Hilfe mein Baum ist krank !

Spezielle Baumpflege z.B. düngen, umtopfen, Erden, ein- und auswintern, Pflanzenschutz
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zopf
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Re: Hilfe mein Baum ist krank !

Beitrag von zopf »

Hallo
Wie erkenne ich nun eine Unterdüngung, einen Nährstoffmangel ?
Eigentlich ganz einfach, wenn die untersten Blätter bei einem Laubbaum komplett gelb werden,
fehlt dem Baum Stickstoff. Das Blatt wird immer blasser, wird gelb und fällt ab.
Die oberen und für den Baum wichtigeren Blätter ziehen den Stickstoff (und anderes)
aus den untersten Blättern und versorgen damit die Oberen.
Normalerweise reicht ein geringe Düngermenge jede Woche um dies zu verhindern.

Aber, und dies ist sehr wichtig,
sobald Ihr schneidet, egal ob Blatt- Zweig- oder Astschnitt,
wird der Baum versuchen neu auszutreiben,
da er im Ungleichgewicht ist und der Nährstoffverbrauch steigt.

Den allgemeinen Nährstoffmangel kann man also am komplett, gelben, unteren Blatt feststellen,
dann gibt es aber noch den Mangel eines einzelnen oder mehrerer Nährstoffe.
Hier wird es dann kompliziert, da jeder Mangel verschiedene Anzeichen hat.
Aber auch hier ist die Lösung recht einfach,
gutes Substrat, gute Wurzeln, ausgeglichene Dünger- und Wassergaben
und diese Problem wird nicht auftauchen.
Wenn Ihr dann anfangt den einen oder anderen Nährstoff zu verabreichen,
ist die Gefahr recht groß, das das Gesamtsystem Baum immer weiter aus dem Gleichgewicht kommt.
Auch sollte man bedenken das eine leichte Chlorose keine Katastrophe für den Baum bedeutet.
Da ich alle Bäume gleich behandle, das bedeutet auch gleich dünge,
haben Bäume die es lieber saurer oder kalkhaltiger lieben,
beim 2ten Austrieb leichte Chlorosen, das ist aber nicht weiter schlimm
und wirkt sich nur ein bisschen auf die Wuchskraft aus.

mfG Dieter

@Frank - schreibe ich später zu
grüsse an die bewohner von melmac
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zopf
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Re: Hilfe mein Baum ist krank !

Beitrag von zopf »

Hallo Frank
Die "Spielereien" mit messen und experimentieren liegen schon lange hinter mir.
Mein Substrat liegt im Bereich 6.5 und hat neu fast keine Nährstoffe,
dann dünge ich mit einem angepassten Dünger 2-3 Mal die Woche das ganze Jahr durch.
Es ist halt ein wesentlicher Punkt sein eigenes System zu finden, das möglichst einfach ist
und auch einiges verzeiht. Ich habe keinerlei Probleme mit Pilzen
und die ein oder andere Attacke von Läusen halte ich mit Lizetanstäbchen im Griff,
was mir im übrigen zeigt, das meine Fächerahorne etwas weniger Dünger bekommen sollten.

Es gibt für die Bodenmesssungen spezielle Messelektroden um den EC- und pH-Wert zu messen,
was für mich aber aus oben genannten Gründen nicht notwendig ist.
Die ganzen vorherigen Themen kommen aus dem Bereich Wissen,
sei es durch Erfahrungen, Erfahrungsaustausch oder Lektüre.

Das viel, viel schwierigere kommt aus dem Bereich Können
Sehen, Sehen lernen
Ja, ja ich weiß und kenne es aus zig Gesprächen, Ihr könnt alle sehen,
aber ich kann Euch versichern, Ihr seht nur einen Bruchteil dessen was ist.
Die Eskimos kennen kein Wort für Grün, weil es diese Farbe in Ihrer Landschaft nicht gibt.
Für mich gibt es Hunderte Grüntöne und diese Unterschiede, diese Nuancen
geben mir genügend Auskunft über das Wohlbefinden der Bäumchen.

viewtopic.php?f=8&t=49233
Nehmt diesen Baum als Beispiel und versucht aus den Bildern alle Informationen zu filtern,
die Euch nützlich sein können.
grüsse an die bewohner von melmac
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abardo
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Re: Hilfe mein Baum ist krank !

