ich kann eure Gefühle da nachvollziehen.
Einerseits sehnen wir uns nach Natur, andererseits leben wir aber alle in keinster Weise mehr naturnah, ein Klinkerhaus oder eine Ikea-Einrichtung ist eben nicht natürlich, auch nicht naturalistisch. Selbst ein Holzhaus ist kein Lagerfeuer auf einer Lichtung.
Aus dem Verlust heraus, nicht mehr mit der Natur vereint zu leben, gestalten wir vielleicht alle auch ein bisschen unsere Gärten, Balkone und eben auch Bonsai. Und holen uns die "Natur ins Haus", wie man so schön sagt. Für mich macht die Mischung aber nur noch wenig Sinn. Wenn ich Natur will, geh ich in den Wald oder fahr an eine einsame Bucht, mit dem Boot übers Meer oder steige auf einen Berg (oder geh einfach in den unbearbeiteten Teil meines Gartens, der wuchern darf).
Wenn ich wohnen will, will ich wohnen und das will ich nicht naturnah, natürlich und auch nicht naturalistisch. Sondern reduziert, unaufdringlich, mit einem mich beruhigenden Design mit klaren Linien. Und sehe eben keine Natur mehr, sondern Kunst und Design und Objekte und menschengeschaffene Formen.
Auf dem hellen Podest auf dem Foto wär für mich genau der richtige Platz, um stundenlang zu Sitzen und zu Schweigen und die Kraft der Bäume im Rücken zu fühlen, dem Wind und dem Wasser zu lauschen.
Die Bäume selbst finde ich schon relativ progressiv gestylt. Gar nicht schlecht.
Aber ja: die traditionellen Schalen stören mich in dem Bild auch, aber da arbeite ich ja dran
