Weißdorn Yamadori schwächelt

Spezielle Baumpflege z.B. düngen, umtopfen, Erden, ein- und auswintern, Pflanzenschutz
tobx
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Weißdorn Yamadori schwächelt

Beitrag von tobx »

Moin zusammen,

ich hab am Wochenende einen optisch schwachen Weißdorn Yamadori übernommen. Er wurde dieses Jahr geborgen, steht in Fibotherm und der Kernballen beinhaltet noch viel alte Erde (sehr fett, lehmig). Er steht aktuell auf der Ostseite und bekommt von morgen 09:00 bis ca. 13:00 Uhr Sonne.

Drainage ist soweit gegeben und das Wasser läuft gut ab. Wie könnt ihr euch die braunen Blattränder erklären? Sonnenbrand?

Er zeigt sich auch eine Chlorose auf den Blättern - wie sollte ich weiter vorgehen?

Ich könnte ihn problemlos erstmal komplett schattig stellen. Notumtopfen wäre ebenfalls möglich, falls es Probleme mit dem Kernballen gibt.

Aktuell ist er natürlich im ersten Jahr noch sehr schwach, was er dementsprechend zeigt. Ich möchte ihn hier aber unbedingt die bestmögliche Pflege geben. *daumen_new*
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Frank Abbing
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Re: Weißdorn Yamadori schwächelt

Beitrag von Frank Abbing »

Die bestmögliche Pflege ist, ihn eher schattiger zu stellen und ihn komplett Ruhe zu lassen. Bloss jetzt keine Düngeorgien oder Kernballensanierungen... der Baum hat ganz einfach wenig Wurzeln vom Ausgraben und die wachsen zu lassen, dauert eben.
Liebe Grüße
Frank *up*
tobx
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Re: Weißdorn Yamadori schwächelt

Beitrag von tobx »

Hey Frank,

danke für deine schnelle Antwort. Werde ihn direkt heute Abend umstellen. Gedüngt wird nicht, habe einmal mit Aminisol eine Blattdüngung gemacht. Wollte diese auch alle 7-10 Tage fortführen.
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Dirk K. aus L.
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Re: Weißdorn Yamadori schwächelt

Beitrag von Dirk K. aus L. »

Hallo!

Es sieht mir danach aus, als ob

a) der Topf zu groß,
b) das Substrat zu fein ist,
c) noch Resterde sich im Ballen befindet,
d) evtl. zu viel gewässert wird,

sodass die Wurzeln nicht ausreichend belüftet werden. Dann kümmert der Baum.

Ich für mein Teil spüle den Ballen gründlich aus, nehme grobes Substrat und wähle den kleinstmöglichen Topf.

Grüße, Dirk
Der wahre Weg geht über ein Seil, das nicht in der Höhe gespannt ist, sondern knapp über dem Boden. Es scheint mehr bestimmt stolpern zu machen, als begangen zu werden. (Franz Kafka)
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achim73
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Re: Weißdorn Yamadori schwächelt

Beitrag von achim73 »

ja, kontrolliertes gießen wird jetzt das A und O sein. meiner erfahrung nach mittlerweile besser etwas weniger (das zeigt der baum durch schlappe triebe, erholt sich aber auf jeden fall nach dem gießen) als zuviel -> wurzelkollaps und exitus.
Gruss, Achim
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espanna
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Re: Weißdorn Yamadori schwächelt

Beitrag von espanna »

Dirk K. aus L. hat geschrieben: 20.08.2019, 18:44 Hallo!

Es sieht mir danach aus, als ob

a) der Topf zu groß,
b) das Substrat zu fein ist,
c) noch Resterde sich im Ballen befindet,
d) evtl. zu viel gewässert wird,

sodass die Wurzeln nicht ausreichend belüftet werden. Dann kümmert der Baum.

Ich für mein Teil spüle den Ballen gründlich aus, nehme grobes Substrat und wähle den kleinstmöglichen Topf.

Grüße, Dirk
*daumen_new*

Ich würde den Ballen jetzt noch anschauen und bearbeiten-> der Weißdorn hat noch ca. 2 Monate zum (Wurzeln-) wachsen und ist dann in deinem Substrat.
Gruß
László

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tobx
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Re: Weißdorn Yamadori schwächelt

Beitrag von tobx »

Danke für das Feedback!

Das ist nun die Frage. Entweder bringe ich ihn durch den Winter und im Frühling gibt es dann einmal eine kleine Spühlung des Ballens oder ich mache es vorsichtig noch dieses Jahr. Wobei ich in diesem Jahr eigentlich mehr Angst hätte ihn noch weiter zu belasten. Überwinterung frostfrei ist nicht wirklich möglich, aber es wäre schon gut geschützt vor extremen Frösten. Bei uns ist es immer recht mild (Münster).

Gegossen wird aktuell wenig. Ich kontrolliere immer oberhalb des Kernballens das alte Substrat auf Feuchtigkeit und wässere dann bei Bedarf nach.

Schwierig, schwierig, schwierig... :?
Arthur Dent
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Re: Weißdorn Yamadori schwächelt

Beitrag von Arthur Dent »

Dirk K. aus L. hat geschrieben: 20.08.2019, 18:44
Ich für mein Teil spüle den Ballen gründlich aus, nehme grobes Substrat und wähle den kleinstmöglichen Topf.
Warum den den kleinstmöglichen Topf?
Ich dachte der Größtmögliche ist das Optimum
Kircherl

Re: Weißdorn Yamadori schwächelt

Beitrag von Kircherl »

.
Zuletzt geändert von Kircherl am 28.08.2019, 18:38, insgesamt 2-mal geändert.
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Dirk K. aus L.
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Re: Weißdorn Yamadori schwächelt

Beitrag von Dirk K. aus L. »

Arthur Dent hat geschrieben: 20.08.2019, 22:37
Dirk K. aus L. hat geschrieben: 20.08.2019, 18:44
Ich für mein Teil spüle den Ballen gründlich aus, nehme grobes Substrat und wähle den kleinstmöglichen Topf.
Warum den den kleinstmöglichen Topf?
Ich dachte der Größtmögliche ist das Optimum
Ist der Topf kleiner, dann kann sich das Substrat schneller erwärmen, was gut für die Wurzeln ist.
Ist der Topf kleiner, dann kann das Substrat schneller abtrocknen, was gut für die Wurzeln ist.

