Japanische Lärche

Allgemeine Philosophie, Stilarten, Techniken, Vorstellung und Besprechung von Rohmaterial sowie lose Sammlung von Entwicklungs-Dokus
Benutzeravatar
Christian Pilka
Beiträge: 93
Registriert: 25.08.2017, 19:31
Wohnort: Hatzfeld - Reddighausen

Re: Japanische Lärche

Beitrag von Christian Pilka »

Hallo schöner Baum....folge Dir mal unauffällig.... *engel*
Grüße Christian
Liebe Grüße an alle *dance*
Michael 86
Beiträge: 2233
Registriert: 08.10.2016, 09:00

Re: Japanische Lärche

Beitrag von Michael 86 »

Hallo Zusammen

Was das Drahten von Lärchen betrifft gibt es ja verschiedene Meinungen. Die Einen sagen, wenn der Baum aktiv ist, die Anderen wenn die Nadeln gefallen sind.

Da ich ja im Sommer schon einiges an der Absenkung des unteren Astes erreicht habe, wollte ich jetzt die Phase vor der Aushärtung nutzen, um die finale Position zu erreichen. Bei der Gelegenheit habe ich ein paar weitere untere Äste abgesenkt. Mehr wollte ich aber dann nicht mehr machen. Die oberen Äste folgen vielleicht im Frühling. Ich lasse die langen Ruten nochmals treiben, damit die unteren Äste zulegen. Die Oberen werde ich weiter zurück schneiden.

Was sagen die Experten? Sollte ich die Lärche nun frostfrei überwintern?



a.jpg
a.jpg (98.88 KiB) 1551 mal betrachtet


b.jpg
b.jpg (112.43 KiB) 1551 mal betrachtet
Grüße Michael :)
Sanne
Freundeskreis
Beiträge: 7453
Registriert: 01.02.2009, 19:09
Wohnort: Norddeutschland

Re: Japanische Lärche

Beitrag von Sanne »

Sieht aus wie ein skurriler Weihnachtsbaum, sorry. :lol:

Frostfrei muss Du sie nicht überwintern.

Grüße, Sanne
Was wären wir ohne den Trost der Bäume…
(Zitat von Gisela V.)
toni5fbi
Beiträge: 3
Registriert: 02.12.2011, 19:08

Re: Japanische Lärche

Beitrag von toni5fbi »

Hallo, ich finde die Lärche schaut aus wie ein Laubbaum, meiner Meinung nach gehören die Äste über den Winter gedrahtetund alles sollten nach unten schauen, wie wenn die Schneelast sie runterbiegt.
Aber bitte direkt beim Stamm nach unten, sonst schaut’s wie ein Flitzebogen aus.
Ideen und Fotos dazu gibt’s ja genug im Forum!
Weiterhin viel Spaß damit, LG Toni
Michael 86
Beiträge: 2233
Registriert: 08.10.2016, 09:00

Re: Japanische Lärche

Beitrag von Michael 86 »

Hallo Sanne

Wenn es dem aktuellen Zustand geschuldet ist (Kerzenschein an den Spitzen) ist der Scherz okay. Wenn damit was anderes gemeint ist, bitte erläutere es genauer.



Hallo Toni


Ich bin bei der Gestaltung lieber vorsichtig und schaue erst einmal, wie die Lärche drauf reagiert. Ob es jetzt ein Jahr länger dauert ist mir nicht wirklich wichtig. Die oberen Äste wurden konsequent gestutzt, sobald Austrieb erschienen ist. Ich vermute, dass dort nicht so viel Kraft drin steckt. Deshalb zurückhaltend.
Ziel sind die Äste am Ansatz runter zu bekommen. Diese Bogen will ich natürlich vermeiden.
Allerdings möchte ich keine Hochgebirgslärche, wie sie oft zu sehen sind. Kann sein, dass die unteren Äste noch nicht ihren perfekten Winkel erreicht haben, aber so viel soll da nicht mehr passieren
Grüße Michael :)
Benutzeravatar
Thorsten1504
Beiträge: 2080
Registriert: 12.02.2014, 21:20
Wohnort: Münster /NRW

Re: Japanische Lärche

Beitrag von Thorsten1504 »

