Servus an alle
Bei Bäumen mit Wurzelproblemen wird ja immer wieder der Tipp mit der Plastiksackmethode gegeben.
Wenige haben das bisher gemacht und ich habe hier noch keinen Thread gesehen wo das dokumentiert wäre.
Am 15. Mai bin ich mit einem Freund in mein Rotbuchenrevier gefahren. Die Alm auf 1.500 Meter Höhe gehört einem Freund von mir und ich darf dort Bäume ausgraben.
Der Schnee ist gerade erst vor ein paar Tagen geschmolzen und die Rotbuchen sind noch nicht im Saft. Das ist meine bevorzugte Zeit um Rotbuchen auszugraben. Herunten im Tal ist es schon warm und die ausgegrabenen Bäume treiben dann innerhalb weniger Tage aus.
Der Baum war schnell ausgegraben und ich dachte dass sich auch genügend Feinwurzeln im Ballen befinden. Beim eintopfen habe ich jedoch gesehen dass da fast keine Feinwurzeln waren. Die habe ich gekappt als ich am Berg 2 dickere Wurzeln durchtrennt habe.
Ohne Unterstützung wird der Baum so kaum überleben. Der Baum würde zwar aus den eingelagerten Reserven einen Austrieb starten. Dieser Austrieb bleibt aber dann oftmals stecken. D.h. er bildet nur sehr kleine Blätter aus. Es fehlt im dann der Saftdruck aus den fehlenden Wurzeln damit sich der Trieb streckt. Die kleinen Blätter würden innerhalb weniger Tage vertrocknen und der Baum geht ein.
In so einem Fall ist die Methode mit dem Plastiksack optimal. Ich nehme einen 240 Liter Müllsack und stelle den Baum mitsamt der Schale hinein und schließe das Ganze mit einem Draht luftdicht ab.
Der Baum schmort praktisch im eigenen Saft.
Der Sack mit dem Baum wird dann möglichst schattig gestellt. Meiner hatte am Morgen 2 Stunden Sonne und es hat so richtig gedampft im Sack.
Nach 2 Wochen, am 29. Mai, hat der Baum angefangen die ersten Knospen zu öffnen.
Ab diesem Zeitpunkt habe ich täglich den Sack für ca eine Stunde geöffnet damit der Austrieb nicht zu faulen beginnt.
Innerhalb weniger Tage hat der Baum dann die meisten Knospen geöffnet. Heute am 3. Juni habe ich ihn aus dem Plastiksack befreit.
Der Austrieb ist im Plastiksack natürlich durch den Lichtmangel sehr fein und filigran und er würde bei Wind und Sonne schnell vertrocknen.
Also kommt der Baum jetzt ein paar Tage in den Keller. Ein normaler Neonbalken sorgt für Licht.
Bei frisch ausgegrabenen Bäumen ist diese Methode sehr oft die Rettung für den Baum.
Wenn es wieder etwas kühler wird und regnet, stelle ich den Baum ins Freie.
Diese Methode eignet sich sehr gut für frisch ausgegrabene Bäume. Es wird die gespeicherte Energie für den Austrieb und für die Wurzelbildung genutzt.
Bei Bonsai die durch einen Pflegefehler oder sonstige Umstände geschwächt sind kann man es natürlich auch versuchen. Die Überlebensquote hängt dabei aber von der Energie ab die dem Baum noch zur Verfügung steht.
Servus und gsund bleiben.
Herbert
Plastiksackmethode
- Herbert A
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Re: Plastiksackmethode
Servus Herbert,
ich habe das mal mit ne Schlehe ausprobiert;
viewtopic.php?p=572896#p572896
Funktionierte auch gut.
Bin sehr gespannt wie es mit der Buche klappt vor allem weil es ja auch schon Sommer ist (doch bei dir würde selbst ein Streichholz in paar Jahren zum Austellungsbaum).
Wieder mal tolle Doku!
ich habe das mal mit ne Schlehe ausprobiert;
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Funktionierte auch gut.
Bin sehr gespannt wie es mit der Buche klappt vor allem weil es ja auch schon Sommer ist (doch bei dir würde selbst ein Streichholz in paar Jahren zum Austellungsbaum).
Wieder mal tolle Doku!
Gruß
László
"Wer arbeitet, macht Fehler."
Alfred Krupp
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Re: Plastiksackmethode
ja, klasse, danke
ich probiere das gerade mit einem liguster mit frostschaden.
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Gruss, Achim
"Der kürzeste Weg zum Glück ist der Weg in den Garten"
chinesische Weisheit
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Re: Plastiksackmethode
coole idee, wieder was gelernt.
liebe grüße
christian
Instagram: krachkunst_der_fritz
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Re: Plastiksackmethode
Hallo Herbert
Wie hast du gegossen?
Speichert dein Substrat eher gut Wasser und es ist aufgrund Blattmangel und Treibhauseffekt nur ein einmaliges Angießen notwendig?
Oder ist es komplett durchlässig und es wird gegossen, wenn es oben zu trocknen beginnt?
Wie hast du gegossen?
Speichert dein Substrat eher gut Wasser und es ist aufgrund Blattmangel und Treibhauseffekt nur ein einmaliges Angießen notwendig?
Oder ist es komplett durchlässig und es wird gegossen, wenn es oben zu trocknen beginnt?
Grüße Michael
- Herbert A
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Re: Plastiksackmethode
Servus Michael
der Baum wurde vorher gut gewässert und dann in den Sack gestellt.
Da es durch das verschließen des Sackes ja ein geschlossenes System ist braucht man auch nicht zu gießen.
Gegossen habe ist erst nach gut 14 Tagen als ich den Sack stundenweise zum abtrocknen des Baumes geöffnet habe.
lg
Herbert
der Baum wurde vorher gut gewässert und dann in den Sack gestellt.
Da es durch das verschließen des Sackes ja ein geschlossenes System ist braucht man auch nicht zu gießen.
Gegossen habe ist erst nach gut 14 Tagen als ich den Sack stundenweise zum abtrocknen des Baumes geöffnet habe.
lg
Herbert
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Re: Plastiksackmethode
Danke für den informativen Artikel und viel Erfolg mit dem Baum!
Verwendest du irgendeine Art von Abstandhaltern, um direkten Folienkontakt zu vermeiden?
Geht es auch mit einem durchsichtigen Sack, bzw. welche Vorteile hat der schwarze?
Verwendest du irgendeine Art von Abstandhaltern, um direkten Folienkontakt zu vermeiden?
Geht es auch mit einem durchsichtigen Sack, bzw. welche Vorteile hat der schwarze?
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Re: Plastiksackmethode
Danke für die Info. Ich hätte meinen Katsura vor dem Eingehen retten können, wenn ich von dieser Methode gewusst hätte. Mir ist der Grund allerdings noch nicht ganz klar, warum der Baum zum Bilden von Feinwurzeln angeregt wird, wenn er in einer dunklen Plastiktüte steht
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Beste Grüße
Georg
Beste Grüße
Georg
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