Hallo zusammen.
Dieses Jahr hatte ich das erste mal einen richtig starken Spinnmilbenbefall auf meinen Bonsai-Balkon.
Betroffen waren alle möglichen Jungpflanzen (davon sind deswegen leider auch einige hopps gegangen...) und auch ältere Rohlinge.
Was kann man vorbeugend machen, um so einen starken Spinnmilbenbefall zu verhindern (oder zumindestens stark einzuschränken)? Habt ihr vielleicht Tipps oder Erfahrungswerte, die mir dann nächstes Jahr weiterhelfen?
Danke schonmal!!
Viele Grüße
Manuel
Vorbeugung gegen Spinnmilben
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Tu es oder tu es nicht. Es gibt kein Versuchen.
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Re: Vorbeugung gegen Spinnmilben
Salü Manuel,
Wenn Du wirklich so lange zugewartet hast bis einzelne Pflanzen über den Jordan gingen, hast Du wohl zu lange zugewartet. Sorry für den Pleonasmus.
Spinnmilben kann man durch optimale Haltebedingungen und erhöhter Luftfeuchtigkeit ein Stück weit fernhalten.
Vorbeugend könnte man mit einem Akarizid alle zwei Wochen die Pflanzen besprühen aber am effektivsten ist wohl die regelmässige, genaue Kontrolle auf die Milben und bei beginnendem, effektivem Befall gründlich spritzen.
Wenn ich einen Befall hatte, habe ich immer 2-3 mal im Abstand von ein paar Tagen mit Spomil gespritzt.
Gruss George
Wenn Du wirklich so lange zugewartet hast bis einzelne Pflanzen über den Jordan gingen, hast Du wohl zu lange zugewartet. Sorry für den Pleonasmus.
Spinnmilben kann man durch optimale Haltebedingungen und erhöhter Luftfeuchtigkeit ein Stück weit fernhalten.
Vorbeugend könnte man mit einem Akarizid alle zwei Wochen die Pflanzen besprühen aber am effektivsten ist wohl die regelmässige, genaue Kontrolle auf die Milben und bei beginnendem, effektivem Befall gründlich spritzen.
Wenn ich einen Befall hatte, habe ich immer 2-3 mal im Abstand von ein paar Tagen mit Spomil gespritzt.
Gruss George
Zuletzt geändert von Hippo am 14.09.2020, 22:38, insgesamt 1-mal geändert.
Grumpy old fat Kiboko.
Re: Vorbeugung gegen Spinnmilben
Hallo Manuel,
vorbeugend könnte eine Winterspritzung jeweils einmal nach Laubfall ca. November und einmal vor dem Austrieb ca. Februar/März mit Promanal helfen. Bei meinem Apfelbaum hat es gut funktioniert.
Ansonsten kommen auf meinem Balkon nur noch Baumarten, die nicht sehr spinnmilben-empfänglich sind.
Ausnahme ist meine kleine Zierquitte 'Chojubai', die ich bei Hitze in ein Zimmergewächshaus mit hoher Luftfeuchtigkeit auf dem Balkon stelle.
Grüße, Sanne
vorbeugend könnte eine Winterspritzung jeweils einmal nach Laubfall ca. November und einmal vor dem Austrieb ca. Februar/März mit Promanal helfen. Bei meinem Apfelbaum hat es gut funktioniert.
Ansonsten kommen auf meinem Balkon nur noch Baumarten, die nicht sehr spinnmilben-empfänglich sind.
Ausnahme ist meine kleine Zierquitte 'Chojubai', die ich bei Hitze in ein Zimmergewächshaus mit hoher Luftfeuchtigkeit auf dem Balkon stelle.
Grüße, Sanne
Was wären wir ohne den Trost der Bäume…
(Zitat von Gisela V.)
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Re: Vorbeugung gegen Spinnmilben
Moin Manuel,
von prophylaktischem Einsatz von Akariziden halte ich nichts, weil die Biester anfangen dagegen resistent zu werden. Promanal oder andere Weißöl-Produkte als Winterspritzung wirken nicht chemisch sondern physikalisch, Resistenzentwicklung ist nicht zu erwarten. Daher eine klare Empfehlung für Sannes Tip.