Beitrag von abardo »

Na dann probier ich mal:

Die gelben Blätter unten und die hellen Blätter des Neuaustriebs zeigen, dass der Dünger nicht überall beim Baum ankommt. Gleichzeitig sind die Ränder bei manchen der oberen Blätter schwarz, dort kommt zuviel Dünger an.

Die hellbraunen Blätter sind ein Hitzeschaden.

Sonne bekommt er genug. Sieht man an dem satten Grün der restlichen Blätter. Der Standort ist an sich gut.

Da Äste abgestorben sind, sind auch Wurzeln abgestorben, ergibt noch ein Problem im Substrat.

Der Baum hat uneinheitlich lange Zweige. Insbesondere gibt es an diesen schon Rückknospung. Das Laub hätte schon früher geschnitten werden sollen.

Vermutung: das Substrat ist schlecht. Gleichzeitig zu grob und zu fein. Wurde nicht passend gesiebt. Es wird auch nicht vor dem Giessen und Düngen richtig vorgewässert.

Lösungsvorschlag: da der Baum wächst, muss man den Umtopfen. In passend gesiebtes Substrat in richtiger Körnung. Kein Wurzelschnitt (bis auf die toten Wurzeln). Den Baum auf die letzt sichbare Rückknospung zurückschneiden. Danach richtig giessen und düngen.
Zuletzt geändert von abardo am 19.07.2019, 08:19, insgesamt 1-mal geändert.
Grüße, Frank
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zopf
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Re: Hilfe mein Baum ist krank !

Beitrag von zopf »

Hallo Frank
Schon ganz gut, aber
Was ist mit dem Substrat, was ist zu erkennen ?
Wie sehen die Äste im abgestorbenen Bereich aus ?
(Bei Fragestellungen im Internet vertraue ich mehr dem was ich sehe,
als dem was der Fragestellende schreibt)
mfG Dieter
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mydear
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Re: Hilfe mein Baum ist krank !

Beitrag von mydear »

Hallo Dieter,

sehr interessante Aufarbeitung , fast wie ein Pflegeseminar *daumen_new*

Die abgestorbenen Äste sind schon länger vertrocknet, deutet das auf einen Überwinterungsschaden hin? Ist da ein Teil des Wurzelballens erfroren oder verfault? Soweit ich es erkennen kann ist das Substrat sehr feucht, vermutlich darf es nicht genügend abtrocknen.

Ich hoffe ich störe euren Funkverkehr nicht...

Grüße
Rainer
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abardo
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Re: Hilfe mein Baum ist krank !

Beitrag von abardo »

Die Frage nach mehr Bildern wäre die nächst sinnvolle, auf den jetzigen kann ich kaum etwas am Substrat erkennen. Man sieht ein bisschen was Grünes, das könnte Moos sein oder Algen.

Aber jetzt, wo du es sagst: seh ich da Blaukorn ? Oder so einen andere kugeligen Kunstdünger ?

Wenn ich mir die toten Zweige so begucke, dann sind die schon sehr weit eingetrocknet. Der Schaden ist also älter. Und an den trockenen Zweigen sind noch Knospen. Eventuell sind da auch Flechten zu erkennen. Anhand der jetzigen Fotos alles schwer zu sagen.

Und wie ich das jetzt mit dem bereits Festgestellten zusammenbringen soll, weiss ich nicht so wirklich. Ist der schon schlecht aus dem Winter gekommen und einfach bisher gar nicht gepflegt worden ? Hat der im Winter schon zu nass gestanden ? War das Substrat schon im letzten Jahr zerfallen ?
Zuletzt geändert von abardo am 18.07.2019, 20:49, insgesamt 1-mal geändert.
Grüße, Frank
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abardo
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Re: Hilfe mein Baum ist krank !

