässe bei Dauerregen
- Verstopfte Wasserabzugslöcher
- Stauwasser unter dem Pflanzgefäß
Die Ursache für Pflanzenschäden durch zu viel Wasser liegt am Pfleger.
liebe Grüße Andreas
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Re: Hilfe mein Baum ist krank !

Beitrag von bock »

zopf hat geschrieben: 17.07.2019, 07:59 ...
Was Passiert bei viel Dünger ?

...
Bei viel Dünger wird der Baum zunächst ein Maximum der Sonnenenergie (Licht und Wärme) sowie Kohlendioxid und Wasser in Biomasse umwandeln.

Bei einem Überangebot an Dünger kann es zu einer Übersalzung des Substrates kommen, in dessen Folge es zu Wurzelschäden kommt. Der Baum kann nicht genug Wasser aufnehmen und kümmert.
liebe Grüße Andreas
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Re: Hilfe mein Baum ist krank !

Beitrag von zopf »

Hallo Andreas
Du hast 4 Faktoren genannt Wasser, Dünger, Kohlendioxyd und Sonnenenergie
Von den 4 Faktoren liegen 2 Faktoren in unseren Händen, Wasser und Dünger.
Der Kohlendioxydgehalt ist, wenn auch leicht steigend, konstant,
daher ist dies ein Faktor, den wir nicht beachten müssen.
Bleibt also der Faktor Sonnenenergie und damit kommen wir zu Liebig´s Minimumgesetz.
Was passiert wenn wir dem Baum mehr Dünger geben, es aber nicht genügend Energie gibt,
(lange Zeit trübes Wetter) ?
mfG Dieter
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Re: Hilfe mein Baum ist krank !

Beitrag von bock »

Es kommt zu Geilwuchs, abhängig von der Temperatur. Streckungswachstum, auch in Abwesenheit von Licht, infolge dessen wird das Gewebe anfällig für Schädlingsbefall, die Verdunstung steigt aufgrund verminderter Ausbildung der Cuticula (Wachsschicht) auf den Blättern/Nadeln.
Verschiebung des Wachstums richtung Protein, weniger Zellulose und Lignin.
Energiespeicher (Stärke, Glucose) werden abgebaut.
liebe Grüße Andreas
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Re: Hilfe mein Baum ist krank !

Beitrag von zopf »

Wenn man es also Wasser und Dünger mal zusammen nimmt,
ist es wohl so, das ein Zuviel wesentlich schädlicher ist als ein Zuwenig.
Woran erkennen wir nun das ein Baum Zuwenig Dünger bekommt ?
Wann sollten wir düngen ?
Wieviel sollten wir düngen ?
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Re: Hilfe mein Baum ist krank !

Beitrag von bock »

Da greift dann wieder das Liebig'sche Minimumgesetz.
Zuwenig Dünger führt zu geringem Zuwachs, was bei "reifen" Bäumen ja durchaus erwünscht sein kann. Ein Baum in der Aufzucht oder Materialentwicklung soll sein Potential möglichst ausschöpfen.
Beginne ich zu früh im Jahr mit dem Düngen (kurze Tageslicht-Perioden, niedriger Sonnenstand -> geringe Energiedichte pro Fläche) werden die Internodien lang und die Blätter groß. Beginne ich nach dem Austrieb, kommt die Düngung dem Holzzuwachs zugute.
Also ist die Düngung am Sinnvollsten, wenn der Stoffwechsel der Bäume sein Maximum erreicht - hier etwa Mitte Mai bis Mitte September.
Die Düngermenge richtet sich nach dem Bedarf. Wobei man noch unterscheiden muss zwischen Bäumen mit saisonalem oder kontinuierlichem Austrieb (Rotbuche, Roßkastanie, Kiefer etc. auf der einen Seite, Ahorne, Ulmen, Wacholder auf der anderen Seite).

edit: bei Hitzestress (über 30°C, manchmal wird auch 35°C genannt) stellen die meisten Pflanzen das Wachstum ein - dann wäre der Dünger auch wenig sinnvoll.
liebe Grüße Andreas
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Re: Hilfe mein Baum ist krank !

Beitrag von zopf »

Mit dem Dünger direkt verbunden sind 2 Werte die Ihr bei Eurem jeweiligen Wasserwerk erfragen könnt.
Das eine ist die Wasserhärte, das andere der Leitwert (EC-Wert).
Mit Letzterem anfangend, besagt der Leitwert den Anteil gelöster Stoffe im Wasser.
Eine 3 malige Düngung mit einem EC-Wert von 1 wird (meiner Erfahrung nach) von allen Bäumen vertragen.
Nun ist aber der EC-Wert des Leitungswassers von Wasserwerk zu Wasserwerk verschieden.
Was also in der einen Stadt eine vernünftige Düngung bedeutet,
kann in einer anderen Stadt schon zur Überdüngung führen.
Der andere Punkt die Wasserhärte ist ausschlaggebend für die Art des Düngers.
Vereinfacht (wie es für mich ausreicht) gibt es sauren und basischen Dünger.
Bei Hakaphos gibt es Dünger für weiches oder hartes Wasser
(im Internet auch in 1 Kilo Gebinden zu erwerben, einfache Dosierung).
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Re: Hilfe mein Baum ist krank !