George hat mit der Luftfeuchte auch einen wesentlichen Punkt genannt. Bei anfälligen Pflanzen oder trockenem Standort (wie Balkon, Südterrasse,...) hilft wöchentliches Abduschen (auch Blattunterseiten) gegen massive Vermehrung der Viecher. Eine Gartenspritze (ich verwende die Gloria Prima 5) ist dabei hilfreich.
Hast du aktuell noch befallene Pflanzen, würde ich die jetzt noch zwei- bis dreimal in wöchentlichem Abstand mit einem Akarizid behandeln.
Ich wünsche viel Erfolg!
von prophylaktischem Einsatz von Akariziden halte ich nichts, weil die Biester anfangen dagegen resistent zu werden. Promanal oder andere Weißöl-Produkte als Winterspritzung wirken nicht chemisch sondern physikalisch, Resistenzentwicklung ist nicht zu erwarten. Daher eine klare Empfehlung für Sannes Tip.
George hat mit der Luftfeuchte auch einen wesentlichen Punkt genannt. Bei anfälligen Pflanzen oder trockenem Standort (wie Balkon, Südterrasse,...) hilft wöchentliches Abduschen (auch Blattunterseiten) gegen massive Vermehrung der Viecher. Eine Gartenspritze (ich verwende die Gloria Prima 5) ist dabei hilfreich.
Hast du aktuell noch befallene Pflanzen, würde ich die jetzt noch zwei- bis dreimal in wöchentlichem Abstand mit einem Akarizid behandeln.
Ich wünsche viel Erfolg!
liebe Grüße Andreas
Ein Leben ohne Bonsai ist möglich - aber völlig sinnlos!
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Re: Vorbeugung gegen Spinnmilben
Resistenzen bilden sich bei Spinnmilben leider sogar sehr schnell. Daher wäre es noch besser, zwei-dreimal mit jeweils verschiedenen Akariziden zu spritzen. Winterspritzungen wie o.g. sind auch sehr hilfreich, um die Winterstadien diverser Schädlinge zu erwischen, die sonst gleich im Frühjahr wieder munter werden.
Auf Balkonen vor aufgeheizten Hauswänden und reflektierenden Fensterscheiben ergibt sich leider oft ein ungünstiges, heißes und lufttrockenes Kleinklima. Das begünstigt den Spinnmilbenbefall besonders. Je besser die Pflanzen gepflegt sind und je kräftiger sie dadurch sind, desto weniger anfällig sind sie für Schädlinge.
LG, Heike
Auf Balkonen vor aufgeheizten Hauswänden und reflektierenden Fensterscheiben ergibt sich leider oft ein ungünstiges, heißes und lufttrockenes Kleinklima. Das begünstigt den Spinnmilbenbefall besonders. Je besser die Pflanzen gepflegt sind und je kräftiger sie dadurch sind, desto weniger anfällig sind sie für Schädlinge.
LG, Heike
Re: Vorbeugung gegen Spinnmilben
das kann ich nur unterstreichen. ich selbst habe einen südwestbalkon mit einer solchen klimaproblematik. probleme mit spinnmilben, zumindest merkbar, hatte ich noch nie. läuse ja, aber auch dort gehe ich dagegen nur bei starkem befall vor. und der tritt fast immer bei geschwächten pflanzen auf.Auf Balkonen vor aufgeheizten Hauswänden und reflektierenden Fensterscheiben ergibt sich leider oft ein ungünstiges, heißes und lufttrockenes Kleinklima. Das begünstigt den Spinnmilbenbefall besonders. Je besser die Pflanzen gepflegt sind und je kräftiger sie dadurch sind, desto weniger anfällig sind sie für Schädlinge.
massive probleme deuten eigentlich immer auf suboptimale haltungsbedingungen bzw. pflege hin (substrat , gießgewohnheiten etc.). dort sollte man zuerst ansetzen.
Gruss, Achim
"Der kürzeste Weg zum Glück ist der Weg in den Garten"
chinesische Weisheit
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Re: Vorbeugung gegen Spinnmilben
Hallo und vielen Dank für eure vielen Tipps und Hinweise!!
@Hippo
Ja, ich habe leider zu lange gewartet. Am Anfang habe ich es nicht gleich erkannt, dann war ich auch noch ein paar Tage weg im Urlaub und zum Schluss war es leider für ein paar Jungpflanzen zu spät...