Beitrag von abardo »

mydear hat geschrieben: 18.07.2019, 19:32 Ich hoffe ich störe euren Funkverkehr nicht...
Auf keinen Fall. Das ist jetzt mal wie Detektiv spielen. Wir sind Watson und Dieter macht den Sherlock. Voll spannend.
Grüße, Frank
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espanna
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Re: Hilfe mein Baum ist krank !

Beitrag von espanna »

1. Der Baum wird nicht (wirklich) gedreht.
2. Das Substrat ist viel zu feucht, sollte getauscht werden und weniger gießen.
3. Durch das zu feuchte Substrat, was verschlammt (vor allem auf der Rückseite), sterben dort zusätzlich auch noch die meisten Wurzeln ab und tragen zur "Matsch" bei. (Ich könnte mir gut vorstellen dass die hinteren Abzugslöcher zu sind.)
4. Hainbuchen sind hart im nehmen und möchten leben, deswegen der ständige, immer schwächer werdende Austrieb -> aber wie lange noch?
Ich würde den Baum noch NICHT zurückschneiden. Umsetzen, tote Wurzeln raus und die trockenen Äste wegschneiden. 2-3 Wochen warten und anfang August, oder sogar nach dem Blattfall zurückschneiden. Der gute soll Wurzeln produzieren.
Gruß
László

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Arthur Dent
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Re: Hilfe mein Baum ist krank !

Beitrag von Arthur Dent »

Die Pflanze steht auf einem Balkon und wird maximal alle zwei Monate gedreht....
Vielleicht auch viel seltener?
Ich könnte mir vorstellen, dass die Geländer-Seite schneller durchtrocknet, da von dort die Sonne kommt, sie gleichzeitig aber weniger gewässert und gedüngt wird, da ungünstig zu erreichen. Der Eigentümer ist nach meiner Einschätzung Anfänger und hat die Pflanze nie umgetopft. Das Substrat ist inzwischen dicht und Wasser und Dünger können sich, beim Giessen von vorne, nicht mehr in der kompletten Schale verteilen. Daher stirbt die Geländer-Seite ab. Das der Schaden erst jetzt nach Jahre auftritt, liegt an dem inzwischen dichtem Substrat.

Wenn man den Baum jetzt dreht, dabei alles beim Alten lässt, geht auch die andere Seite zugrunde.
Ich denke umtopfen und Giessen optimieren wäre mein Rat

Nur so eine Theorie...

Gruß Arthur, der gespannt mitließt.
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mydear
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Re: Hilfe mein Baum ist krank !

Beitrag von mydear »

Arthur Dent hat geschrieben: 19.07.2019, 00:06 Die Pflanze steht auf einem Balkon und wird maximal alle zwei Monate gedreht....
Vielleicht auch viel seltener?
Ich könnte mir vorstellen, dass die Geländer-Seite schneller durchtrocknet, da von dort die Sonne kommt, sie gleichzeitig aber weniger gewässert und gedüngt wird, da ungünstig zu erreichen. Der Eigentümer ist nach meiner Einschätzung Anfänger und hat die Pflanze nie umgetopft. Das Substrat ist inzwischen dicht und Wasser und Dünger können sich, beim Giessen von vorne, nicht mehr in der kompletten Schale verteilen. Daher stirbt die Geländer-Seite ab. Das der Schaden erst jetzt nach Jahre auftritt, liegt an dem inzwischen dichtem Substrat.

Wenn man den Baum jetzt dreht, dabei alles beim Alten lässt, geht auch die andere Seite zugrunde.
Ich denke umtopfen und Giessen optimieren wäre mein Rat

Nur so eine Theorie...
Hallo Arthur,

im Text schreibt Ute, dass der Baum auf einem Tisch stand und erst nach den Problemen und großer Hitze von dort weggestellt wurde

Grüße
Rainer

Mensch Dieter - mach es nicht so spannend, sag uns was du noch für Zusammenhänge vermutest *dance*
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zopf
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Re: Hilfe mein Baum ist krank !

