Buche als Yamadori.

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bonsai_anfänger
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Buche als Yamadori.

Beitrag von bonsai_anfänger »

Hallo.
Ich habe heute eine Buche im Wald ausgegraben. Bitte betrachtet das Stück und haltet euch nicht mit Kritik zurück. Ich muss auf dem Gebiet viel lernen und brauche dafür eure Hilfe :D. Dabei interessiert mich, wie die nächsten Schritte sein sollten, und wie diese große Schnittwunde oben wegzukriegen ist.
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Georg *daumen_new*
Jürgen*
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Beitrag von Jürgen* »

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migo
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Re: Buche als Yamadori.

Beitrag von migo »

Hallo,

mach doch mal ein Foto, wo man die Astansätze der zwei gekennzeichneten Äste gleichzeitig im Blick hat. Wäre gut wegen der Schnittstelle.
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Tschüüss, Michael

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migo
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Re: Buche als Yamadori.

Beitrag von migo »

Jürgen* hat geschrieben: 21.03.2020, 20:36 Hy Georg, jetzt sollte nur die Pflege und das Überleben das Wichtigste sein.

- frostfrei dzt.
- dann nach draussen, wenn kein Nachtfrost mehr.
Das könnte falsch verstanden werden...

Frostfrei ist grundsätzlich richtig, gilt aber nicht für Nachtfröste!
Der Baum muss auf jeden Fall draußen stehen. Leichte Nachtfröste schaden nicht.
Sollte wider Erwarten noch eine Kältewelle kommen, wo die Gefahr bestünde, das der Topf durchfriert, dann evtl. solange in einem Keller oder der Garage nicht über 10 Grad parken.
Ansonsten erst mal dafür sorgen, dass der Baum nicht zuviel Wind und keine pralle Sonne abbekommt.
Tschüüss, Michael

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Hippo
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Re: Buche als Yamadori.

Beitrag von Hippo »

Salü Georg,

Da gibts doch nichts zu kritisieren!

Meine Anregung ist; grabe noch weitere 5-6 solche Knüppel aus, schneide die Wurzeln und die Stämme unterschiedlich stark zurück und pflanze sie in ein Gartenbeet. Jeden Frühling mit dem Spaten ausstechen und die Wurzeln reduzieren.
Mache 3 Jahre lang nur einen Sommerschnitt und gucke im 4. Jahr welche sich am besten und interessantesten entwickelt haben. Diese eintopfen und mit Gestaltung beginnen.
In der Zwischenzeit findest Du bestimmt kurzfristiger zu gestaltendes "Material" und Zeit für Literatur und Infos aus dem www zu filtern.

Gruss George
Grumpy old fat Kiboko.
bonsai_anfänger
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Re: Buche als Yamadori.

Beitrag von bonsai_anfänger »

Danke für die Antworten.

Anbei 3 Bilder, die dir (Michael) vielleicht weiterhelfen. Ich habe festgestellt, dass an einer Stelle 2 relativ große Äste aus einem Punkt entspringen.
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Georg *daumen_new*
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migo
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Re: Buche als Yamadori.

Beitrag von migo »

Ok, die neuen Fotos zeigen mir jetzt leider auch nicht, was ich genau sehen wollte. Aber egal, kriegen wir auch so hin.

Entscheidend ist zunächst einmal die Frage, welche Endhöhe du letztlich anstrebst. Gehen wir einfach mal als Beispiel von 60 cm aus. Dann sollte der Rohling max so um die 30 cm haben um später mit den nachwachsenden Ästen eine glaubwürdige Form und Verjüngung aufzuweisen.

Und da kommt deine Schnittstelle ins Spiel. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass solche Schnitte am besten abheilen und irgendwann fast nicht mehr zu erkennen sind, wenn sie an einer Stelle gemacht werden, die aus zwei gegenüberliegenden Zweigen mit ein wenig Höhenunterschied dazwischen besteht. Einer dieser Zweige bildet dann die Stammfortsetzung, der andere einen Seitenast. Problematischer ist das, wenn nur ein Ast zu Verfügung steht. Entscheidend für eine vernünftige Verheilung der Schnittstelle ist der Saftfluss rundherum - einseitig ergibt oft unschöne, nach unten offene Vernarbungen.

Ich versuch das mal zu skizzieren. Die Stellen, die ich in der Skizze angezeigt habe, sind aber nur da zum besseren Verständnis an den Punkten eingezeichnet, das heißt nicht, dass dort was geschnitten werden soll. Die richtige Stelle dafür musst du selbst aussuchen ...du hast den Baum ja im 3D vor dir stehen. :wink:

Viel Erfolg!

