Chin. Wacholder grässliches Schadbild

Spezielle Baumpflege z.B. düngen, umtopfen, Erden, ein- und auswintern, Pflanzenschutz
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J Kukulies
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Chin. Wacholder grässliches Schadbild

Beitrag von J Kukulies »

Guten Tag zusammen,
nach 10 kerngesunden Jahren in meinem Garten mit Biogold-Düngung und normaler Behandlung zeigt mein Chin. Wacholder seit Juni 2020 das fotografierte, grässliche Schadbild. Natürlich wurde auf alles untersucht, aber sichtbare Schädlinge sind auszuschließen (Spinnmilben, alle Arten von Läusen etc.). Bis auf die anständige Hitze ist dem Baum nichts passiert. Er steht gut halbschattig/sonnig, wird regelmäßig gegossen, hat durchlässiges Substrat (Humus:Blähton ca. 30:70). Anfang Juli hatten wir den Verdacht auf Pilz. Mit versch. Pilzmitteln behandelt, brachte keinen Erfolg. Neben den braunen Spitzen erscheint das Laub insgesamt ziemlich "lätschig".

Bernd Schreiner schrieb den interessanten Bericht in der "Baumpflege" "...mein schlechtestes Bonsai-Jahr..." Das kann ich leider nur bestätigen. Ich habe in extrem vielen Bäumen (Hainbuche, Dreispitz, Acer ginalla Jap. Ulme, Buxus, etc.) schreckliche Pilze.

Aber zurück zu meinem Schadbild: Sucht man nach Stichwörtern "braune Spitzen Wacholder", kommen die unterschiedlichsten Hinweise, aber nichts Konkretes.

Deshalb die kurze Frage/Bitte an alle Experten: Was ist das? Doch Pilz???

Freue mich auf Eure Kommentare, vielen Dank für die Aufmerksamkeit. Jörg aus 53859 Niederkassel Rheidt
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Chin. Wacholder ca. 20 Jahre. Schadbild braune Spitzen Übersicht. Pilz?
Chin. Wacholder ca. 20 Jahre. Schadbild braune Spitzen Übersicht. Pilz?
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Chin. Wacholder ca. 20 Jahre. Schadbild braune Spitzen Detail August 2020. Pilz?
Chin. Wacholder ca. 20 Jahre. Schadbild braune Spitzen Detail August 2020. Pilz?
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Chin. Wacholder ca. 20 Jahre. Schadbild braune Spitzen Detail Juli 2020. Pilz?
Chin. Wacholder ca. 20 Jahre. Schadbild braune Spitzen Detail Juli 2020. Pilz?
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Jörg Kukulies
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Erwin
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Re: Chin. Wacholder grässliches Schadbild

Beitrag von Erwin »

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J Kukulies
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Re: Chin. Wacholder grässliches Schadbild

Beitrag von J Kukulies »

Vielen Dank Erwin! Ein sehr brauchbarer Hinweis! Jetzt habe ich herausgefunden, dass die entweder eine Miniermottenlarve oder ein Pilz ist.
Als ich vor ca. 12 Jahren mit Bonsai anfing dachte ich immer, dass das Gestalten der Bäume das schwierigste ist. Nei, das schwierigste ist, die Bäume über Jahre gesund zu halten. Man beschäftigt sich fast nur noch mit Schädlingsbekämpfung und Schadbildern. Deshalb war der Tip mit der Schadbilddatenbank sehr wertvoll! Nochmals vielen Dank!
Gruß, Jörg
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Jörg Kukulies
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Erwin
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Re: Chin. Wacholder grässliches Schadbild

Beitrag von Erwin »

gerne, Jörg,

Arbofux ist quasi unverzichtbar.

