Substrat: Schlamm in der Schale

Spezielle Baumpflege z.B. düngen, umtopfen, Erden, ein- und auswintern, Pflanzenschutz
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Erwin
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Re: Substrat: Schlamm in der Schale

Beitrag von Erwin »

achim73 hat geschrieben: 05.09.2019, 21:00 du verwendest im wesentlichen fibotherm, oder ? das ist glaube ich von haus aus ziemlich staubfrei.
Ja, Achim,

hier ist Fibotherm nicht so ohne weiteres zu bekommen, das verwendete Zeug heißt Rigidur und ist genau so eine Trockenschüttung wie Fibotherm. Unten im Sack ist natürlich etwas Staub, aber das ist gerade mal eine Handvoll (oder so) und wird kommentarlos/sieblos entsorgt.

Erwin
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Georg
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Re: Substrat: Schlamm in der Schale

Beitrag von Georg »

Erwin hat geschrieben: 05.09.2019, 20:41 Hab´ noch nie was gesiebt....hab´noch nie Wurzelfäule gehabt...
Was mach´ ich bloß falsch????????? *kopfkratz*
Erwin
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Gruß
Rüdiger
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sudi-bonsai
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Re: Substrat: Schlamm in der Schale

Beitrag von sudi-bonsai »

Hallo zusammen!
Ich als Anfänger kann nur aus einem kleinen Erfahrungsschatz schöpfen, aber sollte man Lava im Substrat haben, reicht ein Aussieben nicht aus. Man muss auswaschen! Das gibt wie gesagt eine reele Schlammschlacht! Es kommt eine richtige Schlammsoße dabei raus. Aber da der Lavaanteil bei mir gering ist, mache ich mir die Arbeit. Bei Bims, Blähton u.ä. ist das nicht notwendig. Diesen Sommer habe ich mal organischen Dünger in Pelletform verwendet, der war bei mir erstens viel zu schnell aufgelöst (unkontrolliert), zweitens hatte ich Ärger mit den Amseln und drittens dauerte es bis das Substrat wieder körnig aussah. Ich dünge also lieber wieder mineralisch organisch in flüssiger Form oder mit Jauchen (Brennessel, Ackerschachtelhalm...)
Ich hoffe es wird mir nicht krumm genommen, dass ich mich an der Diskussion beteiligt habe, obwohl ich Bonsai erst seit 3 Jahren mache.
Lieben Gruß
Stefanie
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bock
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Re: Substrat: Schlamm in der Schale

Beitrag von bock »

Danke, Stefanie!

Jeder (sachliche) Beitrag ist willkommen!
Ich bin von Lavasubstraten weg, da sie mir (ausser für die Birken) zu lange nass blieben - trotz waschens.
liebe Grüße Andreas
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Georg
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Re: Substrat: Schlamm in der Schale

Beitrag von Georg »

Auswaschen von Blähton ist aber sehr! schwierig, da er i.d.R. oben auf schwimmt. Ich benutze Fibotherm seit mindestens 15 Jahren und habe keinen Schlamm bzw. nutze "altes" Substrat weiter. Problemlos wohlgemerkt. Allerdings entnehme ich Fibotherm mit einem alten Küchendrahtsieb und habe bei etwas Schütteln nur wenig Staubanteil, zumindest bevor ich auf den Boden des Sackes komme.
Gruß
Rüdiger
P.S.: ich wohne in einer der Regen ärmsten Gegenden; also nicht mit Andreas Umgebung vergleichbar.
Edit sagt: der nachfolgende Beitrag von Heinrich hat recht! Sorry, verbessert von Lavasubstrat in Blähton, was aber auch Wasser gut speichert.
Zuletzt geändert von Georg am 06.09.2019, 14:05, insgesamt 3-mal geändert.
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hwolf
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Re: Substrat: Schlamm in der Schale

Beitrag von hwolf »

Hi,
da verwechselst Du was, Rüdiger. Lava schwimmt nicht auf, das Gegenteil, es sinkt sofort ab und ist vergleichsweise schwer. Blähton, Bims, Blähschiefer und manche Katzenstreu-Substrate schwimmen.
Ich benutze feines, gewaschenes Lava zB bei vielen flachen Schalen mit sehr lockerem Substrat als Deckschicht, eben um aufschwämmendes Substrat und damit Ausspüen der Schalen zu vermeiden. Was übrigens sehr gut klappt und außerdem die Entwicklung von Krautbewuchs mindert.