PS: Über die zwei Äste aus einem Punkt kannst du später immer noch nachdenken. Schnittstelle - sprich Stammfortsetzung - und Wurzelansatz (Korb ist genau richtig) sind die kommenden zwei/drei Jahre erst mal wichtiger als Astaufbau.
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Tschüüss, Michael

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bonsai_anfänger
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Re: Buche als Yamadori.

Beitrag von bonsai_anfänger »

Das heißt, der 'Baum muss nochmal geschnitten werden? :( Die Äste gefallen mir eigentlich so an der Stelle wie sie sind. Wollte da keinen zum neuen Stamm umfunktionieren.

Wie ist dann am besten das Vorgehen? Erstmal jetzt warten und den Baum sich im neuen Topf einleben lassen (wie hier bereits geraten wurde)? Oder wenn man weiß, dass sowieso nochmal gekürtzt werden muss, jetzt direkt ansetzen?
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Beste Grüße
Georg *daumen_new*
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Re: Buche als Yamadori.

Beitrag von bonsai_anfänger »

Die Dicke des Stammes kann man übrigens nur beeinflussen, indem man den Baum in die Höhe wachsen lässt und dann den Stamm zurückschneidet, oder? Wenn man beispielsweise es hinkriegen möchte, dass der Stammansatz breiter sein soll.
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Beste Grüße
Georg *daumen_new*
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Re: Buche als Yamadori.

Beitrag von migo »

bonsai_anfänger hat geschrieben: 23.03.2020, 11:10 Das heißt, der 'Baum muss nochmal geschnitten werden?
Danach hast du gefragt
bonsai_anfänger hat geschrieben: 21.03.2020, 20:09 ...wie die nächsten Schritte sein sollten, und wie diese große Schnittwunde oben wegzukriegen ist.
Tschüüss, Michael

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Re: Buche als Yamadori.

Beitrag von migo »

...und natürlich läßt man den Ast, der die Stammfortsetzung darstellen soll, mehrere Jahre durchtreiben ...kürzen ...durchtreiben ...kürzen ...
Deshalb sollte der Rohling auch kleiner sein, als die angestrebte Endhöhe.
Tschüüss, Michael

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bonsai_anfänger
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Re: Buche als Yamadori.

Beitrag von bonsai_anfänger »

Und nochmal bezugnehmend auf das Thema Stammdicke... Dieser wächst doch nur in die Breite, wenn man den Baum in die Höhe Wachsen lässt, oder? D.H. wenn man den Baum jetzt nur noch auf dieser Höhe lassen würde und jedes Jahr den Neuaustrieb komplett wegschneidet, würde der Umfang des Stammes ebenfalls nicht mehr zunehmen, richtig?
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Beste Grüße
Georg *daumen_new*
hwolf
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Re: Buche als Yamadori.

Beitrag von hwolf »

Ein Stamm, der dicker wird, tut dies durch Wachstum. Ganz grob gesagt wird ein Baum in dem Moment dicker, wenn er Blätter, Triebe, Äste wachsen lässt. Ob Du die nachdem sie gewachsen sind wieder wegschneidest, ist dabei egal, der Stamm wird ja nicht wieder dünner. Klärt das Deine Frage?
Zu der vorigen Verwirrung zum "nochmal schneiden" und der großen Schnittstelle: Gemeint ist, dass man einen der oberen Äste aussucht und den dicken Stamm dann direkt oberhalb des erwählten Astes abschneidet. Dann lässt man das immer wieder auswachsen und schneidet wieder zurück. Es entsteht Wachstum, das nicht wieder verschwindet. Durch das wiederholte Schneiden bleibt der Baum aber klein. Das entstandene Wachstum aber lässt die große Schnittstelle dabei verheilen und später sieht es dann so aus, als wäre der Stamm des Baumsnie abgeschnitten worden.
Lies doch mal ein paar kleine Textchen im Netz über Bäume und Pflanzen, dann wird Dir schon vieles klarer. Hier ist zB ein guter Startpunkt:
https://www.wald.de/wie-waechst-ein-baum/

Lieben Gruß
Heinrich
Jürgen*
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Beitrag von Jürgen* »

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Zuletzt geändert von Jürgen* am 22.05.2020, 21:42, insgesamt 1-mal geändert.
bonsai_anfänger
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Re: Buche als Yamadori.

Beitrag von bonsai_anfänger »

Ok, dann ist das verständlicher. Wenn ich es dann richt verstanden habe, sollte mit dem Besagten Schnitt nicht gewartet werden bis der Baum sich von der Umpflanzung und dem ersten Schnitt erholt hat, sondern direkt jetzt ein Ast gewählt werden, bis auf welchen zurückgeschnitten wird?
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Georg *daumen_new*
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