Substrat: Schlamm in der Schale

Spezielle Baumpflege z.B. düngen, umtopfen, Erden, ein- und auswintern, Pflanzenschutz
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bock
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Substrat: Schlamm in der Schale

Beitrag von bock »

Moin!

Beim Umtopfen gehe ich so vor, dass ich im Garten eine Schiebkarre aufstelle, ein Fußabtrittgitter darauf platziere und darauf den Ballen meines Bonsai (Rohlings) auskämme.
Am Sonntag habe ich fünf Bäume so umgetopft, die Schiebkarre mit einer Plane zugedeckt und im Garten stehen gelassen. Die Plane war wohl nicht ganz dicht, denn es hat gestern und heute vormittag (Dienstag) kräftig geregnet, und in der Mulde stand das Regenwasser 5cm über dem Substrat.
Ich ließ das Wasser vorsichtig ablaufen und erblickte folgendes:
Substrat_20190903.jpg
Substrat_20190903.jpg (310.93 KiB) 1847 mal betrachtet
*iik*
Daraus schließe ich, da alle fünf Bäume zwei Jahre lang in Mischungen aus dem Fachhandel standen, dass organischer Dünger, abgestorbene Pflanzenteile und Staubeintrag durch Regen und Wind im Laufe der Zeit eine erhebliche Menge an feinem Material anhäufen, die der Sauerstoffversorgung der Wurzeln abträglich sind.
Kein Wunder, dass mein Feldahorn seit ein paar Wochen erbärmlich aussieht. Die Wurzeln waren auch nicht gerade besonders fit...
Hätte es diesen Sommer längere Zeit ergiebig geregnet, wäre der Feldahorn (und vermutlich einige Bäume mehr) wohl längst hinüber...

:roll:
liebe Grüße Andreas
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Bonsaimathe
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Re: Substrat: Schlamm in der Schale

Beitrag von Bonsaimathe »

Boh, ist ja irre!
Wenn du eine Ahorn-Hausmischung gekauft hast, könnten das auch sicher Teile des beigemischten Torfes sein.

LG Uwe
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bock
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Re: Substrat: Schlamm in der Schale

Beitrag von bock »

Moin Uwe,

ich will keinen Hersteller oder Verkäufer dafür verantwortlich machen.
Aber tatsächlich enthalten die verwendeten Mischungen auch Torf.
Zusammen mit dem organischen Dünger, Staub und abgestorbenen Wurzeln, Blütenblättern und sonstigem Detritus hat das Bodenleben daraus diese schlickartige Masse produziert.
Hätte ich aber nicht gedacht, dass der Anteil innerhalb von zwei Jahren so erheblich wird.
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espanna
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Re: Substrat: Schlamm in der Schale

Beitrag von espanna »

Moin Andreas,

ein Grund mehr immer seine Bäume umzutopfen.
Bei mir sind die großen Anzuchtschalen so durchlöchert und mit Drainage (4-8-20 mm Fibotherm) versehen, dass das meiste an feinen Teilchen bei kräftiger wässerung ausgespült wird, denn das sackt meist nach unten.
Gruß
László

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bock
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Re: Substrat: Schlamm in der Schale

Beitrag von bock »

Moin László,

topfst du ALLES jährlich um?
Ich habe mich auf einen zwei-Jahres-Rhythmus eingependelt, wobei die Koniferen eher alle drei bis fünf Jahre dran sind. Drainage bei Anzuchtschalen - OK, aber die Bonsaischalen sind dafür meist zu flach. Und das Substrat auf dem Foto kam aus den Bonsaischalen.
Eventuell sollte ich wie Dieter (zopf) künftig auf organische Düngung verzichten...
Im Winter wirst du auch nicht täglich durchdringend wässern, und dann kann sich auch schon mal so ein Schlick etablieren.
Oder umsteigen auf rein mineralisches Substrat? Wobei ich überwiegend Laubbäume habe, und gerade bei den Birken (und Katsurabaum, Äpfel, Weide, Holunder, Potentilla,...) wird es auch so schon oft genug kritisch mit zweimal täglich wässern.
Kleiner Trost: die meisten Bäume ertragen meine Maßnahmen relativ störungsfrei.
Dennoch: wenn ihr weitere Tips habt, wie die Pflege optimiert werden kann - immer her damit!