LG
h
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Gary
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Re: Substrat: Schlamm in der Schale

Beitrag von Gary »

Okay Leute,
nennt mich "Warmduscher" oder "Substratsieber". Ich habe das so gelernt und praktiziere es seit über 20 Jahren.
Die Gründe für das Verschlammen bei Andreas Substrat haben jedoch verschiedene Ursachen.

Ich siebe alle meine Substartbestandteile, allerdings in erster Linie um entsprechende Korngrößen zu erhalten. Dabei fällt aber eben auch alles unter 2 mm durch den Rost/Sieb und somit auch die meisten Schlammbildner.

Ergänzend zu Stefanies Beitrag möchte ich noch sagen, dass ich Lava und Bims immer auch zusätzlich wasche, da diese, je nach Quelle, oft starke Staubanhaftungen haben die beim Sieben allein nicht weggehen.
Beispiel: Letzten Winter habe ich drei 20kg-Säcke Bims durchgewaschen. Am Ende blieben ca. 7 Liter reiner Schlamm übrig.

Blähtonbruch wasche ich übrigens nie. Hier reicht ein vorgehen wie von Erwin und László beschrieben völlig aus.
Grüße aus dem sonnigen Baden
Gary

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bock
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Re: Substrat: Schlamm in der Schale

Beitrag von bock »

Georg hat geschrieben: 06.09.2019, 13:27 Auswaschen von Blähton ist aber sehr! schwierig, da er i.d.R. oben auf schwimmt. ...
Jau!

Wenn du ihn (den Blähton) in eine Bütt schüttest, bis sie halb voll ist und dann mit dem Schlauch wässerst, bis der Blähton auf "3/4 voll" steht, kannst du kräftig durchrühren und den Blähton mit dem Sieb herausfischen. Wenngleich es unnötig ist...

Nebenbei bemerkt, finde ich die rege Beteiligung toll! Habe schon viel gelernt, obwohl ich mir in den letzten Jahren so manchen Beitrag zu Substrat und Bonsaipflege durchgelesen habe - Danke euch allen!

@Gary - wenn ich entsprechende Lagerkapazitäten hätte, würde ich auch für das Umtopfen im Frühjahr das Substrat lieber im Sommer waschen... :P
liebe Grüße Andreas
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Bonsai-Fips
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Re: Substrat: Schlamm in der Schale

Beitrag von Bonsai-Fips »

bock hat geschrieben: 06.09.2019, 12:48 Jeder (sachliche) Beitrag ist willkommen!
Hallo Andreas
Dann gebe ich auch noch meinen Senf dazu :lol: , vielleicht kannst Du etwas davon "verwerten".
Ich pflege meine Bäume in Akadama-Mischungen (mit Kiryu/Bims/Kanuma je nach dem) ohne organische Komponente im Substrat. Deckschicht feines Akadama zur Moosbildung, Feuchtigkeit hält sich wesentlich besser.
Substrat ausgewaschen habe ich noch nie, aber immer nach dem Eintopfen spüle ich das Substrat ausgiebig durch; halte auch die Schale schräg nach links und nach rechts, damit wirklich alle feinen Partikel ausgeschwemmt werden - so lange, bis das Wasser wirklich klar ist.
Den organischen Bestandteil, den die Bäume ja schon mögen, gebe ich in Form von aufgelegtem, kleingeschnittenem Spaghnummoos nach dem Umtopfen (meistens) und dann in Form von organischem Dünger während der Wachstumszeit (die üblichen Verdächtigen: Biogold/Greenking/Hanagokoro zu etwa gleichen Teilen).
Wichtig finde ich Heinrichs Hinweis: Wenn die Substratoberfläche etwas verschlammt oder zu stark vermoost oder spätestens vor dem Einwintern, kratze ich mit einer alten Gabel die ober Erdschicht ab und gebe frisches Akadama oben drauf - geht ruck-zuck.
Noch ein Wort zu Kali-Magnesia-Dünger: Den bekommen meine Bäume als Abschluss-Herbstdüngung, aber auch vor einer Hitzewelle im Sommer - die Wurzeln sind dann "Leistungsfähiger" - ich hatte keine Probleme mehr mit leichten Trockenschäden nach heissen, windigen Sommern.