Erwin
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zopf
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Re: Chin. Wacholder grässliches Schadbild

Beitrag von zopf »

Hallo Jörg
Ich kann Dir auch nicht helfen was die Bestimmung der Schädigung betrifft.
Sollte es die Miniermotte sein müssten unter der Lupe die "Einstichstelle" zu sehen sein,
sollte es ein Pilz sein, Du hast schon verschiedene Mittel gespritzt,
was würde ein anderes unspezifisches Fungizid noch bringen.
Vielleicht ist es hilfreich zu schreiben, was ich mir so denke
und wie ich vorgehen würde.
Humus und Blähton als Substrat halte ich für ungeeignet,
es kann bestimmt eine Zeitlang gut gehen,
aber die Mischung ist viel zu feucht für einen "Gebirgsbaum" wie den Wacholder.
Eine Kombination von zuviel Feuchtigkeit und zuwenig Sauerstoff an den Wurzeln,
führt zu Kümmerwuchs und Absterben der Wurzeln.
Das führt zu einer schwachen Pflanze und macht Sie zu willigen Opfer eines Befalls.
Alles betroffene Nadelwerk abschneiden und den Wacholder in ein offenes Substrat pflanzen
wären meine erste Wahl.
Dabei auch die Wurzeln vom jetzigen Substrat befreien und verfaulte Wurzeln abschneiden.
Danach an einen halbschattigen Standort stellen und nur schwach über das Laub düngen.
Alles Gute für Deinen Wacholder
Dieter
grüsse an die bewohner von melmac
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J Kukulies
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Re: Chin. Wacholder grässliches Schadbild

Beitrag von J Kukulies »

Dieter, vielen Dank für diese kompetente Beurteilung und Einschätzung zu meinem Juniperus. Genaues Schauen mit der Lupe zeigt keine "Bohr"- oder "Einstichstellen, sodass es nach dem "Wacholder- oder Tuja-Pilz" aussieht. Ich werde alle befallenen Laubspitzen abzupfen/schneiden.
Dein Gesamturteil, dass der Baum schwächlich aussieht kann ich teilen. Im Vergleich zu den vielen kerngesunden Jahren ist er seit 1 Jahr in der Tat schwächlich. Allerdings stehet er seit dieser gesunden Zeit immer im selben Substrat und halbschattig.
Mit dem Umtopfen/Wurzelbehandlung bin ich natürlich unsicher, ob man das jetzt im Hochsommer machen sollte. Was meinst Du?
Nochmals vielen Dank für Deine Aufmerksamkeit und die Zeit für Deine Beurteilung!
Viele Grüße Jörg
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Jörg Kukulies
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zopf
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Re: Chin. Wacholder grässliches Schadbild

Beitrag von zopf »

Hallo Jörg
Mir ist klar das es den Anschein hatte, das er die Jahre vorher "kerngesund" war,
aber keiner kann wohl beurteilen in wie weit die gespeicherten Reserven des Baumes dafür gesorgt haben.
Opto-Elektronik - da fällt es mir schwer einen kruden Vergleich zu ziehen,
aber versuchen will ich es trotzdem.
Die Lebensdauer von Elektrolytkondensatoren bestimmen heutzutage oft die Lebensdauer des Geräts,
obwohl am Anfang keine Unterschiede zu bemerken sind, es funktioniert einfach,
sind Elkos schlechterer Qualität schneller defekt und damit ist meist das Gerät nicht reparierbar.
Oder Linsensysteme die nicht 100% dicht sind, wo es mit den Jahren zur Eindringung von Feuchtigkeit führen kann.
Am Anfang gibt es keine Qualitätsunterschiede, aber die Jahre....
Schneide, nicht zupfen, alles was nicht gesund ist ab
und topfe Ihn jetzt in 50% Akadama und 50% Kiryu oder Bims.
mfG Dieter

ps die Gesundheit von Wacholdern ist an der Farbe des Grüns zu erkenne,
die Menge der Belaubung gibt dagegen wenig Aufschluss, da unproduktives Laub lange am Baum verbleiben kann.
grüsse an die bewohner von melmac
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J Kukulies
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Re: Chin. Wacholder grässliches Schadbild

Beitrag von J Kukulies »

Hallo Dieter,
auch für diesen Seitenvergeleichsweg in die Opto-Elektronik herzlichen Dank!
Ich werde loslegen mit dem Rausschneiden der braunen Spitzen.
Aber wichtig war für mich auch die Erfahrung jetzt in dieser Untehaltung über das gezeigte Schadbild, dass man sich nicht nur für die Bäume im Detail viel mehr zeit nehmen muss, sondern auch im BFF für das Lesen und Verstehen. Ich bin leider ziemlich ungeduldig. Deine bedachten Kommentare haben mich dazu gebracht, viel bedachter und ruhigen an die Bäume heranzutreten.
Vielen Dank und grüße, Jörg
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