Beitrag von zopf »

Spielen wir mal einen Fall durch,
bei uns ist das Wasser sehr weich und hat einen niedrigen EC-Wert.
Ich kann also recht stark dosiert düngen.
Die niedrige Wasserhärte kommt durch wenig Calcium und Magnesium zustande.
Wenn ich also ein modernes Substrat (z.B. Ausgleichsschüttung und Torf) verwende
und dazu einen sauren Dünger nehme, werde ich nach kurzer Zeit Mangelerscheinungen feststellen,
obwohl ich sonst anscheinend alles richtig gemacht habe.
Sehr sicher werden meine Kiefern Gelbspitzig werden und ich fange an Magnesium zu geben,
sicherheitshalber auch noch Eisen, eine Prise Spurenelemente kann auch nicht schaden.
Stück für Stück bringe ich damit das Gesamtsystem immer mehr in´s Ungleichgewicht
und mache den Baum ungesund.
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Re: Hilfe mein Baum ist krank !

Beitrag von Venkmaster »

Wenn mein ph wert des Wassers im Schnitt 7,54 beträgt, sollte ich also eher sauren Dünger nehmen? Einer der verwendeten Dünger hat einen ph Wert von 4, das müsste ja dann "gut" sein?
Sollte ich beim gießen darauf achten, dass das Gießwasser einen ph Wert von 6-7 hat? Wenn ja, wie bekomme ich das hin?
Wie bekomme ich ohne EC Messgerät einen Wert von 1 hin?
3x pro Woche kann mit EC Wert 1 gedüngt werden??

Danke :)
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abardo
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Re: Hilfe mein Baum ist krank !

Beitrag von abardo »

Das würd mich auch interressieren. Besonders wie beim PH-Wert Dünger, Substrat und Wasser aufeinander abgestimmt werden sollten (momentan liegt bei mir alles im ähnlich neutralen Bereich).

Und wie das übers Jahr zu handhaben ist. Wechselt man manchmal ein wenig die Bereiche, damit übers Jahr alle Stoffe optimal aufgenommen werden können ?

Und: nicht alle giessen mit Leitungswasser, schwören auf Regenwasser. Ich giess mit Brunnenwasser und nur im Winter mit gesammeltem Regen oder notfalls Leitungswasser (auch alles um die 7).
Grüße, Frank
___________
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Re: Hilfe mein Baum ist krank !

Beitrag von bock »

zopf hat geschrieben: 17.07.2019, 15:15 ...
Wenn ich also ein modernes Substrat (z.B. Ausgleichsschüttung und Torf) verwende
und dazu einen sauren Dünger nehme, werde ich nach kurzer Zeit Mangelerscheinungen feststellen,
obwohl ich sonst anscheinend alles richtig gemacht habe.
...
Kann ich dem mit gelegentlichen Gaben von Rasenkalk entgegenwirken?
Ist schon klar, dass die Anwendung eines angepassten Düngers sinnvoller ist.
"Blumendünger" ist wohl in den meisten Fällen auf hartes Wasser angepasst, also eher sauer.
liebe Grüße Andreas
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Re: Hilfe mein Baum ist krank !

Beitrag von zopf »

Hallo
@Venkmaster - Als alleinige Angabe ist der pH-Wert etwas wenig und bin in keinster Weise ein Spezialist.
Kauf im Internet ein 1 Kilo Hakaphos blau, es liegt ein Dosierlöffel bei,
1 voller Dosierlöffel ist für 20 Liter Dünger, 1 halber für 10 Liter und Du liegst im EC-Bereich 1,
nimm lieber etwas weniger und taste Dich langsam heran.
@Frank - Ich verstehe durchaus den ökologischen und ökonomischen Aspekt deiner Wasserverwendung,
aber vom ökonomischen Standpunkt her wäre das folgende doch etwas zu aufwendig.
500l Fass kaufen, Fass mit dem jeweiligen Gießwasser füllen, pH und EC-Wert messen,
mit dem jeweiligen Dünger anmachen und gießen.
Ansonsten, Leitungswasser, Wasserwerte,.....
@Andreas - Sicher kann man mit einer Kalkung gegen eine Versauerung angehen,
aber wie groß wäre der Aufwand die entsprechende Dosierung zu finden

Wenn man langfristig bei der Bonsaikultivierung bleiben möchte,
sollte sich ein System "erarbeiten" das bei Ihm problemlos funktioniert.
Es sollte einfach und "fehlersicher" sein,
halt eben nur da sparen wo es sinnvoll ist.

Als Beispiel, Ausgleichsschüttung ist oft hydrophobiert, Das heißt Wasserabweisend behandelt.
In einer Kombination mit Torf ist dies eine sehr gefährliche Mischung.
Wenn Torf zu trocken ist, fällt es sehr schwer Ihn wieder zu befeuchten,
was meist dazu führt, das das Bäumle vertrocknet oder absäuft,
je nachdem wie es um den Wurzelballen steht.

mfG Dieter
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Re: Hilfe mein Baum ist krank !

Beitrag von abardo »

@Dieter: danke schonmal. Berechnest du den resultierende PH/EC-Wert im Substrat aus den Komponenten Substrat, Wasser und Dünger ? Wenn ja, wie ? Wenn nicht, misst du den direkt im Substrat ? Wenn ja, wie ?

Und: änderst du den PH-Wert übers Jahr ?
Grüße, Frank
___________
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