Beitrag von zopf »

Hallo
Ich geh´ jetzt erst mal laufen
und muss danach noch warten bis wieder Blut im Hirn ist,
aber als Team seid Ihr richtig gut.
Wenn Ihr Eure Teile zusammensetzt habt Ihr´s doch.
Wenn Ihr noch die positiven Punkte (des Baumes) dazu nehmt,
könnt Ihr auch Rückschlüsse auf z.B. die Düngung schließen.
mfG Dieter
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Re: Hilfe mein Baum ist krank !

Beitrag von zopf »

Hallo
Wasser, Nährstoffe, Insekten, Pilze und dann noch die Sonne (Energie)

Insekten - da wären die Läuse an erster Stelle, Sie konzentrieren sich an den Blattspitzen und sind hier nicht zu erkennen,
Fraßspuren sind auch nicht zu entdecken, Milben (Frank hatte dies gut zusammen gefasst) also auch nicht
Insekten sind raus

Pilze - keine dunklen Flecken im Blatt, keine hellen Flecken (wie Mehltau),
auch keine schwarzen Blattspitzen die auf zu viel Feuchtigkeit schließen lassen
Pilze sind raus

Nährstoffe - die gesunde Seite zeigt ein ausgewogenes Blattbild, die Farben der Blätter stimmen,
keine zu lange Internodien, das passt soweit was wiederum auch ein Indiz ist,
das gegen Pilze und Läuse spricht. Baum soweit im Gleichgewicht, härteres Gewebe und damit weniger Schadensanfällig
Nährstoffe sind raus

Bleiben Wasser und Sonne
Die vereinzelten rötlichen Zweige zeugen von einem Trockenschaden der schon länger zurückliegt,
dazu kommen Trockenschäden die in kürzerer Vergangenheit öfters vorgekommen sind (braune, trockene Blattränder)
Da das Problem einseitig auftritt wurde der Baum nur einseitig gegossen
Da sich aber bei einem Baum der länger in der Schale steht ein dichtes Wurzelgeflecht am Schalenboden bildet,
scheint es recht sicher zu sein das der Baum lange Zeit mit der geschädigten Seite an einer Wand stand,
da in diesem Bereich nicht nur wenig Wasser sondern auch keine Energie (Sonne) zur Verfügung stand.
Der sehr dunkel erscheinende Boden könnte von Blumenerde zeugen (Torf ist unwahrscheinlich)
dürfte aber von zu feuchter Erde und damit verbunden einer Algenschicht zeugen.

Ob das Alles so stimmt kann ich natürlich nicht behaupten,
aber die Indizien sprechen für eine hohe Wahrscheinlichkeit dieses Szenarios.

Wie nun damit umzugehen ist, ist stark abhängig vom jeweiligen Besitzer,
da es vom Können und dem Engagement des Einzelnen abhängig ist.
Der Erfahrenere würde wohl umtopfen und den geschädigten Wurzelballen sanieren.

Ihr seid gut

mfG Dieter
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Re: Hilfe mein Baum ist krank !

Beitrag von zopf »

In diesem Zusammenhang ist es auch hilfreich die Baumart selbst zu betrachten.
Unsere heimische Hainbuche (Carpinus betulus) ist, wie schon geschrieben, hart im Nehmen
und steckt sehr viel weg. Oft als Heckenpflanze genutzt ist Sie sehr schnittverträglich,
macht schnell Kallus und ist sehr regenerationsfreudig.
Die orientalische Hainbuche (Carpinus orientalis) hat kleinere Blätter und ist daher auch nicht so wuchsstark,
auf Sie trifft allerdings ansonsten das Gleiche wie auf Unsere heimische Hainbuche zu.
Die asiatischen Hainbuchen (coreana und laxiflora) haben auch kleinere Blätter,
sind aber in Ihrer Wuchskraft und Ihrem Regenerationsvermögen bei weitem nicht so stark
wie Ihre europäischen Verwandten.
(Diese 4 stehen bei mir rum)
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Re: Hilfe mein Baum ist krank !