Grüsse, Fips
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bock
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Re: Substrat: Schlamm in der Schale

Beitrag von bock »

Danke Fips,

vor allem für den "heissen" Tip mit K+Mg im Sommer! Habe ich so noch nie gehört.
Aber wie heisst es bei Johann Wolfgang so treffend:

"da steh ich nun, ich armer Tor - ..."

Nee, im Ernst - ist schon spannend, was hier so alles zusammen getragen wird! *up*
liebe Grüße Andreas
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Erwin
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Re: Substrat: Schlamm in der Schale

Beitrag von Erwin »

Georg hat geschrieben: 06.09.2019, 10:22
Erwin hat geschrieben: 05.09.2019, 20:41 Hab´ noch nie was gesiebt....hab´noch nie Wurzelfäule gehabt...
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Gruß
Rüdiger
Ist ja beste Werbung Rüdiger....danke!!!

Aber eigentlich krieg ich ja nur den Ausschuss, teilweise stehen die Rohlinge sogar in Holzkisten.
Die guten Schalen von dem komischen Töpfer sind immer so schnell verkauft, dass ich kaum eine mitkriege.

Erwin
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Georg
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Re: Substrat: Schlamm in der Schale

Beitrag von Georg »

Tja Erwin, im Alter wird man halt etwas langsamer.....
Gruß
Rüdiger
P. S. Ich kenn das
Ich mag verdammen, was Du sagst, aber ich werde mein Leben geben, daß Du es sagen darfst(Voltaire)
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Re: Substrat: Schlamm in der Schale

Beitrag von bock »

Moin!

Da ich gerade wieder (noch!) am Umtopfen bin und inzwischen gesiebtes Akadama mit Kiryu verwende, grabe ich diesen Fred nochmal aus.
Meine Reste von Lavagranulat (etwa 3 l, im Bonsaionlineshop gekauft) habe ich gesiebt, dabei alle Anteile unter 2mm verworfen.
Gary hat geschrieben: 06.09.2019, 13:43 ...
Ergänzend zu Stefanies Beitrag möchte ich noch sagen, dass ich Lava und Bims immer auch zusätzlich wasche, da diese, je nach Quelle, oft starke Staubanhaftungen haben die beim Sieben allein nicht weggehen.
Beispiel: Letzten Winter habe ich drei 20kg-Säcke Bims durchgewaschen. Am Ende blieben ca. 7 Liter reiner Schlamm übrig.
...
Gut, dann soll ich den Kram auch noch waschen.
Ob es was bringt?

.
Schlamm nach Trocknung, wenig grobes Material dabei<br />(die meisten Bröckchen sind verbackener Schlamm!)
Schlamm nach Trocknung, wenig grobes Material dabei
(die meisten Bröckchen sind verbackener Schlamm!)
Schlamm_Lava_1.jpg (329.15 KiB) 834 mal betrachtet
ca. 70 ml
ca. 70 ml
Schlamm_Lava_2.jpg (111.42 KiB) 834 mal betrachtet
.

So viel hätte ich nicht erwartet!
Das Lavagranulat habe ich dann bei Birken und Weiden (guten Gewissens) beigemischt. Meine Bimsreste werde ich dann auch lieber noch mal waschen!

Danke, Gary!
liebe Grüße Andreas
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Hippo
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Re: Substrat: Schlamm in der Schale

Beitrag von Hippo »

Salü Andreas,

In den letzten 12 Jahren meines Bonsaiwirkens war ich darauf angewiesen, dass alle meine Pflanzen oft 24 Stunden lang mit einem Giessen auskommen mussten.
Als Beigemüse hatte ich etwa 100 kleine bis kleinste Bonsai in der Sammlung und dafür habe ich feine bis feinste Erdmischungen verwendet. Da war das ausgesiebte Feinmaterial gerade recht und das behielt die Feuchtigkeit, bei abgestimmtem Standort, gerade richtig bis zur nächsten Wässerung.
Auch für die Moosbildung habe ich das Moos zerrieben und mit diesem Feinzeug vermischt und auf Erdoberflächen aufgebracht. Hatte auch damit gute Erfolge und ganz zartes Moos gegen den Wasserverlust bei Oberflächenverdunstung. Nebenbei; dieses Moos holten sich die Amseln weniger als die aufgelegten Stücke.

Gruss George
Grumpy old fat Kiboko.
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