Und Dank an Uwe und László für eure Beteiligung!

:-D
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espanna
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Re: Substrat: Schlamm in der Schale

Beitrag von espanna »

Ich topfe die Rohlinge jährlich um, weil ich die Schalen verkleinern und, oder das Nebari bearbeiten möchte. Ansonsten 2-3 Jahre, je nach Art und Stadium.
Wenn du körniges Substrat (Fibotherm....) benutzt, kannst du Pinienrinde, Holzkohle, (Torf), Kokoszeugs... dazumischen und da wird sich nichts in der Schale sammeln. Ich dünge mit Pferde / Kuhdung, Saidung, Biogold, Wuxal und Aminosol. Am meisten mit den letzten 2. Dabei versuche ich die organischen Dünger in die obere Substratschicht einzuarbeiten, denn die oberste Schicht trocknet bei meiner Mischung sehr schnell ab.
Auf organische düngung kann sicherlich auch verzichtet werden. Es gibt aber Arten (bei mir-Feldahorn, Feuerahorn) die auf zu viel, oder nur mineralischer Düngung mit vertrochnenden Austrieb und Blattschäden reagieren. Da fahre ich die Dosierung runter, und nehme die Grunddüngung mit organischen dünger vor. Unterstützt mit Min.
Gruß
László

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espanna
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Re: Substrat: Schlamm in der Schale

Beitrag von espanna »

->alle neuen Bäume topfe ich so schnell es geht um .
Gruß
László

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hwolf
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Re: Substrat: Schlamm in der Schale

Beitrag von hwolf »

Moin Andreas,

ein gewichtiger Teil dieses Schlamms ist sicher der organische Dünger. Aber je nach dem, was Du für organische Zusätze im Substrat verwendest zerfallen diese natürlich auch. Die von Dir erwähnten Eintragungen erledigen das Übrige.
Wenn man an diesen Stellschrauben wirklich optimieren möchte, muss man sicherlich zunächst beginnen, das eigene Substrat besser vorzubehandeln. Bims, Akadama und auch die beliebte weil einigermaßen formstabile Pinienrinde tragen, neben ihrer Eigenart, auch zu zerfallen, meist eine Menge Schwebstoffe, Staub und Anhaftungen. Das mag im Sack noch so sauber aussehen. Für meine 3-4 Bäume, die sich bereits in der Verfeinerung befinden und dementsprechend selten umgetopft werden, wähle ich ein besonders mageres Substrat, weil ich weiß, dass dieser Schlamm sich irgendwie akkumuliert. Dazu kommt, dass ich das Substrat regelrecht auswasche - ich bereite das Substrat für alle diese Bäume gemeinsam vor, dann kommt Wasser dazu, bis alles richtig schwimmt. Das lasse ich so stehen. Nächsten Tag wird kräftig durchgerührt, ein wenig mit den Händen durch das Substrat gerieben und dann durch ein Sieb abgegossen. Das wird wiederholt mit frischen Wasser und danach im zweiten Siebdurchgang das Substrat noch im Sieb kräftig gespült. Dann breite ich das Substrat auf großen Untersetzern aus und lasse es trocknen, damit ich damit gut topfen kann.
Riesiger Aufwand, aber für ein paar wenige Bäume geht es. Die Menge an braunem Wasser und sandigen Rückständen nach dem Einweichen des Substrats gibt mir dabei recht.
Ansonsten rate ich bei Bäumen in flachen, engen Schalen von großen Mengen organischen Düngers ab. Das geht sehr gut in Holzkisten, großen Anzuchttöpfen oder TPKs, aber in der feinen Schale verstopft alles. Teebeutel, Unkrautvließ oder Sphagnum sind alternative Möglichkeiten, Dünger und Substrat zu separieren, aber bevor man sowas treibt, kann man auch mit der Schale warten. Ist ja auch nicht so schön anzusehen... Grundsätzlich gehört aber händeweise organischer Festdünger in den Anzucht- und Mastbetrieb, da ist bei einem Jahr Intervall auch egal, wenn etwas verstopft (was es sicher wird).
Bei einzelnen magischen Biogoldwürfeln ist das Problem sicher zu vernachlässigen.
Auch eine gute Idee, mache ich nicht immer, sondern je nach Bedarf: Zum Herbst die obere Substratschicht mit organischen Düngeresten, Moos, Unkraut etc. in radialer Bewegung aus der Schale kratzen, bis die ersten Wurzeln sichtbar frei liegen. Dann das verbliebene Substrat in der Schale kräftig spülen und eine frische Deckschicht aufbringen. Der Baum kann über den Winter atmen und im Frühjahr kannst wieder mit frischen Dünger weiter gehen.