Michael 86 hat geschrieben: 07.12.2018, 23:18 Allerdings möchte ich keine Hochgebirgslärche, wie sie oft zu sehen sind.
Hallo Michael,

ich war im September noch zum wandern im Zillertal und habe dort sicherlich hunderte von Lärchen gesehen. Auch im Winter bin ich schon unzählige male auf dem Snowboard an irgendwelchen Lärchen vorbeigedonnert. :-D
Aber ich habe auch fast noch nie welche mit diesen extrem durchhängenden Ästen gesehen, wie es in der Bonsaigestaltung üblich ist.
Deshalb versuche ich mittlerweile meine auch etwas natürlicher zu gestalten und stelle die unteren Äste eher wagerecht oder nur leicht nach unten geneigt.
Deine Lärche könnte gut den weg, wie die von Fips einschlagen, die er hier erst kürzlich gezeigt hat.

Gruß

Thorsten *wink*
Michael 86
Beiträge: 2233
Registriert: 08.10.2016, 09:00

Re: Japanische Lärche

Beitrag von Michael 86 »

Hallo

Abspannen ist ja nur eine Technik, um die Astansätze runter zu bekommen wenn es mit normalem Draht eher sinnlos wäre überhaupt anzufangen. Eben so wie in dem Fall die grobe Vorarbeit, bevor es an die wirkliche Gestaltung geht. Die Äste sind ja eigentlich schon gut aufgebaut. Sie fächern sich schön breit auseinander. Sicherlich kann man noch nacharbeiten. Ich ziele darauf hin, dass Wachstumsausgleich und abspannen etwa gleich miteinander einher gehen. Das Wachstum kann ich nicht grenzenlos beschleunigen, also warum sollte ich dann nicht auch sanft abspanen, solange mit der Lärche eh nicht wirklich mehr passiert.

Diesen Thread habe ich schon gesehen. Ich wäre da schon noch für etwas mehr abspannen, was die unteren Äste betrifft aber ich leg mich da jetzt nicht zu sehr fest. Wenn ich mir den Baum genau anschaue, den Fips da hat, sind es tatsächlich Geschwister. Ich stell mal hier den Link ein, zu der Lärche von Fips. Allerdings hat seine einen deutlich schöneren Wurzelansatz. Da muss ich ihn leider sehr beneiden.

viewtopic.php?f=9&t=38441&hilit=l%C3%A4rche
Grüße Michael :)
Benutzeravatar
Thorschti
Beiträge: 565
Registriert: 25.05.2006, 11:45
Wohnort: im Schwäbischen...

Re: Japanische Lärche

Beitrag von Thorschti »

Hallo Michael,
du hast jetzt angefangen an den unteren Ästen Bögen einzubauen die mit den restlichen Ästen nicht harmonieren, bei der Lärche von Fipes sind die Äste alle nahezu wagerecht ausgerichtet. In deiner Krone streben alle Äste nach oben. Dies muss besser zueinander passen.
Beim Biegen und Drahten, ist es wichtig, das der Baum das Biegen "spürt" und im Gegenzug an den Mirkrorissen durch Regenerationsprozesse versteift, dies hält letztlich die Äste in Position. Nur ein bischen Biegen bringt nicht den Erfolg. Das nach-und-nach Biegen macht Sinn wenn man an der Grenze zum Brechen arbeitet und man auf das "Nachfolgen" der Fasern wartet. Ich fand die Idee mit dem Substamm eigentlich ganz nett.
Gruß
Thorsten
Exercitatio artem parat (Tacitus)
Michael 86
Beiträge: 2233
Registriert: 08.10.2016, 09:00

Re: Japanische Lärche

Beitrag von Michael 86 »

Hallo Thorsten

Durch Thorstens Lärche (Thorsten 1504 - viewtopic.php?f=9&t=48188) habe ich mir nochmals diverse Lärchen angeschaut. Bin dabei auch wieder auf Exemplare mit Substämmen gestoßen. Ich will dir nicht widersprechen, dass Substämme bei Lärchen sehr interessant sein können, auch wenn es sie vielleicht zum Teil unansehnlich entstellen kann. Aber auch das hat seinen Reiz und trifft Natürlichkeit, was mich ja prinzipiell sehr anspricht. Leider trifft dieser Baum aber nicht die Ansprüche, die ich bzgl. Substamm stellen würde. Da würde ich so etwas draus machen. Und dafür ist die Vision vom Realen einfach zu fern. Vielleicht kommt mir mal so etwas in die Hände, dann werde ich nicht zögern.

