kleine Floßformen bzw. Mehrfachstämme in Shohin- oder Mame-Größe sind im Handel kaum zu bekommen. Wenn doch sind sie entweder sündhaft teuer oder haben schwer zu behebende Fehler. Vor allem Nebari, Stammverlauf, Stammverjüngung oder Internodien sind wenn überhaupt nur mit viel Aufwand zu verbessern.
Warum nicht selbst auf den Weg bringen? Geduld haben wir doch alle, oder??? Zumindest 10 Jahre sollten schon eingeplant werden, bis ein halbwegs vorzeigbares Resultat entsteht. Geradezu prädestiniert sind dafür Mehrfachverzweigungen am Gipfel von Fächerahornen. Diese -ich nenne sie mal Knubbel-Verzweigungen- entstehen unbeabsichtigt nach Rückschnitten am Gipfel, wenn mehrere Knospen gleichzeitig austreiben. Die entstehenden Triebe werden klein gehalten und ebenso auf kurze Blattabstände geachtet. Je nach Fortschritt kann nach ein oder mehreren Jahren abgemoost werden. Solche Gipfel sind ohnehin für die Bonsaigestaltung ungeeignet, müßten ganz entfernt werden. Also Gipfel abmoosen und zwei Pflanzen erhalten. Soweit das einfache Kochrezept.
Im Forum habe ich hier (Link) oder da (Link) schon solche Versuche gestartet. Es macht Spaß, motiviert und gelingt euch genauso.
Ausgangspflanze war ein mehrjähriger Fächerahorn-Sämling, den mir Gary 2021 geschenkt hat

Der Sämling stammt von einem Acer palmatum Sangokaku. Ob der wurzelecht keimt weiß ich nicht. Vermutet hätte ich es eher nicht. Doch egal, sollten die Äste im Herbst weiterhin so schöne rote Farbe zeigen freue ich mich umso mehr. Der Sangokaku war geschätzt 4 Jahre alt, gut 40 cm lang und bleistiftdick. 2022 habe ich abgemoost. Der untere Teil wird ein kleiner Besen (Foto 1).
Warum nicht den oberen Teil mit der seltsamen Verzweigung abmoosen? Ich bin gespannt wohin die Reise geht.
Grüße
Rainer