Ach und für mich persönlich sind eigentlich alle "Fertigmischungen", die ich bisher gefunden habe viel zu fett abgemischt und damit matschig. Was man machen kann, ist eine Fertigmischung mit Blähton 1:1 abmagern, das mag gehen. Eine absolute Ausnahme bildet das "Pflanzsubtrat für Außen" von D*hner. Ist nicht für Bonsai gedacht, aber ein wirklich tolles Anzuchtsubstrat. Die Bäume lieben es und nicht verschlammt, auch über Jahre. Wenn es nicht so teuer wäre.... Selber mischen ist aber dennoch immer besser. Da hat man Kontrolle und beste Preis/Leistung.

LG
Heinrich
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bock
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Re: Substrat: Schlamm in der Schale

Beitrag von bock »

espanna hat geschrieben: 04.09.2019, 08:25 ...
Wenn du körniges Substrat (Fibotherm....) benutzt, kannst du Pinienrinde, Holzkohle, (Torf), Kokoszeugs... dazumischen und da wird sich nichts in der Schale sammeln. ...
Ach?

In der Schiebkarre sind ausser Schlamm nur Lavagranulat, Akadama und Kiryu - ich dünge überwiegend flüssig (mineralisch, vom Discounter), gebe zusätzlich etwa dreimal jährlich Saidung ultra und etwa zweimal Buchsbaumdünger (organisch/mineralisch, pulverförmig).
Holzkohle, Pinienrinde, Kokoserde, Torf und Fibotherm habe ich im vergangenen Jahr überwiegend verwendet, da zeigt sich dann nächstes Jahr, ob das Substrat weniger verschlammt. Wenn ich daran denke, werde ich das ausgekämmte Substrat dann auch mal unter Wasser setzen - Problem ist nur, dass a) das Fibotherm aufschwimmen wird und b) die Holzkohle und Kokoserde auch überwiegend dem Schlammanteil beitreten wird...

Schaun wir mal...
;)

Moin Heinrich,

vielen Dank für deine Tips!
Nach dem Foto vom Schlamm habe ich dann auch mein Substrat noch gesiebt (2mm Maschenweite) um Feinanteile auszusondern. Zumindest für die Kandidaten, die mit Dauernässe nicht so gut um können. Mal schauen, ob es was bringt.
Substrat waschen habe ich früher mit Lavastreugut praktiziert, ist mir aber auf Dauer zu aufwändig geworden. Generell bin ich mit der Fertigmischung bisher sehr zufrieden, aber teilweise ist der Torfanteil offenbar zu hoch (und mir auch zu grob, besonders für meine Kleinsten).
Nächste Jahr werde ich versuchsweise mal den organischen Dünger weglassen. Bei den zuletzt 2018 umgetopften Bäumen versuche ich mal deinen Vorschlag mit Abkratzen (die Substratoberfläche!!!) und durchspülen.
:-D
liebe Grüße Andreas
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zopf
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Re: Substrat: Schlamm in der Schale