massiver Substamm (Idee)
massiver Substamm (Idee)
Idee Substamm.jpg (210.53 KiB) 1290 mal betrachtet

Bitte keine Hinweise mehr auf irgendwelche Bögen oder dass die Äste nicht zusammen passen. Eventuelle Bögen werde ich noch neutralisieren, wenn der Baum mal ordentlich und richtig gedrahtet wird in einem Workshop. Die restlichen Äste werden noch entsprechend korrigiert, wenn ich es für richtig halte. Aktuell will ich mich um die unteren Kümmern, denn diese sollen verdicken und der Ansatz dazu auch etwa stimmen. Die anderen spanne ich ab, wenn die unteren Äste ihre Form halten. Parallel dazu gehe ich noch die Wurzeln gerne an. Also mach ich lieber mehrere kleine Schritte, und verzichte auf zu viele Eingriffe. Ich habe keine Erfahrung und will nicht zu viel vom Baum abverlangen. Deshalb akzeptiere ich auch gerne solche optisch widersprechenden Gegensätze für eine gewisse Zeit.
Grüße Michael :)
Benutzeravatar
Thorschti
Beiträge: 565
Registriert: 25.05.2006, 11:45
Wohnort: im Schwäbischen...

Re: Japanische Lärche

Beitrag von Thorschti »

Na, dann werde ich darauf nicht mehr hinweisen! Viel Spass im Workshop
Exercitatio artem parat (Tacitus)
Michael 86
Beiträge: 2233
Registriert: 08.10.2016, 09:00

Re: Japanische Lärche

Beitrag von Michael 86 »

Bohrpfropfung durchgeführt. Wegen diesem speziellen Eingriff in separatem Thema. Alles diesbezüglich bitte dort besprechen.

viewtopic.php?f=9&t=48454
Grüße Michael :)
Michael 86
Beiträge: 2233
Registriert: 08.10.2016, 09:00

Re: Japanische Lärche

Beitrag von Michael 86 »

Hallo

Gestern war die Lärche zum Friseur. Die Abspannung scheint gelungen zu sein. Werde aber wohl noch nachhelfen. Oben ist auch noch einiges zu tun.
Ich denk ich werde mir mit nem Brett behelfen, die Schale drauf schnallen und dann alle Äste am Ansatz in Position bringen. Leider mit ner Tonschale nicht so einfach wie mit nem PVC Topf.

vorher
vorher
IMG_20200401_160815.jpg (84.84 KiB) 761 mal betrachtet
DSCN1146.JPG
DSCN1146.JPG (316.75 KiB) 761 mal betrachtet
DSCN1142.JPG
DSCN1142.JPG (260.87 KiB) 761 mal betrachtet
DSCN1144.JPG
DSCN1144.JPG (245.9 KiB) 761 mal betrachtet

Hab aufgrund erhoffter Rückknospung auch etwas großzügiger geschnitten. Jetzt muss natürlich noch nachgebessert werden, damit die Astverteilung wieder passt.
Wenn jemand Tipps zur Rückknospung an Lärche hat, wäre ich sehr erfreut.
Notfalls seh ich mich gezwungen, die Lärche doch größer zu planen. Wäre aber kein Problem, wenn ich mir so das Dickenwachstum der Äste in der vergangenen Zeit anschaue.
Ja, der Ast auf der 2. Ebene über dem ersten Ast kann noch weg.
Grüße Michael :)
Benutzeravatar
baeumchen
Beiträge: 1281
Registriert: 15.02.2017, 11:47
Wohnort: Stuttgart

Re: Japanische Lärche

Beitrag von baeumchen »

hallo michael,
hier mal als unqualizierter beitrag ein zitat von einem meiner bonsai-lehrer:

"lärchen sind komisch, wenn man die böse schneidet, treiben sie aus jedem knopfloch"

ich hab gute erfahrungen mit heftigen rückschnitten gemacht,
es sitzen fast "überall" adventivknospen - es ist erstaunlich, wo die triebe plötzlich auftauchen
gruß + frohes gelingen
der frank aus stuttgart

Nichi nichi kore kōjitsu
Antworten