@bock, @Sanne, Heike_vG
Danke für den Tipp mit der Winterspritzung. Das werde ich mit Promanal auf alle Fälle ausprobieren.
Wegen dem wöchentlichen Abduschen: Erhöht man da nicht die Gefahr für Mehltau oder andere Pilze? Zumindest habe ich das schon mal gehört, das man deswegen nicht so oft über die Blätter gießen soll.
@achim73
Ja, die Jungpflanzen waren geschwächt (die Ursachen dafür kenne ich. U.a. schlechte Erde etc.). Daher hat es sie wahrscheinlich am meisten erwischt. Den älteren Rohlingen geht es eigentlich gut. Bei ihnen war der Befall auch wesentlich geringer und keiner hat dauerhaft Schaden genommen. (Ich vermute mal, hätten die Jungpflanzen nicht so für eine Vermehrung der Spinnmilben gesorgt, hätten die Rohlinge wahrscheinlich gar nichts bekommen)
Viele Grüße
Manuel
@Hippo
Ja, ich habe leider zu lange gewartet. Am Anfang habe ich es nicht gleich erkannt, dann war ich auch noch ein paar Tage weg im Urlaub und zum Schluss war es leider für ein paar Jungpflanzen zu spät...
@bock, @Sanne, Heike_vG
Danke für den Tipp mit der Winterspritzung. Das werde ich mit Promanal auf alle Fälle ausprobieren.
Wegen dem wöchentlichen Abduschen: Erhöht man da nicht die Gefahr für Mehltau oder andere Pilze? Zumindest habe ich das schon mal gehört, das man deswegen nicht so oft über die Blätter gießen soll.
@achim73
Ja, die Jungpflanzen waren geschwächt (die Ursachen dafür kenne ich. U.a. schlechte Erde etc.). Daher hat es sie wahrscheinlich am meisten erwischt. Den älteren Rohlingen geht es eigentlich gut. Bei ihnen war der Befall auch wesentlich geringer und keiner hat dauerhaft Schaden genommen. (Ich vermute mal, hätten die Jungpflanzen nicht so für eine Vermehrung der Spinnmilben gesorgt, hätten die Rohlinge wahrscheinlich gar nichts bekommen)
Viele Grüße
Manuel
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Re: Vorbeugung gegen Spinnmilben
Mythos und Wahrheit...made.by.kaufmann hat geschrieben: ↑16.09.2020, 09:24 ...
Wegen dem wöchentlichen Abduschen: Erhöht man da nicht die Gefahr für Mehltau oder andere Pilze? Zumindest habe ich das schon mal gehört, das man deswegen nicht so oft über die Blätter gießen soll.
...
Mehltau ist ein Schönwetterparasit, er tritt (wie Spinnmilben) gern bei heißem, trockenen Sommerwetter auf. Kürzlich las ich hier im Forum, dass eine frühsommerliche Kaliumdüngung die Bäume resistenter macht. Andere Pilze (Blattflecken, Rost, Schorf, Rotpustelpilz, Verticillium, Phytophthora,...) treten bevorzugt an geschwächten Pflanzen bei Dauerfeuchte auf. Das wöchentliche Abduschen ist aber weniger Feuchtigkeit als die üblichen Regenfälle in deiner Region.
Bei meinen Bäumen im Garten habe ich kaum Probleme mit Spinnmilben oder Pilzen, von Mehltau an Eichen, Pfaffenhut, Apfel und Felsenbirne abgesehen ist nur meine Mädchenkiefer ein Pilzopfer.
Bei der Überwinterung meiner Zimmerpflanzen treten Spinnmilben aber immer wieder auf. Denen fehlt das regelmäßige Wasser von oben. Dort sind besonders Dattelpalme und Mandarine regelmäßig befallen.
Draussen gieße ich nicht über das Laub, weil es auf Dauer Kalkflecken hinterlässt und die ausreichende Wassermenge besser zu kontrollieren ist. Im Hochsommer bekommen aber alle Bäume nach dem Wässern noch eine Dusche über das Laub.
liebe Grüße Andreas
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Re: Vorbeugung gegen Spinnmilben
Wieder was gelernt!! Vielen Dank, dafür liebe ich das BFF
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