Beitrag von zopf »

Hallo Andreas
Anden heißesten Tagen des Jahres war ich 2 Tage weg,
am Abend vorher kräftig gewässert und als ich am 2ten Tag spätnachmittags nach Hause kam,
zeigte das Außenthermometer über 50 Grad in der Sonne an.
Trotz der sehr widrigen Umstände, gab es nur geringe Schäden.
(im Nebenbei, es gibt doch eine Art "Sonnenbrand", Shishigashira und Ajanfichte
haben das direkte überbrausen des Laubs mit verbrannten Stellen quittiert,
durch die Form des Nadel- Laubwerks haben sich sehr flache "Lupen" gebildet).
Zum Substrat und organischer Düngung
Akadama ist zu 2/3tel Hauptbestandteil des Substrats,
der Rest ist Kiryu oder weil ich es noch habe Bims oder Zeolith
(die Beiden aber nur im Nachwuchsbereich)
die Düngung rein mineralisch (1-3 mal die Woche je nach Witterungsbedingungen und Bedarf).
Das überlebenswichtige organische Leben in der Schale wird durch die beim Umtopfen verbleibenden Reste "geimpft".
Jedweder organische Bestandteil im Substrat zersetzt sich und wirkt verschlammend.
mfG Dieter
grüsse an die bewohner von melmac
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Re: Substrat: Schlamm in der Schale

Beitrag von abardo »

zopf hat geschrieben: 04.09.2019, 09:05 (im Nebenbei, es gibt doch eine Art "Sonnenbrand", Shishigashira und Ajanfichte
haben das direkte überbrausen des Laubs mit verbrannten Stellen quittiert,
durch die Form des Nadel- Laubwerks haben sich sehr flache "Lupen" gebildet).
Es gibt keinen Lupeneffekt durch Wassertropfen. Allerdings reagieren mehrere Baumarten empfindlich durch die unterschiedlichen Temperaturbereiche in Wassertropfen und dem Rest des Blattes. Führt sozusagen zu punktuellem Stress.

@bock: siebst du deine Fachhandelsmischung vor der Verwendung noch einmal korrekt durch ?
Grüße, Frank
___________
Ich will nur noch hupen !
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bock
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Re: Substrat: Schlamm in der Schale

Beitrag von bock »

Hallo Dieter,

vielen Dank für deinen Beitrag!
- zwei Tage ohne "Betreuung" hat mich dereinst einen Zierapfel vom Sponsor gekostet - war allerdings noch im Enger-Substrat. Ist hier auch dokumentiert, erworben 2010 als Vierzehnjähriger. Monate nach dem Verlust habe ich ihn aus dem Topf genommen und kaum Wurzeln vorgefunden...
- Akadama (double line brand, hart) habe ich weitgehend von der Liste der funktionierenden Substrate gestrichen, weil es hier meist nasse Sommer gibt, die fast zwangsläufig zu einer Überwucherung mit Brunnenlebermoos führen.
- Kiryu verwende ich nicht bei Bäumen, die eher saures Substrat bevorzugen - liege ich damit falsch?
- den Ballen der Laubbäume spüle ich beim Umtopfen aus, bei Koniferen bis zur Grundsanierung auch, bei letzteren mische ich meist anschließend etwas "altes" Substrat ein.
- ich vermute, dass die Gesundheit deiner Bonsai nicht unwesentlich davon abhängt, dass du beim Düngen keine Kompromisse machst (Hakaphos angepasst an Gießwasser und Baumart?)
Kannst du mir zum Thema Düngung einen konkreten Rat geben? Das Leitungswasser ist mittelhart bis weich, pH-neutral bis leicht sauer, Leitwert müsste ich nachschauen...
Den Saidung werde ich also bei den "sumpftoleranten" Bäumen aufbrauchen und den restlichen Buchsbaumdünger im Garten verteilen.
Beim Substrat würde ich ja auch gern deinem Beispiel folgen, aber das Brunnenlebermoos finde ich schon ziemlich unerfreulich...
;)