Beitrag von zopf »

Hallo
Chlorosen, also eine allgemeine Bezeichnung für Fehlfarben, sei es teilweise oder komplett,
treten eigentlich bei jedem zeitweise auf.
Das komplett vergilbte untere Blatt (nicht bei diesem Bäumchen) zeigt Euch Stickstoffmangel auf
und ist ein recht zuverlässiger Hinweis auf eine zu schwache Düngung.
Die teilweisen Chlorosen, Blattschäden hingegen sind schwieriger zu identifizieren
Und zeugen von einem größeren Ungleichgewicht im Nährstoffhaushalt.
chlorose.jpg
chlorose.jpg (209.74 KiB) 2073 mal betrachtet
Hier ist als Beispiel eine Chlorose bei einer japanischen Eiche,
die ich von Heike vor ein paar Jahren bekommen habe.
Das Schadbild zeigt einen Magnesium-oder Eisenmangel.
Da die oberen Blätter mehr betroffen sind als die Unteren,
müsste es ein Eisenmangel sein.
Daraufhin sollte ich alle Laubbäume überprüfen ob dort auch ein Eisenmangel festzustellen ist.
Ist dies nicht der Fall und nur die jap. Eiche betroffen liegt es an dieser Art
und daran das ich überhaupt keine Informationen über Ihre Kulturbedingungen habe.
Ich dünge etwas Eisen und gut ist.
Sollten mehrere Bäume betroffen sein, stimmt am gesamten System etwas nicht
und ich sollte dem nachgehen.
mfG Dieter
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Re: Hilfe mein Baum ist krank !

Beitrag von zopf »

Hallo
Eisenmangel kann verschiedene Ursachen haben,
z.B. zu hoher pH-Gehalt, was aber bei mir ausscheidet
und zu nasses Substrat.
Die Eiche habe ich vor ein paar Wochen mit Blattschnitt zurückgeschnitten,
Sie aber wie alle Bäume weiter gegossen und gedüngt.
Bis die neuen Blätter nachgewachsen waren, war also das Substrat dauerfeucht,
die dürfte also die Ursache sein.
Ansonsten zeigen sich nur bei Bäumen die auch einen Blattschnitt erhalten habe ganz leicht Symptome, (Buche und Kirsche).

Wenn wir ein "Fehlverhalten" des Baumes beobachten,
sollten wir zu erst versuchen alle Symptome festzustellen,
danach unseren gesamten Baumbestand auf Ähnlichkeiten überprüfen
und dann versuchen die Ursache zu ergründen.
Allgemeiner Nährstoffmangel, Eisen- und Magnesiummangel sollten allerdings die einzigen Nährstoffmängel sein,
die Ihr bei Euren Bäumen feststellen könnt.
Alles andere zeugt von grundlegenden Fehlern bei Eurer Düngung, Wässerung, Substratwahl.

Wie sich aber nun verhalten ?
Zu aller erst Ruhe bewahren, leichte Mängel kommen immer wieder vor
und stellen den Baum auch nicht vor sehr große Probleme.
Bei einem Eisenmangel wirkt eine Blattdüngung mit z.B. Ferramin recht gut und schnell
und belastet den Baum nicht weiter. Eine Düngung über den Boden ist nicht zu empfehlen.

Soweit jetzt erst mal zu Wasser, Dünger und Substrat, also Dinge die wir beeinflussen.
Wenn hier alles im grünen Bereich ist, sind die anderen Krankheitsursachen (Insekten und Pilze)kein großes Problem mehr,
da Sie eigentlich Schwächeparasiten sind und an gesunden, starken Pflanzen kein so großes Interesse haben.

mfG Dieter
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