Des Weiteren wird der Dünger in kleineren Töpfen auch wirklich verbraucht, sodass sich Reste davon nicht im Substrat anreichern können, was schlecht für die Wurzeln wäre.

Ein übergroßer Topf mit feinem Substrat trocknet nie wirklich ab. Die Verdunstungskälte wirkt dann wie ein Kühlschrank.
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Dirk K. aus L.
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Re: Weißdorn Yamadori schwächelt

Beitrag von Dirk K. aus L. »

Bonsai-Abbing hat geschrieben: 20.08.2019, 11:42 Die bestmögliche Pflege ist, ihn eher schattiger zu stellen und ihn komplett Ruhe zu lassen. Bloss jetzt keine Düngeorgien oder Kernballensanierungen... der Baum hat ganz einfach wenig Wurzeln vom Ausgraben und die wachsen zu lassen, dauert eben.
Ich bitte darum, das zu beherzigen!

Im nächsten Frühjahr, wenn der Baum treibt, kann man den Ballen sanieren und das Substrat sowie den Topf tauschen.

Vorher nicht!

Grüße, Dirk
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ChristianB
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Re: Weißdorn Yamadori schwächelt

Beitrag von ChristianB »

Und die Blätter sehen stark nach Kaliummangel aus. Aber wenn Du den Baum nächstes Jahr umtopfst und ihn danach ausgewogen düngst, wir sicher Alles gut. ;-)
Viele Grüße

Christian
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espanna
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Re: Weißdorn Yamadori schwächelt

Beitrag von espanna »

Guten Morgen tobx,

hör auf die anderen, die haben einige Jahre mehr (Erfahrung) auf dem Buckel!

Dennoch möchte ich meine Gedanken mit euch teilen:
-der Spätsommer ist eine exzellente Zeit um umzutopfen,
-der Baum ist schon ausgetrieben, hat grüne Blätter -> um diese zu produzieren braucht er keine Kraft mehr,
-der Ballen ist nach deiner Aussage lehmig -> das trocknet sicher nicht so durch wie Fibotherm, ergo bleibt es nass, das wiederum heißt, dass die in Lehm wachsenden Wurzeln zu nass werden und absterben, oder / und im Frühling vor dem Austrieb beim auswaschen sowieso abgerissen werden (Lehm ist ja nicht körnig wie Sand oder Fibotherm),
-ich weiß gerne um den Ballen meiner Bäume und pflege diese gerne in MEINEM Substrat,
-der Weißdorn wird in Münster sicherlich auch Regen abbekommen im Winter, den der Lehm auch lange speichern wird. Wenn du ihn vor Regen geschützt aufstellst, wird aller Wahrscheinlichkeit nach der Fibotherm aussenrum abtrocknen und die Neuen Wurzeln im Fibotherm trocknen/ sterben ab, oder du gießt nach und der Lehmklumpen macht den Rest kaputt.
-wenn du im Frühling nicht umtopfen musst, hat der Baum 2020 komplett Ruhe und kann ungehindert wachsen und Energie tanken.........

Ich denke diese Disskussion ist so alt wie Bonsai selbst. Letztendlich gehört etwas Mut und vielleicht auch Glück dazu die richtigen Schritte zu wagen wenn vorher schon einiges falsch gelaufen ist.

Mein Daumen ist gedrückt ;)
Gruß
László

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Georg
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Re: Weißdorn Yamadori schwächelt

Beitrag von Georg »

Wobei Spätsommer heißt: bei anhaltend gemäßigten Temperaturen

Das nur zur Ergänzung, da ich Umtopfen auch im "Spätsommer" geplant habe, aber jetzt warte bis Anfang September, da wir eine Periode mit knapp 30C bekommen in den Subtropen ( sprich Kurpfalz)

Gruß
Rüdiger
Ich mag verdammen, was Du sagst, aber ich werde mein Leben geben, daß Du es sagen darfst(Voltaire)
tobx
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Re: Weißdorn Yamadori schwächelt

Beitrag von tobx »

Also für mich ist eines klar. Dieses Jahr wird gar nichts gemacht. Wir erwarten hier eine weitere Periode mit 30Grad. Er steht nun schattiger und bekommt in den Morgenstunden von ca. 07-09 Uhr ein bisschen Morgensonne. Ansonsten gibt es keine direkte Sonner aber dennoch nicht zu dunkel.

Ich werde mit dem nötigen Fingerspitzengefühl an die Sache gehen. Im äußeren Bereich mit dem Fibotherm wird ein wenig mehr und vllt. öfter gegossen. Im zentralen Bereich eher dosiert. Hier kann auch recht einfach mit einer Daumenprobe (Finger in den Lehm stecken :-D) die Feuchtigkeit prüfen.

Für die Regenperioden wird der Ballen mit einer Plane abgedeckt, aber so, dass die Luft noch zirkulieren kann (also leicht gepannt - ich lass mir da schon was einfallen). Gegossen wird dann von Hand.

Danke für das gute Feedback. Ich werde weiter berichten und bin für jegliche Tips offen. *daumen_new*
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