@Frank: habe ich vor zwei Jahren NICHT gemacht, seit gestern zumindest für die Bäumchen, die mit nassen Füßen Probleme haben.
Zu Blattschäden bei Wasser auf dem Laub: hatten wir schon, bitte hier nicht weiter ausdiskutieren... :roll:
liebe Grüße Andreas
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Re: Substrat: Schlamm in der Schale

Beitrag von zopf »

Hallo Andreas
Remscheid ist oft ein Regenloch, mehrtägiger, kräftiger Dauerregen tritt öfters auf,
daher dürfte das Problem (Lebermoos) eher an den Drainagelöchern der Schalen liegen.
Im Nachzuchtbereich versuche ich möglichst Alles in die jap. Ton-Anzuchtschalen zu topfen.
Früher hatte ich Grabschalen, die allerdings zu hoch gebrannt sind,
auch Kunststoff oder Teichpflanzkörbe haben sich nicht bewährt.
Verständlich das es auch nett aussehen soll, aber dann solltest Du in alle Ecken (wo die Füße sind)
Löcher bohren um einen besseren Abfluss zu gewährleisten.
3-4mm Aka/Kiryu im Verhältnis 2/3 Aka 1/3 Kiryu für alle Bäume (wirklich alle, egal ob trocken oder feucht, ob sauer oder basisch)
kleine Schalen 1 mal die Woche tauchen (Du wirst verwundert sein) und mit Hakaphos soft düngen.
Wenn Du dazu Buchsbaumdünger und Rhododendrondünger kaufst,
mit denen Du im Zweifel, bei Bedarf zwischendüngst, sollte spätestens nach 2 Jahren ein stabiles System aufgebaut sein.
mfG Dieter
grüsse an die bewohner von melmac
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Re: Substrat: Schlamm in der Schale

Beitrag von bock »

Hallo Dieter,

danke für die erhellenden Erläuterungen!
Ich habe gerade nochmal gezählt: bummelig 50 Bäume in Schalen, ca. 35 davon Industrieware unterschiedlicher Qualität, der Rest (rund 30 Bäume bzw. Nachzucht) zumeist Tokoname-Trainingstöpfe aber auch ein paar Plastikpötte (hauptsächlich junge Sämlinge oder frisch ausgegrabene Jungpflanzen). 1 TPK (gerade ausgegrabene Birke).
Buchsbaumdünger und Rhododendrondünger (vom Discounter, à 2,5 kg) habe ich noch.
Gut, das Prinzip habe ich begriffen und notiert.
Wird dann nächstes Jahr so angegangen. Wo ich die entsprechenden Körnungen herbekomme, muss ich dann mal schauen (es sei denn, du schickst mir einen Tip per PN...).
Noch was: eine spezielle Herbstdüngung (Kali-Magnesia) machst du dann nicht extra?

Ich glaube, das Lebermoos-Problem könnte auch daran liegen, dass ich Blumenerde oder zu reifen Torf mit im Substrat hatte UND im Verhältnis zur Laubmasse (wegen Wind, der hier meist schneller zum Trocknen beiträgt als die Sonne) zu großes Substratvolumen verwende.
:-D
liebe Grüße Andreas
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Re: Substrat: Schlamm in der Schale

Beitrag von hwolf »

Solche Trockenheitsprobleme löst man besser mit Kiesbetten, wassergefüllten Untersetzern im Sommer oder einer klugen Standortwahl. Vielleicht stellt man auch mal ein Zaunelement oder einen Busch als Windbrecher vor die Bonsauecke.
Blumenerde und große Schalen führen bei Rohlingen, die auch stark an den Wurzeln behandelt werden, nur zu Feuchtenestern, Wurzelkühlheit und Matsch. Laubbäune brauchen zwar Platz, aber auch Wärme und Sauerstoff.

LG
Heinrich
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