Hippo hat geschrieben: ↑07.07.2020, 18:38 Meine chin. Wachholder haben das Zupfen mit dichterem und buschigerem Wuchs quittiert. Natürlich musste auch die Düngung stimmen sonst lichten sie sich gerne aus.
Mit der Schere habe ich lediglich verholzte oder sehr zähe Triebe geschnippelt, aber ansonsten am ehesten mit den Fingern frisiert.
Man kann auch eine Menge mit den Fingern machen, beim Auslichten. Das weniger aktive fadenförmige Laub unten an den Laubbüscheln und auch zu dichte noch weiche und junge Büschel kann man gut mit den Fingern abnehmen. Vermutlich ist es in den Anfangszeiten deswegen mal im Westen falsch verstanden und propagiert worden, dass man Wacholderlaub zupfen sollte, weil irgendwie aus Japan die Information kam, dass man sie mit den Fingern bearbeitet.
Was man aber wirklich nicht tun sollte, und vor allem nicht ständig wiederholt, ist an den Laubpolstern alle nach oben stehenden Nadeln kurz zu zupfen. Ist der Baum super kräftig, übersteht er das erstmal einigermaßen gut und treibt auch noch von weiter innen. Sieht erstmal trotzdem blöd aus, weil die zerzupften Nadeln braune Stellen kriegen und später meist auch braun werden und abfallen. Kann aber erst einmal gut gehen und das Laub kann zunächst kompakter nachwachsen. Wenn man das aber zu oft oder dauernd oder bei schon geschwächten Wacholdern macht, geht das ganz klar nach hinten los. Man raubt ihnen damit alle Vitalität, bekommt immer mehr Stresslaub und erreicht das Gegenteil des gewünschten Effekts. Es müssen unbedingt möglichst viele Nadelspitzen intakt bleiben.
LG, Heike
Ein halber Schritt in die richtige Richtung ist oftmals ein Reinfall...
Hallo,
möchte nur mal wieder ein kleines Update meines Pre´s geben. Die Äste sind jetzt etwas näher an den Stamm gebracht, die Rückknospung ist im Gange, leider bringt das wieder Juvenil-Laub mit sich, aber auch das wird sich geben. Für das Frühjahr ist Umtopfen in eine flachere, ovale Schale geplant, dann wird sich auch der schöne, noch verborgene Wurzelansatz zeigen. Dann wieder wachsenlassen und schneiden und nächstes Jahr kann er dann hoffentlich gestaltet werden. Vorschläge von welchen Ästen ich mich gedanklich schon mal verabschieden könnte wären sehr willkommen.
Gruß Matthias
Mabo hat geschrieben: ↑30.01.2022, 18:17
Die Äste sind jetzt etwas näher an den Stamm gebracht, die Rückknospung ist im Gange, leider bringt das wieder Juvenil-Laub mit sich, aber auch das wird sich geben.
Vorschläge von welchen Ästen ich mich gedanklich schon mal verabschieden könnte wären sehr willkommen.
Hallo Matthias,
für gute Rückknospung braucht es viel Licht an den inneren Ästen. Ohne genügend Licht wird es dort allenfalls länglichen Kümmerwuchs geben. Juveniles Laub war Folge des früheren Zupfens. Der Wacholder wehrt sich gegen vermutete Ziegen, die ihm das frische Laub wegknabbern. Er bildet Strechlaub aus das ihnen nicht so munden soll. Es braucht etwa 3 Jahre bis daraus wieder Schuppenlaub wächst. Schneidest du es weg kommt erneut Stresslaub nach.
Wäre es meiner würde ich die beiden unteren Äste wegnehmen. Auf dem Bild sieht es ohnehin so aus, als würden sie von den Ästen darüber schattiert. Der untere Stamm ist doch interessant, warum nicht zeigen?
Grüße
Rainer
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2 Grad nach rechts gekippt
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“Fais de ta vie un rêve, et d'un rêve, une réalité“ Antoine de Saint-Exupéry
Hallo Rainer,
vielen Dank für die freundlichen Hinweise und die Skizze, gefällt mir gut, das wird dann wohl so der Anfang werden.
Der Hinweis mit dem Stresslaub stimmt, ich habe deshalb seit Sommer ´20, den Anmerkungen von Heike und der Lektüre des Martin Sturm-Artikels, sowie der wertvollen Pflegehinweise von Zopf hier im Forum nichts mehr gezupft, nur noch Strukturlaub und die dicksten Auxinproduzenten an den Astenden fein geschnitten. Das da noch Altlasten sind ist klar, mich wundert aber, dass auch an Ästen, an denen sich überhaupt kein Juvenillaub befindet und an denen erfreulicherweise trotzdem Rückknospung stattfindet, diese stachelig ist, wie auf dem Foto. Gibt es da eine Erklärung?
Danke für Deine Zeit und Mühe
Gruß Matthias
Guten Abend, auch dieser Wacholder ist ein Stück vorangekommen. Die Krone wird dichter, Rückknospung z. Zt. noch mit Juvenillaub, ich lass ihn aber jetzt erst mal in Ruhe. Die unteren Äste kommen schon noch weg, mir wurde aber geraten, sie wegzudrahten, aber noch bis zum erreichen der Grundgestalt dranzulassen um jeden mm Stärke am Stammfuß mitzunehmen. Das nächste Etappenziel habe ich mal per Bild gebastelt. Was die Bilder leider nicht wiedergeben ist die spiralige Stammbewegung je 2x nach hinten und vorne. Über Änderungsvorschläge oder Hinweise zu Pflanzwinkel, Pflanzposition o.Ä. würde ich mich sehr freuen.
Gruß Matthias
Ja, reduziert ist wohl besser, (auch wenn es mir in der jetzigen Größe eigentlich gut gefällt, wie grazil aufrecht der Baum "tanzt") dann hätte ich wohl besser vor 2 Jahren schon gekürzt. Andererseits hat dem armen Bäumchen von vor 3 Jahren sicher jedes Bisschen Grün genutzt um sich zu regenerieren. Eine Möglichkeit wäre vielleicht in die unten gezeigte Richtung. Ein bisschen Sorge bereitet mir, dass sich dann die nun endlich gefüllte Krone zunächst wieder auf das eine Polster oben links beschränken würde, dahinter wäre eine große Glatze (Schnittstelle markiert auf dem 2. Bild, ist z.Zt. komplett von der Krone bedeckt).
Weiß nicht ob ich mir das alleine zutraue (in welchem Wuchsstadium, welche Jahreszeit, genaue Stelle, weitere Stellung und Neuaufbau der Krone).
Wäre wohl ein Fall für einen Workshop, mal sehen , ob ich in der Nähe was finde das passen würde. Der Mauro Stemberger Workshop im September bei Busch´s wäre sicher interessant, ist aber vermutlich nur für weiter Fortgeschrittene mit richtig tollen Bäumen.
Mal sehen, es wird sich schon was finden. bis dahin erstmal so wie er jetzt ist wachsen lassen, oder wird der "Rückweg" dann zu lang?
Eine schöne Woche, Dank und Gruß Matthias
Ich finde ihn so wie er ist schön.
Die Spitze etwas einkürzen.
Und mal ordentlich durchdrahten und oben das Laub etwas reduzieren.
Aber auch ohne Spitze einkürzen wäre es ok.